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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

Erstellt Juni 2012, letzte Aktualisierung Juli 2015.

  

Bergbau im Haselbachtal
Die Grube Hohe Neujahr 
Das Berggebäude Eherne Schlange  
Fastnacht Stolln
König Salomon Stolln
Ehre Gottes Stolln
Junger Schönberg Fundgrube
Unbekannter Gangzug in Oberschöna
Unbekannter Gangzug in Richtung Linda

Der zweite Beitrag zum Revier Oberschöna
Zur Grube Unverhoffter Segen Gottes Erbstolln in Oberschöna
Ein Beitrag aus unserer Technik- Rubrik: Zur Funktionsweise der Radstube

 

Das Revier Oberschöna bei Freiberg

Dieser Beitrag entstand mit aktiver Unterstützung durch den  Bergbau- und Heimatfreund Klaus Felber aus Oberschöna. Dabei stellte Herr Felber nicht nur sein persönliches Wissen, sondern seinen gesamten privaten Fundus für diesen Beitrag zur Verfügung. Wir, die Betreiber der HP, wollen auf diese Weise Klaus Felber danken !

 

Der kleine Ort Oberschöna besteht schon seit etwa 1318, da wird in einer Urkunde von einem „Schonowe“ berichtet. Entstanden ist Oberschöna als Waldhufendorf im Tal der Großen Striegis. Es gehörte mit zu den sogenannten „Eckardschen Dörfer“ und wurden 1162 durch Otto dem Reichen dem Kloster Altzella gestiftet. Das Mittelalter war durch die Besitztümer der Familien von Schönau und von Schönberg geprägt. In dieser Zeit entstand auch der noch heute erhaltene Herrensitz. Im 18. Jahrhundert gehörte Oberschöna der Familie von Carlowitz.  

Die bergbaulichen Aktivitäten begannen recht spät und eher durch das zufällige Auffinden von Erz. Denn erst um 1550 werden erste Gruben zu Oberschöna bekannt, wie „Junger Schönberg“ und „Hohe Neujahr“ die in Akten des Bergarchivs Freiberg belegt sind. Eine weitere Bergbauphase setzt um 1730 ein. Hier handelt es sich aber um den typischen „Nachlesebergbau“ des 18. Jahrhunderts. Außer der Grube „Unverhoffter Segen Gottes Erbstolln“ gab es sehr viele Versuche die über dieses Stadium nur sehr unwesentlich darüber hinaus kamen. Diese Periode des sächsischen Bergbaus war ohnehin nur den damit verbundenen „Steuerersparnissen“ gewidmet. Das letzte große „Berggeschrey“ erlebte der Ort im ausgehenden 19. Jahrhundert mit der Grube „Zenith“, bestehend aus den großen Grubenfeldern „Unverhoffter Segen Gottes Erbstolln“, sowie „Dorothea Erbstolln“ und führten zu einem beachtlichen Erfolg. Dabei wurden nochmals recht große Mengen an Silber gefördert und ebenso auch Schaustufen abgebaut!  

Landschaftlich betrachtet liegt Oberschöna am Fuße des Erzgebirges, im Tal der „Großen Striegis“, das eher dem Erzgebirgsvorland zugerechnet wird. Geologisch aber gehört es schon zum sächsischen Erzgebirge und. grenzt an das Freiberger Zentralrevier und bildet zusammen mit Oederan eine große separate Revierabteilung die neben dem Erzbergbau auch eine umfangreiche Gewinnung von Dolomitmarmor  im Gebiet von Frankenstein – Memmendorf umfasst.   

Diese Revierabteilung wird durch einen Hauptgangzug geprägt, der von Reinsberg – Kleinvoigtsberg weiter nach Bräunsdorf bis nach Oederan verläuft und einige geologische Besonderheiten beinhaltet, wie die Felsitlagerstätte bei Großschirma, die Dolomitmarmorlager von Memmendorf und das „Schwarze Gebirge“ bei Bräunsdorf. Dieser mächtige Gangzug besteht aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Erzgänge der kb-Formation, oder besser, der paragenetischen Überprägung als eq-Formation und sind die geologische Voraussetzung für bergbauliche Aktivitäten in diesem Teil von Sachsen.


