Lage des Haselbachtals bei Oberschöna.
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Entlang des Haselbachs auf den Fluren von Oberschöna lagen zahlreiche
Stollnmundlöcher. Diese gehörten zu mehr oder weniger großen Grubenanlagen
dieser Region.
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Durch die landwirtschaftliche Nutzung sind links der Haselbach die bergbaulichen
Spuren nahezu verwischt.
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Auch hier ist das auf alten Karten vermerkte Mundloch verschwunden. Bei
genauerer Betrachtung der Landschaft fällt ein durch die Weidewirtschaft
überprägter alter Weg auf, der zu einer...
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….Schachthalde in Nähe des Talausganges führt. Diese Halde gehörte zu
einem Tageschacht des „Fastnacht Stolln“.
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Der unterhalb der Staatsstraße Oberschöna – Frankenberg liegende
eingezäunte Bergschaden gehört zum „Neugrünzweiger Stolln“.
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Es könnte sich durchaus über einen Bruch im Mundlochbereich des „Neugrünzweiger
Stolln“ handeln.
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Die Rösche ist jedenfalls noch intakt und führt seit eh und je das
Stollnwasser in den Haselbach ab. Ein findiger Bürger macht sich das
Wasser zunutze. Eine Wasserfassung mit zugehöriger Wasserleitung liefert
billigeres Wasser für den Haushalt als das öffentliche Netz.
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Von der Staatsstraße aus ist die Halde des „Christian Stolln“ nicht
wahrnehmbar, zumindest nur für Eingeweihte. Erst wenn man sich zu Fuß auf
den Weg begibt und den Lauf der Haselbach folgt erkennt man von weitem
schon die Halde des Stolln.
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Die mit Laubgehölzen bestandene Halde der Stollnanlage.
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Das Stollnmundloch wurde zu DDR- Zeiten durch eine Fachgruppe des
Kulturbunds wieder instand gesetzt.
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Da das Stollnmundloch selbstverständlich gesichert ist, war nur ein
„Blick“ durch das Tor möglich. Vielleicht ergibt sich aber eines Tages mal
die Gelegenheit, diesen kleinen, interessanten Stolln zu befahren.
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Blick aus dem Stolln in den Herbst des Jahres 2009!
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Befahrung des „Christian Stolln“ zusammen mit dem Bergbau- und
Heimatfreund Klaus Felber.
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Bohrloch mit dem Rest eines Lehmwolkers. Ein Zeugnis der Bohr- und
Schießarbeit, hier aber aus dem 19. Jahrhundert.
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Die Stollnanlage ist zum Teil in Schlägel- und Eisenarbeit hergestellt und
später durch Nachriß mittels Bohr- und Schießarbeit im Profil erweitert
wurden.
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Jahrestafel mit Vortriebswinkel.
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Einfache Jahrestafel.
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Kleines Ort auf einer Gangstruktur. Der „Christian Stolln“ ist auf einem Gang
angesetzt, der die selbe Streichrichtung hat, wie der „Neugrünzweiger Stehende“,
wobei es sich hier aber um ein parallel verlaufendes taubes Trum handelt.
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Vortriebswinkel am linken Stoß.
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Durch Bohr- und Schießarbeit recht geräumig aufgefahrener Bereich des
„Christian Stolln“.
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Des öfteren sind kleine Gangstrukturen sichtbar, aber in keinem einzigen
Fall mit Erz!
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Ursprünglich war dieser Stolln in Schlägel- und Eisenarbeit aufgefahren,
durch den späteren Nachriss verschwanden die Spuren dieser Technologie.
Hier ist lediglich noch ein Teil der geschlägelten Firste zu sehen. Der
„Christian Stolln“ ist relativ hoch aufgefahren, in der Regel etwa 2,5 m.
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Schlägelort mit halbrunder Firste.
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Schlägelort mit gerader Firste, die Strosse ist hier noch nicht
nachgebracht.
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Selbes Motiv, andere Perspektive.
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Lage der Fundtafel im „Christian Stolln“
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C - St steht für den Christian Stolln, darunter die Jahreszahl 1787.
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Obwohl der „Christian Stolln“ einer Gangstruktur nachfährt, war es ein
reiner Hoffnungsbau.
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Blick in Richtung Mundloch. Hier ist das Gebirge durch die geringe
Überdeckung stark verwittert und von Klüften durchzogen.
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Die Tour ist zu Ende! Es gibt sicher interessantere Grubenanlagen, aber in
Oberschöna ist nur noch sehr wenig fahrbar.
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Die Grube
Hohe Neujahr
Vom Berggebäude
„Hohe Neujahr“ sind neben dem Stolln auch noch das Huthaus und einige
Halden in der Landschaft zu sehen. Schon um 1550 soll die Grube in Umgang
gewesen sein. Dieses Berggebäude bebaute insgesamt 4 Gänge. Der Stolln
selber steht auf dem „Unverhofft Glück Morgengang“, weiterhin gehören noch
der „Hohneujahr Spat“, der „Bergmännisch Glück auf Spat" und zwei
unbenannte weitere Gänge dazu. Zwischen 1730 – 1774 lag die letzte
Betriebsperiode auf diesem Grubengebäude.
Lage des Berggebäudes
„Hohe Neujahr Stolln“.
Das Mundloch ist
Dank einer Fachgruppe des Kulturbundes der DDR erhalten geblieben. 1986
war das Mundloch völlig verfallen. Die Entwässerung des Stolln erfolgte
über ein Steingutrohr etwa 1,2 m unter der Stollnfirste und 3,20 m über
der Stollnsohle. Der ständige Wasseraustritt war wohl nur noch für
Bergbaufreunde das Indiz für die Lage eines Stolnmundloches. Die
Fachgruppe legte das Mundloch vollkommen frei, setzte es in Mauerung aus
Gneisplatten und legte eine neue Entwässerung bis zur Großen Striegis (!)
an. Der enge, geschlägelte Stolln ist bis an den verfüllten ersten
Tageschacht fahrbar. Heute ist das Stollnmundloch zwar komplett im
Buschwerk verschwunden, aber für die Nachwelt bewahrt.
