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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

Erstellt März 2012, letzte Ergänzung April 2019.
  

Bergarchiv
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Schloß Freudenstein zu Freiberg

Über die frühe Geschichte der Stadt und ihres Schlosses ist wenig bekannt. Dies hängt unter anderem damit zusammen, daß Markgraf Otto damals höchst clever vorging: Auf deutsch gesagt: Er hielt erstmal die Klappe. Denn der Bergbau auf edle Metalle unterlag dem Regalrecht, war also dem deutschen Kaiser zueigen. Erst nachdem die Meißner Markgrafen dieses Recht verliehen bekommen hatten, durften die Silberfunde in der Mark bekannt werden.

Dies ist einer der Gründe, warum die Freiberger bis heute nicht wirklich wissen, welches Stadtjubiläum sie denn eigentlich feiern sollen.


In der Ausstellung findet man auch diesen sächsischen Brakteaten - eine einseitig geprägte Silbermünze - aus der zweiten Hälfte des 12.Jh.

 

Gefundenes zum Regalrecht:
 
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Das Regalienrecht (lat. jus regaliae, jus regale oder jus deportus) bezeichnet das dem Kirchenherrn, besonders dem König oder Kaiser, zustehende Recht, während einer Sedisvakanz die Einkünfte des verstorbenen Bischofs einzuziehen und freie niedere geistliche Lehen zu vergeben. Regalien gab es bereits im ersten Jahrtausend. Allerdings gab es das zu den Vermögensrechten gehörende Bergregal damals noch nicht. Im frühen römischen Reich hatte grundsätzlich der Grundeigentümer das Abbaurecht für die Bodenschätze. Der Grund dafür war, dass Bodenschätze zu dieser Zeit als Früchte des Bodens galten und die gehörten nun einmal dem Grundeigentümer.

Kaiser und Könige, der über ein Territorium herrschende Adel oder der Klerus machten dieses Recht für sich geltend. Sie konnten dieses Recht nur aus dem Grundeigentum und einem dort vorhandenen Bodenschatz ableiten. Dies war für den König oder die Landesherren gewöhnlich ohne Probleme möglich, da sie ja in der Regel selber die Grundeigentümer waren. Jedoch waren nicht immer Recht und Gesetz, sondern oft die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Durchsetzung des Bergregals maßgebend.

Weitere Beispiele für das Regalienrecht sind das Münzregal und das Salzregal. Die Regalität des Salzes – sei es in gelöster oder fester Form – war gemeinrechtlich anerkannt. Es wurde aufgrund seiner besonderen versorgungspolitischen Bedeutung zusammen mit den Edelmetallen Gold und Silber sowie den Edelsteinen als dem sogenannten hohen Bergregal unterworfen angesehen. Das sogenannte niedere Bergregal hingegen bezog sich auf alle anderen regalen Mineralien.

Das Bergregal, auch Bergwerksregal, ist das Verfügungsrecht über die ungehobenen Bodenschätze. Das Bergregal bestand in einem dinglichen Verfügungs- und Gewinnungsrecht des Regalherren hinsichtlich der dem Bergregal unterliegenden Mineralien auch gegen den erklärten Willen des Oberflächeneigentümers. Es ist jedoch darauf aufmerksam zu machen, dass es diesbezüglich einen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation allgemein anerkannten, geschlossenen Kreis der dem Bergregal unterliegenden Mineralien zu keinem Zeitpunkt gegeben hat.

Ursprünglich stand somit das Bergregal und das Salzregal den römisch-deutschen Kaisern und Königen zu. In der Ronkallischen Konstitution ließ Kaiser Barbarossa 1158 das Bergregal erstmals in Deutschland schriftlich festhalten. Mit der Roncalischen Konstitution wurde das Recht zur Gewinnung von Bodenschätzen dem Grundbesitzer entzogen, das Recht mußte von diesem Zeitpunkt an beim König erworben werden. Wegen der Kleinstaaterei und der Sonderstellung der geistlichen Fürstentümer im Heiligen Römischen Reich war das kaiserliche Bergregal aber kaum durchsetzbar. Dies führte aber auch zu willkürlichen Regalanmaßungen der Landesfürsten. Vielfach wurde es deshalb an den örtlichen Territorialherrn verliehen. So verlieh Friedrich I. dieses Privileg an Otto den Reichen, den Markgrafen der Mark Meißen. Auch der König von Böhmen war bereits vor der Goldenen Bulle Inhaber des Bergregals.

Unter bestimmten Bedingungen war jedermann der Bergbau zur Gewinnung der freierklärten Mineralien auch auf und unter fremdem Boden gestattet. Im Bereich des freierklärten Bergbaus beschränkten sich die Befugnisse des Regalherrn auf die Erteilung der Schürferlaubnis, die Verleihung des Bergwerkseigentums, die Erhebung der Abgaben (Zehnten), das Recht der Bergpolizei, der Berggerichtsbarkeit und der Berggesetzgebung.

Kaiser Karl IV., selbst König von Böhmen, legte in Kapitel IX § 1 der Goldenen Bulle aus dem Jahre 1356 endgültig fest, daß den sieben Kurfürsten des deutschen Reiches (also den Erzbischöfen von Köln, Mainz und Trier, dem König von Böhmen, dem Pfalzgraf vom Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgraf von Brandenburg) die Regalrechte an den in deren Territorien entdeckten und noch zu entdeckenden Bergwerksmineralien zustanden. Zuvor getroffene Belehnungen an kleinere Herrschaften blieben davon unberührt; in der Regel waren die Kurfürsten aber bemüht, das Bergregal von den Territorialherrschaften zurückzuerhalten. Zur Durchsetzung des Bergregals erließen die Landesherren Bergordnungen, die sowohl den Bergbau, die landesherrlichen Abgaben (Zehnt) und den Aufbau der Bergbehörden, als auch die Privilegien der Bergleute detailliert regelten.

Mit dem Westfälischen Frieden im Jahre 1648, der durch Art. VIII § 1 sämtliche Reichsstände in allen ihren hergebrachten Rechten bestätigte, erlangten die Kurfürsten endgültig die volle Landeshoheit und damit auch das volle Berg- bzw. Salzregal.

Im 19. Jahrhundert wurde das Bergregal in den deutschen Staaten nach und nach durch Berggesetze außer Kraft gesetzt. In Preußen wurde das Bergregal durch das Allgemeine Berggesetz für die Preußischen Staaten (ABG) vom 24. Juni 1865 beendet. Die Mineralien, die dem Verfügungsrecht des Grundstückseigentümer entzogen wurden, waren klar im Berggesetz geregelt. Dieser Prozess begann mit den napoleonischen Eroberungen, als in weiten Teilen Deutschlands vorübergehend französisches Recht in Kraft gesetzt wurde, und war mit dem Erlass des Allgemeinen Berggesetzes für das Königreich Sachsen vom 16. Juni 1868 im Wesentlichen abgeschlossen.

 

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Die Entstehung des Schlosses

Drei trotzige Türme mit Zinnen und flachen Kegeldächern und ein zinnengekröntes Mauertor, in dem ein Herzschild mit dem meißnischen Löwen den Zugang sperrt und den Schutz der Markgrafen symboliisert - dies zeigt das Wappen der Stadt Freiberg. An den ältesten erhaltenen Freiberger Urkunden hängt es bereits bedeutungsvoll. Dieses Siegel sagte Freund und Feind, daß die noch junge Stadt eine gemauerte, wohlbefestigte sei. Ein "redendes" Wappen !

Verständlich, daß die Bürger ihre Schätze hüteten. So begannen sie bereits 1210 mit dem Bau der Stadtmauer, welche seit 1218 die Stadt vollständig umschloß. Der Umfang des Stadtmauerrings beträgt 2.700 m, der größte Durchmesser 1.000 m, die Querachse 700 m, der Flächeninhalt 380.000 m². Im Abstand von jeweils rund 80 Ellen (40 Meter) standen einst 39 Mauertürme. Im Westen und Norden wurde sie durch die einst neun Kreuzteiche und den Schlüsselteich verstärkt. Diese verliehen der Stadtbefestigung eine solche Stärke, daß sie allen Belagerungen bis ins 17. Jahrhundert hinein widerstand. Dieser Mauerring, welcher fast 700 Jahre lang die Stadt umfaßte, wird mit dem "Gürtelschloß" der Burg im Nordwesten geschlossen.

Das heutige Schloss Freudenstein befindet sich am Schloßplatz am nordwestlichen Rand der Altstadt von Freiberg. Hier ließ Markgraf Otto von Meißen irgendwann nach den Silberfunden in Christiansdorf um 1168 eine erste Befestigungsanlage als Sitz eines Vogtes und als sicheres Lager für das geförderte Silber errichten. 1244 wird erstmals eine Münzstätte im Schloß erwähnt. Am 31. Juli 1312 wird die Burg erstmals in einer Quelle als „Hus“ bezeichnet, in späteren Urkunden mit den Bezeichnungen „arx“, „Castrum“, „flos“ und „Burg“ beschrieben.

Zeugnisse der romanischen Bauphasen sind kaum erhalten. Zu nennen ist der Stumpf eines Rundturmes auf der Südostseite des Hofes mittig vor dem Langen Haus. Dessen Fundamente wurden während des Umbaus 2004 durch archäologische Grabungen untersucht, liegen heute etwa in einer Tiefe von 30 bis 40 cm unter dem derzeitigen Hofniveau.

 


Modell der gotischen Burg im Foyer der Ausstellung, zu dieser Zeit war wohl der romanische Bergfried bereits abgerissen.
 

Auch die Kreuzteiche bildeten vermutlich schon seit romanischer Zeit nicht nur Wasserspeicher, sondern auch eine kaum überwindbare, zusätzliche Befestigung von Stadt und Burg. Für einen gepanzerten Ritter war Wasser ein echtes Hindernis ! 

