Ein
Beitrag von
www.unbekannter-bergbau.de
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Zur
Geschichte des Hohenstein-Ernstthaler
Bergreviers
Befahrungen des Grubengebäudes ...auf der
13 m- und die 18 m- Sohle
...auf der 26 m- Sohle zum Wille Gottes
Stolln
...zu den Gängen Friedlicher Vertrag Stehender & Fürsten Glück Stehender
...auf dem Wille Gottes Stehenden auf der 42 m- Sohle
...auf dem Heinrich Stehenden und dem Römer Stehenden auf der 42 m- Sohle |
Befahrungen des Grubengebäudes
St. Lampertus samt Zubehör in Hohenstein- Ernstthal
Diesen Beitrag haben wir im Jahr
2020 erstellt.
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Eine
Befahrung des Grubengebäudes ‒
auf der 13 m- und der 18 m- Sohle
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Nach Beendigung der Sanierungs- und
Instandsetzungsarbeiten des Lampertus Richtschachtes, sowie aller übertägigen
Arbeiten, entstand auch für interessierte Besucher eine Möglichkeit, Teile des
Bergwerkes zu befahren. Hierfür wurde zunächst im Bereich der 13 m- Sohle eine
alte Abbaustrecke in Richtung Nord aus der frühen Zeit des Hohensteiner Bergbaus
zugänglich gemacht.
Das Gegenort in Richtung Süden ist zwar
erschlossen und mit entsprechender Ausrüstung fahrbar, jedoch nicht für „normale“ Besucher. Dasselbe trifft
auch auf die 18 m Sohle zu.
Die innerhalb des „Freundeskreises Geologie
und Bergbau e.V. Hohenstein-Ernstthal“ gegründete Arbeitsgruppe „Bergbau“
kümmert sich um die Erhaltung der Besucherstrecken und auch um mögliche künftige
Erweiterungen der Befahrungsmöglichkeiten auf tieferen Niveaus – doch dazu
später mehr.
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Die 13 m Sohle ist über nur wenige Fahrten erreichbar. Im grau hinterlegten Feld
gibt es seit 2008 noch weitere Besichtigungsmöglichkeiten für
Bergbauinteressierte, doch dazu später mehr.
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Im Gegensatz zu vielen anderen
Besucherbergwerken in Sachsen erfolgt die Einfahrt hier nicht über einen Stolln,
sondern über den Lampertus Richtschacht. Es geht also für die Besucher erst
einmal steil nach unten... Die Fahrung wurde aber 1996 erneuert, ist in
perfektem Zustand und für normal konditionierte Besucher kein Problem, sondern
eher ein Erlebnis. Die Schachtröhre ist bis zu dieser Teufe in Ziegelmauerung
gesetzt und so auch ein sehr schönes Fotomotiv.
Die folgenden Aufnahmen entstanden im
Wesentlichen bei unseren Besuchen der Bergwerksanlage in den Jahren 2018 und
2019. Zunächst einige Ansichten der heutigen Tagesanlagen des Berggebäudes „St. Lampertus
Fundgrube samt Zubehör“...
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Zufahrt zum Schachthof. Links das Huthaus, rechts die Schachtkaue über dem
Richtschacht.
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Auch auf dem Ziegenberg finden sich Spuren des Glimmerschiefers. Hier sind es
viele kleine Stützmauern vor den Häusern, wie sie auch am Altmarkt anzutreffen
sind.
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Der Schachthof und rechts das Huthaus.
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Die Schachtkaue auf dem Lampertus Richtschacht.
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Blick in die Schachtkaue zur Hängebank. Hier beginnen und enden auch alle
Befahrungen.
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Hier geht‘s hinunter. Der Blick durch den Durchstieg in der Hängebank in das
Fahrrtrum des Schachtes.
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Der Blick von der 13 m- Sohle nach oben...
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...und noch einmal mit mehr Licht.
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Das Auflager der mächtigen Gewölbebögen der oblongen Schachtmauerung im
standfesten Gebirge.
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Der Zugang zur Besucherstrecke auf der 13 m Sohle vom Lampertus Richtschacht
Richtung Norden liegt etwas oberhalb der Umtrittbühne und ist über eine kurze
Fahrt zu erreichen.
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Das Bild zeigt noch den alten Zustand der Besucherstrecke mit Holzausbau 2018.
Dieser wurde für die Dokumentation bergmännischer Sicherungsarbeiten eingebaut
und wurde später ersetzt.
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Blick nach oben in den über der Strecke liegenden alten Firstenbau mit
Versatzkasten.
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Das Streckenprofil unter dem Abbau ist mittels Schlägel und Eisen vorgetrieben.
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Etwas beengt, aber saubere Arbeit der Vorfahren...
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Ein weiterer Firstenbau...
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...mit sehenswertem Übergang zum niedrigen Streckenprofil.
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Besonders die Streckenstöße haben die Alten hier sehr sauber ausgehauen.
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Die Endschaft der Strecke mit einem recht außergewöhnlichen Ort. Der
stufenförmige Vortrieb erleichterte die Arbeit ungemein und es konnten auch
mehrere Bergleute vor Ort tätig sein.
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Über die Art und Weise dieses
„Schnellvortriebs“
im Mittelalter haben wir schon einmal in einem Beitrag in unserer Technik-
Rubrik berichtet...
Die Strecke auf der 13 m- Sohle hat auch ein
Gegenort in südliche Richtung. Dieser Bereich gehört aber nicht zum normalen
Fahrweg der Besucher.
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Der Zugang zum südlichen Teil der alten Abbaustrecke vom Lampertus Richtschacht.
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Hier sieht man auch, warum: Dieser südliche Streckenabschnitt wurde bislang
nicht aufgewältigt, sondern nur für Bergbaufreunde fahrbar hergerichtet.
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Hier muß man hart im Nehmen sein...
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Die Befahrung ist mit reichlich „Kriecherei“
verbunden...