Skizze nach einer Gangkarte zur Lage einiger heute noch bekannter Grubenfelder von Oberschöna.
Die Darstellung ist weder maßstäblich  noch vollständig.

    

Bekannte Grubenanlagen aus dem 16. Jahrhundert:

  • 1567 Erzengel Fundgrube, später Junger Schönberg

  • 1572 Himmelreich Erbstolln

  • 1578 Hilfe aus Gott Fundgrube

  • 1591 Junger Erzengel Fundgrube

   

Aufzählung von Grubenanlagen, die im 18. Jahrhundert in Betrieb oder zumindest gemutet waren:

  • 1709 Erzengel Michael

  • 1728 Ehre Gottes Erbstolln

  • 1730 Blühend Glück Stolln

  • 1730 Hiob Fundgrube

  • 1730 Segen Gottes Erbstolln

  • 1730 Fastnacht Stolln

  • 1730 Hohe Neujahr Stolln

  • 1730 Junger Schönberg Fundgrube

  • 1730 König Salomo Erbstolln

  • 1730 Maria Josepha Erbstolln

  • 1730 Verträglich Glück Stolln

  • 1730 Jubel Jahr Fundgrube

  • 1730 Himmelfahrt Christi Fundgrube

  • 1730 Gabe Gottes Erbstolln

  • 1730 Sophia nebst Unverhofft Waysen Glück Erbstolln

  • 1730 Brüderliche Liebe

  • 1731 Friedrich Erbstolln

  • 1731 Glück Auf Erbstolln

  • 1731 Christian Erbstolln

  • 1731 Eherne Schlange Erbstolln

  • 1731 Concordia Erbstolln

  • 1733 Komm Glück mit Freude Erbstolln

  • 1734 Neue Gesellschaft Erbstolln

  • 1736 Prophet Samuel Fundgrube

  • 1737 Carl Fundgrube

  • 1740 Verträglich Glück und Dorothea Erbstolln

  • 1748 Jubel Glück Erbstolln

  • 1782 Junger Himmelsfürst Erbstolln

 

 

 

 

Bergbau im Haselbachtal

Über den uralten Bergbau ist bisher trotz der Tätigkeit einer Bergbaufachgruppe im Kulturbund der DDR schon seit den frühen 1980er Jahren wenig bekannt geworden. Allerdings waren die Bergbaufreunde praktisch sehr aktiv und haben einige schon verfallene Stollnmundlöcher vor der Situation des „unbekannten Bergbaus“, also dem völligen Vergessen bewahrt.

Einer davon ist der „Christian Stolln“ unterhalb der Staatsstraße Oberschöna – Frankenberg am Haselbach gelegen. Diese Grubenanlage entstand wohl um 1550 zur Untersuchung des „Neugrünzweiger Stehenden“, einem bedeutenden Erzgang im Grubenfeld Oberschöna. Dieser Gang streicht etwa vom Eisenbahnviadukt bis zum „Paulschacht“.  Die etwa 200m lange Auffahrung des Stolln konnte aber an keiner Stelle den etwa 10 cm mächtigen Gang ezführend auffinden.

In unmittelbarer Nachbarschaft streichen weitere Gänge zutage, einmal bachabwärts der „Verträglich Glück Stehende“, und bachaufwärts oberhalb des „Christian Stolln“ liegen der „Johannes Stehende“ und „Dorothea Stehende“. Die Mundlöcher der zugehörigen Stolln sind nicht mehr auffindbar. Gegenüber dem „Christian Stolln“ lag das heute nicht mehr sichtbare Mundloch des „Drei Brüder Stolln“.

 


Lage des Haselbachtals bei Oberschöna.
 


