|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lom ČSA
– Ein Braunkohlentagebau bei Most Erstellt Juni 2019. Der nachfolgende Beitrag entstand aus der hauptsächlichen Verwendung von Inhalten tschechischer Quellen, die mittels „Yandex Translate“ übersetzt wurden. Eine montangeschichtliche Betrachtung des Braunkohlenbergbaus dieser Region anhand historischer Quellen steht noch aus.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zur Lage des Abbaugebietes
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Braunkohlengrube „lom českovenské armády“,
kurz Lom ČSA oder auf deutsch „Braunkohlengrube Tschechische Armee“
befindet sich im nordböhmischen Becken der Tschechischen Republik in der Region
Mostecko / Most, zwischen Ervěnice / Seestadtl und Litvinov / Leutensdorf
gelegen.
Fährt man mit dem Auto von Chomutov über die
Europastraße 442 (Silnice I/13) nach Most, so wird auch ein gewaltiges Bauwerk
überquert, ohne das man es richtig bemerkt. Es handelt sich um den Seestadter
Korridor, benannt nach der im Tagebau Lom ČSA untergegangenen Stadt Ervěnice /
Seestadtl. Zu diesem Bauwerk, dem größten aufgeschütteten Bahndamm, haben wir ja
schon im Beitrag über den Tagebau
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die abgebaute Kohle wird mittels Eisenbahn zur
Weiterverarbeitung in die Kohleaufbereitungsanlage Komořany/Kommern
transportiert. In dieser Anlage werden einzelne kommerzielle Kohletypen nach
streng festgelegten Parametern hergestellt.
Der Kohleabbau, Sanierung und spätere Rekultivierung des Tagebaus ČSA wird durch das Bergbauunternehmen Litvínovská uhelná A. S., als Teil der Tschechischen Kohlegruppe A. P. unternommen. Entstanden ist das Unternehmen Litvínovská uhelná A. S. am 22.10.2008 als Nachfolger der Mostecká coal A. S. Das Unternehmen betreibt das Bergwerk Lom ČSA, einschließlich der Brecher-und Kohleaufbereitungsanlage Komořany. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zur Geschichte
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Tagebau Lom ČSA befindet sich an der Stelle
des ehemaligen Komořanského jezera / Kommern Sees, auch Kommeraner See genannt.
Der See erstreckte sich zwischen den Dörfern Dořnov, Ervěnice / Seestadtl,
Komořany / Kommern und Dolní Jiřetín / Nieder Georgenthal (volkstümlich
Nieder-Görten). Den See füllten am Ende der Eiszeit vor 15.000 Jahren durch das
Schmelzen des Permafrostbodens eine Reihe von kleinen Flüssen und Bächen, sowie
der Fluss Bílina / Bilina, die sich in einer flachen, aber flächenmäßig großen
Mulde sammelten. Ursprünglich war der See mit einer Fläche von fast 5.600 ha
(zum Vergleich: der größte Tschechische Stausee Lipno hat eine Fläche von
4.870 ha) am Fuße des Erzgebirges und unter dem Blick des Schlosses Jezeří /
Isenburg / Eisenburg der größte See im Königreich Böhmen. Die Ausdehnung des
Sees betrug von Norden nach Süden 6 km und von Westen nach Osten 12 km!
Aufgrund der großen Nachfrage nach Braunkohle, sowie aus gesundheitlichen Gründen (Feuchte Umgebung, Sümpfe, etc.), ist auf Geheiß von Fürst Ferdinand von Lobkovic ab 1831 die künstliche Entwässerung eingeleitet worden. Bis etwa 1835 war der See dann völlig verschwunden. Geologische Untersuchungen ergaben sehr große und wertvolle Braunkohlenflöze im Bereich des ehemaligen Sees.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Archäologische Aspekte der Trockenlegung
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus der
Trockenlegung des Sees ergaben sich noch andere Aspekte, die wir hier gerne
aufzeigen wollen. So ist schon zu früheren Zeiten der nicht mehr existierende
See archäologisch untersucht und beprobt worden. Ein interessanter Beweis für
die allmähliche Befüllung des Sees sind die Schichten der hier abgelagerten
Sedimente. Das Wasser im See enthielt eine Reihe von Mikroorganismen, Algen und
Pflanzen, die im Winter abstarben und auf den Boden des Sees fielen. So wurde
eine Art „Prähistorischer Kalender“ erstellt. Diese Schicht erreichte eine
Mächtigkeit von bis zu 1,5 m, bestehend aus tausenden von Mikroschichten, von
denen jede einem Jahr entspricht. In einem Jahrhundert lagerten sich etwa 2-3 cm
solcher Sedimentschichten ab.