Vom Peterstor bis dicht zum Meißner Tor gab es ursprünglich 10 Teiche an der West- und Nordseite der Stadt. Sie waren mit senkrecht gemauerten Ufern oder steilen Böschungen ein starkes Hindernis noch vor der eigentlichen Stadtmauer. Gespeist werden die Teiche bis heute über den Gold- bzw. Saubach vom Wasserberg im Westen der Stadt. Nur an den fünf Stadttoren (Donats-, Erbisches-, Petri-, Kreuz- und Meißner Tor) führten zwischen den Teichen Zugbrücken über die Gräben. Die drei mittleren Kreuzteiche und der Schlüsselteich im Norden sind heute ins Stadtbild eingegliedert. Die restlichen Teiche wurden zugeschüttet und bepflanzt. Dadurch entstand auch der heutige Albertpark.

Reste der gotischen Burg sind in Gestalt der beiden großen Kellertonnen unter dem Langen Haus und des Kirchenflügels erhalten. In Teilbereichen der Nordwestfassade des Langen Hauses befinden sich Zeugnisse von Fenstergewänden in einem freigelegten Putzfeld.

1448 wird es erstmals als "sloß" bezeichnet. Ab 1505 residiert der spätere Herzog Heinrich, V., der Fromme in Freiberg. Während seiner Regentschaft wurden seine Söhne, die späteren Kurfürsten von Sachsen Moritz und August, im Schloss geboren.

Als „Freudenstein“ wird das Schloß erstmals im Jahre 1525 bezeichnet.

 
Rekonstruktion der gotischen Burg um 1554
(Bildquelle: Deutsche Fotothek, Sammlung "Mühlenarchiv" G. Rapp)
  

Gefundenes zum letzten Residenten und zum "Freiberger Ländchen":
 
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Heinrich der Fromme (* 16. März 1473 in Dresden; † 18. August 1541 ebenda) aus dem Hause der albertinischen Wettiner war von 1539 bis 1541 Herzog von Sachsen sowie Sagan (in Schlesien) und als Heinrich V. auch Markgraf von Meißen. Heinrich war der zweite Sohn des Herzogs Albrecht des Beherzten von Sachsen (1443–1500), der in der Leipziger Teilung 1485 die albertinische Linie des sächsischen Hauses begründet hatte. Das war auch das Problem: Er war eben nur der zweite Sohn und konnte erst nach dem Tod seines Bruders Georg den markgräflichen Thron besteigen.

Durch die „Väterliche Ordnung“ (1499) wurde Heinrich deshalb zum Gubernator von Friesland bestimmt. (Erst August der Starke verkaufte seine Erbansprüche auf die Besitzungen in Sachsen-Lauenstein an der Unterelbe - einem Teil des herzöglich-sächsischen Stammlande.) Als Heinrich den Vater dann in Friesland vertrat, steigerte er durch zu hohe Forderungen den Widerstand der Friesen. Sie belagerten ihn in seiner Residenz Franeker, bis der Vater ihn befreite. So beherrschte Heinrich nur kurze Zeit Friesland.

Falls Friesland nun aber aufgegeben werden müsse, sah der „Brüderliche Vertrag“ (1505) vor, daß sein Bruder Georg ihn mit Schloß, Stadt und den Ämtern Freiberg und Wolkenstein - aber ohne Bergwerke und Münze - und mit dem vierten Teil der Landeseinkünfte entschädigen müsse. So kehrte Heinrich an den Hof nach Dresden zurück. Nach dem Vertrag mit dem Bruder bezog er darauf seine Residenz auf dem Schloß in Freiberg mit einer Jahresrente von 12 500 Gulden. Bis zum Tod seines Bruders Herzog Georg, des Bärtigen, 1539 regierte Heinrich ausschließlich dieses "Freiberger Ländchen".

Am 6. Juli 1512 heiratete Heinrich in Freiberg Prinzessin Katharina (1487–1561), Tochter des Herzogs Magnus II. zu Mecklenburg. Insgesamt wurden in dieser Ehe sechs Kinder geboren, darunter am 21. März 1521 als ältester Sohn Moritz, welcher nach Heinrich Herzog von Sachsen und 1547 Kurfürst von Sachsen wurde.

Heinrich lag die Verwaltungsarbeit nicht, er lebte in enger Verbundenheit mit Kriegsleuten, Handwerkern und Bergleuten, bei denen er sehr beliebt war. Er war sehr eigenwillig, aber offen und aufrichtig, fröhlich und freigiebig, ein begeisterter Jäger. Seine größte Freude war seine wachsende Sammlung von Handwaffen und Geschützen, die er später dem Schmalkaldischen Bund anbot.

Die Geldnot am Freiberger Hof stieg mit dem Wachstum der Familie. Die Herzogin zu Rochlitz und die Ernestiner, auch der Rat zu Freiberg halfen aus. Nach Erschließung der Berggruben bei Wüstenschlette gründete Heinrich 1521 die Bergstadt Marienberg, deren Entwicklung er geschickt förderte. Er beauftragte Ulrich Rülein von Calw, der die regelmäßige Stadtanlage mit einem zentralen, einen Hektar großen Marktplatz und jeweils senkrecht abgehenden Straßen plante. Neben dem dortigen Rathaus ließ sich Heinrich ein eigenes Haus errichten. Er weilte oft mit seiner Familie dort oder auf dem nahen Schloß Wolkenstein.  

Seiner klugen, energischen Gemahlin gelang es in jahrelanger Arbeit, Heinrich für Luthers Lehre zu gewinnen. 1536 bekannte sich Heinrich nach langjährigem Drängen seiner Ehefrau Katharina zur Lehre Luthers. Unterstützt von Kurfürst Johann Friedrich (aus der ernestinischen Linie) und dem Rat Adam von Schönberg führte er in seinen Territorien die Reformation ein. Wiedertäufer und Zigeuner duldete er nicht in seinem Gebiet. Heinrich geriet damit in Widerspruch zu seinem Bruder Georg dem Bärtigen, der als erklärter Feind Luthers weiter am Katholizismus festhielt und seinen jüngeren Bruder überwachen ließ.

Am Neujahrstag des Jahres 1537 wurde im Freiberger Dom das Abendmahl zum ersten Mal auf lutherische Weise gereicht. Im selben Jahr wurden Heinrich und sein ältester Sohn, auf Vermittlung seiner Gemahlin, Mitglieder im Schmalkaldischen Bund. Georg der Bärtige, der zunächst Geldmittel gestrichen und die Bezahlung der evangelischen Geistlichen verhindert hatte, lenkte im Herbst 1538 schließlich ein, nachdem seine Söhne Johann und Friedrich gestorben waren und Heinrich als sein präsumtiver Nachfolger feststand. Für die Katholische Liga und Beibehaltung des alten Glaubens im Land konnte er Heinrich allerdings nicht gewinnen.

Erst im hohen Alter von 66 Jahren übernahm Heinrich von seinem Bruder Georg die Herrschaft des Herzogtums. Unter seiner Regierung wurde der Protestantismus in Sachsen Staatsreligion. Heinrich bediente sich dabei nicht der kursächsischen Gottesdienstordnung, sondern der so genannten „Heinrichs-Agende“. Wer sich weigerte, die neue Religion anzunehmen, wurde des Landes verwiesen oder in Haft genommen. Am 25. Mai 1539 fand in Leipzig, unter Anwesenheit Martin Luthers, die Einführungsfeier der Reformation statt.

Seine zweijährige Regierungszeit als Nachfolger Georgs († 1539) brachte Heinrich so viele Widerwärtigkeiten, daß er sich oft nach Freiberg zurücksehnte. Weder er noch sein langjähriger Berater Anton von Schönberg waren in ihrem hohen Alter fähig, sich in die Regierung eines so großen Landes einzuarbeiten, zumal die Räte Georgs schroff zurückgewiesen wurden. Heinrich starb 1541.

 

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Die Umbauten nach 1539

Nach dem Tod Heinrichs und seiner Witwe wurde das Schloß nur noch gelegentlich durch das Fürstenhaus genutzt. Eine feste Burg in der "Industriestadt" Freiberg hatte man wohl; wirklich wohnen wollte man zwischen den Rauchsäulen der Hüttenwerke aber eher nicht.

Trotzdem wurde von Kurfürst Moritz ein Neubau des Schlosses im baulichen Stil der Renaissance veranlaßt, der 1566 unter Aufsicht des Rochus zu Lynar durch Baumeister Hans Irmisch beginnt. Dabei wird die romanische und gotische Anlage fast vollständig abgerissen. Die Umbauten wurden 1579 abgeschlossen.

Als Torhaus und als Wohnräume der Fürstin entstand der Südflügel der Schmalen Häuser. Durch den Rundturm an der Südwestecke abgetrennt, schlossen sich mit dem Westflügel der Schmalen Häuser die Wohnräume des Fürsten an. Im Erdgeschoß (auf dem Niveau des Hofes) lagen Küchenräume und Backstube. Der Renaissance- Giebel des Torhauses wurde um 1800 bei den Umbauten zum Speichergebäude abgetragen. Bei der Sanierung entstand 2003 / 2004 der Giebel des Torhauses wenig vereinfacht wieder neu.

An der Nordseite der Vierseitenanlage entstand das "Lange Haus". Hier lagen im Erdgeschoß der Zehrgarten und die Silberstube, darüber der Tafelsaal und im zweiten Obergeschoß der "Große Saal". Innerhalb des Langen Hauses ist auf die zweiarmig gegenläufigen, geraden Haupttreppen im Innern hinzuweisen, welche zu den frühesten ihrer Art in Mitteleuropa gehören und als erstes geradeläufiges Treppenhaus in Sachsen dokumentiert wurden. Es wurde auch bei der Sanierung 2005 bis 2008 erhalten.