Entlang des Haselbachs auf den Fluren von Oberschöna lagen zahlreiche Stollnmundlöcher. Diese gehörten zu mehr oder weniger großen Grubenanlagen dieser Region.
 


Durch die landwirtschaftliche Nutzung sind links der Haselbach die bergbaulichen Spuren nahezu verwischt.
 


Auch hier ist das auf alten Karten vermerkte Mundloch verschwunden. Bei genauerer Betrachtung der Landschaft fällt ein durch die Weidewirtschaft überprägter alter Weg auf, der zu einer...
  


….Schachthalde in Nähe des Talausganges führt. Diese Halde gehörte zu einem Tageschacht des „Fastnacht Stolln“.
 


Der unterhalb der Staatsstraße Oberschöna – Frankenberg liegende eingezäunte Bergschaden gehört zum „Neugrünzweiger Stolln“.
 


Es könnte sich durchaus über einen Bruch im Mundlochbereich des „Neugrünzweiger Stolln“ handeln.
 


Die Rösche ist jedenfalls noch intakt und führt seit eh und je das Stollnwasser in den Haselbach ab. Ein findiger Bürger macht sich das Wasser zunutze. Eine Wasserfassung mit zugehöriger Wasserleitung liefert billigeres Wasser für den Haushalt als das öffentliche Netz.
 


Von der Staatsstraße aus ist die Halde des „Christian Stolln“ nicht wahrnehmbar, zumindest nur für Eingeweihte. Erst wenn man sich zu Fuß auf den Weg begibt und den Lauf der Haselbach folgt erkennt man von weitem schon die Halde des Stolln.
 


Die mit Laubgehölzen bestandene Halde der Stollnanlage.
 


Das Stollnmundloch wurde zu DDR- Zeiten durch eine Fachgruppe des Kulturbunds wieder instand gesetzt.
 


Da das Stollnmundloch selbstverständlich gesichert ist, war nur ein „Blick“ durch das Tor möglich. Vielleicht ergibt sich aber eines Tages mal die Gelegenheit, diesen kleinen, interessanten Stolln zu befahren.
 


Blick aus dem Stolln in den Herbst des Jahres 2009!
 


Befahrung des „Christian Stolln“ zusammen mit dem Bergbau- und Heimatfreund Klaus Felber.
 


Bohrloch mit dem Rest eines Lehmwolkers. Ein Zeugnis der Bohr- und Schießarbeit, hier aber aus dem 19. Jahrhundert.
 


Die Stollnanlage ist zum Teil in Schlägel- und Eisenarbeit hergestellt und später durch Nachriß mittels Bohr- und Schießarbeit im Profil erweitert wurden.
 


Jahrestafel mit Vortriebswinkel.
 


Einfache Jahrestafel.
 


Kleines Ort auf einer Gangstruktur. Der „Christian Stolln“ ist auf einem Gang angesetzt, der die selbe Streichrichtung hat, wie der „Neugrünzweiger Stehende“, wobei es sich hier aber um ein parallel verlaufendes taubes Trum handelt. 
 


Vortriebswinkel am linken Stoß.
 


Durch Bohr- und Schießarbeit recht geräumig aufgefahrener Bereich des „Christian Stolln“.
 


Des öfteren sind kleine Gangstrukturen sichtbar, aber in keinem einzigen Fall mit Erz!
 


Ursprünglich war dieser Stolln in Schlägel- und Eisenarbeit aufgefahren, durch den späteren Nachriss verschwanden die Spuren dieser Technologie. Hier ist lediglich noch ein Teil der geschlägelten Firste zu sehen. Der „Christian Stolln“ ist relativ hoch aufgefahren, in der Regel etwa 2,5 m.
 


Schlägelort mit halbrunder Firste.
 


Schlägelort mit gerader Firste, die Strosse ist hier noch nicht nachgebracht.
 


Selbes Motiv, andere Perspektive.
 