In diesen Schichten, vor allem aber im schlammigen und tonigen Boden am Ufer des Sees, dessen Niveau im Laufe der Zeit sehr stark schwankte, waren Pollenkörner, Zweige und Stämme von Bäumen, die Chitinpanzer von Käfern und auch Samen eingelagert. Basierend auf der Artenanalyse von Pollenkörnern und deren Quantifizierung können Paläontologen die Entwicklung und Zusammensetzung der Vegetation und damit rückwirkend die Entwicklung des Klimas rekonstruieren. In den sogenannten Pollendiagrammen manifestiert sich auch die Aktivität von Menschen. Pollenkörner sind aufgrund der enthaltenen Kieselsäure nahezu unzerstörbar und in einer feuchten Umgebung erhalten sich diese Pollenkörner etliche 100.000 Jahre. So zeigt der Anteil von Pollen von Getreide und Unkraut uns noch heute die Entwicklung der Landwirtschaft und deren Intensität, die Abnahme der Menge an Pollen der Bäume dagegen die Abholzung der Landschaft.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Viele archäologische Funde aus den Seesedimenten des Komoraner Sees sind
seit dem letzten Jahrhundert bekannt. Einige der Funde lagen auf den
Braunkohlenschichten. Obwohl sie aufgrund der kleinen Fläche der
untersuchten Profile nicht sehr zahlreich sind, zeugen Sie von einer
ziemlich intensiven Besiedlung. Darunter sind Feuersteinwerkzeuge, eine
Steinaxt, Scherben aus Keramik und sogar Keramik mit Überresten von
angebranntem Essen bekannt. Die ältesten Befunde stammen aus dem
Mesolithikum, andere wiederum aus dem Neolithikum, der älteren Bronzezeit
und die Sequenz schließt auch Funde aus dem Mittelalters, vom Ende des 13.
bis zum Beginn des 16. Jahrhundert, ein.
Aufgrund der Pollenanalyse erscheint die Anwesenheit des Menschen lange Zeit nur einen relativ kleinen Einfluß auf die Vegetation gehabt zu haben. Der schwankende Wasserstand des Sees und ihn umgebende Sümpfe verhinderten eine dichtere Besiedlung und intensive Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe des Sees. So blieb der See aufgrund seiner günstigen Lage und dem Mikroklima für die hier lebenden Menschen ein saisonaler Fischfangraum und bildete mit Pausen von gut 6.000 Jahren immer einen genutzten Teil seines Lebensraumes. Es ist schade, daß zwei aus Baumstämmen ausgehöhlte Einbäume, die 1906 und 1927 gefunden wurden und heute in einem Museumsdepot lagern, nicht genauer datiert werden können.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zum Klima in der Vergangenheit am Kommoraner See
Es wurde bereits erwähnt, daß anhand der Pollenanalysen die Ausdehnung und Dichte der Vegetation ermittelbar ist. Sie zeigt die Einflüsse des Klimas und später von menschlicher Aktivität. Die Entwicklung von Vegetation und Klima läßt sich damit über einem Zeitraum von 12.000 bis 14.000 Jahren in diesem Gebiet und im angrenzenden Teil des Erzgebirges rekonstruieren.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zur
Kohlegewinnung
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die
Kohlegewinnung im späteren Tagebau Lom ČSA begann im Jahr 1901 mit einer Grube
unter dem Namen Hedvika / Hedwig, welche ein Zweigwerk der Grube
Julius war und unmittelbar bei Seestadt lag. Weitere Gruben waren dort die
Robert Schächte und die Grube Elly. Die Kohle ist dabei untertägig
gewonnen worden. Das Fördervolumen der abgebauten Kohle auf der Grube Hedvika /
Hedwig stieg schnell von 74.000 Tonnen im Jahr 1902 auf 344.000 Tonnen im Jahr
1910. Das Bergwerk lieferte die Kohle vor allem an das Kraftwerk Ervěnická /
Seestadtl, das ab 1926 die Stadt Prag und dessen Umgebung mit Strom versorgte.