An der Nordostecke schließt sich das "Neue Haus" an, das anstelle eines älteren Turmes errichtet wurde. Hier lagen im Erdgeschoß Küchenräume, darüber die "Brandenburgischen Gemächer" als Gästezimmer der Fürstenfamilie und außerdem die Prinzengemächer. An der einspringenden Ecke des Hofes besaß das Gebäude bis 1800 einen runden Treppenturm.

Die Ostseite der Anlage bildete die protestantische Schloßkapelle, einst vom übrigen Gebäude abgesetzt und mit zweigeschossiger Empore ausgestattet. Bei den Umbauten ab 1784 wurde die Struktur komplett vernichtet und der "Kirchenflügel" in der Höhe der Lagerböden und des Daches dem Langen Haus angeglichen.

Die Südostecke der Anlage bildet der "Große Turm", auch "Vorderes Haus" genannt oder später das Bergmagazin. Einst mit prächtigen Giebeln geschmückt, lagen hier im Obergeschoß die Räume des Kurfürsten, darüber die der Fürstin. Um 1805 wurde es in den Zwischenniveaus und der äußeren Form ebenfalls an die Lagerböden angeglichen.

Ein Teil des aufgehenden Mauerwerks der Gebäudeaußenwände, das Treppenhaus des Langen Hauses, die Treppenaufgänge am Torhaus und die Wendelsteine am Rundturm sowie einige wenige Natursteinfassungen von Fenstern und Türen, geben noch Zeugnis von der Gestaltung während der Renaissance.

 

 
Rekonstruktion des vierflügligen Renaissanceschlosses um 1575
(Bildquelle: Deutsche Fotothek, Sammlung "Mühlenarchiv" G. Rapp)
 

Modell des vierflügligen Renaissanceschlosses im Foyer der Ausstellung
 

Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) war das Schloß Teil der Verteidigungsanlage der Stadt Freiberg und wurde zeitweise als militärischer Stützpunkt genutzt. In den Jahren 1639 und 1642 wurde Freiberg von den Schweden belagert und auch das Schloß beschossen. Die Westseite der Stadtmauer wurde durch das Artilleriefeuer schwer beschädigt und später abgetragen.

1711 hat Zar Peter bei seinem Aufenthalt in Freiberg noch auf dem Schloß gewohnt. Spätestens ab 1713 aber verfällt das Schloß. Um 1750 wird es noch als Zucht- und Waisenhaus genutzt.  Im Siebenjährigen Krieg mit Preußen wurde 1762 die Inneneinrichtung des Schlosses vollständig ruiniert.

im Jahre 1784 wurde das Schloß an den Militärfiskus überschrieben und damit begann der zweite große Umbau des Schlosses zum Magazin. Erneut erfolgte ein starker Eingriff in die Baustruktur, wobei das Schloß im Wesentlichen seine heutige Gestalt erhielt. Die Renaissancefenster wurden durch die kleinformatigen Speicherfenster ersetzt. Im Inneren erfolgte der Einbau der niedrigen Speicherböden in einfacher Holzbauweise.

Bis 1805 wird der Umbau zum Militär- und Bergmagazin vollendet. Im Langen Haus konnten nun bis zu 15.000 Scheffel Korn bevorratet werden. (Das alte Raummaß "Scheffel" schwankte regional zwischen 50 und 55 Liter. Bei einer Getreide-Schüttdichte zwischen 25 und 40 kg/hl  läßt sich abschätzen, daß man folglich seinerzeit bis zu 600 Tonnen Getreide auf den Holzböden einlagern konnte.)

In der Zeit der napoleonischen Besatzung (1813) wurde das Schloss als Lazarett für 1.500 Verwundete genutzt.

1896 wurde auf dem unteren Kreuzteich das Schwanenschlösschen errichtet. Dieses bildete um 1900 ein gesellschaftliches Zentrum der Stadt. Wegen Baufälligkeit mußte das Schwanenschlößchen in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen werden. Seit dem Jahre 2000 erstrahlt es wieder in neuem Glanz.

1920 wurden Teile des Schlosses als Großrösterei für Kaffee genutzt. Mehrfach hatte man auch schon damals die Idee, das Schloss für die Bergakademie zu nutzen. Ab 1927 zog dann für einige Jahre das Institut für Brennstoffgeologie im Schmalen Haus ein.

Mit dem Übergang der Rechtsträgerschaft an die Stadt Freiberg 1957 diente das Schloß noch bis 1979 als Getreidespeicher.

1973 wird im Kellergeschoss ein Jugendclub eröffnet. Von 1980 bis 1990 war im Schloss der Denkmalpflegebetrieb untergebracht. Unter Rückbesinnung auf den baulichen Zustand von 1577 wurde in dieser Zeit die Fassade des Neuen Hauses im Stil der Renaissance rekonstruiert.

 


Grundriss des heutigen Schlosses Freudenstein. In den Schmalen Häusern befinden sich heute Verwaltung und Gaststätte, im Kirchenflügel ist das Bergarchiv untergebracht und im Langen Haus die Terra Mineralia.
 

Der traurige Zustand des Schlosses im Januar 2001.
   

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Internetseite des Schlosses.
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Ein Rückblick auf die jüngste Baugeschichte des Schlosses

Daß das Schloß Freudensein heute wieder ein Schmuckstück der Stadt ist, ist vor allem Frau Dr. Pohl- Ströher zu danken. In ihrem Besitz befindet sich eine der umfangreichsten und schönsten, privaten Mineralsammlungen der Welt und es war ihre Entscheidung, diese Sammlung an einem gleichermaßen repräsentativen wie fachkompetenten Standort der Öffentlichkeit vorzustellen - in Freiberg. Diese Wahl war der Ausgangspunkt der Sanierung und des Umbaus des Schlosses zu einem modernen Ausstellungsgebäude. Dafür kann man nicht oft genug danken. 

Die Sächsische Staatsregierung stimmte am 16. Dezember 2003 einem neuen Schloßkonzept zu, das die Nutzung als Ausstellungs- und Archivgebäude vorsah. Daraufhin wurden bis 2004 zuerst die Schloßbrücke zur Stadt saniert und der Renaissance-Giebel des Torhauses wiedererrichtet.

2004 ging das Schloss wieder in das Eigentum der Stadt Freiberg über. Zwischen 2005 und 2008 wurde es danach im Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbes unter Leitung von AFF architekten Berlin/Chemnitz umgebaut.

Schauen wir einmal auf den Wiederaufbau zurück.

 


Nach dem Baubeschluß und der Bestätigung der Fördermittel wurden 2003 zuerst die Schmalen Häuser saniert. Dabei bekam das Torhaus seinen Renaissance-Giebel zurück.
 

2004 begann der Umbau. Am radikalsten waren die Veränderungen wohl im Kirchenflügel, wo nur noch die Fassade des Baukörpers erhalten blieb. Hier ist gerade das gesamte Dach entfernt. (Blick von der Silbermannstraße auf die Ostseite des Kirchenflügels)
 

Ähnlicher Baustand: Das Dach ist weg. Der Baukörper ist schon völlig hohl. Nur blicken wir jetzt vom Meißner Ring auf den kleinen Schloßhof mit dem Altschloßturm an der Stadtmauer.
 

Hier wird das Dach wieder aufgesetzt (Mai 2007).
 

Und im Herbst 2007 begannen die Gerüste zu fallen. Man beachte die damalige Parkflächenausnutzung auf dem Burgplatz - trotz laufender Großbaustelle.
 

Die Freiberger sind ausgesprochen neugierig: Zum Tag des offenen Denkmals haben auch wir uns einmal angestellt und geschaut, was es schon zu sehen gibt.
 

Noch fehlen die Flügel im Tor.
 

Viel umstritten war die Gestaltung des Foyers und der Fassade des Archivgebäudes.
 

Diese hier noch skurril erscheinende Betonkonstruktion bildet heute den Besucherzugang mit Ausstellungsvitrinen, Kasse und Cafeteria.
Ein Blick nach der Fertigstellung:
 

Zuerst nach rechts: Hier steht der neue (schwarzgraue) Betonkörper des Bergarchives inmitten der alten Schloßfassade. Man kann sich noch nicht vorstellen, wie das einmal werden soll...
 

Hier stehen wir eigentlich schon drin im Lesesaal.
 

Noch ist es das übliche Chaos einer Großbaustelle. Ein paar Jahre später sitzen wir selber oft genau hier drin.
Wer wissen will, wie es dann tatsächlich aussieht, blättere hier weiter: Gleicher Blick nach der Fertigstellung:
 

Hier hingegen gelangt man heute kaum noch hinein. In diesen Gerüsten liegen heute in klimatisierten Stahlschränken die jahrhundertealten Akten der kursächsischen Bergämter.
 

Hier befinden wir uns über dem Torhaus in der "Bergmeister-Stube".
 

In den Schmalen Häusern ist noch am meisten vom Renaissancebau übriggeblieben. Die wenigen Reste der Deckenmalereien wurden jedoch nicht restauriert.
 

Die Gewölbe-Rippe an der Außenmauer des Turmzimmers.
 

Hier nun sind wir wieder im (noch) zukünftigen Eingangsbereich der Terra Mineralia und schauen von unten auf die Holzkonstruktion des Speicherbodens. Weil die alten Balken die schweren Vitrinen samt Mineralstufen nicht mehr getragen hätten, mußten große Teile der Holzböden weichen.
 

So sahen die Speicherböden aus. Der Mittelteil dieser Etage ist bereits entfernt.
 

In diesem Raum im Erdgeschoß befand sich einst die Küche. Heute ist hier die "Schatzkammer" der Terra Mineralia.
 

