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Die Ausstellung
im Krüger- Haus
Am 5. Oktober 2012 wurde die Ausstellung im Krüger-Haus
eröffnet. Seitdem sind hier rund
1.000 Mineralstufen aus den mineralogisch wichtigsten Regionen Deutschlands zu
sehen.
Das Krüger- Haus bietet der Dauerausstellung der an der
TU Bergakademie Freiberg gegründeten Stiftung „Mineralogische Sammlung
Deutschland" Ausstellungsräume. Die Stiftung umfaßt neben Mineralen aus der Pohl-Ströher-
Mineralienstiftung auch Schenkungen und Leihgaben von Privatsammlern und anderen
Museen.
Bereits seit 2010 zieren zwei von der
Bergsicherung Schneeberg gestiftete mächtige Stufen - darunter ein fünf Tonnen
schwerer Topasfelsen vom Schneckenstein im Vogtland - den Vorgarten des Krüger-
Hauses. Darüber hinaus haben sich viele Mineralsammler gemeldet, um die
Ausstellung durch ihre Funde zu bereichern und mit zu gestalten.
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Den Schneckenstein-Topas-Greisen kennt die Mineralogenwelt. Dies ist die andere
Großstufe vor dem Gebäude.
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Zelliger Quarz mit Drusen und Kristallen, darauf Beläge von rötlichem und
schwarzen Hämatit.
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Damit sie auch im Freien lange halten, bekamen sie 2011 diese Dächer aufgesetzt.
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Aber nun hinein: Lange genug haben wir schließlich gewartet. Da die Ausstellung
über die terra mineralia besuchertechnisch vermarktet wird, hole man sich vorher
die Eintrittskarte im Schloß.
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Vom Aufsichtspersonal wird dann empfohlen, den Rundgang von oben her zu beginnen
und da halten wir uns beim ersten Mal auch dran.
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Im 2. Obergeschoß erwartet uns dann zuerst die "Galerie der
Varietäten".
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Diese Platte kenn ich doch - die hing doch früher im Werner-Bau ?!
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Das Konzept ist ähnlich, wie in der "terra": Die Ausstellung ist regional
sortiert, was auch hier den (nur kleinen) Nachteil hat, daß sich manches
wiederholt. Dafür werden die Vitrinen mit den Mineralstufen aber auch durch
geologische Informationen anhand ausgewählter Gruben ergänzt.
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Hier zum Beispiel ein räumliches Modell zur Kaligrube Merkers.
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Im ersten Obergeschoß erwartet einen dann die "Galerie der Modelle". Hier findet man
über 700 Modelle verschiedener Kristallformen... Ausgerechnet diese Vitrine
besitzt die angenehmste Beleuchtung für den Fotografen.
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Zum Beispiel vom triklinen Kristallsystem. Die farbigen Drähte in den
Glasmodellen symbolisieren die Symmetrieachsen.
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Schnucklig: Hier sind noch mehr davon versteckt...
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Diese hier wurden schon 1790 angefertigt und stammen aus dem Fundus der
Bergakademie.
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Man kann´s auch übertreiben: Dies sind vergoldete (!) Messingmodelle. Macht auch
gleich ein Problem sichtbar: Die Beleuchtung der Vitrinen ist teilweise recht
intensiv, es gibt zuviel Nebenlichtquellen und in vielen Vitrinen viel zu viel
Glas. Optisch wirkungsvoll, aber für den Fotografen völlig ungeeignet.
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Zurück im Erdgeschoß fühlt man sich dann wieder zuhause: Hier stehen Stufen aus
dem Erzgebirge, dem Vogtland und dem Granulitgebirge. Die Zusatzbeleuchtung der
Räume ist eigentlich überflüssig und stiehlt den Stufen viel von ihrer Show...
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Vom Foyer nach links sind wir im Erzgebirge.
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Wie schon gesagt: Viel Licht - hier kriegt man gute Fotos schwer hin -
vielleicht auch ein bissel Absicht ? Aber dann wären drei Euros für die
Fotoerlaubnis schon unverschämt...
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Auch von Freiberg gibt´s hier eine Übersichtskarte.
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Hier waren wir vor zwei Jahren schon einmal: Die "Schatzkammer" - auch dies eine
Analogie zum terra- Ausstellungskonzept.
Zurück zum Rohbau-Zustand:
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Im Mittelpunkt der Schatzkammer steht ein Kunstwerk aus einem wenig bekannten
Werkstein: Ein Doppelpokal aus Zöblitzer Serpentin. Als Mineralsammler ist man
dabei hin- und hergerissen, ob man die Kunstwerke nicht doch lieber dem Grünen
Gewölbe überlassen sollte.