Die Grube Hedvika / Hedwig war eines der ersten Kohlebergwerke in der Tschechoslowakei, das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Betrieb genommen wurde und 1947 den Namen „President Roosevelt Mine“ erhielt. Es wurde in den 1950er Jahren wegen des allgemeinen Mangels an Kohle in der damaligen ČSSR aus einem kleinen Bergwerk in einen Großbetrieb umgewandelt. 1958 erhielt der Tagebau den Namen Lom CSA und der Kohleabbau mit Großgeräten setzte ein. 1962 ist der Tagebau in ein großes Staatsunternehmen eingegliedert worden und 1993 war er Teil der zu 100% staatseigenen Gesellschaft Mostecká uhelná, bevor das Unternehmen 1999 privatisiert wurde.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zum Umfang des Kohleabbaus
Die Grube Lom ČSA unterliegt den von der Tschechischen Regierung 1991 auferlegten Grenzwerten für den Braunkohlebergbau in Nordböhmen. Der Bergbau im Tagebau CSA ist durch den Beschluß der Regierung über die Bergbaugrenzen von 1991 (UV-Nr. 444/1991), nunmehr stark begrenzt. Diese Entscheidung bestätigte die Tschechische Regierung im Oktober 2015 mit der Empfehlung, die Entscheidung im Jahr 2020 noch einmal zu behandeln und wohl auch zu überarbeiten. Die hier abgebaute Braunkohle ist die hochwertigste Kohle dieser Art !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ohne die
aufgezeigten Abbaugrenzen für den Tagebau könnte man den Abbau in verschiedenen
Phasen für weit mehr als hundert Jahre ‒ bis etwa 2133 (!!!) ‒
fortsetzen. In der nächsten Phase des Abbaus würden 287 Mio. Tonnen Kohle aus
dem Gebiet unter den Städten Černice / Tschernitz und Horní Jiřetín / Ober
Georgenthal, volkstümlich Ober- Görten genannt, bis an die Stadtgrenze von
Litvínov / Leutensdorf gewonnen. Eine 3. und 4. Phase könnte das Gebiet unter „CheZa“
- Chemické závody, genauer das große Chemiewerk in Záluží / Maltheuern
(CHEMOPETROL a. s.) einem Ortsteil von Litvínova / Leutensdorf umfassen und bis
in der Nähe der Stadt Most reichen !
Die Kohlegewinnung im Braunkohlentagebau Lom ČSA wurde 2012 eingedämmt, weil zwischen 2017 und 2022 die Kohlevorkommen innerhalb der derzeitigen Grenzen erschöpft sein sollten. Im November 2012 wurde der erste von drei Großbaggern stillgelegt. Die Produktion im Bergwerk Lom ČSA sank im Jahr 2011 von 4,6 auf 4,1 Millionen Tonnen und im Jahr 2013 auf 2,5 Millionen Tonnen. Nach Angaben des Unternehmens Czech Coal a. s. gibt es aber noch 41,6 Millionen Tonnen hochwertige Braunkohle mit einem Heizwert von 17,5 MJ/kg innerhalb der derzeitigen Abbaugrenzen (!!!) und weitere 750 Millionen Tonnen (!!!) mit dem höchsten Heizwert (17,5 MJ/kg ) in der Tschechischen Republik außerhalb der derzeit festgelegten Grenzen. Der zukünftige Plan sieht vor, aus dem Gebiet um den Tagebau Lom ČSA wieder einen See mit einer Fläche von 1000,8 ha, einem durchschnittlichen Wasserstand auf +200 m NN, einer Tiefe von bis zu 140 m und einem Volumen von etwa 692 Millionen m³ zu machen. Durch Rekultivierungsmaßnahmen würde der ehemalige Tagebau Lom ČSA schließlich zu einem von sechs künstlichen Seen im Nordböhmischen Braunkohlenbecken werden. Welche Auswirkungen und Veränderungen von solch einer Seenlandschaft auf das regionale Klima ausgeht, kann heute nur erahnt oder mittels Computermodellen simuliert werden. Erfahrungen in dieser Hinsicht haben ja schon die Entstehung von Seenlandschaften in ehemaligen Tagebaulandschaften in der Lausitz und rund um das Leipziger Land erbracht. Teilweise sind diese Seen für den Mensch und Tier kaum nutzbar, da das Wasser viel zu sauer ist und ständig gekalkt werden muß. Eine Ausbildung von typischer Süßwasserflora und Fauna ist unter diesen Verhältnissen nur schwer möglich.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Doch hier
hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Um noch weitere hochwertige
Braunkohle zu gewinnen, ist man auf der Tagebausohle in den Tiefbau
übergegangen. Im Jahr 2015 wurde die Braunkohlentiefbaugrube „Centrum“ aus
wirtschaftlichen Gründen geschlossen und Technik und Personal wurde freigesetzt.
