Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de Erstellt Juli 2016, zuletzt ergänzt im März 2018.
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Ein neuer Besuch in der Altbergbauregion Mikulov / Niklasberg
Zum „Allerheiligen Stolln“ im Berggebäude „Lehnschafter Stolln“
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Die Grundlage für die Erschließung weiterer Bereiche auf tieferer Sohle wie dem „Allerheiligen Stolln“ und auch zukünftig dem „Liebfrauen Stolln“ wurden um das Jahr 2013 gelegt. Mit Beginn der Aufwältigung von Fahrwegen durch Abbaue und Schächte auf das Niveau dieser Stolln bis zu 74 m unter die Sohle des „Lehnschafter Stolln“ ist auch eine neue Epoche angebrochen. Zur Erreichung der Ziele ist eine neue Betreibergesellschaft gegründet worden. Diese Grubengesellschaft „Krušnohorská důlní o.p.s.“ bewirtschaftet nunmehr das Berggebäude und schafft die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die weitere Aufwältigung. Als Außenstehender kann man sich nur sehr schwer vorstellen, welchen Aufwand die Erschließung eines solchen Berggebäudes erfordert. Als regelmäßige Besucher sehen wir diese sonst so „unsichtbare“ Arbeit ganz besonders und erst recht wenn neue Grubenbaue zu befahren und dokumentieren sind. Für den Transport der Arbeitsmaterialien für die Aufwältigung sowie der Förderung von Bergen ist auf den benannten Stolln sogar eine spezielle Gleisanlage eingebaut und kann nunmehr für Transportzwecke auf den horizontalen Strecken genutzt werden. Alles muss aber manuell bewerkstelligt und auch selber finanziert werden. Alle Arbeiten erfolgen neben dem Besucherbetrieb, der die Finanzierung weitestgehend absichert. So auch wieder zu Beginn des Jahres 2016, als die Arbeiten auf dem „Liebfrauenstolln“ weitergingen und in kommenden Jahren mit der Öffnung des Stollnmundloches an der Gaststätte „Cepin“ wohl einen neuen Höhepunkt erreichen werden. Mittlerweile laufen ja sukzessive auch die Erschließungsarbeiten in der zwischen den Sohlen beider Stolln befindliche Radstube. Jedoch gibt es große technische Probleme bei der Aufwältigung. Das größte Problem stellt das vorhanden Grubenwasser dar, was ja leider noch nicht über ein Mundloch abfließen kann.
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Wie schon im Beitrag zum „Alt- Allerheiligen Stolln“ beschrieben, handelt es sich um steilstehende, mit unterschiedlichen Abstand nebeneinander verlaufende Gänge, die durch beide Stolln erschlossen worden und durch die großen Abbaue miteinander verbunden sind. Somit ist es immer recht schwierig zu sagen, welche Strecke welchem Stolln zugeordnet werden kann. Diese Aussagen sind nur mit den Grubenrissen möglich. Tatsächlich befuhren wir nicht den „Liebfrauenstolln“, der tiefer als der „Allerheiligen Stolln“ lag. Dieser ist aber über denselbem Fahrweg zu erreichen, zumindest bis an einen Punkt auf dem „Alt-Allerheiligen Stolln“. Hier ging es dann über eine kurze Fahrt und ein Steigort in einem Abbau noch etwa 10 m tiefer, bis auf die aufgewältigte Sohle des „Allerheiligen Stolln“. Unsere Befahrung erfolgte im Juni 2015 in dem damals aufgewältigten Bereich und einiger Feldstrecken die wir in der nachfolgenden Bildergalerie darstellen. Wir waren wieder überwältigt!
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Auf einer oberen Abbaustrecke des „Allerheiligen Stollns“
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Schon allein diese obere Abbaustrecke war beeindruckend durch die dort angetroffenen Sinterbildungen.
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Auf dem „Allerheiligen Stolln“- Haupttrakt
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Der Haupttrakt lag gut 10 m tiefer und war wieder durch einen Abbau bequem zu erreichen. Wir haben die Hauptstrecke bis zum vereinbarten Umkehrpunkt befahren. Außerdem haben wir einige Nebenstrecken mit befahren, die mit in die Dokumentation eingeflossen sind. Bemerkenswert waren wieder die sehr schönen Sinterbildungen im Bereich der Wasserstrecke. Ein Hinweisschild in 3 Sprachen wies ausdrücklich auf den Fahrweg in Mitte des Stolln hin, um Beschädigungen der Sinter zu verhindern. Wir hoffen, dass auch alle nach uns kommenden Besucher diesen Hinweis befolgen und diese Vielfalt der Natur untertage noch lange erhalten bleibt.
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Auf den Feldstrecken im Bereich des „Allerheiligen Stolln“
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Nunmehr sind wir wohl auf einer der bisher schönsten, mit Sinterbildungen behafteten Feldstrecke unterwegs. Am Anfang der Strecke befand sich sogar ein Hinweisschild mit der Anmerkung, sich vorsichtig zu bewegen. Wir können nur hoffen, dass dies alle anderen Besucher nach uns auch befolgen.
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Rückweg noch einmal über die Schächte mit Himmelsleiter
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Die Fahrung hier ist immer wieder einer der
Höhepunkte und wohl auch für den Rückweg der anstrengendste Part einer solchen
Tour. Man sollte sich schon im Vorfeld überlegen, wer welches Material
transportiert. Die doch schweren Fotolampen machten sich mittlerweile bemerkbar,
jedoch ließ das Bildmaterial dann die Strapazen einfach vergessen.
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Da es hier noch mehr zu sehen und zu entdecken gibt, kommen wir auf jeden Fall wieder. Schon allein das Wissen um die Radstube zwischen „Allerheiligen Stolln“ und „Liebfrauenstolln“ wird das nächste Ziel sein! Glück Auf! L. M.
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dem Grubengebäude Lehnschafter Stolln...
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