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Auch in den Vitrinen finden sich neben mehreren Gold-Proben immer neben dem
Rohmaterialien auch geschliffene Edelsteine.
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Zum Beispiel dieser Citrin aus dem Vogtland. Zu Schmucksteinen verarbeitet
rechts am Bildrand zu sehen.
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Aber auch dieser Chrysopras aus Callenberg...
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...oder diese Elzinger Rauchquarze haben es in diese Schatzkammer geschafft.
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Die Minerale
Nun aber auch ein paar Eindrücke von den ausgestellten Mineralstufen. Wie bei unserem
Beitrag zur "terra mineralia" ordnen wir die gelungenen Fotos (Wie schon
gesagt: Hier ist es weitaus schwieriger, gute Fotos hinzubekommen...)
alphabetisch nach den Mineralnamen.
Die Stufen aus unserem schon rein geographisch
recht begrenzten "Ländle" können sich natürlich mit den Prachtstufen aus aller
Herren Länder in der terra nebenan nicht messen. Aber es sind doch viele richtig
schöne Stufen darunter, die auch in der Sammlung im Schloß ihren Platz hätten finden
könnten. Aber so viel Nationalstolz sei uns gegönnt, daß wir die im Krüger- Haus
nun in einer eigenen Ausstellung präsentieren.
Schauen wir also mal :
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Gleich zu Beginn des Rundgangs wird man im oberen Obergeschoß von heimischen
Stufen begrüßt: Hier drehen sich St.Egidien'er Achatmandeln in der Vitrine.
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Ein schönes Stück des Halsbacher "Korallen-Achates",
chemisch schlicht Kieselsäure bzw. kryptokristalliner Quarz, SiO2.
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So etwas gibt es natürlich nicht nur in Sachsen - die "Galerie der Varietäten"
im 2. Obergeschoß widmet sich den Achaten. Dieser stammt aus dem Hunsrück.
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Dieser stammt aus Jahnsbach.
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Diese herrliche Mandel mit Amethysten in der Mitte aus Reichweiler
(Rheinland-Pfalz).
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Da hätten wir noch einen aus Wiederau. Steht alles in der "Galerie der
Varietäten".
Aber erst mal weiter im Text.
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Ein einzelner, aber sehr schöner "Stengel" mit Endflächen von Antimonit
aus dem Harz, chemisch das Antimonsulfid Sb2S3.
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Der sechskantige Kristall in der Mitte ist zwar nicht so schön blau-violett, wie
man das von den E´dorfer Stufen kennt, dafür aber ziemlich groß und zonar
gefärbt. Es handelt sich um Apatit, chemisch ein fluorhaltiges
Kalzium-Phosphat: Ca5 [ F / (PO4)3 ]
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So sind die violetten Apatite von Ehrenfriedersdorf weltbekannt.
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Eine Großstufe aus den letzten Silberfunden in Pöhla mit wunderschönen
Silberdendriten (oben) auf schaligem Arsen (rechts am Salband).
Klar: Arsen ist chemisch das gediegen vorkommende Halbmetall As.
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"S" wie Silber ist zwar noch nicht dran, aber da die Stufe oben in
unserer Galerie nicht noch
einmal kommt, hier eine (halbwegs gelungene) Detailaufnahme der Silber- Dendriten. Mehr
Silber gibt´s hier:
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Eine historische Stufe aus dem kleinen Revier bei Munzig im Triebischtal: Dies
ist Arsenopyrit (Arsenkies oder auch "Mißpickel" genannt) in schönen
Kristallen - leider bissel unscharf geworden - chemisch FeAsS2.
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Der erste Versuch war überbelichtet, aber dieses Foto ist einigermaßen vorzeigbar.
Diese schöne, himmelblaue Stufe Aurichalcit (auch
"Messingblüte") stammt aus der Grube Gelbe Birke bei Schwarzenberg und ist im
Erdgeschoß zu finden, chemisch ein wasserhaltiges Zink-Kupfer-Karbonat (Zn, Cu)5
[ (OH)3 / CO3 ]2
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Die Namenstafeln können zum Größenvergleich dienen und stammen wohl aus
der mineralogischen Sammlung im Werner-Bau. Diese prächtigen Schwerspat-Tafeln
wiederum stammen aus der Grube Hermine in Lissenthan / Oberpfalz. Mineralogisch Baryt
xx, BaSO4.