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Nach ihrer tagesnahen Lage und der sauberen Schlägelarbeit ist diese Auffahrung
jedenfalls einer sehr frühen Bergbauperiode von Hohenstein-Ernstthal
zuzurechnen.
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Auch in der Endschaft ist hier keine eindeutige Gangstruktur sichtbar. Hier
wurde wohl nur noch auf „Hoffnung“ gebaut. Dies ist auch der Endpunkt unserer
Tour auf dieser Sohle... |
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Auf der 18 m-
Sohle
Nur 5 m tiefer im Lampertus Richtschacht
liegt die 18 m- Sohle. Dieser Bereich des Berggebäudes ist bislang ebenfalls nur
Bergbaufreunden mit passender Ausrüstung vorbehalten. Es handelt sich hier um
eine Strecke, die in südliche Richtung zur verfüllten, alten Lampertus- Radstube
führt und nur noch bedingt fahrbar ist, sowie ein Gegenort in nördliche
Richtung.
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Von der Umtrittbühne aus gelangt man Über diesen recht unscheinbaren Zugang in
die
Auffahrungen auf der 18 m- Sohle.
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Auch hier sind die mittels Schlägel & Eisen hergestellten Strecken nur fahrbar
hergerichtet und für den normalen Besucherbetrieb völlig ungeeignet. Diese
Strecken folgen dem Streichen von Gangstrukturen, die einerseits kaum
wahrnehmbar sind, aber an anderen Stellen auch mit unterschiedlich großen Abbauörtern
belegt waren. Spuren von Gangmaterial sind selten und Erz ist heute überhaupt
nicht auffindbar.
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An einigen Stellen wurden überfahrene Gangstrukturen weiter verfolgt und führten
zur abrupten Änderung der Vortriebsrichtung – wie hier im Bild zu sehen.
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In den nicht höffigen Streckenteilen haben die „Alten“ später wieder ihre
Bergemassen
verkippt und sparten sich so das Ausfördern und den Haldensturz.
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Bei wichtigeren Streckenteilen wurden nur Nischen und Ausbrüche ausgesetzt.
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Manche uralte Strecken wurden gleich völlig zugesetzt – so wie hier.
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Am rechten Stoß ist der Gangverlauf zu erahnen...
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An einigen Stellen finden sich ganz punktuell intensive Sinterbildungen.
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Die helle Farbe hier im Bild spricht für arsenhaltige Sinter (Arsenolith, Pharmakolit u. ä.),
was in
diesem Berggebäude recht häufig anzutreffen ist.
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Auf den oberen Sohlen finden sich zahlreich Lampennischen, was auch deren
Auffahrungszeit eingrenzt...
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Da ist wieder eine...
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Das Streckenprofil ist eher dem Gangverlauf angepaßt, als späteren
bergbehördlichen Reglements.
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Hier haben die „Alten“ wohl etwas Erz gefunden und die Strecke wieder zu einem
kleinen Abbau aufgeweitet.
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Hier geht es auch bald nicht mehr weiter, wie schon an den Bergemassen auf der Sohle zu
sehen ist.
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Wir stehen hier wohl schon über der verfüllten Kunstradstube im Niveau der
ehemaligen Aufschlagstrecke.
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Doch hier ist heute endgültig Schluß!
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Auf dem Rückweg haben wir uns einige Nebenorte angeschaut, wie dieses
Streckenort mit einem schön ausgehauenen Einbruch in der Ortsbrust.
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Doch die Strecke auf der
18 m- Sohle setzt sich auch in die nördliche Richtung über den Richtschacht
hinweg fort. Der Zugang vom Schacht aus zu diesen in den letzten Betriebsphasen
längst abgeworfenen Strecken ist allerdings nicht unbedingt als komfortabel zu
bezeichnen...
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Dieses recht unscheinbare „Loch“ führt in eine weitere kleine „Bergwelt“ von
Hohenstein-Ernstthal.
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Das Streckenprofil ist hier wieder exakt mittels Schlägel & Eisen hergestellt...
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Ebenso der darüber liegende Abbau. Hier von unten gesehen…
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Der Blick von oben...
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Weiter geht´s im Streckenverlauf...
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...in Richtung Norden.
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...bis zur Endschaft.
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Da sind wir angekommen.
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Wieder mit einem halbhohen Einbruch in der Ortsbrust.
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Am Stoß haben sich Befahrer verewigt...
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...freilich aus lange zurückliegender Zeit.
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Vor der Ausfahrt gibt´s noch eine Stiefelwäsche... Wasser läuft ja genug in den
Schacht, das kann man sinnvoll nutzen.
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Eine
Befahrung des Grubengebäudes
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auf der 26 m- Sohle zum Wille Gottes Stolln
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Diesmal geht
es auf der 26 m Sohle hinüber zum Wille- Gottes- Stehenden. Einige Abschnitte
dieses Bereiches sind seit 2008 für Besucher zugängig. Die Besucherroute
verläuft dabei über den Lampertus Richtschacht, von dort über den Querschlag
zwischen Lampertus- und Wille- Gottes- Stehenden und auf diesem entlang bis zum
Kunstschacht.
Die Tour soll
zukünftig noch weiter ausgedehnt werden, doch muß dazu erst der Kunstschacht bis
auf die 42 m Sohle aufgewältigt und für Besucher fahrbar hergerichtet sein,
damit aus diesem Abschnitt ein zweiter Fahrweg im Gefahrenfall besteht. Dies
erfordert viel Zeit und kostet Geld für die Vorrichtungsarbeiten. Doch ein sehr
schönes Projekt des Bergbauvereins für die Zukunft.
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Der Besucherweg zum Wille Gottes Kunstschacht in einer Zeichnung. Blau
dargestellt der Fahrweg auf dem Querschlag vom Lampertus Richtschacht zum Wille
Gottes Stolln und grün weiter bis zum Erreichen des Wille Gottes Stehenden. Ziel
ist dann der Kunstschacht von Wille Gottes unterhalb der vermauerten Radstube.
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Anfang und Ende unserer Exkursion liegen diesmal 26 m unter der Hängebank
des Lampertus Richtschachtes.