Zum Bergstadtfest 2010 herrschte noch immer Wirrwarr auf dem Schloßplatz.
Aber da sind die Freiberger eisern: Gefeiert wird immer !
 

Inzwischen ist der Schloßplatz davor auch fertig geworden (Foto vom Herbst 2011). Die Anzahl der Parkplätze auf dem Schloßplatz wurde bei der Neugestaltung zugunsten des freien Blicks und der Fußgängerzone drastisch reduziert. In diesem Fall aber ist das auch für viele Einwohner in Ordnung, denn keine 200 Schritte entfernt steht inzwischen das Tivoli-Parkhaus für die Gäste und gegenüber vom Schloß will ohnehin die Bergakademie ein neues Hörsaalzentrum bauen. Das Burgviertel hat deshalb gar nicht mehr so viele Bewohner, die tagtäglich hier einen Parkplatz suchen müssen.

 

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Ein Rundgang um und durch das wiedererstandene Schloß

Schauen wir uns doch einmal an, was aus dem einst tristen Gebäude- Klotz am Rand der Altstadt geworden ist.   

 


Kommt man entlang der Burgstraße durch die Altstadt, ist dies der erste Blick zum Schloß.
 


Seit Anfang 2012 ist auch der Schlossplatz fertig. Im Gebäude rechts befand sich früher die Werkstatt des Orgelbaumeisters Gottfired Silbermann. 
 

Bevor wir hineingehen, umrunden wir zunächst das Schloss. Links am Bildrand steht das ehemalige Amts- oder Zollhaus. Zeitweise war hier auch das Archiv des Oberbergamtes untergebracht. Vor kurzem wurde es durch die Krüger- Stiftung aufwendig saniert und ist uns bei Gelegenheit mal einen eigenen Beitrag unter den Baudenkmalen wert.
 

Mit seinen schicken Renaissance- Fenstergewänden und der typischen ockergelben Farbe wirkt es, als gehöre es zum Schloss dazu.
 

Tatsächlich ist es aber erst seit dem 16. Jahrhundert in die Stadtmauer eingefügt.
 

Ein Stück der Stadtmauer steht noch zwischen Amtshaus und Schloß. Dahinter Rundturm und Westflügel der Schmalen Häuser.
 

Hinter dem Rundturm an der Ecke zwischen den beiden Schmalen Häuser bildet dieser Mauervorsprung einen Rest des Eckturmes der gotischen Burg.
 

Ein paar Schritte weiter steht man dann hinter dem Langen Haus, in dem inzwischen die Terra Mineralia Einzug gehalten hat. In den Tonnengewölben unter dem Langen Haus lag 1979 der Jugendclub, später der Burgkeller. Heute ist "Die Tonne" wieder Veranstaltungsraum. Vor der Burg liegen hier noch die Kreuzteiche - einst ebenfalls Teil der Stadtbefestigung.
 

An der Rückseite des Langen Hauses haben die Bauleute diese Reste der alten Fenstergewände wieder ans Licht geholt.
 

An der Ecke zum Kirchenflügel erscheint der Baukörper noch heute turmartig und wehrhaft.
 

Der hinter dem Kirchenflügel liegende Kleine Schlosshof mit dem Altschloßturm an der Ecke bildete einen Teil der Stadtbefestigung. Von hier aus muß man einige Gebäude jüngeren Datums umrunden und die Silbermann- Straße wieder bergauf laufen.
 

Hinter dem der Bergakademie gehörenden Gebäude kann man einen Blick über den Hof auf die Außenmauer des Kleinen Schloßhofes werfen.
 

Noch ein paar Schritte weiter Richtung Schloßplatz überspannt diese Bogenbrücke als Zufahrt zum Kleinen Schloßhof den alten Burggraben.
 

Interessant, daß sich die Residenten im Schloß nicht nur nach außen, sondern auch zur Stadt hin mit einem breiten Graben abgrenzten...
 

Der Kleine Schloßhof ist heute Wirtschaftshof der Verwaltung und des Bergarchives.
 

Auch von oben bietet der Burggraben einen imposanten und wehrhaften Anblick.
 

Man kann mal einen Blick in den Wirtschaftshof hineinwerfen und erkennt, daß auch der Altschloßturm einst nur ein Schildturm war, dessen Rückseite man erst später verblendet hat.
 

Doch nun hinein: Bevor man in den Schloßhof tritt, schnell ein Blick zurück über den Schloßplatz auf die Burgstraße.
 

Und einen Blick in den Burggraben: Diese alten Stützmauern stammen - abgesehen von allen Erneuerungen - wohl noch aus der Gründungszeit der Stadt.
 

Nach Westen hin sieht man auch, daß die Mauern direkt auf den Fels gegründet sind. Deshalb wurde es wohl nur eine "trockener" Graben, vielleicht hätte man sonst einen Arm des Saubaches (heute als "Goldbach" bekannter), der die Kreuzteiche speist, hier herum geleitet... Das ockerfarbene Gebäude ist das restaurierte, alte Amts- oder heute Krüger- Haus. 
 

Die Einfassung der Brücke wirkt mit ihren Flügelmauern schlicht.
 

Über dem Tor die Initialen Kurfürst Friedrich Augusts.
 

Doch nun hinein... Im Pflaster des Hofes hat man Kristallformen nachempfunden.
 

Tritt man auf den rechteckigen Hof, dominiert den Platz zunächst das mächtige "Lange Haus", der Kornspeicher der Stadt im 18. Jahrhundert. Die kleinen Fensterreihen, die Ochsenaugen im Dachboden und die kleine Gaube stammen aus dieser Zeit.
 

Hier oben hat man einst mit einem Flaschenzug die Kornsäcke nach oben gehievt.
 

Hinten rechts haben die Archäologen die Fundamente eines romanischen Rundturmes ausgegraben. Die beiden Schmalen Häuser vermitteln noch den letzten Eindruck des Renaissance- Schlosses und enthalten heute ein Restaurant.
 

Die beiden Schmalen Häuser und das Torhaus vermitteln noch den letzten Eindruck des Renaissance- Schlosses und enthalten heute Verwaltungsräume und ein Restaurant.
 

Über diese seltsam anmutenden steingrauen Fenster und die Gestaltung des Kirchenflügels haben die Freiberger lange diskutiert. Sie erinnern sich: Hier drin steht ein komplett neues Gebäude und die schmalen Fensteröffnungen verbinden beide Baukörper.
 

Wir greifen mal kurz vor und schauen aus der Ausstellung noch einmal auf den Hof zurück. Der graue Anbau aus Glas und Beton links ist heute der Eingangsbereich.
   

Also hinein: So sieht das fertige Foyer von innen aus. Nach rechts geht es in den Lesesaal des Bergarchives.
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Unter dem Archiv kann man einen Blick in die uralten Kreuzgewölbe werfen.
 

 Aber nur, wenn man als Archivnutzer mal die Toilette braucht, denn die sind heute hier eingebaut.
 

Geradeaus gelangt man in den Empfangsraum der "terra" mit Kassen, Cafeteria und wie sagt man neudeutsch: Merchandising... Schaut man einmal nach oben, sieht man die alten Balken der Speicherböden. Normalerweise wird man von dort aus zu den Garderoben und Fahrstühlen expediert.
 

Wir machen es einmal andersherum, weil wir ja noch etwas vom Gebäude sehen wollen. Zum Beispiel diese versteckten Türgewände aus Sandstein zwischen Cafeteria und Schatzkammer.
 

Oben schon erwähnt: Diese "geradläufigen" Renaissance- Treppenhäuser wurden beim Umbau zwischen 1566 und 1577 erstmals in Sachsen hier eingebaut.
 

Ganz oben kann man über sich auch noch einmal die Zimmermannsarbeit der alten Speicherböden bewundern. 
 

 Die Lagerböden des späteren Speichergebäudes waren der Ordnung halber durchnummeriert und sind es heute noch.
 

Hier Saal Nummero 5.Vielleicht hat man es mal neu geordnet, denn auf der Holztür steht die No. 6...
 

Doch nun zur Mineralienausstellung. Die erste Ausstellungsebene ist diese Empore.
 

Immer wieder ein Foto wert: Die solide Zimmermannskunst der alten Holzkonstruktion.
 

Verzapfte und mit Holznägeln gesicherte Balken und Pfosten tragen seit mehr als 200 Jahren die Speicherböden. Für die schwergewichtige Mineralienausstellung aber reichten sie nicht mehr aus und mußten in großen Teilen weichen.
 

Doch dieses Problem kannten auch schon die Vorfahren. Diese Markierungen an den Stützpfeilern gaben an, wie hoch das Getreide hier aufgeschüttet und gelagert werden durfte , sollte die Holkonstruktion der Last standhalten.
 

Auch an diesem Pfeiler sind sie noch zu sehen.
 

Von der Empore hat man dann auch den ersten Blick auf die Vitrinen des Amerika- Saales. Spiegel vervielfältigen gekonnt das Glitzern der Stufen.
 

Die abgedunkelten Fenster, die Innenbeleuchtung der Vitrinen und die schwarzen Decken und Böden konzentrieren den Blick auf die Vitrinen und machen die Ausstellung zu einem wahren Augenschmaus.
 

Der Blick zurück aus dem Amerikasaal zur Empore.
 

Eine Etage tiefer im Europasaal. Auf dieser Zwischenbühne im Bildhintergrund finden u. a. Ferienveranstaltungen für kleine "Mineralinos" ihren Platz.
 

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß es in Freiberg hinter dem Schloß noch ein Schlößchen gibt. Kommt man von der Autobahn in die Stadt, ist das "Schwanenschlößchen" auch im tiefsten Winter ein echter "Hingucker". Und besonders im Sommer eine Alternative zum Schloßrestaurant.
 