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Diese Schwerspat-Platten aus der Grube Deislar / Sauerland sind wohl
weltbekannt: Aus der Grube Deislar kommen solche wundervollen, meist strahlend
weißen Schwerspat-Tafeln (mit diesem flach tafligen Habitus wird der Baryt auch
"Blätterspat" genannt). An der Beschriftung steht zwar Chalkopyrit vornan - aber
dominiert werden die Stufen alle von den großen Schwerspattafeln.
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Gleiches Mineral, gleiche Grube. Weil die so schön sind und die Fotos recht
gelungen sind und weil man sich daran kaum sattsehen kann, zeigen wir hier
noch mehr davon.
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Eine ganze Kollektion der schönen, honiggelben Baryte aus Pöhla findet sich in
den Erzgebirgs- Vitrinen im Erdgeschoß.
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Die Fotos sind ganz gut gelungen und die Stufen sind wirklich prächtig...
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Der ist doch richtig schick...
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Und im Gegenlicht erkennt man sogar die Spaltrisse in den Kristallen. Es ist
doch immer wieder erstaunlich, wie diese Stufen aus den einstmals so höchst
geheimen Wismut-Bergwerken in die "ausländische" Stiftung gelangt sind. Oder
andersherum, wie viele Stufen trotz aller Kontrolle aus der Grube in private
Sammlungen gelangen konnten... Egal - Geschichte. Heute erfreuen sie das Auge
der Besucher.
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Aus dem Steinbruch Venusberg bei Scharfenstein stammt dieses Gängchen mit dem
Eisen-Antimon-Spießglanz Berthierit, chemisch das Sulfid FeSb2S4.
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Eine wirkliche Prachtstufe, die nach meiner Kenntnis im Schloß nebenan kein
Pendant findet: Dickplattige Kristalle des Blei-Spießglanzes Bournonit,
chemisch CuPbSbS3.
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Davon gibt´s hier noch mehr. Beide Fotos zeigen Stufen aus der Grube Georg in
Horhausen / Westerwald.
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Hätte man nicht gedacht - aber auch aus dem Ruhrpott kamen tolle Stufen: Hier
eine Platte mit riesigen durchscheinenden und idiomorphen Skalenoedern des Kalkspats (Calzit, Ca
CO3).
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Solche Geoden aus Brasilien mit blauen Amethysten drin stehen auch drüben in der
"terra", diese aus dem Hunsrück hier sind "nur" mit Quarzkristallen ausgekleidet
und obenauf sitzen rotbraune, rhomboedrische Calzit-Kristalle.
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Dieser ähnelt den "Brasilianern" mehr: Auf dem blaßvioletten Amethyst sitzt ein
skalenoedrischer Kalkspatkristall.
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Auf die Gefahr hin, die auch mehr als 20 Jahre nach der Wende nicht überwundene
Teilung wieder einmal aufzukochen: Aber bei dieser Stufe fällt mir sofort der
Hungerstreik der Kali- Kumpel ein und K+S hat Bleicherode trotzdem plattgemacht.
Aber diese Carnallit- Kristalle aus der Grube Bleicherode / Thüringen
sind trotzdem schlicht und ergreifend schön. Und ganz schön groß... Chemisch
das wasserhaltige Kalium-Magnesium-Chlorid KMgCl3 · 6 H2O.
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Gleich zwei Vertreter der Zeolithe in einer Vakuolen-Hälfte aus dem Steinbruch
Allendorf im Westerwald:
Es sind Chabasit CaNa2[Al2Si4O12] · 6 H2O
und
Phillipsit KCa[Al3Si5O16] · 6 H2O.
Weitere Vertreter folgen hier
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Auf diesen weißen Schwerspattafeln aus Deislar sitzen idiomorphe Kupferkieskristalle,
mineralogisch Chalkopyrit, CuFeS2.
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Auch dieses Foto ist gut gelungen... Gleiche Mineralkombination, gleiche Grube.
Noch eine hätten wir hier
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Immer noch der Kupferkies, wieder sehr schöne und recht große, oktaedrische
Kristalle, diesmal aber aus Horhausen im Westerwald.
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Im Gegensatz zum Schwefelkies zeigt der Kupferkies sehr oft (und meist ins
bläuliche changierende) Anlauffarben.
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Zwei Sekundärminerale auf Kupfererzlagerstätten. Der Chrysokoll ist ein
wasserhaltiges Kupfersilikat: Cu4H4 [(OH)8 / Si4O10].
Und der Pseudomalachit heißt so, weil er dem Malachit ähnlich (farblich
meist mehr türkis, statt grün) - aber kein Karbonat, sondern ein Phosphat ist:
Cu2 [(OH)2 / PO4]2. Zum Vergleichen
hier ein Beispiel
.