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Im Quartal Lucia 1796 ist mit dem Vortrieb des Querschlags begonnen worden. So
berichtet diese Tafel.
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Der Verlauf in der Gegenrichtung zur Radstube vom Lampertus Richtschacht
ist abgeworfen
und nicht mehr fahrbar.
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Wir folgen dem Querschlag, der hier teilweise schon unter Anwendung von Bohr-
und
Schießarbeit aufgefahren wurde.
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Nur stellenweise wurde mit Schlägel & Eisen nachgerissen.
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Dann aber auch in manchen Abschnitten wieder äußerst exakt mittels Schlägel &
Eisen vorgetrieben...
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...wie hier schön zu sehen.
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An manchen Stellen ist auch im Querschlag schon die Firste überwolbt.
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Aufgrund seiner Bedeutung für die kommunale Wasserwirtschaft hat er dann auch
elliptische Ausmauerung bekommen. Freilich nur im notwendigsten Profil...
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Schlanke Personen passen gerade aufrecht hindurch...
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Hier hat der Querschlag den Wille Gottes Stolln erreicht. Der alte Wille-
Gottes- Stolln zweigt nach rechts ab und wurde schon früher verrohrt. Weiter
geht es nur noch in Richtung des Grubenfeldes auf dem Wille Gottes Stehenden.
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Ein Stück weit ist der Wille Gottes Stolln hier noch querschlägig im
Nebengestein aufgefahren.
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Er steht gut in festem Gebirge...
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...und ist wieder fein elliptisch ausgearbeitet.
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Solche keilförmigen „Nische“ finden sich in verschiedenen anderen Berggebäuden
auch und sind eine praktische Belegarbeit gewesen, die ein Lehrhäuer ausführen
mußte, um ein „richtiger“ Häuer werden zu können. Der Ort dafür wurde vom
Berggeschworenen ausgewählt und entsprach in etwa dem durchschnittlich
vorkommenden festen Gestein in der Grube. Für die Anlage der Nische gab der
Berggeschworene eine Zeit vor, in welcher der Lehrhäuer diese Arbeit vollenden
mußte.
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Eine etwas nachlässig eingeschlagene Jahreszahl im Stolln - kaum lesbar.
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Das Erreichen des Wille Gottes Stehenden kündigen diverse Sinterbildungen an.
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In diesem Bereich sind sie meist rotbraun oder schwarz gefärbt.
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Kaum hat der Stolln den Wille- Gottes- Stehenden erreicht, sind auch die ersten
Abbaue anhand der Versatzkästen in der Firste sichtbar.
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Das Stollnprofil entspricht bereits den Vorgaben für einen Erbstolln, ist gut 1 Lachter
hoch
und ½ Lachter breit – aber nicht überall.
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Diese neuzeitliche, aber gut gemachte Tafel kündigt unseren Standort an. Hier
endet vorerst auch der Rundgang für Besucher.
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Der rote Pfeil markiert unseren Standort und das Ende des Besucherweges. Wir
setzen aber unsere Tour fort in Richtung Norden zur Endschaft des Wille- Gottes-
Stollns.
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Aufwältigungsarbeiten durch die Arbeitsgruppe im Wille Gottes Kunstschacht.
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Wir können´s nicht lassen, einmal anzufassen....
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Die Aufnahmen dokumentieren den Stand der Arbeiten von 2018.
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Auf dem Wille Gottes Stolln
nördlich des Kunstschachts...
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Kurz nach dem Wille Gottes Kunstschacht liegt auch der Querschlag zum
Fürstenglück Stehenden. Doch vorerst wollen wir auf dem Haupttrakt bleiben und
diesen Bereich zu einem späteren Zeitpunkt hier vorstellen.
Nach rechts biegen wir
später
ab.
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Lampennischen finden sich auch in diesem Niveau an vielen Stellen und belegen
somit grob die Bergbauperiode, in der diese Stollnauffahrung erfolgt ist.
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Typisches Stollnprofil ohne Abbau.
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Der Gang wurde hier von den Alten in der Firste untersucht, wohl aber nicht für
bauwürdig befunden.
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Eine ungewöhnliche Jahrestafel.
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Ob diese Markierung auf die Einstellung verweist ?
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Kurz vor dem 2. Wille Gottes Tagesschacht zeigt sich dieses Profil. Der Gang in
der Firste ist hier nur sehr schmal und kaum zu erkennen.
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Am 2. Wille- Gottes- Tageschacht. Der Durchstieg nach oben hat ein
ganz anderes Profil, als der Kunstschacht.
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Der Blick nach oben zeigt, der eigentliche Schacht ist hier als Bremmer angelegt
und nur über die Kopfstrecke erreichbar. Wir setzen aber unseren Weg auf dem
Stolln fort...
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Der Gangverlauf links in der Firste wird durch die Sinterungen markiert.
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Die hier gerade ausgearbeitete Firste der Gangstrecke stammt aber aus dem
18. Jahrhundert. Die diesbezüglichen Reglements des Oberbergamtes sind jedoch
nicht immer umgesetzt worden.
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Dieser Versatzkasten mitsamt der Bergemassen im Firstenbau oberhalb des Stollens
sitzt wieder einmal nur auf eingebühnten Hölzern, die durch das Arsen in Gang
und Grubenwasser zwar recht gut konserviert sind, aber auch nicht ewig halten
werden. Eine Problematik, die an vielen Stellen in diesem Berggebäude ansteht.
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Ein Stück weit fehlen die Versatzkästen und man kann bis zur Kopfstrecke nach
oben schauen.
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Die offengelassene Stelle diente vielleicht als Fahrweg hinauf zur Abbaugasse.
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Hier stehen wir wieder unter dem großen Firstenbau.
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Der hölzerne Firstkasten ist noch recht gut erhalten und wird wohl
noch einige Jahre oder sogar Jahrzehnte halten.
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Zumindest der Verzug ist aber auch hier schon wandelbar...