Internetseite des Schloßrestaurants,
Internetseite des Schwanenschlößchens.

 

   
Schloß Freudenstein
Mineralsammlung
 
Das Bergarchiv

Bevor wir nun aber in die Mineralsammlung hineinschauen, sei auch die andere "Schatzkammer" nicht vergessen, die hier im Schloß ihren Platz gefunden hat: Das Bergarchiv. Einst das Archiv des kurfürstlichen Oberbergamtes zu Freiberg, ist es heute eine fachspezifische Außenstelle des sächsischen Staatsarchives.
 


Geht man durch die Tür, sieht so der Arbeitsplatz für archivalische, montanhistorische Studien heute aus: Der Lesesaal des Bergarchives.
 

Oben auf der Empore ist die Handbibliothek untergebracht.
Gleicher Blick während des Baus:
 

Auf der anderen Seite sind abgeschirmte Arbeits- und Vortragsräume, wo man die Studierenden im Lesesaal nicht stört. Darunter die Bestellannahme und Ausgabe.
 

Unter der Empore ist der Medienraum, wo man Mikrofiches oder verfilmte Akten einsehen kann. Die einst darüber liegenden Speicherböden wurden von diesen mächtigen Eichenholzpfeilern getragen.
 

Die Holz-"Säulen" werden von eisernen Reifen zusammengehalten.
 

In die eigentlichen Archivräume kommt man nur noch gelegentlich während einer Führung hinein. Wir haben oben während des Baus schon mal einen Blick hineingeworfen... Deshalb werden in wechselnden Sonderausstellungen einige Beispiele gezeigt, was hier so eigentlich aufbewahrt wird.
 


 Zwischen Lesesaal und Mineralienausstellung gibt es diesen Ausstellungsraum. Hier finden Besucher unabhängig von den Öffnungszeiten des Archives wechselnde Sonderausstellungen aus dem Bergarchiv...
 

...und können z.B. solche Originale bergmännischer Rißwerke einmal in Augenschein nehmen. Hier eine künstlerisch wertvolle Darstellung mit Ansicht und Schnitt zweier Pferdegöpel.
 

Auch alte Akten werden hier aufbewahrt, z.B. die für die Reviere erlassenen Bergordnungen...
 

...oder die Berg- und Gegenbücher, in denen die Gewerken und die Ausbeute der Gruben verzeichnet sind.
 

Internetseite des Bergarchives.

 

  
Schloß Freudenstein
Bergarchiv
Die "Schatzkammer" der Terra Mineralia
 
Die Ausstellung "Terra Mineralia"

Den nachfolgenden Einblick in die Wunderwelt der Kristalle in dieser Sammlung können wir uns einfach nicht verkneifen: Hier findet man wahrhaftig einzigartige Raritäten, Kunstwerke der Natur (was vielleicht ein semantischer Widerspruch ist - aber manche Stufe sieht tatsächlich so aus, als hätte sie ein Künstler bewußt genau so arrangiert), es sind millionenjahrealte "Blüten" der uns immer so tot und unbelebt erscheinenden Erde und selbst für fachlich Unbeleckte sind sie schlicht und einfach wunderschön anzuschauen.

Wer selber Mineralien sammelt, weiß, daß man solch eine Stufe vielleicht einmal im Leben selber findet. Hier aber stehen mehrere Tausend davon.

Eigentlich muß man also weiß Gott keine Werbung für diese Sammlung machen. Es ist auch völlig unmöglich, den gesamten Inhalt der Sammlung bildlich abzukupfern, außerdem werden immer wieder einmal andere Stufen in die Vitrinen geräumt und das beste Foto sagt eben doch nur halb soviel aus, wie der eigene Augenschein. Außerdem sind auch nicht alle Stufen gleichermaßen "fotogen". Wir waren jedenfalls inzwischen mehrere Male in der Ausstellung und entdecken immer wieder Neues. Wer noch bessere Fotos haben will, möge selbst nach Freiberg kommen und im Schloß die passende Literatur erwerben.

Allerdings wurde der Eintrittspreis seit der Eröffnung schon um 30% erhöht und der zusätzliche Preis für die Fotoerlaubnis hat sich glatt verdreifacht. Die Fotos gelingen nämlich häufig recht gut, da die Beleuchtung der Säle und Vitrinen ausgesprochen Fotografen-freundlich gestaltet ist. Immerhin ist die Mineralsammlung aber immer noch preisgünstiger zu besuchen als das Gondwanaland in Leipzig. Und die Sammlungen der Bergakademie im Abraham-Gottlob-Werner-Bau, nur eine Querstraße weiter zu besichtigen, ist glatt ein Schnäppchen !

Aber zur Sammlung:

Die Ausstellung ist nach den Kontinenten geordnet, aus denen die Stufen stammen. Diese regionale Ordnung bewirkt, daß sich manches wiederholt, was in einer systematischen mineralogischen Sammlung nebeneinander stehen würde. Aber das macht gar nichts. Diese Ausstellung ist vor allem anderen etwas für`s Auge, sie ist zum Staunen da und dazu, Interesse an den Steinen unter unseren Füßen zu wecken.

Diesen Anspruch erfüllt die Ausstellung mit Bravour. Seit der Eröffnung im Oktober 2008 wird Freiberg von Besuchern quasi überrannt. Also das heißt, es kamen natürlich schon immer Gäste, die Interesse an den mineralogischen Sammlungen der Bergakademie, an den Technischen Denkmalen des Bergbaus oder an den Kunstschätzen der Bergstadt hatten. Nun aber sind es noch etliche Tausende mehr geworden und der Strom reißt nicht ab. Was den Dresdnern ihr Grünes Gewölbe, das ist den Freibergern die "terra".

Der Einfachheit halber und weil wir die folgenden Bilder irgendwie ordnen mußten, zeigen wir unsere gelungensten Fotos in alphabetischer Ordnung der Minerale. Wir schreiben außerdem die chemische Zusammensetzung mit dazu - dies nämlich fehlt bedauerlicherweise in der Ausstellung.
   


Zunächst noch zu: Der Asien-Saal wurde etwas verspätet im April 2009 fertig. Bis dahin kostete der Eintritt nur fünf Euro und die Fotoerlaubnis bekam man schon für einen...
 


Ein Beispiel für das moderne Museumskonzept ist dieser "Erzgang", durch den man hier quasi hindurchwandern kann...
 


... und in Drusen hineinschauen. So ähnlich erging es wohl auch den Bergleuten, wenn sich vor ihnen der Gang auftat.
Aber der Reihe nach:
  


Amethyst ist violett gefärbter Quarz, chemische Zusammensetzung SiO2
 

Anglesit ist das Bleis
ulfat PbSO4 und ein Sekundärmineral der Verwitterungszone in Bleierzlagerstätten, meistens kaum auffällig, hier aber wasserklar durchsichtig in fast 5 cm große Kristallen.
  

In dieser Aufnahme hat man zwar Nebenlicht vom Durchgang in den Nachbarsaal hinter der Vitrine, aber das Durchlicht enthüllt, daß diese Kristalle wasserklar durchsichtig und von einheitlich goldgelber Farbe sind, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Noch solch eine Anglesit-Prachtstufe.
 

Antimonit ist das Antimonsulfid Sb2S3 und die stengligen oder nadligen Kristalle sind in epithermalen hydrothermalen Gängen recht häufig. Der kommt aus Rumänien...
 

Antimonit aus China, mit weißem Kalkspat und gelblichem Baryt "überfroren".
 

Der ist auch aus China, hier sitzen ganz dünne Nadeln auf weißem Kalkspat...
 

Und weil´s so schön ist, gleich noch so einen.
 

Zwei Minerale aus Indien. Der hier grünliche Apophyllit besitzt die chemische Zusammensetzung KCa4[F/Si4O10)2] und sitzt einem Rasen aus weißlich-rosa Stilbitkristallen auf; Stilbit ist ein Zeolith mit der Zusammensetzung Ca[Al2Si7O18] . 7 H2O.
Weitere Zeolithe siehe unter "M".
 

Noch einmal mit anderer Kristallform.
 

Die Zeolithe sind sehr formenreich und immer wieder anders arrangiert...
 

Nochmal andersherum: Die orange-rosa Kristallbündel des Stilbits sitzen hier auf Apophyllitkristallen.
 

Arsenopyrit oder Arsenkies ist der Arsen-haltige Schwefelkies FeAsS. Kommt auch in Freiberg häufig vor oder in den hochthermalen Arsenkies-Kupferkies-Gold-Gängen bei Hohenstein-Ernstthal. Aber selten in so großen und ideal geformten Kristallen, wie diese aus China... 
 

Etwas messingfarben angelaufen Arsenopyritkristalle, überwachsen von Calzit und blassem Rgodochrosit, Stufe aus dem Kosovo
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
 

Da schluckt der Fachmann auch wieder: Solche großen, dicken und deswegen eher gelbbraunen statt hellgelben Kristalle des Arsen-Sulfides Auripigment (As2S3) sieht man nicht alle Tage. Diese kommen aus der chinesischen Provinz Hunan.
 

Zwei ganz "gewöhnliche" Minerale, aber in äußerst "edler" Form: Gelber Schwerspat (Baryt, BaSO4) auf durchsichtigem Kalkspat (Calzit, CaCO3), auch aus China.
 

Ein Edelstein: Der himmelblau gefärbte Beryll heißt Aquamarin und ist ein Beryllium-haltiges Ring-Silikat
(Al2Be3[Si6O18]). Dieses Stück stammt aus Namibia. Ein noch viel schöneres steht in der Schatzkammer - siehe weiter unten...
 

Diese sind aber auch nicht schlecht: Heliodor bezeichnet eine gelbgrün gefärbte Beryllvarietät.
  