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Diese Stufe steht bei den historischen Stufen gleich
im Foyer: Es handelt sich um Coelestin- Kristalle, dem Pendant zum
Schwerspat, aber statt Barium ist Strontium drin: Sr[SO4].
Mineralogische Erstbeschreibung: Grube Güte Gottes zu Scharfenberg bei Meißen.
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Coelestin bildet häufig wasserklare bis himmelblaue
(daher der Name: coelestos = himmlisch) Kristalle. Aus den Muschelkalkbrüchen
bei Rüdersdorf kamen viele davon, die meisten aber leider bräunlich gefärbt.
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Auf dieser Platte aus Deislar sitzen außerdem die gelbbraunen Rhomboeder des
Doppelkarbonats Dolomit ( Ca Mg [CO3]2 ).
Klar hätten wir noch eine
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Aus Schneeberg kamen zahlreiche Neuentdeckungen sekundärer Minerale aus der
Wismut-Kobalt-Nickel- Paragenese. Dieses blutrote Mineral ist Erythrin,
ein Kobalt-Arsenat: Co3[AsO4]2 · 8 H2O.
Als "Kobaltblüte" recht verbreitet, aber selten in so schönen Kristallbüscheln
zu sehen. Diese stammen aus der Grube Siebenschlehn...
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...diese vom Schacht Adam Heber.
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Wir sind wieder in Freiberg, genauer gesagt, auf dem Halsbrücker Spat. Der hat
viele prächtige Stufen der fba-Paragenese geliefert und auch davon findet sich
hier eine Auswahl. Vorn ein Bleiglanz, dahinter ein gelber Flußspat sowie einer
aus der "Blauen Druse".
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Hier ein Stück aus diesem Jahrhundertfund auf der Grube Beihilfe: ein
tiefblauer Fluorit, chemisch das Kalzium-Fluorid CaF2.
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Auch Flußspat, aber eben nicht so tiefblau. Dieser ist aus Bösenbrunn/Vogtland...
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...dieser ist eigentlich typisch für Halsbrücke: Leuchtend gelb. (Steht im Foto
oben noch eine Stufe daneben).
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Auch schön, aber eben schwarzviolett und undurchsichtig: Aus Frohnau bei
Annaberg und mit
Dolomitkristallen obenauf.
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Ganz ähnlich, aber aus Wölsendorf/Oberpfalz.
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Gleiche Grube, aber mit Umhüllungs-Pseudomorphosen ("Perimorphosen") von Quarz
nach Calzit obendrauf.
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Diese Tafel mit (violettem) Flußspat steht in der "Galerie der Varietäten" bei
den Achaten und stammt aus Jahnsbach.
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Weiter mit "G": Wir bleiben im Erdgeschoß bei den
Stufen aus dem Halsbrücker Spat und zeigen das Haupterzmineral, den Bleiglanz
(der Name erklärt sich selbstredend), mineralogisch Galenit, chemisch PbS.
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Normalerweise kubisch und in hochglänzenden Würfeln kristallisierend, kamen aus
dem Harz Stufen mit großen Oktaederflächen (dem so genannten "Neudorfer Typ").
Hier auf gelbbräunlichem Siderit.
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Bei diesen hier aus Bad Ems sind an den Ecken die Oktaederflächen zu sehen - die
Würfelform dominiert aber den Habitus.
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Und wo wir dabei sind: Dieser stellenweise mit etwas Markasit bestreute
Galenit (Bleiglanz) stammt aus der Grube in Meggen / Sauerland.
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Gleicher Fundort, unten ein stark glänzender Würfel zu sehen, oben Rasen von
kleinen Pyrit-Kristallen.
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Ganz ähnlich, auch aus NRW, aber das Foto ist besser...
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Einen gönnen wir uns noch: Dieser stammt aus Salchendorf im Siegerland.
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Der Gersdorffit ist das Pendant zum Cobaltin, statt Kobalt ist hier
Nickel eingebaut: NiAsS. Meist sind die Co-Ni-Arsenide in der BiCoNi aber kaum
visuell auseinanderzuhalten. Manchmal ist Gersdorffit auch im Kupferschiefer zu finden,
aber selten so schön kristallisiert, wie dieser hier von Bösenbrunn/Vogtland.
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Weiter mit "G": Wir sind im anhaltinischen Eisleben, wo viele prächtige Stufen
eines "Allerwelts-Minerals" herstammen: Dies hier ist Gips. Nicht mehr
und nicht weniger. Chemisch das wasserhaltige Kalzium-Sulfat CaSO4
· 2 H2O.