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Am Ende des Firstenbaus: Der Wille Gottes Stehende ist recht absetzig und nicht
durchgängig bauwürdig vererzt. Der Gang ist am liegenden Stoß durch die
Sinterbildung gut sichtbar.
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„Spagetti“- Tropfsteinchen.
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Weißliche Ausblühungen weisen auf den hohen Arsengehalt im anstehenden Gang hin.
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Die rotbraune Farbe hier weist dagegen auf Arsen-Eisensinter (Pitticit) hin.
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Nicht nur Firstenbaue über den Wille Gottes Stolln, sondern auch Abbaue unter
dem Stolln sind noch zu sehen, jedoch meistens mit Bergemassen verfüllt.
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Hier ist der Gang gut im Bild zu erkennen, aber nur noch sehr schmal. Das Fehlen
der typischen Sinterbildungen weist auf die geringe Bauwürdigkeit des Gangs in
der Firste hin.
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Kleine Suchstrecken und Hoffnungsbaue haben die Alten ebenfalls verfüllt – das
Material mußte dadurch nicht mühevoll zu Tage gefördert werden.
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Wieder arsenhaltige Sinter am Stoß...
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...und Pitticit- Spagettis.
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Auch solche Schöpfungen der Natur sind recht häufig.
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In diesem Streckenabschnitt ist der Gang zwischen Stoß und Firste ausgeschrämt
und ebenfalls versintert.
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Sehr grazile Formen können diese Pitticit- Sinter annehmen.
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Recht oft fällt die gerade Firste auf, obwohl es sich um ältere Auffahrungen aus
dem 18. Jahrhundert handelt.
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Auf der Sohle liegen noch alte Grundkappen und Laufwerksreste aus den letzten
Betriebsphasen.
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Ein kleines Gesenk.
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In diesem Gangbereich finden sich sehr schöne Ausbildungen von Arsenolith,
das wir auch aus dem Freiberger Revier kennen.
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Genauer hinschauen...
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Hier haben sich die Kügelchen auf der Stollnsohle abgesetzt.
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Schicker Beleg.
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Auch am fauligen Grubenholz finden sie sich.
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Am nächsten Abbau...
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...finden wir diese völlig versinterte Fahrt.
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Der Abbau ist teilweise verbrochen, weil das Holz des Firstverzuges verfaulte
und herunterbrach. Rechts sieht man gut, wie die Bergemassen aus dem Abbau
ausgelaufen sind. Einige Kappen sind noch erhalten und belegen wieder
eindrucksvoll die schon mehrfach angesprochene Problematik.
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Und wir müssen über den Massehaufen auf der Sohle klettern...
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Die Sache ist nicht ohne Risiko.
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Da ist wieder ein kleines Gesenk mit Hornstatt auf der Stollnsohle.
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Der Blick hinein. Bauwürdiges Erz hat man wohl auch hier nicht gefunden...
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Kurz vor erreichen des 3. Wille Gottes Tagesschachtes noch ein Abbau mit
komplett zubruchgegangenem Versatzkasten.
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Wieder eindrucksvolle Sinter...
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Eine Jahrestafel von 1797.
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Am 3. Wille Gottes Tagesschacht, oder auch Drei- Brüder- Schacht genannt,
angekommen. Hier das Füllort des recht flach tonnlägigen Schachtes mit dem
hineingeworfenen Müll vergangener Jahrzehnte.
Wie es um 1950 hier aussah, zeigen wir
hier.
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Der Blick im Schacht hinauf. Dieser ist in den 1990er Jahren verplombt und nur
mit einem Rohr als Wetterweg versehen worden.
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Unser Fahrweg zum Drei- Brüder- Schacht im Riß von 1784 blau nachgezogen...
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...und etwas vergrößert unser jetziger Standort. Doch ist unsere Tour noch nicht
ganz am Ende. Der Stolln geht noch ein Stück im tiefen Wasser weiter bis zur
Endschaft.
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Auch hier sind lange vor uns schon andere gewesen...
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Der Gang ist nur als schmaltes Trum zu sehen und an den hellen Ausblühungen
erkennbar. Hinter den heruntergebrochenen Versatzkästen weiter vorn staut sich
hier allerdings das Grubenwasser auf...
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Das Ende ist erreicht. Ein letztes Gruppenbild von der Befahrertruppe und dann
geht es wieder auf den Rückweg zum Lampertus Richtschacht.
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Eine
Befahrung des Grubengebäudes
‒
auf dem Querschlag zu den Gängen Friedlicher Vertrag Stehender und Fürsten Glück
Stehender
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Kurz nördlich
nach dem Wille Gottes Kunstschacht zweigt auf dem Wille Gottes Stehenden ein
Querschlag nach Osten ab und führt zu den parallel streichenden Gängen
Friedlicher Vertrag Stehender und Fürstenglück Stehender. Dieser Querschlag ist
laut der dortigen Verstufungstafel ab dem Jahr 1799 aufgefahren worden und wohl
als Hoffnungsbau zu verstehen, da hier kein Erz auf den Gängen angetroffen
wurde. Als Auffahrungsmethode kam die Schlägel & Eisenarbeit zur Anwendung. Das
Stollnprofil ist mannshoch, teilweise mit elliptischen Stößen oder auch mit
gerader Firste versehen. Der Vortrieb ist durch Vortriebstafeln und Jahreszahlen
recht gut dokumentiert.
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Im Grubenriß des Berggebäudes Lampertus ist der Querschlag zu den Gängen
Friedlicher Vertrag Stehender & Fürsten Glück Stehender eingetragen. Auch diese
Gänge sind vermerkt. Der Grubenriß ist bis zum Jahr 1892 nachgetragen worden.
Gut ersichtlich aus dem Rißwerk ist der Abzweig des Querschlages (grün) vom
Wille Gottes Stehenden (blau). Im Verlauf des Querschlages sind auch mehrere
unbauwürdige Gangstrukturen angefahren und durch Stichstrecken untersucht
worden.
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Kurz nach dem Wille Gottes Kunstschacht liegt der Abzweig zum Querschlag vom
Wille Gottes Stehenden, der im Bild hinter dem Tor weiter in das Grubenfeld
durch den Stolln aufgefahren ist.