Weil der auch so schick ist, gleich noch so einen...
  

Steht ja dran. Es handelt sich um Sekundärminerale in Kupferlagerstätten. Malachit ist das Kupferkarbonat Cu2[(OH)2/CO3] (siehe unter "M") und Azurit hat die Zusammensetzung Cu3[OH/CO3]2.
 

Eine südwestafrikanische "Kupfer-Knolle"...
   

Noch eine Stufe aus dem Ural, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Schon mal gehört ?  Babingtonit hat die Zusammensetzung Ca2FeIIFeIII [Si5O14OH].
  

Bournonit ist ein Kupfer-Blei-Spießglanz der Zusammensetzung CuPbSbS3.
 

 Dieser vergleichsweise riesige Vielfachzwillingskristall des Bournonits sitzt auf Kalkspatkristallen und ist perfekt ausgebildet.
 

Hoppla: Der Fujijama in den Wolken - Was die Natur doch alles hervorbringt. Aber alles nur Kalkspat, Calzit bzw. chemisch Ca[CO3].
 

Eine Stufe mit Calzit- Kristallen in flachtafligem Habitur ("Blätterspat") aus der berühmten Mine Tsumeb in Namibia, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Diese Kalkspatkristalle aus Nordafrika sind durch den Kobalt- Gehalt im Kristallgitter intensiv pink- rosa gefärbt. Fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Ein Exot aus Indien: Tiefblaue Cavansit- Kristalle, ein wasserhaltiges Vanadium-Silikat Ca[VO/Si4O10] . 6 H2O. 

 

Ein Kunstwerk: Ein Schwalbenschwanz-Zwillingskristall von Cerussit, dem Bleikarbonat PbCO3.
 

Nein - keine Schneeflocke. Sondern auch Cerussit. Gibt es in weit bescheidenerer Form übrigens auch in Wolkenburg.
 

Quarzkristalle auf kaum angelaufenem, messingfarbenem Chalkopyrit (Kupferkies: CuFeS2) aus Rumänien, fotografiert 2018 von R. Boeck.
   

Cinnabarit ist besser als Zinnober bekannt, seit altersher ein roter Farbstoff und die einzige ungifte Quecksilberverbindung (das Sulfid HgS). Meist kommt er erdig bis dicht vor, Kristalle sind äußerst selten.
 

Cinnabarit aus China.
 

Ein verzwillingter Einzelkristall von idealer Form und ziemlich gigantischer Größe.
 

Einen haben wir noch: Schöner geht`s nicht...
 

Den gibt´s auch in Rüdersdorf bei Berlin oder als "Faser-Coelestin" in Dornburg bei Jena: Der himmelblaue Coelestin (coelestos = himmlisch) ist das Strontiumsulfat SrSO4.
 

Eine haarige Angelegenheit: Chalkotrichit. Wird auch als "Kupferblüte" bezeichnet und ist ein feinfaseriger Cuprit (Cu2O).

 

In Kristallform sehr selten: Das Kupfer-
I-Oxid Cuprit (Cu2O).
 

Cyanit (nach der blauen Farbe) oder auch Disthen (nach der unterschiedlichen Ritzhärte verschiedener Kristallachsen) ist ein Aluminium-Insel-Silikat: Al2[O/SiO4].
 

Nicht gerade überall zu finden: Descloizit ist ein Vanadat: Pb (Zn, Cu) [(OH) / VO4].
 

Für dieses wundervoll durchscheinende, wasserhaltige Kupfer-Ringsilikat namens Dioptas ist die namibische Lagerstätte Tsumeb berühmt. Es hat die Zusammensetzung Cu6[Si6O18] · 6 H2O.
 

Rund 10 cm sind diese Dyskrasit -Nadeln lang... Ein seltenes, aber sehr silberreiches Erz, das im Freiberger Revier in der "Edlen Braunspat- Formation" im Südfeld um Brand-Erbisdorf vorkam. Es ist das Silber- Antimonid Ag3Sb.
 

Der Epidot (oder Pistazit nach der pistaziengrünen Farbe) kam in Thierbach bei Penig vor. Kompliziert ist die Zusammensetzung dieses Gruppen- Silikates: Ca2(FeIII,Al)Al2[O/OH/SiO4/Si2O7]. 
 

Typuslokalität und Erstbeschreibung: Schneeberg in Sachsen. Der Erythrin bekam seinen Namen nach der tief-blutroten Farbe und ist ein relativ häufiges Sekundärmineral auf Bi-Co-Ni-Lagerstätten. Meist kommt es in erdigen Anflügen vor - solche prächtigen Kristalle sind sehr selten. Chemisch ein wasserhaltiges Kobalt-Arsenat: Co3[AsO4]2 . 8 H2O.
  

Auch diese Stufe stammt aus Marokko. Eine Schneeberger Stufe in dieser Qualität wäre heute unbezahlbar...
 

Noch eine kleine aber feine Stufe mit riesigen idiomorph ausgebildeten Einzelkristallen. Der Skutterudit dahinter ist eines der primären Ni-Co-Arsenide.
 

Kann man einfach nicht genug davon bekommen: Noch eine Stufe aus Nordafrika, diesmal voller kleiner Rosetten der dunkelroten Nadeln.
 

Noch eine Stufe aus Australien mit sehr dünnen Nadeln in dichten Büscheln.
 

Violetter Flußspat (Fluorit, CaF2) mit schwarzer Zinkblende (Sphalerit, ZnS) und Kalkspat aus den USA.
 

Noch eine ähnliche Stufe mit einem großen Fluoritkristall in würfligem Habitus
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
   

Grüner Flußspat aus Südafrika.
 

Flußspat gehört zu den farbenprächtigsten Mineralen überhaupt. Neben gelben, violetten und grünen kommen auch wasserklare und fast schwarze Kristalle vor. Diese rötlich-violetten kommen aus den USA.
  

Dunkelvioletter, oktaedrisch kristallisierter Flußspat (CaF2), diesmal zusammen mit dem hellblauen Kalziumphosphat Apatit (Ca5[F/PO4)3]) aus Kasachstan.
  

Der Galenit (Bleiglanz, PbS) war auch in Freiberg das Haupterz und enthielt bis zu 4% Silber. Die messinggelben Kristalle sind Kupferkies.
  

Eine weitere Stufe des stark glänzenden Galenits aus den USA.
  

Die russische Entsprechung zur Freiberger fluorbarytischen Formation. Grauer Galenit (Bleiglanz, PbS) mit weißem Quarz auf gelblichem Kalkspat (Calcit, CaCO3).
  

Bissel schlecht belichtet, aber den gönnen wir uns noch: Hier schicke Calzitkristalle auf Bleiglanz aufgewachsen...
 

Der Gersdorffit ist das Nickel-Arsensulfid NiAsS. Es kommt mikroskopisch - wie der Rammelsbergit - im Kupferschiefer vor. Große Kristalle wie diese sind extrem selten.
 

Dies ist ein Gips-Kristall, das wasserhaltige Kalzium-Sulfat CaSO4 . 2 H2O, aus Rumänien.
 

Noch mehr solche Tafeln gibt´s zum Beispiel aus Kasachstan...
 

Kristalle können um die Ecke wachsen: Auch das ist Gips.
 

So was kommt öfter vor...
 

Eigentlich zwei "Allerwelts-Minerale": Quarz und der schwarze Eisenglanz Hämatit (Fe2O3). Die rote Farbe der Quarzkristalle wird durch eine feine Schicht dünner Hämatitkristalle bewirkt, da der Hämatit in dünnsten Schichten rot durchscheinend ist. In dieser hübschen Kombination ein Augenschmaus...
 

Eine "Mischkristallreihe" bilden nicht nur die Kupferfahlerze Tetraedrit und Tennantit, sondern auch Ferberit und Hübnerit. Der Einfachheit halber haben die sächsischen Bergleute beide zum "Wolframit" zusammengelegt. Der Name kommt daher, daß ein Anteil dieses Erzes die Verhüttung der mit ihm gemeinsam vorkommenden Zinnerze unmöglich machte - das Wolfram "fraß" das Zinn - wie ein Wolf die Geißlein halt...  Ferberit ist das Eisen-Wolframat Fe[WO4], Hübnerit ist das Mangan-Wolframat Mn[WO4], der Wolframit stellt zum Beispiel in Pechtelsgrün/V. oder in Altenberg den Regelfall mit deutlich überwiegendem Eisenanteil dar (Fe, Mn)[WO4]. Die zentimetergroßen, idiomorphen, schwarzen Kristalle sitzen hier auf Bergkristall-Nadeln.
 

Obendrauf schwarze Ilvait-Kristalle - ein Gruppensilikat der Formel CaFeII2FeIII[OH/O/Si2O7] und unter dem weißtrüben Quarz hellgrauer Hedenbergit - ein Zweier- Einfach- Kettensilikat der chemischen  Zusammensetzung CaFe[Si2O6], das auch in den westerzgebirgischen Skarnen vorkommt.
 

Der Kassiterit ist auch als Zinnstein bekannt. Aufgrund seiner Härte und chemischen Beständigkeit bildet das Zinnoxid SnO2 häufig Seifenlagerstätten.
 

Bei den Chinesen ist irgendwie alles etwas größer: Über solche Zinn-Graupen hätten sich die Seifner im Erzgebirge gefreut... Typisch die Zwillingsform mit dem einspringenden Winkel.
 

Wieder ein Exot: Dieses Blei-Chromat (Krokoit, Pb[CrO4]) vereint zwei genetisch eigentlich nie zusammen auftretende Elemente: Blei (mesothermale Lagerstätten) und Chrom (liqiudmagmatische Lagerstätten). Außer in Australien gab es ein einziges Vorkommen in Mitteldeutschland in Callenberg.
  