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Steht ja dran. Und "Schwalbenschwanz" erklärt sich auch von selbst.
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Diese Schwiegermutterstühle (es gibt Kugelkakteen, die man - ganz ohne
Hintergedanken natürlich - so getauft hat) sind ebenfalls aus Gips und stammen
aus der Kaligrube Teutschenthal.
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Richtige "Schaustufen" findet man hier im Krügerhaus eher wenige. Aber diese
zwei Bäumchen aus langnadeligen Gipskristallen hier gehören gewiß dazu: Auch das ist Gips, diesmal auf Steinsalz (Halit)
aufgewachsen.
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Und wo wir grad beim Steinsalz sind: Solche prächtigen Stufen dürfen auch hier
natürlich nicht fehlen. Außer dem Halit (das "Steinsalz" an sich, NaCl),
sitzen hier auch Kristalle des Alkalisulfats Polyhalit ( K2MgCa2[SO4]4
· 2 H2O ) drauf. Das Stück stammt aus der Kaligrube Bleicherode.
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Zwei Manganminerale aus dem Thüringer Wald: Der Hausmannit (das Pendant
zum Magnetit) MnII MnIII2O4 aus
Friedrichroda und das Mangansilikat Braunit MnII MnIV6
[O8 / SiO4] aus Oehrenstock (Stufe hinten rechts).
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Noch einmal zurück in die "Galerie der Varietäten": Neben den Achaten steht hier
auch Jaspis, ein kryptokristalliner und meist durch Eisengehalte rot
gefärbter, dicht erscheinender Quarz. Aus Lokalpatriotismus heraus zeigen wir
von diesen Varietäten natürlich den "Bandjaspis" aus Gnandstein -
eigentlich ein silifizierter Tuff.
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Laut meinem mineralogischen Lehrbüchern wird
Kassiterit mit "K" geschrieben - aber die sind noch vor der letzten
Rechtschreibreform gedruckt. Aber auch egal: Hier sind prächtige
"Zinnstein-Graupen" aus Ehrenfriedersdorf, chemisch das Zinnoxid SnO2.
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Aus diesem Foto konnte ich die Überbelichtung auch etwas herausfiltern und
deshalb gibt´s noch einen von der Sorte aus Altenberg. Schön zu sehen sind die einspringenden
Winkel der Kristallzwillinge.
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Noch ein Freiberger: Der "Rotspießglanz" aus Bräunsdorf, Kermesit ist ein
Antimon-Sulfoxid Sb2S2O.
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Von diesem Mineral hier stehen prächtige Stufen nebenan im Schloß - aber diese sind aus Sachsen:
Der orangerote Krokoit ist ein höchst seltenes Blei-Chromat: Pb [CrO4].
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Ja gut - Goethit. Diese glaskopfartigen Sinter würde ich alle - der nicht
erkennbaren Kristallstruktur halber - unter Limonit einordnen und deshalb
kommen diese hübschen "Tropfsteine" des Eisenhydroxids FeOOH bei uns auch unter
"L". Kristallographisch gibt´s eine α-
(den Goethit oder "Nadeleisenerz") und eine ϫ-Version
(den Lepidokrokit oder "Rubinglimmer").
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Noch ein Kupfersekundärmineral: Das Kupferkarbonat Malachit, hier einmal
in schönen dunkelgrünen Nadeln - leider bissel unscharf. Chemisch Cu2
[(OH)2 / CO3] - das Kupferphosphat hatten wir ja oben
schon
.
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Solche Stufen sind auch wohlbekannt: Wir sind nun wieder im thüringischen Ilfeld
und haben ein paar prächtige Manganit- Kristalle vor uns, chemisch das
Mangan- Hydroxid MnOOH.
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Diese sind doch ganz besonders schön...
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Ach, lange nichts aus Deislar gesehen... Der Markasit ist die rhombische
Modifikation des Schwefelkieses (Pyrit) - chemisch sind die beiden identisch FeS2.
Der Markasit zersetzt sich nur leider sehr schnell zu Eisensulfat und
Schwefelsäure, was den Sammlungsstücken meist gar nicht gut bekommt. Auch diese
Kristallrasen saßen offenbar einst auf Calzit-Rhomboedern, welche die Natur aber
in den letzten Jahrmillionen wieder für unnötig befunden und aufgelöst hat.
Übrig bleibt der - freilich kaum beständigere - Kranz aus Markasitkristallen.