Dieser Umstand beflügelte den Versuch eines untertägigen Probeabbaus im Tagebau
Lom ČSA, der dann ab 2016 in den regulären Betrieb überging.
Unter den Sedimenten des Egergrabens südöstlich Erzgebirgsabbruches liegt hier ein ausgedehntes, durchschnittlich 45 m mächtiges Braunkohlenflöz von höchster Qualität. Der Tagebaubetrieb zur Gewinnung des Flözes hätte freilich die Abtragung einer bis über 160 m mächtigen, flözfreien Abraumschicht auf etlichen Quadratkilometern Fläche erfordert, was einen Kohleabbau tatsächlich nicht gerade lukrativ gestaltet und einen äußerst gewaltigen Einschnitt in die Landschaft mit bislang noch unabsehbaren Folgen für den sehr steilen Erzgebirgsabbruch bedeutet hätte.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Von der
Tagebausohle aus gehen zur Zeit (2018) zwei Richtstrecken und eine Wetterstrecke
etwa 1000 m in das Kohlengebirge unter dem Erzgebirgsabbruch hinein und
erreichen dort etwa die Grenze des festgelegten Abbaufeldes. Die Richtstrecken
sind alle mit Rinnenprofilausbau, auch als Gleitbogenausbau System Heintzmann
bekannt, und mit Armierungsmatten versehen. Generell sind die Matten auch im
Braunkohlenflöz geankert. Die Spreizanker werden mittels Wasserdruck
aufgespreizt. Sämtliche Richtstrecken nebst den Feldstrecken sind alle im
Kohleflöz aufgefahren (!) und der Ausbau dient eigentlich nur für die Aufnahme
der Schienen für die Hängebahn – auch Katze genannt – mit welcher sämtliches
Material für die Ausrichtung und Kohleabbau nebst Bergarbeiter transportiert
wird.
Wie weit die Kohle noch unter das Gebirge reicht, ist uns bislang nicht bekannt oder irgendwo beschrieben. Im Bereich der Grubenfeldgrenze beginnt dann der Kohleabbau mittels Strebbau auf gut 60 m Breite. Es sind jeweils mehrere Strebe in Betrieb, die genaue Anzahl wirde uns bei unserem Besuch aber nicht mitgeteilt. Das Gebirge über dem Flöz läßt man absacken, was zu großen Verbrüchen am Erzgebirgsabbruch führt. Diese sind schon von weitem in unmittelbarer Nähe des Schlosses Jezeří / Isenburg ohne große Anstrengungen von der Staatsstraße Chomutov – Most zu erkennen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gearbeitet wird in zwei Schichten mit einer Gesamtbelegschaft von etwa 120
Bergleuten. Früh mit einer Belegschaft von 60 Bergleuten und nachts mit 30
Bergleuten in zwölfstündigen Schichten zu 7 Tagen vor Ort. Je Abbau sind 7
Häuer, ein Elektriker und ein Schlosser eingesetzt. Der Lohn je Arbeiter betrug
im Sommer 2018 etwa 20.000 ČKR, was etwa 800 Euro (Netto) entspricht !
Die Gesamtfördermenge aus dem untertägigen Abbau liegt bei derzeit 300.000 Tonnen bester Braunkohle. Der Kohlenvorrat des untertägig bebauten Flözes reicht bei der jetzigen Fördermenge noch etwa 100 Jahre.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine
Exkursion in die Grube ČSA |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erste Eindrücke
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die nun
folgenden Fotos stammen alle aus einem gemeinsamen Bilderstock. Es handelt sich
um Aufnahmen von Denise Oehme, Martin Leske und Ralf Gumprecht.
Viele Bilder entstanden mittlerweile mit dem Handy.