Weil es so schön orange ist - noch ein paar davon...
  

Kann man nur staunen...
Fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Diese geht etwas mehr ins Orange
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
 

So ähnlich sehen auch die Callenberger Stufen aus.
 

Kupfer gehört zu den elektrochemisch edlen Metallen und kommt daher rein ("gediegen") vor. Diese Dendriten sehen aus wie eine kleine, etwas defekte Harfe...
  

Noch ein völliger Exot: Nur an wenigen Fundstellen in der Welt (im Pamir und in Ägypten) gibt es dieses blaue Mineral, das besser unter dem Namen "Lapis lazuli" bekannt ist. Schon die Ägypter verwandten es als - extrem teuren - blauen Farbstoff. Gewöhnlich kommt es nur derb und eingesprengt im Nebengestein vor - einen idiomorphen Kriostall habe ich noch nicht gesehen. Exotisch auch seine chemische Zusammensetzung: Es ist ein Chlor- und Schwefel-haltiges Silikat:
(Na,Ca)8[(SO4,S,Cl)2/(AlSiO4)6].
        

Diese Stufe mit einem besonders ebenmäßigen Kristall aus Afganisthan hat es bis in die
 "Schatzkammer" geschafft...
Fotografiert 2018 von R. Boeck.
 

Ein relativ häufiges Sekundärmineral in Kupferlagerstätten ist der Malachit - in der Eremitage stehen ganze Säulen daraus. Chemisch das Kupferkarbonat Cu2 [ (OH)2 / CO3 ]. Kommt nicht nur aus dem Ural, auch aus Afrika, hier schön radialstrahlig ausgebildet...
 

  ...hier als traubige Kruste ausgebildet. Diese beiden hier aus dem Kongo.
  

Diese besonders große, stalaktitisch ausgebildete und dadurch etwas ordinär wirkende Stufe steht in der Schatzkammer - die kommt weiter unten auch noch...
 

Mesolith ist ein weiteres Mineral der Zeolithgruppe, deswegen kommt er auch hier mit dem Stilbit zusammen vor (siehe auch oben unter "A" wie Apophyllit).
  

Mesolith ist strukturell mit dem Thomsonit verwandt und hat die chemische Zusammensetzung
Na
2Ca2 [Al2Si3O10]3 · 8 H2O.
    

Die messinggelben Nadeln sind das Nickelsulfid Millerit (NiS) und werden auch "Haarkies" genannt.
 

Ein weiteres Sekundärmineral auf Blei-Erzlagerstätten: Mimetesit, ein Blei-Arsenat Pb[Cl/AsO4]. Gab es auch als hellgelbe Krusten zusammen mit Krokoit in Callenberg bei St.Egidien.
  

Für den Edelopal ist Australien berühmt. Chemisch nichts weiter als wasserhaltige, amorphe Kieselsäure (SiO2 + aq.).
 

Der Phantasie sind bei der Deutung des Farbspiels der Opale keine Grenzen gesetzt.
 

Die zwei noch, dann geht`s weiter im Stoff...
 

Ein Allerweltsmineral, als "Eisenkies", "Schwefelkies" oder auch "Katzengold" bekannt: Der Pyrit, chemisch das Eisensulfid FeS2. Hier mal in ungewöhnlicher Oktaederform (Viel häufiger sind Würfel und Pentagondodekaeder) aus Peru.
 

Aus dem Ural kommt diese Stufe mit Pyrochlor - einem Seltenerdenmineral mit der Formel (Na,Ca)2(Nb,Ti,Ta)2O6(OH,F,O).
 

Auch das ein Sekundärmineral in Blei- Erzlagerstätten: Das Grünbleierz Pyromorphit, chemisch mit dem Mimetesit bis auf das Anion identisch: Pb[Cl/PO4].  Berühmt war die Heilige Dreifaltigkeit Fundgrube in Zschopau für ihre Pyromorphit- Stufen.
 

Einfach was für´s Auge: Als hätte hier einer ein Gesteck arrangiert... Dabei ist alles nur Quarz (SiO2).
 

Oder hier gleich einen ganzen Blumenstrauß...
 

Ja, was soll man dazu sagen...
 

Einen gönnen wir uns noch: Auch das ist Quarz, diesmal jedoch pseudomorph nach Anhydrit und deshalb so blättrig wie Waffeltüten ausgebildet... Findet man in Brasilien.
   

Noch ein Mineral, an dem man sich nicht satt sehen kann: Der Rhodochrosit (oder Manganspat, MnCO3) kommt meist in schaligen Krusten vor, solche großen Kristalle sind sehr selten.
 

Die Kristallstruktur entspricht ziemlich genau der anderer Einfach-Karbonate, wie Kalkspat, Eisenspat oder Magnesit. Die Farbe dagegen ist einzigartig...
  

Besonders aber, wenn sie so durchscheinend sind und gut beleuchtet...
  

Zweiwertige Mangan- Ionen färben andere Kristalle immer rosa. Hier etwas blassere Rhodochrositkristalle auf Kalkspat aus Rumänien
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
 

Besonders farbenprächtige Rhdochrositkristalle kommen aus Südafrika
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Weil die Farbe so faszinierend ist, gleich noch eine...
 

Wäre die rote Farbe nicht, sähen die Kristalle links aus wie Kalkspat- Skalenoeder. So prächtige, große und durchscheinende Rhodochrosit- Kristalle haben wir noch nie gesehen. Das hellrosa Mineral in der Bildmitte ist das Doppelkarbonat Kutnahorit CaMn(CO3)2 (nach der böhmischen Stadt benannt).
  

Auch bei diesem Mineral kommt die rosa Farbe vom Mangan, es handelt sich um das Kalzium-Mangan-Ringsilikat Rhodonit CaMn4[Si5O15]. Das habe ich überhaupt noch nie in Kristallen gesehen
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
 

Bleiben wir beim Farbton: Der Roselith wurde ebenfalls erstmals in Schneeberg beschrieben und ist das extrem seltene, mit seiner tiefroten Farbe nichtsdestoweniger wunderschöne Kalzium-Kobalt-Arsenat α-Ca2Co[AsO4]2 . 2 H2O. Der Rammelsbergit rechts ist das seltene Nickelarsenid NiAs2.
 

Auch davon noch eine zweite Stufe, bei der die Farbe des Roseliths noch besser wirkt...
  

Dieser Quarzkristall steckt voller rötlicher Rutil- Nadeln. Der Rutil ist das Titanoxid TiO2.
 

Scheelit kam zum Beispiel in Pöhla vor und wird vielleicht in Zukunft dort auch wieder als Wolfram-Erz abgebaut. Es ist das Kalzium-Wolframat CaWO4. Meist kommt er nur in weißgrauen, derb-körnigen Aggregaten oder eingesprengt vor. Idealgestaltige Kristalle sind ziemlich selten.
 

Was soll man dazu noch sagen: Ein bernsteinfarbener Scheelit-Zwilling - idiomorph, wie aus dem Lehrbuch...
Goshenit
bezeichnet übrigens eine wasserklare Beryll-Varietät (Bissel schlecht zu sehen: Der große Kristall links unten auf der Stufe).
 

Oder diese hier - etwas überkrustet, aber absolut idealgestaltig...
 

Nun, wir sind ja in Freiberg. Gediegenes Silber kam auch im Erzgebirge in der Oxydationszone der Erzgänge recht oft vor. Diese "Silberlocken" stammen aus Kasachstan.
  

Noch eine sehr schöne Stufe aus der Lagerstätte Dsheskasgan.
  

Auch gediegenes Silber. Diesmal in Drähten auf Kalkspat und aus Mexiko.
  

Eher zu einem gedrungenen Klumpen sind diese Silber-Dendriten aus Norwegen verwachsen.
  

Bißchen überbelichtet, aber wieder schöne "Silberlocken" - könnten auch aus Freiberg stammen...
  

Die Aufnahme ist besser gelungen: Die ziemlich dünnen Silber-Dendriten sitzen hier auf derbem, grauen Akanthit, der monoklin kristallisierenden Tieftemperaturmodifikation des Silbersulfid Ag2S.
  

Hier haben wir wieder ein Büschel nadeliger Kristalle eines Zeoliths: Diesmal handelt es sich um das Mineral Skolezit, chemisch Ca[Al2Si3O10] ∙ 3 H2O
, fotografiert 2018 von R. Boeck. Diese Prachtstufe stammt aus Indien, es kam zusammen mit Natrolith aber auch im Phonolith- Steinbruch Richter bei Hammerunterwiesenthal vor.
   

Einer der schönsten Edelsteine ist der dunkelgrün durchscheinende Smaragd. Es handelt sich um einen durch zusätzlich eingebaute Chromionen grün gefärbten Beryll (
ein Beryllium-haltiges Ring-Silikat (Al2Be3[Si6O18] ). Der Grossular rechts daneben gehört zur Granat-Gruppe.  
 

Diese typischen sechsseitig- säulenförmigen Smaragdkristalle stammen aus China.
 

Die Granatgruppe umfaßt eine ganze Reihe von Mineralen, die sich nur in den Kationen unterscheiden. Dieses hier ist der Mangan- Aluminium- Granat Spessartin, Mn3Al2[SiO4]3.
 

Noch einmal gelbbraune Spessartinkristalle auf Rauchquarzen aufgewachsen.
 

Sphalerit oder Zinkblende ist das Zinksulfid ZnS. In Freiberg oft durch Eisengehalt schwarz gefärbt, kommt er auch rot ("Rubinblende") oder gelb durchscheinend ("Honigblende") vor.
 

Rot durchscheinende Sphaleritkristalle ("Rubinblende") auf grauglänzendem Galenit.
 

Leider nicht ganz scharf geworden: Die gelbbraun durchscheinende "Honigblende".
 