Noch eine aus Deislar anschauen:
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Die Skarne im oberen Westerzgebirge sind für ihre schönen Granat- Kristalle
bekannt: Bei diesem Melanit (oder auch Aplom genannt) handelt es sich um
einen Titan-haltigen Aluminium- Andradit: (Ti, Ca)3 (Al, Fe)2
[ SiO4 ]3.
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Millerit ist ein relativ verbreitetes, aber mengenmäßig unbedeutendes
Nickelsulfid (chemisch schlicht NiS ). Die meist messinggelben, dünnen Nadeln
erklären den deutschen Namen "Haarkies".
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Der ist bissel überbelichtet, aber auch ganz hübsch. Die Nadeln sind hier
schon mal ein wenig dicker.
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Da hätten wir noch mal richtigen "Haarkies".
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Und weil´s so schick aussieht mit diesen "Bändern" aus weißen Dolomitkristallen,
zeigen wir auch den noch, obwohl der Autofokus hier eigentlich wieder
an den Reflexionen der Vitrine gescheitert ist.
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Der könnte auch aus Hammerunterwiesenthal stammen,
aber diese Stufe Natrolith kommt aus dem Steinbruch Zeilberg in
Maroldsweisach in der Rhön. Ein schöner Vertreter der Zeolithe mit der
Zusammensetzung Na2 [ Al2Si3O10
] · 2 H2O.
Weitere Vertreter folgen hier
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Nickelin trägt auch den deutschen Namen
"Rotnickelkies" - im Bildvordergrund sind die derben Partien des tombakbraunen
Nickelins zwischen grauem Scherbenkobalt und Safflorit gut zu sehen. Chemisch
höchst einfach das Nickelarsenid NiAs.
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Die Grube Clara in Oberwolfach ist natürlich vielen Sammlern ein Begriff. Hier
stammen viele Kupfersekundärminerale her, so wie hier im Bild die dunkelgrüne
Malachitkruste (siehe oben
) und
darauf die Kupfer-Arsenate Klinoklas Cu3 [(OH)2 /
AsO4] (blaugrüne Kristalle) und Olivenit Cu2 [OH /
AsO4] (grünliche Kristallbüschel).
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Jetzt muß ich wirklich nachschlagen: Wir haben hier
1. das Kettensilikat Pektolith Ca2Na [Si3O8OH]
in hellgrauen, radialstrahligen Büscheln,
auf einer Kruste aus 2. dem Gruppensilikat Prehnit Ca2Al2
[(OH)2 / Si3O10],
sowie 3. das Gruppensilikat Julgoldit Ca2FeIIFeIII2
[(OH)2 / SiO4 / Si2O7 ] · H2O
(Das zweiwertige Eisen kann durch Mg und das dreiwertige teilweise durch
Aluminium ersetzt sein, laut mineralienatlas.de deshalb nicht als eigenständiges
Mineral anerkannt. In Rößler´s Mineralogie - 2. Auflage 1981 - wird es als "pumpellyitartiges
Mineral" angeführt.)
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Der Pikropharmakolith ist ein als
Verwitterungsbildung in "pelzigen" Büscheln auftretendes Alkaliarsenat Ca4MgH2
[AsO4]4 · 11 H2O.
(Hier übrigens auf einer hellrosa Kruste aus Kobaltblüte
aufgewachsen)
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Auch die dürfen natürlich hier nicht fehlen: Die Grube Heilige Dreifaltigkeit in
Zschopau war für die schönen Pyromorphit- Kristalle ("Grünbleierz"
erklärt sich selbstredend) berühmt. Chemisch ein Chlor-haltiges Blei-
Phosphat: Pb5 [ Cl / (PO4)3 ]
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Am Schild steht vorn Pyrit - der Schwefelkies sitzt auch in schönen
kleinen Kristallen auf den weißen Flächen. Dominiert wird aber auch diese Stufe von
den großen und ebenmäßigen Schwerspat- Tafeln. Der Pyrit ist das kubische
Eisensulfid FeS2.
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Deshalb hier noch einmal ein paar visuell wirklich
sichtbare Pyrit-Durchwachsungs-Viellinge aus dem Weserbergland.
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Rhodochrosit- Kristalle (Manganspat, MnCO3) sind an sich schon
recht selten, faszinierend aber ist auch die radialstrahlige und von oben
glaskopfartig erscheinende Ausbildung des Pyrolusits (Braunstein MnO2) darunter.
Dieses Stück stammt aus Beselich in Hessen...
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... diese Rhodochrosit- Stufe dagegen aus Herdorf im Siegerland.