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Die Verstufungstafel am Abzweig: W L (?), Quartal Lucia, 1799.
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Das Profil des Querschlages scheint mit seinem eher elliptischen
Querschnit einer älteren Bergbauperiode angehörig zu sein. Der Querschlag ist
aber erst Ende des 18. Jahrhunderts angelegt.
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Als erster Gang wird durch den Querschlag der Friedlicher Vertrag Stehende
überfahren.
Hier wurden Strecken in der Streichrichtung des Ganges nach beiden Seiten
ausgelängt.
Der Gang erwies sich auf diesem Niveau aber nicht als bauwürdig.
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Deswegen wurden die Gangstrecken auch bald aufgegeben.
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Dafür sind auf dem Querschlag an einigen Stellen schicke Sinterbildungen
zu finden...
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Glaubt man den weiteren Jahrestafeln und Verstufungstafeln auf dem Querschlag,
so ist dieser einige Jahre eher begonnen worden, denn hier steht 1797.
Vielleicht ist die am Anfang am Querschlag gesetzte Tafel erst während einer
Grubenfeldvermessung gesetzt worden.
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Immer wieder beeindruckend ist das fein ausgearbeitete Streckenprofil...
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Hier ein Abschnitt mit gerader Firste.
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Ein Markscheidekreuz.
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Die Jahrestafel trägt dasselbe Datum, wie am Anfang: Quartal Lucia, 1799.
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Hier sind im Querschlag zum Fürsten Glück Stehenden Bergemassen eingebaut.
Wieder bemerkenswert ist die gerade Firste; eigentlich untypisch für die
Zeit der Auffahrung.
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Am Fürsten Glück Stehenden. Die Strecke ist ebenfalls mit Bergemassen
versetzt. Aufgrund des nicht gefundenen Erzes auf diesem Gang erachtete
man es wohl nicht mehr für nötig, die angefallenen Bergemassen zu Tage auf
die Halde aus zufördern, sondern hat sie stattdessen hier belassen.
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Wir folgen dem Querschlag auf den abgelagerten Bergmassen bis zu seiner
Endschaft...
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Und finden dabei viele schöne Fotomotive.
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Hier ist Schluß…
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Am östlichen Ende des Querschlags ist noch eine Jahrestafel zu finden: Zum
Quartal Lucia 1800 ist der Vortrieb dieses Hoffnungsbaues eingestellt
worden.
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Die Lage der Vortriebstafel kurz vor der Endschaft des Querschlages.
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Eine
Befahrung des Grubengebäudes
‒
auf dem
Wille Gottes Stehenden auf der 42 m- Sohle
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Die
42 m- Sohle ist die des Tiefen Lampertus Erbstollns und heute die
tiefstgelegene, noch fahrbare Sohle des Bergwerkes. Über den Lampertus
Stolln laufen seit seiner Sanierung in den 1990er Jahren die Grubenwässer
wieder geordnet ab.
Der
Wille Gottes Stehende ist auf der 42 m- Sohle vom Lampertus Richtschacht
aus ebenfalls nur über einen Querschlag erreichbar. Dieser Querschlag
beginnt einige Meter hinter dem Füllort des Schachtes in nördlicher
Richtung und führt wie sein Pendant auf der 26 m- Sohle nach Osten.
Erschlossen wurde dieser Sohlenbereich erst gegen Ende des
18. Jahrhundert, so zumindest verraten uns es die vielen Jahrestafeln in
diesem Bereich. Größerer Abbau und auch weitere Erkundung erfolgten dann
im 19. Jahrhundert, in der letzten Betriebsperiode dieser Grube.
Der
Querschlag zum Wille Gottes Stehenden ist mit gut 1,8 m bis 2,0 m Höhe und
etwa 1 m Breite im Profil eines Erbstollns aus dem 19. Jahrhundert
aufgefahren und war größtenteils mit Tragwerk versehen. Damit konnte hier
bequem mit Radkarren gefördert werden, zumindest was die Erze anbetraf.
Durch das Arsen der Gangmineralisation und im Grubenwasser ist dieses
Tragwerk konserviert, zumeist noch immer in brauchbarem Zustand und
erleichterte uns die Befahrung ungemein.
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Auszug aus dem Grubenriß von 1784. Grün ist unser Fahrweg vom Lampertus
Richtschacht zum Wille- Gottes- Stehenden auf der 42 m Sohle
hervorgehoben. Zunächst geht es etwa 80 Meter über den Querschlag und dann
weiter auf der Gangstrecke entlang.
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Auffällig sind hier etliche Jahresvortriebs- und auch eine
Verstufungstafel (links).
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Das „W. G.“ könnte für Wille Gottes stehen, die Tafel ist 1794 und wieder
im Quartal Luciae eingehauen worden.
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Auch diese Vortriebstafel bei 14 ¾ Lachter Länge hat man im Quartal Luciae
1796 eingeschlagen.
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Das Profil ist mit Schlägel und Eisen zumindest nachgerissen worden.
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Diese Tafel aus dem Jahr 1797 ist wohl nicht so richtig gelungen...
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Die 42 m- Sohle stand seit der Grubenschließung längere Zeit unter Wasser
und überall hat sich dadurch feiner arsenhaltiger Schlamm abgesetzt, der
das Tragwerk der Alten haltbar gemacht hat.
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Vortriebstafel aus dem Jahr 1798 auf dem Querschlag.
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Schließlich nach 40 Lachtern wieder eine sauber gearbeitete Tafel aus dem
Jahr 1799. Es hat also fünf Jahre gedauert, diesen 80 m langen Querschlag
durch das Nebengestein zu treiben !
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Der
Wille Gottes Stehende zeigt sich auf diesem Niveau vom Einschlag des
Querschlages an als ein stark bebauter Erzgang. Taube Berge wurden dabei
immer wieder als Versatz in die abgebauten Gangflächen eingelagert.