Lage der Fundtafel im „Christian Stolln“
 


C - St steht für den Christian Stolln, darunter die Jahreszahl 1787.
 


Obwohl der „Christian Stolln“ einer Gangstruktur nachfährt, war es ein reiner Hoffnungsbau.
 


Blick in Richtung Mundloch. Hier ist das Gebirge durch die geringe Überdeckung stark verwittert und von Klüften durchzogen.
 


Die Tour ist zu Ende! Es gibt sicher interessantere Grubenanlagen, aber in Oberschöna ist nur noch sehr wenig fahrbar.
 

 

 

 

Die Grube Hohe Neujahr

Vom Berggebäude „Hohe Neujahr“ sind neben dem Stolln auch noch das Huthaus und einige Halden in der Landschaft zu sehen. Schon um 1550 soll die Grube in Umgang gewesen sein. Dieses Berggebäude bebaute insgesamt 4 Gänge. Der Stolln selber steht auf dem „Unverhofft Glück Morgengang“, weiterhin gehören noch der „Hohneujahr Spat“, der „Bergmännisch Glück auf Spat"  und zwei unbenannte weitere Gänge dazu. Zwischen 1730 – 1774 lag die letzte Betriebsperiode auf diesem Grubengebäude.


Lage des Berggebäudes „Hohe Neujahr Stolln“.
 

Das Mundloch ist Dank einer Fachgruppe des Kulturbundes der DDR erhalten geblieben. 1986 war das Mundloch völlig verfallen. Die Entwässerung des Stolln erfolgte über ein Steingutrohr etwa 1,2 m unter der Stollnfirste und 3,20 m über der Stollnsohle. Der ständige Wasseraustritt war wohl nur noch für Bergbaufreunde das Indiz für die Lage eines Stolnmundloches. Die Fachgruppe legte das Mundloch vollkommen frei, setzte es in Mauerung aus Gneisplatten und legte eine neue Entwässerung bis zur Großen Striegis (!) an. Der enge, geschlägelte Stolln ist bis an den verfüllten ersten Tageschacht fahrbar. Heute ist das Stollnmundloch zwar komplett im Buschwerk verschwunden, aber für die Nachwelt bewahrt.

 


Nicht maßstäbliche Skizze nach einem Grubenriß aus dem Jahre 1732 vom Berggebäude „Hohe Neujahr Stolln“ zu Oberschöna.
 


NUnmittelbar vor dem imposanten Eisenbahnviadukt im Striegistal liegt das Grubenfeld von "Hohe Neujahr" und "Eherner Schlange".
  


Von der Talstraße nach Wegefahrt aus ist die Halde des "Hohe Neujahr Stolln" in einem kleinen Busch noch gut zu erkennen.
 


In dem kleinen Busch erwartet den Besucher eine typische Haldenlandschaft, wie an vielen Bergorten im Erzgebirge.
 


Die Stollnhalde ist noch recht gut zu erkennen.
 


Das Mundloch des "Hohe Neujahr Stolln" ist in einem sehr guten Zustand. In den 1980er Jahren sanierten Bergbaufreunde als Fachgruppe im Kulturbund der DDR dieses Objekt. Leider existiert diese FG nicht mehr, aber ihre Arbeit hat noch heute Bestand.
  


Die Stollnanlage ist noch vor gut 15 Jahren bis an den ersten Tagesschacht befahrbar gewesen.
 


Zäher roter Schlamm, teilweise bis zu den Hüften reichend ist unser ständiger Begleiter.
 


Der Stolln ist  in Schlägel- und Eisenarbeit aufgefahren und schwankt sehr stark in seiner lichten Weite.
  


Die gesamte Auffahrung folgt auch hiereiner Gangstruktur, die man nur noch erahnen kann, da  Schlamm und Sinter das gesamte Gebirge bedecken. Nur am Einfallen ist der Gang zu erkennen.
 