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Selber auch schon gesucht: Das Mangan-Silikat
Rhodonit vom Büchenberg im Harz: Chemisch ein Fünfer-Kettensilikat der
Zusammensetzung CaMn4 [Si5O15]. Typisch für
viele Mangan-Salze die rötliche Farbe.
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Gleich im Foyer wird man als allererstes - nein,
erst begüßt einen das freundliche Aufsichtspersonal - aber gleich dahinter kommt in der
allerersten Vitrine dieses Gangstück aus dem weichen Trum mit weißen Späten und
gediegen Silber, ach ja: chemisch schlicht Ag.
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Hat geklappt: Eine Detailaufnahme einiger Silberlocken auf den weißen
Schwerspat-"Nüssen".
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Davon steht hier natürlich noch mehr: Diese stammen
von der Grube Himmelsfürst südlich Brand-Erbisdorf.
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Versuch einer Detailaufnahme der schicken "Silberlocke" aus Brand-Erbisdorf. Das Foto macht
auch deutlich, was für Probleme die Digitalkamera mit dem Autofokus hier
bekommt: Viel zu viel spiegelndes Glas...
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Kurz vor Abbaueinstellung Anfang der 1990er Jahre gab es noch einmal einen
spektakulären Silberfund in Pöhla - aus dem dürften wohl die meisten der heute
zu sehenden, Pöhlaer
Silberstufen stammen. Bei dieser Stufe schön zu sehen ist die dendritische
Ausbildung (als kleine "Bäumchen") des rein abgeschiedenen Silbers. Auch hier
unten drunter der dunkelgraue "Scherbenkobalt" (zurück zum Arsen
).
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Auch eine typische Neudorfer (Harz) Stufe:
Gelbbrauner, durchscheinender Siderit ( FeCO3 ) bildet einen tollen Kontrast zu
den Kristallen der Zinkblende - mineralogisch Sphalerit und chemisch das
Sulfid ZnS - ziemlich eisenarm und deshalb nicht schwarz, sondern rot
durchscheinend ("Rubinblende").
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Es gibt noch eine tolle Stufe aus dem westerwäldischen Lorscheid in der
Ausstellung, aber die ist wieder mal zu gut beleuchtet. Aber diese Rubinblende
aus dem Halsbrücker Spat ist ebenbürtig.
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Noch eine aus dem Ruhrpott. Hier aber eisenhaltig und deshalb schwarzgrau.
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Der Strontianit ist das Pendant zum Kalkspat: Anstelle von Kalzium ist hier
Strontium in das Karbonat eingebaut: SrCO3. Diese Stufe kommt aus der
Grube Anneliese III in Ennigerloh im Münsterland.
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Diese Platte mit einer Kluft und Calzit am Salband und Strontianit in Büscheln
im Gangmittel stammt aus Beckum im Münsterland.
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Die beiden Kupfer- Fahlerze Tennantit und Tetraedrit bilden eine
Mischkristllreihe: Arsen und Antimon werden darin ausgetauscht. Tennantit ist
das Kupfer-Arsen-Sulfid Cu12As4S13. Außerdem
können Silber, Quecksilber, Wismut und andere Metalle eingebaut sein.
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Hier das Pendant Tetraedrit Cu12Sb4S13.
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Den häufigsten Vertreter der Zeolithe haben wir weiter oben schon gezeigt,
dieser prächtige hier stammt aber nun wieder aus dem Richter- Bruch in
Hammerunterwiesenthal. Es handelt sich um Thomsonit, chemisch NaCa2
[ Al2(Al, Si)Si2O10 ]2 · 6 H2O.
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Und weil die Stufe oben auch für meinen Schrank zu schwer sein dürfte, zeigen
wir mal noch eine genauso schöne von der handlicheren Sorte.
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Der hätte eigentlich einen Platz in der "Schatzkammer" verdient - schließlich
besaß August, der Starke ja ein ganzes Geschmeide daraus: Die weingelben Kristalle
des Topas vom Schneckenstein im Vogtland. Chemisch ein fluorhaltiges
Aluminium- Inselsilikat: Al2 [ F2 / SiO4 ].