Dieser tiefrote Bluttropfen namens Spinell ist das Magnesium- Aluminium- Oxid MgAl2O4.
Im Hintergrund noch ein Lasurit-Kristall.
  

Steht ja dran: Tantalit ist das eine Endglied der Mischkristallreihe Tantalit - Niobit, auch unter dem Sammelnamen Columbit zusammengefaßt, mit der Zusammensetzung (Fe, Mn) (Ta, Nb)2O5. Im Niobit überwiegt das andere Metall: (Fe, Mn) (Nb, Ta)2O5.
  

Häufig enthalten auch die "Fahlerze" Tennantit und Tetraedrit viel Silber und außerdem ist diese prächtige Stufe mit zentimetergroßen, braun durchscheinenden Kristallen nun wirklich eine Attraktion. Tetraedrit ist ein Kupfer-Antimon-Sulfid mit der ungefähren Zusammensetzung Cu3SbS3, im Tennantit wird  das Antimon durch Arsen diadoch vetreten. Daneben ist meistens Eisen drin (dann sind sie schwarz) und häufig noch andere Metalle - zum Beispiel Quecksilber.
 

Die dunkelgrünen Nadeln hier sind Epidot, obendrauf klebt ein hellgrüner Titanit- Kristall. Könnte auch aus einer alpinen Kluft stammen - aber hier aus Pakistan. Auch der Titanit enthält das Leichtmetall Titan: CaTi[O/SiO4]. 
 

Titanit wird auch als Sphen bezeichnet. Dieser enthält zusätzlich Chrom und ist trotzdem - wie sonst bei Chromgehalten meist üblich - nicht rosa gefärbt.
  

Ein Einzelkristall des fluorhaltigen Aluminium-Inselsilkates ( Al2[F2/SiO4] ) Topas. Die weingelben Topas-Kristalle vom Schneckenstein im Vogtland schmückten ein Geschmeide Augusts des Starken. Dieser kommt mal wieder aus Namibia.
 

Dieser hier stammt aus Myanmar - dem früheren Birma in Südasien - ist von eher blasserer FArbe, dafür aber absolut durchsichtig und hat es in die  "Schatzkammer" geschafft, fotografiert 2018 von R. Boeck.
    

Als "Schörl" wird die eisenhaltige, häufigste Varietät des Turmalins bezeichnet. Turmalin ist ein kompliziert gebautes, Bor-haltiges Ringsilikat der Zusammensetzung Na(Li,Al)3Al6[(OH/(BO3)3/Si6O18]. Diese schwarzgrünen Kristalle hier sind rund 30cm lang und fast 10cm dick und sitzen auf einem gleichermaßen gigantischen Quarz-Doppelender.
 

Noch eine Stufe aus Namibia mit zentimeterdicken Kristallen und - selten zu finden - mit Endflächen an den immer dreieckig erscheinenden, stengligen Kristallen.
 

Sowohl "Elbait", als auch "Rubellit" bezeichnen Farb-Varietäten des Turmalins. Der Rubellit wird meist durch Chromionen rot gefärbt und kam zum Beispiel auch in Wolkenburg vor.
 

Der ist auch sehr schön: Ein trüber Quarz und ein weißer Orthoklaskristall und dazwischen Rubellite, in dem Fall aus San Diego, USA.
    

Als "Elbait" (nach dem Fundort Elba) bezeichnet man die zonar gefärbten Turmalinkristalle.
 

Noch eine prächtige Elbait- Stufe, diesmal aus Pakistan
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Diese dunkelblau-schwarz gefärbte Turmalin-Varietät wird als "Indigolith" bezeichnet.
  

Die schönsten, orangeroten Kristalle des Vanadinits stammen aus Marokko und sind deshalb in der Terra Mineralia im Afrika- Saal zu bestaunen. Übrigens das wichtigste Vanadiumerz, obwohl das Mineral eigentlich "nur" ein Chlor-haltiges Blei-Vanadat ist: Pb5[Cl/(VO4)3]. 
 

Meistens kommt er erdig oder blättrig inn blauschwarzen Kriställchen vor: Hier mal ein sehr großer, dunkelgrün durchscheinender  Einzelkristall des Vivianits,
chemisch das Eisenphosphat Fe3[PO4]2
· 8 H2O.
 

Gibt es in allen Ockertönen von Braun bis Quietschgelb: Das Blei-Molybdat Wulfenit Pb[MoO4].
 

Hier einmal zusammen mit "Schwerspat-Nüssen".
 

Ein geradezu riesiger, idealgestaltiger Zirkon- Kristall. Eigentlich ein einfaches Insel- Silikat Zr[SiO4], das häufig aber auch Seltenerdelemente, wie Hafnium, Yttrium, Niob, Tantal und Cer enthält.
 

Einen haben wir noch... Aus dem Nachbarland des ersten.

 

Schloß Freudenstein
Bergarchiv
Terra Mineralia

  

Laufen Ihnen schon die Augen über ?  Was wir hier zeigen können, ist nur ein Bruchteil der Ausstellung und die wiederum ist nur ein kleiner Teil der gesamten Sammlung.

Und dann kommt ja noch: Die Schatzkammer...

Im Gewölbe der ehemaligen Schloßküche hat sie ihren Platz gefunden.

Hier stehen auch Großstufen drin - aber die meisten kriegt man so schlecht auf ein Foto. Deshalb zeigen wir nur die wirklich schönsten - was natürlich unsere ganz subjektive Wertung ist. Aber es kann ja jeder einmal kommen und selber schauen.

 


Und da geht es hinein. Nach dem Rundgang durch die oberen Etagen kommt man am Ende hier im Erdgeschoß wieder an.
 

Das Gewölbe erscheint etwas unfertig, den Besuchern wird heute erzählt, daß noch der Ruß der einstigen Küche an der Decke hänge. Auf jeden Fall gibt das schwere Kreuzgewölbe den perfekten Rahmen ab.
 

Calzit auf Amethyst aus Brasilien. Nun - hat man schon mal gesehen, aber in dieser Größe ?!
  

Leider spiegelt sich in unserem Foto hier die gegenüberstehende Vitrine, aber diese Amethyst- Druse hier ist mannshoch !
  

Diese Druse hier hat rund einen Meter Durchmesser und ist ganz mit Skolezit und anderen Zeolithen ausgekleidet.
 

Eine Vitrine voll Elbait.
 

Davon steht hier gleich noch eine.
 

Ja was soll man dazu noch sagen ?  Vielleicht: Wie um alles in der Welt hat man diese Turmalin-Nadel nur heil aus dem Fels geborgen und dann aus dem afghanischen Pamir auch noch unzerbrochen bis hierher gebracht ?!
 

Der himmelblau gefärbte Aquamarin ist ein Beryllium-haltiges Ring-Silikat
(Al2Be3[Si6O18]), hier sitzen die Kristalle auf einem Rasen aus Muskovit-Plättchen. Dieses prachtvolle Stück stammt aus Brasilien.

Die andere Seite dieser Stufe, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Diese Stalagmiten bestehen aus Malachit und sehen etwas ordinär aus...
Die Stufe füllt eine ganze Vitrine aus und ist knapp einen Meter breit.
 
 
Jeder Sammler kennt die stark glänzenden, langen Nadeln des Antimonits. Diese Stufe hier ist aber mehr als einen Meter breit und manche Nadeln sind mehr als einen halben Meter hoch...
 

Das sind gelbbraun durchscheinende Kalkspat- Kristalle von schier unglaublicher Größe und Ebenmaß.
 

Dieselbe Stufe noch einmal mit etwas anderer Perspektive, fotografiert 2018 von R. Boeck.
  

Auch diese skelettförmig kristallisierte, hellgrüne Fluorit-Stufe hat es in die Schatzkammer geschafft.
 

Ein Edelopal in der perfekten Beleuchtung...
 

Da ist man doch einfach nur sprachlos. Spodumen ist das Lithium-Gruppensilikat LiAl[Si2O6], die Varietät Kunzit bezeichnet diesen violetten Farbton.
 

Formel siehe oben unter Aquamarin. Diese Stufe habe ich jedes Mal fotografiert, wenn ich in der Ausstellung war und auf jedem Foto schimmert sie anders - mal mehr grünlich, mal mehr bläulich, mal völlig durchsichtig... Auf diesem Bild sieht man die Endflächen oben am aufrecht stehenden Kristall sehr schön spiegeln. Um solche Edelsteine wurden schon Kriege geführt...
  

Dieselbe Stufe von der Seite fotografiert enthüllt ihre phantastische, hell- wasserblaue Farbe, die dieser Beryll- Varietät den Namen gab
, fotografiert 2018 von R. Boeck.
 

Hoppla - Die erste Freiberger Stufe. Na klar, Gediegen Silber.

 

Hinter der Schatzkammer liegt noch ein "Kämmerchen".

Vergessen Sie nicht, dort noch einmal um die Ecke zu schauen. Dort nämlich findet man Außerirdisches.... 
 


Eisenmeteorit aus Namibia.
 

Noch einer aus Namibia.
 

Angeschliffener Eisenmeteorit aus den USA mit der typischen Kristall- Gitterstruktur.
 

Eine Kollektion Moldavit - wieder einmal richtig toll präsentiert. So nennt man glasartige, durch die Hitze eines Meteoriteneinschlages geschmolzene Gesteinstropfen nach ihrem Fundort an der Moldau in Böhmen.
 
Schloß Freudenstein
Bergarchiv
Mineralsammlung

Die Sammlungen der Bergakademie im Abraham Gottlob Werner- Bau.
Die Mineralienstiftung Deutschland im "Krüger- Haus".

Dann bieten wir hier noch externe Links zur

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Internetseite der Bergakademie.