Je weiter wir in Richtung ersten Tageschacht fahren, umso höher wird der Schlamm und darin steckt noch das alte Tragwerk. An einigen Stellen fehlte das Tragwerk aber und wir gingen jämmerlich im Schlamm baden.
 


Verfaultes Tragwerk, zu viel Schlamm und schlechte Wetter machten der Befahrung hier ein Ende. Wohlgemekrt: Wir sind gewiß ein bißchen verrückt, aber nicht lebensmüde.
 


Ende der Schlammschlacht. Sogar der „Fotorucksack“ war abgesoffen, aber die Kamera noch intakt!
  


Vor dem Mundloch am alten Mühlgraben der ehemaligen Opitzmühle.
 


Ein Bad in der Striegis macht uns wieder sauber - das Ende Oktober....
 


Ohne Kommentar...
 


Von der Grube "Hohe Neujahr" ist auch das Huthaus noch erhalten. Es liegt etwas abseits des ersten Tageschachtes auf einer recht erhabenen Stelle oberhalb des Striegistal, ist bewohnt und Privatgelände.
 


Eine alte Aufnahme vom Huthaus „Hohe Neujahr“ aus den 1970er Jahren.
 


Da das Huthaus nach wie vor bewohnt ist, hat es schon einige Umbauten hinter sich, ist dadurch aber erhalten geblieben. Der Standort über dem Tal ist sicher sehr schön, bei Winterstürmen aber auch recht ungemütlich.
 


Noch einmal das Huthaus mit dem imposanten Eisenbahnviadukt im Hintergrund.
 


Die Halde des ersten Tagesschachtes aus dem Tal heraus gesehen. Mit diesem Schacht war der "Hohe Neujahr Spat" erschlossen.
 


Hinter dem ersten Tagesschacht ist schon die ebenfalls mit Bäumen bestandene Halde des zweiten Tageschachtes zu erkennen. Das Streichen des "Hohe Neujahr Spates" wird durch diese Halden in der Landschaft markiert.
 


Die Schächte sind noch an den Pingen in den Halden zu erkennen.
 

 
Der zweite Tagesschacht liegt auf dem Gangkreuz von "Hohe Neujahr Spat", "Glück auf Spat" und einem unbenannten Flachen.
   

 

 

 

Das Berggebäude „Eherne Schlange“

Das Grubenfeld dieser Anlage besteht aus zwei Gangstrukturen, die am gegenüber von „Hohe Neujahr“ liegenden Berggehänge, also am linken Ufer der Großen Striegis, erschlossen sind.

Die Grube baute um 1750, auch das etwaige Jahr des Huthausbaus, auf der Fortsetzung des „Neugrünzweiger Stehenden“, der natürlich in diesem Teil auch „Eherne Schlange Stehender“ hieß. Nach etwa 35 Lachter Auffahrung wurde eine weitere Gangstruktur angetroffen und durch ein Flügelort etwa 70 m aufgeschlossen. Der „Eherne Schlange Stehender“ ist ebenfalls nochmals gut 70 m weiter aufgefahren worden. Über ein Erzausbringen ist heute nichts näheres bekannt.


Lage der Berggebäude „Eherne Schlange“ und „Fastnacht Stolln“.
 

Auch von diesem Berggebäude steht noch das Huthaus. Ebenso ist das zusammengedrückte Mundloch mit einem schönen Schlussstein ebenfalls noch erhalten und unmittelbar unterhalb der Dorfstraße in einer Wiese sichtbar, aber nicht mehr fahrbar. Selbst die Straßenbauarbeiten der vergangenen Jahre konnten nichts an der Situation ändern.

  


Skizze nach einem Riß aus dem Jahr 1808 vom Berggebäude „Eherne Schlange Erbstolln“. Neben Huthaus und  Stollnmundloch ist von diesem Berggebäude auch eine kleine Halde erhalten geblieben.
  


Das Huthaus der Grube "Eherne Schlange" von der Talaue gesehen...
 


.... und von der Dorfstraße aus in Richtung Viadukt.
 