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In den silurischen Kieselschiefern, die in Ronneburg in Ostthüringen oder in
Horscha in der östlichen Oberlausitz zutage ausstreichen, kommt dieses
Aluminiumphosphat vor: Variscit (als grüne Kruste), chemisch Al [PO4] ·
2 H2O. Obenauf sitzen blaue "Igel" des Aluminiumphosphats Wavellit.
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Ein seltenes Mineral ziemlich exotischer
Zusammensetzung, Erstbeschreibung aus dem Walpurgis Flachen zu Schneeberg: daher
der Name Walpurgin. Bei den gelben Kristallen handelt es sich um das
wasserhaltige Wismut-Uranyl-Arsenat [(BiO)4 / UO2 / (AsO4)2] ·
3 H2O. Diese Stufe stammt aber aus Altenberg.
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Tja - auch hier fragt man sich, wie eine solche, nicht gerade kleine Stufe aus dem Tagebau
Lichtenberg der SDAG Wismut (!) in Ronneburg wohl seinerzeit ins Ausland
geschmuggelt wurde, aber auch diese Platte gehört zur Stiftung von Frau
Pohl-Ströher. Nun, die Mineralogen waren ja schon immer eine weltoffene Kaste
und haben das mit der deutschen Grenze wohl nie so ganz ernst genommen. Wie dem
auch sei, auf dieser grauen Kieselschieferplatte sitzen in einer Kluft radialstrahlige
und teils zonar gefärbte Kristalle des Wavellits, ein Aluminium-Phosphat
mit der Zusammensetzung Al3 [ (OH)3 / (PO4)2
] · 5 H2O.
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Schau´n Sie mal genau hin: "Leihgabe Pohl-Stöher Mineralienstiftung". Und der
Schacht 371 in Hartenstein gehörte weiß Gott auch zur SDAG Wismut, die ja
bekanntlich nicht nach Wismut gesucht hat. Aber wir sehen es positiv: Viele
Stufen wären wohl in kleinen Sammlungen verstaubt oder auf Märkten verschachert
worden, hätte sie nicht Frau Pohl-Ströher - sicherlich erst nach der Wende -
aufgekauft und schließlich wieder in ihre Heimat zurückgeschickt, wo sie nun die
Ausstellungsvitrinen zieren. Dieses hier ist Whewellit, ein organisches Mineral
wie Bernstein und chemisch ein wasserhaltiges Kalzium- Oxalat: Ca [C2O4]
· H2O. Es kam außer in den graphitschen Schiefern in
Hartenstein auch in den Zwickauer Steinkohlen vor.
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Noch einmal in den Harz. Aus Wolfsberg stammen diese
Zinckenit-Kristalle, ein Blei-Antimon-Spießglanz der Zusammensetzung PbSb2S4.
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Halbwegs gelungene Detailaufnahme einer zweiten Stufe aus Wolfsberg - die
Kristallbüschel des "Spießglanzes" sind ganz gut zu sehen.
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Mein erstes - und sicherlich subjektives - Resümee:
Ginge es nach dem Flächenanteil Deutschlands an der Weltkugel, müßte die
Ausstellungsfläche im Krügerhaus gegenüber der "terra" wohl viel kleiner sein.
Aber aus unserem kleinen Land kamen schon immer nicht nur Beiträge zur
montanwissenschaftlichen Forschung, sondern - der komplexen Geologie zu danken -
auch die verschiedenartigsten Mineralien. Auch wenn manches vom Konzept
übernommen wurde, ist schon der kleineren Räumlichkeiten wegen diese Ausstellung
nicht mit den Schaustufen der "terra" zu vergleichen. Aber es ist eine
noch kleine, aber schon sehr feine Ausstellung geworden.
Und Frau Pohl-Ströher wird mir hoffentlich
meine Bemerkungen zu den Stufen aus den Wismut- Gruben verzeihen. Als "Ossi",
der dort gearbeitet hat, wundert man sich halt. Der "Antikhandel Pirna" hat
früher für Devisen aber auch alles verscheuert. Das Schöne ist, daß hier
und heute Stufen aus Hartenstein oder Lichtenberg und aus Deislar oder
Zeilberg wieder nebeneinander stehen. Wenn auch manches im Staate mehr als 20 Jahre nach
der Wende noch immer weit von einer "Wiedervereinigung" entfernt ist - hier
wurde sie vollzogen.
Möge die Mineralienstiftung also wachsen,
möge die Ausstellung viele Neugierige anlocken und nicht nur Wissen, sondern
auch Weltoffenheit vermitteln. In diesem Sinne...
Glück Auf.
J. B.
Ach, und bitte: Schaltet die unnötigen
Lichter ab, die Stufen stammen aus dem Dunkel der Erde und vertragen es, dezent
beleuchtet zu werden. Außerdem werden dann die Fotos besser...
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Über die
folgenden geowissenschaftlichen Sammlungen in Freiberg haben wir inzwischen auch
Beiträge:
Die
Terra Mineralia.
Die
Sammlungen der Bergakademie im Abraham Gottlob Werner- Bau.
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