Das
Holzwerk der Abbaue ist zwar recht gut durch das im Gebirge vorhandene
Arsen konserviert, doch an vielen Stellen auch schon recht wandelbar.
Dafür sind die in den Firstenbauen versetzten Bergemassen zum Teil
versintert, stützen sich so selbst und bilden daher keine so schwere
Auflast für die tragenden Kappen. Doch wie lange dies so bleibt, kann
heute niemand sagen. Deshalb sehen wir unsere Tour als eine wichtige
Bilddokumentation an…
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Schon am Anfang sehr beeindruckend: die Arsen-Eisen-Sinterbildungen.
Diese begleiten uns auf der gesamten Tour in verschiedensten Variationen.
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An einigen Stellen haben die Versatzkästen schon nicht mehr gehalten und
die Bergemassen sind teilweise in den Stolln ausgelaufen. Für „normale“
Besucher ist dies gewiß nichts; mit entsprechender Ausrüstung aber immer
noch passierbar.
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Ein Abschnitt ohne Firstenbau oberhalb der Lampertus- Stollnsohle. Hinter
den Massehaufen auf der Sohle weiter vorn staut sich dafür hier das
Grubenwasser zurück...
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Hier wird das Einfallen des Ganges flacher und der Versatzkasten ist links
eingebaut.
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Nur ein paar Meter weiter ist der Gang wieder zu einem schmalen Trum
verdrückt...
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Wieder ein Firstenbau mit Versatzkasten links oberhalb des Stollens.
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Wieder interessante Sinterbildungen...
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Wieder ein versetzter Firstenbau über dem Stolln. Der Ausbau hier ist
schon recht wandelbar...
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Eine alte Erzrolle mit einem „aufgeplatzten“ Pitticit- Tropfstein darin.
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Manchmal sind auch längere Abschnitte unter den Firstenbauen mit Sintern
regelrecht ausgekleidet.
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Als Geologe kommt man hier nicht vorbei, ohne nicht wenigstens ein paar
Detailaufnahmen zu machen...
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Ohne Worte...
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Ist aber auch fotogen...
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Es ist ziemlich charakteristisch für diese Sinter, daß sie innen rotbraun
und hohl sind, die Außenseite dagegen in Verbindung mit Luftsauerstoff
schwarz gefärbt. Und das meist weiche Material färbt auch den
Kleidungsstoff hervorragend und ist kaum herauswaschbar.
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...eine Aufnahme noch.
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Na gut - noch ein Foto !
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Oh - der ist aber prächtig !
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Von der anderen Seite gesehen.
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Hier bekommt man gleich mehrere verschiedene Ausbildungen von
Sinterbildungen auf ein Foto: Zum einen frei hängende Arsen-Eisen-Sinter-
Spagetti's, einer davon „eingespannt“ ‒ ein Stalagnat ‒ im Hintergrund
sieht man terrassenförmige, eisenbraune Sinter und dann vorn noch ein
weißer sogenannter „Schlammvulkan“ auf dem flach geneigten Stoß der
Strecke unter dem zugehörigen Spagetti- Stalaktiten.
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Zurück zum Stollnvortrieb: Die Jahrestafel nennt uns die Betriebsperiode.
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Auch diese...
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Plötzlich wieder eine Fahrrolle mit dem Rest einer Fahrt inmitten der
völlig versinterten Versatzmassen.
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Wieder Holzverzug mit Sinterbildungen.
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Die nächste...
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Weitere Fahrrolle in einem Abbau. Der rechte Stoß ist aus tauben Gestein
sehr sauber aufgesetzt. Der linke Stoß ist massives, aber taubes Gebirge.
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So geht´s weiter...
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Wieder hübscher Arsenolith.
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Zumindest ist dieser Bereich derzeit noch gut fahrbar.
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Auch an diesen Arsenolith- Krusten kommt der Fotograf einfach nicht
vorbei...
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Diese kugeligen Sphärolithe sind auch aus anderen Revieren, wie etwa aus
Freiberg, bekannt. Sie sind jedoch nur unter bergfeuchten Bedingungen
stabil und zerfallen unter trockenen Sammlungsbedingungen recht schnell ‒
es lohnt also nicht, Stufen abzuschlagen und mitzunehmen.
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hier waren wohl die großen Erzfälle zu Ende...
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Das war im Jahr 1890 erreicht.
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Hier erreicht der Wille- Gottes- Stehende noch einmal eine Mächtigkeit von
mehr als einem Meter ! Im Einfallen des Ganges ist rechts Versatz zu
sehen, links oben die Versatzkästen ‒ dieser Abschnitt ist komplett
abgebaut.
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Eine Ablage der Bergleute...
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Heute liegt hier nur noch Schlamm drauf.
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Noch eine aus Bruchsteinen sauber gesetzte Erzrolle.
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Die großen Firstenbaue erstrecken sich bis kurz vor die Endschaft, die nun
nicht mehr weit entfernt ist.
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Die Auffahrungszeit.
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Da hinten endet die Gangstrecke. Im weiteren Verlauf erschien der Gang
nicht mehr bauwürdig.
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Das ist die letzte Tafel hier, womit auch klar ist, wann die Vorfahren
hier angekommen sind.
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Die Gangmasse besteht hauptsächlich aus Quarz. Ein bißchen Kupferkies mag
noch enthalten sein, worauf die grünlichen Anflüge hinweisen.
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Viel ist es jedenfalls nicht mehr... Hier haben die Vorfahren also 1895
aufgegeben.
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Die Endschaft. Nun geht es nur noch den ganzen Weg wieder zurück...
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Eine Befahrung
des Grubengebäudes
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auf dem
Heinrich Stehenden und Römer Stehenden
auf der 42 m- Sohle
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Dieser
Grubenfeldteil ist zweifellos der Interessanteste! Es handelt sich hierbei
mit um eine sehr frühe Phase des Hohensteiner Bergbaus, wenn auch nicht
die erste. Neben den sogenannten Schneeberger Gedingezeichen sind hier
aber besonders frühe Jahrestafeln aus dem 16. und 17. Jahrhundert zu
finden.