Historische Aufnahme vom ehemaligen Huthaus im ursprünglichen Zustand, wie es sicher auch zur Zeit der Grube aussah.
 


Das Huthaus scheint weitestgehend original erhalten zu sein, sieht man von den großen Fenstern im Erdgeschoss einmal ab. Sonst weist dieses Gebäude noch eine gute Bausubstanz auf und man ist verwundert, daß sich bisher noch kein neuer Nutzer dafür gefunden hat.
 


Direkt gegenüber vom Huthaus, nur etwas unterhalb der Dorfstraße, ist das Stollnmundloch des "Eherne Schlange Stolln" erhalten und anhand einer kleinen Halde schon von der Straße aus wahrnehmbar.
 


Der unmittelbare Mundlochbereich ist erhalten und sieht solide aus. Doch ist der Stolln im Bereich der Straße vollkommen deformiert.
 


Die Grube baute auf einem Gegentrum des "Neugrünzweiger Stehenden", der hier dann "Eherne Schlange Stehender" hieß.
 


Schlussstein in der Stollnmauerung aus Gneisplatten.
 


Blick in den Stolln. Noch vor Erreichen der Straße ist die Anlage vollkommen verbrochen. Dem zugenommenen Straßenverkehr waren selbst diese mächtigen Gneisplatten auf Dauer nicht mehr gewachsen.
 

 

 

 

Fastnacht Stolln

Das Mundloch dieser Stollnanlage ist heutzutage in der Bebauung verschwunden und nicht mehr sichtbar. Lediglich die Halde eines Schachtes ist noch im Haselbachtal zu sehen. Angesetzt war der Stolln am westlichen Talhang der Striegis in nähe eines Bauerngutes. Anfangs wurde der Bau in hoffnung betrieben bis nach etwa 20m hinter dem Mundloch eine gangartige Struktur angetroffen wurde und die Auffahrung des Stolln nunmehr in Richtung hora 9.4 betrieben wurde. Bei etwa 80 m vom Stollnmundloch wurde eine Tageschacht angelegt. Der Stolln brachte hier gut 11 m Teufe ein. Ein weiterer Pingenzug lag nordwestlich des Schachtes und ist vermutlich nicht mehr vom Stolln erreicht worden. Dieser Pingenzug ist heute nicht mehr in der Landschaft zu sehen.

 


Skizze vom Berggebäude Fastnacht Stolln nach einem Grubenriß aus dem Jahre 1731. Vom Pingenzug ist heute nichts mehr in der Landschaft zu sehen, lediglich die Halde des Tagesschachts ist noch sichtbar.
 


Halde des Tageschachts auf dem „Fastnacht Stolln“.
 


Das Mundloch des Fastnacht Stolln lag im Bereich dieses Bauernhofes und es ist nicht näher bakannt, ob davon noch Spuren sichtbar sind.
 

 

 

 

König Salomon Erbstolln

Von der Grube König Salomon sind kaum Spuren in der Landschaft sichtbar. Das Mundloch wurde verwahrt und ist somit nicht befahrbar. Die noch erhaltene Bergschmiede mit Nebengelass dient heute als Wohnhaus.

Der Stolln selber war am östlichen, relativ steil ansteigenden Gehänge der Striegis, auf einen Spatgang angesetzt und verlief in südöstliche Richtung. Nach etwa 300 m wurde eine Tageschacht erreicht, der etwa 30 m Teufe einbrachte. Bis zum nächsten Tageschacht schloss der Stolln auf selben Spatgang noch einmal über 250 m in der Länge das Gebirge auf. Auf der gesamten Stollnauffahrung wurden etliche stehende Gänge überfahren. Der Grubenbetrieb war laut der spärlichen Berichte immer von sehr starken Wasserzuläufen aus dem erschlossenen Gebirge geprägt, was noch heute sehr gut sichtbar ist.

 


Lage der Gruben „König Salomon Erbstolln“, „Ehre Gottes Erbstolln“ und „Junger Schönberg Fundgrube“.
 