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Nicht maßstäbliche Skizze nach einem Grubenriß aus dem Jahre 1732 vom
Berggebäude „Hohe Neujahr Stolln“ zu Oberschöna.
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NUnmittelbar vor dem imposanten Eisenbahnviadukt im Striegistal liegt das
Grubenfeld von "Hohe Neujahr" und "Eherner Schlange".
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Von der Talstraße nach Wegefahrt aus ist die Halde des "Hohe Neujahr
Stolln" in einem kleinen Busch noch gut zu erkennen.
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In dem kleinen Busch erwartet den Besucher eine typische Haldenlandschaft,
wie an vielen Bergorten im Erzgebirge.
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Die Stollnhalde ist noch recht gut zu erkennen.
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Das Mundloch des "Hohe Neujahr Stolln" ist in einem sehr guten Zustand. In
den 1980er Jahren sanierten Bergbaufreunde als Fachgruppe im Kulturbund
der DDR dieses Objekt. Leider existiert diese FG nicht mehr, aber ihre
Arbeit hat noch heute Bestand.
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Die Stollnanlage ist noch vor gut 15 Jahren bis an den ersten Tagesschacht
befahrbar gewesen.
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Zäher roter Schlamm, teilweise bis zu den Hüften reichend ist unser
ständiger Begleiter.
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Der Stolln ist in Schlägel- und Eisenarbeit aufgefahren und schwankt sehr
stark in seiner lichten Weite.
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Die gesamte Auffahrung folgt auch hiereiner Gangstruktur, die man nur noch
erahnen kann, da Schlamm und Sinter das gesamte Gebirge bedecken. Nur am
Einfallen ist der Gang zu erkennen.
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Je weiter wir in Richtung ersten Tageschacht fahren, umso höher wird der
Schlamm und darin steckt noch das alte Tragwerk. An einigen Stellen fehlte
das Tragwerk aber und wir gingen jämmerlich im Schlamm baden.
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Verfaultes Tragwerk, zu viel Schlamm und schlechte Wetter machten der
Befahrung hier ein Ende. Wohlgemekrt: Wir sind gewiß ein bißchen verrückt,
aber nicht lebensmüde.
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Ende der Schlammschlacht. Sogar der „Fotorucksack“ war abgesoffen, aber
die Kamera noch intakt!
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Vor dem Mundloch am alten Mühlgraben der ehemaligen Opitzmühle.
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Ein Bad in der Striegis macht uns wieder sauber - das Ende Oktober....
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Ohne Kommentar...
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Von der Grube "Hohe Neujahr" ist auch das Huthaus noch erhalten. Es liegt
etwas abseits des ersten Tageschachtes auf einer recht erhabenen Stelle
oberhalb des Striegistal, ist bewohnt und Privatgelände.
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Eine alte Aufnahme vom Huthaus „Hohe Neujahr“ aus den 1970er Jahren.
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Da das Huthaus nach wie vor bewohnt ist, hat es schon einige Umbauten
hinter sich, ist dadurch aber erhalten geblieben. Der Standort über dem
Tal ist sicher sehr schön, bei Winterstürmen aber auch recht ungemütlich.
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Noch einmal das Huthaus mit dem imposanten Eisenbahnviadukt im
Hintergrund.
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Die Halde des ersten Tagesschachtes aus dem Tal heraus gesehen. Mit diesem
Schacht war der "Hohe Neujahr Spat" erschlossen.
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Hinter dem ersten Tagesschacht ist schon die ebenfalls mit Bäumen
bestandene Halde des zweiten Tageschachtes zu erkennen. Das Streichen des
"Hohe Neujahr Spates" wird durch diese Halden in der Landschaft markiert.
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Die Schächte sind noch an den Pingen in den Halden zu erkennen.
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Der zweite Tagesschacht liegt auf dem Gangkreuz von "Hohe Neujahr Spat",
"Glück auf Spat" und einem unbenannten Flachen.
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Das
Berggebäude „Eherne Schlange“
Das
Grubenfeld dieser Anlage besteht aus zwei Gangstrukturen, die am gegenüber
von „Hohe Neujahr“ liegenden Berggehänge, also am linken Ufer der Großen
Striegis, erschlossen sind.
Die
Grube baute um 1750, auch das etwaige Jahr des Huthausbaus, auf der
Fortsetzung des „Neugrünzweiger Stehenden“, der natürlich in diesem Teil
auch „Eherne Schlange Stehender“ hieß. Nach etwa 35 Lachter Auffahrung
wurde eine weitere Gangstruktur angetroffen und durch ein Flügelort etwa
70 m aufgeschlossen. Der „Eherne Schlange Stehender“ ist ebenfalls
nochmals gut 70 m weiter aufgefahren worden. Über ein Erzausbringen ist
heute nichts näheres bekannt.
Lage der Berggebäude
„Eherne Schlange“ und „Fastnacht Stolln“.
Auch
von diesem Berggebäude steht noch das Huthaus. Ebenso ist das
zusammengedrückte Mundloch mit einem schönen Schlussstein ebenfalls noch
erhalten und unmittelbar unterhalb der Dorfstraße in einer Wiese sichtbar,
aber nicht mehr fahrbar. Selbst die Straßenbauarbeiten der vergangenen
Jahre konnten nichts an der Situation ändern.
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