Unsere
Tour beginnt wieder am Lampertus Richtschacht. Wir folgen ab hier dem
Stolln auf dem Lampertus Stehenden weiter in nördliche Richtung. Hier
verläuft die Strecke dann nach einem kurzen Umbruch weiter auf dem
Heinrich Stehenden. Befahrbar ist der Lampertus Stolln auf dem Heinrich
Stehenden bis an den 1. St. Anna Tagesschacht. Aufgrund der
Schachtverfüllung ist der Stolln von dort an heute nicht weiter fahrbar.
Seine
Fortsetzung findet der Lampertus Stolln ab dem 1. St. Anna Tagesschacht
auf dem St. Anna Stehenden. Dabei sind der Lampertus-, der Heinrich- und
der Anna Stehende wohl ein und derselbe Gang und nur durch die alten
Grubenfelder namentlich und durch die unterschiedlichen Bausohlen der
Gruben getrennt; nur selten aber auch durch geologische Verwerfungen.
Der
Römer Stehende ist tatsächlich eine andere, parallel verlaufende
Gangstruktur. Der Römer Stehende ist über einen kleinen Querschlag von den
Strecken auf dem Heinrich Stehenden aus erreichbar.
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Wir starten wieder am Lampertus Richtschacht auf dem gleichnamigen
stehenden Gang zu unserer Befahrung. Wir haben die Route grün
eingezeichnet.
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Der Lampertus Richtschacht vom Füllort auf der 42 m- Sohle aus nach oben.
Hier beginnt unsere nächste Tour in längst vergangene Zeiten!
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Das Füllort.
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Ordnung muß sein: Signaltafel.
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Direkt hinter dem Richtschacht beginnt das abgebaute Grubenfeld. Der
Holzausbau ist dank der arsenhaltigen Grubenwässer auch hier recht gut
konserviert und erhalten.
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Der starke Ausbau verrät: Hier drüber hat man den Gang abgebaut...
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Solange ist das schon her!
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Hier steht der Abbau leer, was ermöglicht, die Dimensionen zu erkennen...
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Dann endet der Firstenbau: Der Gang ist zwar noch sichtbar, aber hier
nicht bauwürdig.
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Deshalb hat man in späteren Zeiten hier eine Sprengstoffniederlage
geschaffen.
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Weiter geht es in das Grubenfeld. Recht auffällig ist auch hier das
mittels Schlägel und Eisen äußerst sauber hergestellte Stollnprofil mit
gerader Firste.
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Profilstufe in der Firste und rußige Ablagerungen durch die Bohr- und
Schießarbeit späterer Zeiten.
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Ende der Auffahrung nach Norden. Hier war der Lampertus Stehende
tatsächlich verworfen und es beginnt der Querschlag nach Westen (im Bild
nach links) zur Aufsuchung des verlorenen Ganges.
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Der Querschlag ist in sehr kleinem Profil gehalten und hat ebenfalls die
hier typische gerade angelegte Firste. Im Bild schauen wir vom
Streckenkreuz mit dem wiedergefundenen Gang, nun Heinrich Stehender
genannt, auf die Fortsetzung des Querschlages zum parallel verlaufenden
Römer Stehenden (nach Westen).
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Verstufungstafel aus dem Jahr 1784 mit Markscheidekreuz. Das Initial „H“
steht sicher für den Heinrich Stehenden. Welchen Ursprung der Name
„Heinrich“ hatte, wissen wir noch nicht.
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Der Heinrich Stehende war offenbar bauwürdig und gleich ab dem
Verstufungspunkt nach Norden wurde er abgebaut. Über uns bilden mächtige
Hölzer die Auflage für den Firstkasten.
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Auch hier gilt wieder, daß die Hölzer durch das vorhandene Arsen
konserviert und haltbar sind, was unsere Befahrung noch immer möglich
macht!
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Besonders der Verzug sieht aber auch hier schon wandelbar aus!
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Ein Nebenort unter einem besonders breiten Abbau.
Lokal muß der Gang mehrere Meter mächtig gewesen sein...
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Blick von unten in ein Überhauen. Ob es bis hinauf zum St. Anna Stolln
reicht, wissen wir nicht genau.
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Weiter geht es auf der Gangstrecke.
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Der Gang selber ist an dieser Stelle wieder nur als kleines „Band“ ohne
Erz wahrnehmbar...
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...und entsprechend enger wird das Profil. Dabei fällt wieder die gerade
Firste als Merkmal einer recht frühen Auffahrung in Auge.
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Ein ausgeschrämter Bereich über der Firste.
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Hier sind auch gleich wieder einige Sinterbildungen zu finden.
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Innen rot - außen schwarz...
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Von nahem betrachtet.
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Eine Aufweitung des Stollnprofils im Bereich eines Gesenkes mit Hornstatt.
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Beide „Hörner“ der Hornstatt sind gut am rechten Stoß sichtbar. Das
Gestein hier ist sehr fest.
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Ein Markscheidekreuz oben und Schneeberger Gedinge darunter.
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Anm. d.
Red.: Zum Schneeberger Gedinge
Das
Schneeberger Gedinge ist, wie auf dem Bild oben zu sehen, eine Art
„Mercedesstern“. Diese Zeichen sind typisch für den obererzgebirgischen
Raum, aber auch im Vorland, wie hier im Hohensteiner Revier und sogar in
Böhmen, speziell in Mikulov/Niklasberg, zu finden. Der Zeitraum für diese
Symbolik liegt dabei im 16./17. Jahrhundert.
Beim
Gedinge handelte es sich um eine Form des Leistungslohns. Dieses Zeichen
wurde dort geschlagen, wo es auf den schnellen Vortrieb einer Strecke oder
eines Stolln ankam.