Skizze eines Teilstückes der Grubenanlage „König Salomon Stolln“.
 


Der Mundlochbereich ist heute nur noch durch einen üppigen rostfarbenen Wasseraustritt ersichtlich.
 


Wobei das Wasser weit oberhalb der Firste des verwahrten Stolln über ein senkrechtes Rohr austritt.
 


Die Lage des Stollnmundloches ist auch an der Uferbefestigung durch die „rote Färbung“ der Betonplatten sehr gut sichtbar. Eine Befahrung der Anlage wird wohl auch zukünftig nicht mehr möglich sein.
 


Von der Grube „König Salomon“ ist heute nur die als Wohnhaus dienende ehemalige Bergschmiede mit Nebengelass erhalten.
 


Beim näheren Hinschauen sind die Gebäude komplett umgenutzt und haben äußerlich kaum etwas mit dem vormaligen Bergbau zu tun, nur der Standort erinnert noch daran.
 

 

 

 

Ehre Gottes Erbstolln

Von der Grube Ehre Gottes sind außer dem versteckten Stollnmundloch und dem Huthaus kaum Spuren in der Landschaft zu sehen. Der Stolln selber war am östlichen Gehänge der Striegis, einige Meter oberhalb des Flusses angesetzt und folgte einem flachen Gang bis zu einem Tageschacht, der wohl um die 20 m Teufe einbrachte. Im Bereich des Schachtes sind mehrere parallel verlaufende flache Gänge bekannt, die von weiteren Gangstrukturen geschnitten wurden. Der Grubenbetrieb hier war ebenfalls wie bei „König Salomon Erbstolln“ von sehr starken Wasserzuläufen geprägt. Die Stollnanlage ist heutzutage aufgrund der privaten Stollnwassernutzung nicht befahrbar.

 


Lage der Gruben „König Salomon Stolln“, „Ehre Gottes Erbstolln“ und Teilen von „Junger Schönberg Fundgrube“.
 


Das Huthaus von „Ehre Gottes Erbstolln“ 2011.
 


Das Mundloch des Erbstolln liegt heute sehr versteckt an der Hauszufahrt und ist für den Unkundigen völlig unauffällig.
 


Nach dem Öffnen der Tür sehen wir eine Mauer zum Anstauen des Grubenwassers.
 


Die Anwohner nutzen das hier gestaute Wasser als billige Wasserversorgung ihrer Häuser. Daher ist auch eine Befahrung der Grubenanlage nicht möglich.
 

 

 

 

Junger Schönberg Fundgrube

Diese Bergwerksanlage zählt mit zu den ältesten und bekanntesten Grubenanlagen von Oberschöna. Schon im 16. Jahrhundert wird die Grube erwähnt und betrieb damals schon Tiefbaue mithilfe eines Kunstgezeuges. Inwiefern im 18. Jahrhundert hier wieder ein Grubenbetrieb umging ist noch nicht geklärt. Über eine der interessantesten Anlagen dieses Ortes ist nur sehr wenig bekannt. Der Hauptstolln der Anlage ist nicht mehr fahrbar und wird durch Anwohner zur Gewinnung von Brauch- und Trinkwasser verwendet.

 


Standort von Scheidebank und Wäsche, mit dem kaum noch sichtbaren Kunstgraben.
 

Wassersammelschrot im Bereich des Stollnmundloches.
 

An diesem Gehänge verlief der Kunstgraben für die Grube. Am Gehänge ist mit viel Fantasie noch der Grabenverlauf sichtbar.
 

So wie dieser Wiesenweg verlief wohl auch der Kunstgraben.
 

An dieser Stelle stand das Huthaus von „König Salomon Fundgrube“. Das im Bild zu sehende Gebäude ist aber ein Neubau und hat mit der alten Gebäudesubstanz nichts mehr zu tun.
 

Historische Aufnahme vom Huthaus der Grube „Junger Schönberg“ schon als „normales Wohnhaus“ umgenutzt. Schon damals sorgte nur noch der Standort für den historischen Bezug.
 

Der Verlauf des Kunstgraben lässt sich zumindest erahnen. Die Radstube lag etwa bei den Bäumen am rechten Bildrand.
 

Der Baumbestand unterhalb des Grundstückes verdeckt eine Halde. Ob diese zur Radstube oder einem weiteren Schacht gehört, lässt sich nicht mehr genau klären.
 
 

 

 

Unbekannter Gangzug am linken Talgehänge inmitten Oberschöna

Dieser Gangzug soll unter dem Namen „Treue Freundschaft“ bekannt gewesen sein, auch gehört noch ein Stolln dazu, der leider inmitten der Bebauung nicht mehr sichtbar ist. Bei diesem Gangzug könnte es sich um das Gegentrum des Feldes von „Ehre Gottes“ und „Junger Schönberg“ handeln. Beide Grubenfelder liegen sich in etwa gegenüber.

Zum Feld von „Treuer Freunsdchaft“ ist fast überhaupt nichts  bekannt. Selbst der Name „Treue Freundschaft“ erscheint momentan sehr vage. Auf der bekannten Gangkarte von Weinhold ist nur die Bemerkung „alter Stolln“ zu lesen. Bekannt ist nur, daß die im Gangzug immer wieder auftretenden Brüche regelmäßig mit Hausmüll und Unrat verfüllt wurden. Darüber gibt es Augenzeugenberichte die bis zum Ende des 2. Weltkrieges zurück reichen. 

 


Halden entlang des Gangzugs während eines herbstlichen Sonnenunterganges.
 

Die Entstehung der Brüche könnte auf das Zusammengehen diverser Hohlräume zurück zuführen sein. Da dieser Streifen von der Landwirtschaft nicht benutzbar ist, wuchsen im Laufe der Zeit an den Bruchrändern Sträucher und Bäume und machten diese Lokalität in der Landschaft erst markant. Das Bestreben, durch die Verfüllung der Brüche wieder Gelände für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen,  ist deutlich vor Ort zu erkennen.
 

Im Bereich des Gangstreichens in Richtung des Dorfes liegt eine Eigenheimsiedlung. Hier könnte auch das Mundloch des Stolln gelegen haben.
 

Hier im Bereich dieser neuen Eigenheimsiedlung könnte die Lage des zum Gangzug zugehörigen Stollnmundloches gewesen sein.
 

In der Nähe liegt auch die Hofmühle als älteste Bebauung diesen Bereiches.
 
 

 

 

Unbenannter alter Bergbau linksseitig der Striegis in Oberschöna

Fährt man Richtung Linda, so fällt dieser mit Bäumen bestandene Einschnitt am rechten Talgehänge auf. Dies ist die Lage eines nicht näher benannten Stolln. Die Wasser des Stollns werden von der Landwirtschaft für eine Viehtränke benutzt. Die etwaige Stelle des Mundloches lässt sich nur noch erahnen.

Zum Stolln gehörte aber auch ein Schacht, der noch offen und leider mit Müll verfüllt ist. Die Anlage ist nicht befahrbar und bisher völlig unbekannt.

 


Viehtränke und Einschnitt mit Halde und Schacht im Hintergrund.
 

An dieser Felswand befindet sich ein Mundloch als Zugang zum Schacht.
 

Das Mundloch aus der Nähe gesehen...
 

...und der obligatorische Blick in den Schacht, leider alles voller Müll.
 

Über das Revier Oberschöna haben wir einen zweiten, mehrere Grubenfelder zusammenfassend beschreibenden Beitrag sowie weitere Einzelbeiträge zu Schauanlagen und Aufschlüssen  ins Netz gestellt. Bitte blättert weiter, wenn wir Euch neugierig gemacht haben !

Der zweite Beitrag zum Revier Oberschöna

L. M.