Dem Hauer
wurde vom Berggeschworenen (unter Beachtung der geologischen und
mineralogischen Verhältnisse) eine bestimmte Geldsumme für eine vorher
festgelegte Auffahrungslänge, Breite und Höhe und für eine Zeit – meistens
ein Quartal – geboten. Dem Hauer stand es frei, dies anzunehmen oder auch
auszuschlagen! Jede Woche erhielt der Hauer dann aus der Gedingesumme sein
reguläres Salär für seine Arbeit.
Am
Quartalsende aber rechnete der Berggeschworene die Leistung des Hauers
auf. Hatte der Hauer gut gearbeitet, erhielt er am Quartalsende des
restliche Geld als zusätzlichen Lohn. Hatte er aber schlecht gearbeitet
und die Leistung nicht geschafft, so mußte dieser ohne Lohn den fehlenden,
aber vertraglich (mündlich) abgesprochenen Raum aushauen. Am Ende solch
einer Strecke wurde dann erneut das Gedingezeichen gesetzt. Die Zeichen
selber sind meistens im Auftrag des Geschworenen vom Hauer selbst gesetzt
worden. Auch dafür gab es noch ein kleines Salär. Dies wurde auch
Stufengeld genannt.
Sieger
und Gewinner gab es dabei nicht. Denn sowohl der Hauer, als auch die
Gewerken konnten das Gedinge jederzeit unter der Angabe der Gründe
kündigen. Übliche Gründe waren meist Erschwernisse, wie zu hartes Gestein,
Wettermangel, Wasserzudrang und dergleichen mehr.
Vergleiche dazu u. a. auch
untertage.com.
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Wieder ein Überhauen, diesmal aber etwas Besonderes...
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Man beachte die Prunen im Schachtstoß...
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Auch die Hölzer sind noch im originalen Zustand...
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Der Blick nach oben…
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Noch ein Versuch - aber das Licht reicht nicht bis ganz nach oben.
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Und weiter auf dem Stolln. Der Heinrich Stehende ist zwar noch da, aber
wieder nur als ein schmales, taubes Band.
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An einigen Stellen versuchte man das Glück in einem Aufhauen, so wie hier
im Bild zu sehen.
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Immer wieder bemerkenswert: die saubere Arbeit der Alten!
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Solche Nischen haben wir auch hier in der Grube schon einige gesehen...
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Daß diese Auffahrung aus einer frühen Zeit stammt, belegen auch die
eingeschlagenen Jahreszahlen.
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Nur der Sinn der Initialen ist uns heute nicht mehr klar - vielleicht die
Namen der Geschworenen...
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Bis zum 1. St. Anna Tagesschacht ändert sich das markante Streckenprofil
nicht mehr...
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Noch eine aus dem frühen 17. Jahrhundert mit einem Quartalswinkel daneben.
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Eine „kombinierte“...
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Mit einem Schneeberger Gedingezeichen...
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...und jüngeren „Nachbringungen“.
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Noch ein paar Impressionen...
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So geht es weiter...
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...bis zum Schluß. Wir sind am 1. St. Anna Tagesschacht.
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Hier endet leider die Tour. Ein Durchkommen zum St. Anna Stehenden, auf
welchem der Lampertus Stolln noch weitergeht, ist nicht mehr möglich!
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Auf dem Römer
Stehenden...
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Die heute
noch zugänglichen Bereiche des Römer Stehenden zählen mit zu den ältesten
Grubenbauen auf diesem Tiefenniveau. Leider sind keine Jahreszahlen aus
dieser Zeit hier vorhanden. Die Streckenprofile aber weisen auf den frühen
Bergbau hin.
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Den Fahrweg zum Römer Stehenden und auf selbigem entlang haben wir im Riß
von 1784 blau markiert.
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Wir sind wieder zurück: Der Römer Stehende ist heute ebenfalls nur über
einen Querschlag erreichbar. Dieser beginnt am Verstufungspunkt des
Lampertus Stolln auf dem Heinrich Stehenden.
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Der Querschlag ist von den Altvorderen wieder in bemerkenswerter Schlägel
und Eisenarbeit hergestellt.
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Auf der Sohle des schon engen Profils wurde hier wohl noch Abraum
eingebaut und breitgezogen. Die verbliebenen Dimensionen des Stollnprofils
sind aus dem Bild gut ersichtlich... Bequem fahrbar ist was anderes!
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Manchmal fragt man sich, ob die Altvorderen nach dem Plan eines
Architekten gearbeitet haben - es erscheint wie „umkekehrte“
Steinmetzarbeit.
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Auch der Vortrieb dieses Querschlags wurde im Gedingelohn bezahlt.
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Diese Tafel stammt wieder aus der Zeit, als der schon mehrfach
herangezogene Grubenriß angefertigt wurde.
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Es wird immer enger und damit auch schwieriger, die Fotoausrüstung da
durch zu bekommen!
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Bei so vielen Gedingezeichen war der Grubenbau wohl von besonderer
Bedeutung oder besonders schwierig in der Auffahrung.
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Gleich sind wir am Schacht…
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Der Blick von unten in den Schacht. Irgendwann müssen wir hier mal hoch,
solange es noch geht...
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Noch mal mit anderem Licht.
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Weiter geht es auch auf
dem Römer Stehenden zurzeit nicht mehr; es sei denn, mit
Kletterausrüstung. Auch die muß man aber erst mal hier hin schaffen... Der
Weg war auch so schon mühevoll genug. (...und man muß denselben Weg auch
wieder zurück!)
Was
uns dort oben vielleicht noch erwartet, oder ob die Mühe nach kurzer
Strecke auf höherer Sohle an einem neuen Verbruch dann auch beendet ist ‒
niemand weiß das heute...
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An dieser
Stelle noch einen herzlichen Dank für die gemeinsamen Befahrungen an die
Bergfreunde aus Hohenstein- Ernstthal. Wir kommen wieder !
Wenn man selbst einmal auf dem Grubengebäude
St. Lampertus samt Zubehör einfahren möchte, sollte
man sich bitte über die auf der
Internetseite
des Bergbauvereins in Hohenstein-Ernstthal angegebenen Kontaktadressen zu einem
Besuch anmelden.
Glück Auf!
Das Team vom „u. b.“
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