Wir treffen uns alle in der Schwarz- Weiß- Kaue an der Lampenstube. Hier gab es die restliche Ausrüstung, wie Grubenretter und ganz normale Helmlampen. Unsere Eigenbaulampen aus tschechischer Hö- fo- Produktion waren hier schon bekannt und sind tatsächlich als schlagwettersicher (!!) eingestuft. Von dort aus ging unsere Exkursion dann los.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Im Flur vor der Lampenstube...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die für uns bereit gehaltene Ausrüstung.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der Blick in die Lampenstube...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...macht fast ein wenig wehmütig.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Ein Teil der S / W- Kaue.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Im Geländewagen ging es dann in den Tagebau...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier bekommt man durch die Autofenster...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...einen ersten Blick in die riesige Tagebaulandschaft.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der Tagebau Lom ČSA mit dem Erzgebirge im Hintergrund.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() In der Ferne die ersten Großgeräte auf dem Kohlenflöz, vorn Förderbandanlagen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Noch zwei Großbagger von weitem gesehen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der Vorplatz mit dem Materiallager vor den Mundlöchern der beiden Richtstrecken ist erreicht.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier kommt auch die untertage geförderte Kohle an...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Ein Absetzer befördert sie zunächst mal auf einen großen Haufen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das ist eines von den kleineren Großgeräten...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach untertage...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Im Vordergrund unser „Reisemobil“ und im Hintergrund ist das mächtige Kohleflöz gut erkennbar.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der Lagerplatz.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier wird alles gelagert, was man braucht, wie Schwarten zum Verzug...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das Transportmittel nach untertage...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ... ist eine Hängebahn. Im Hintergrund hier noch mal das mächtige Flöz.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier ist der Bahnhof der „Katze“. Die Hängebahn ist für uns „Erzgebirgler“ ziemlich ungewohnt. Bei uns im Bergbau fährt die Grubenbahn auf Schienen und hängt nicht oben irgendwo rum...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() So oder so - entweder legt man Schienen unten hin, oder man muß eben Stützen stellen...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Aufwand hat man immer und so geht es auch.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...und hier verschwindet die Katze dann im Berg. Dort wollen auch wir hin !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Auch die „Lok“ sieht irgendwie gewöhnungsbedürftig aus...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier die Antriebseinheit.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Vorn und hinten hängt je ein Lokführerstand davor.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das Ausbauholz hat natürlich Vorrang vor der Besuchergruppe.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Gleicht geht es los !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Unsere Einfahrt erfolgte zu Fuß. Die Ausfahrt nach der anstrengenden Tour sollte eigentlich mit der „Katze“ erfolgen ‒ doch der „Vorführeffekt“ ereilte uns und eine Havarie erforderte sämtliche Transportmittel. So fuhren wir auch wieder zu Fuß aus.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wir fahren in den rechts gelegenen Stolln ein, wo sich kein Förderband befindet und nur die Hängebahn verläuft. Im Bild rechts unter der Schiene (gelb) ein Mannschaftswagen der Hängebahn.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der Stahlausbau der Richtstrecke erinnert uns ein wenig an die Wismut...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...aber eigentlich nur beim ersten Blick.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das Braunkohlenflöz bildet erstaunlich festes Gebirge. Selbst Spreizanker halten hier problemlos !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hier haben wir das Streckenkreuz erreicht, wo die Bandstrecke für die Kohleförderung verläuft.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hin und wieder müssen auch die Bandstrecken überquert werden.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Sperren für den Fall von Staub- oder Methanexplosionen. Meist mit Wasser gefüllte Säcke...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...oder solche Styroporkästen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Noch mal von unten.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der erste Punkt den wir unter Tage erreichten, ist ein ganz wichtiger Treffpunkt: Das Depot für die Reserve- Grubenretter. Hier treffen im Katastrophenfall alle Bergleute ein – es liegt an einem zentralen Punkt – und können die Retter tauschen, falls diese nicht mehr funktionieren.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das gilt auch für uns, nur würden wir in dem Wirrwarr von Strecken ohne ortskundigen Führer dieses Depot wahrscheinlich eh nicht finden…
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Weiter geht es über Feldstrecken. Wo die Förderbänder laufen, ist sehr viel Staub...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...man sieht es auch an der Bildqualität.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die mit Holz verschalte Feldstrecke ist ein Hinweis auf einen Streckenvortrieb, den wir gleich erreicht haben.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Auch hinter dem hölzernen Verbau auf dem Gleitbogenausbau der Feldstrecke sieht man überall nur die braunschwarze Kohle...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Jetzt ist das Ort erreicht. Hier wird im Kohleflöz ein weiterer Ausrichtungsgrubenbau aufgefahren.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wir sind vor Ort. Die Ausrichtungsstrecken werden mittels Teilschnittmaschine aufgefahren.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die Bergarbeiter warten schon auf uns „Touris“… Wir halten sie zwar nur von der Arbeit ab, aber sie grüßen uns mit „Glück auf“ mit böhmischen Akzent.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() So ähnlich haben die Kumpel sicher einst auch in den sächsischen Kohlengruben ausgesehen...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wir verursachen etwas Gedränge, weil alle mal hinter die Teilschnittmaschine schauen wollen...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() „Die Stunde gehangen“ ‒ einfachste Mittel zur Ausrichtung der Strecke funktionieren noch heute, so wie vor hundert Jahren.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Vor dem Schneidkopf wird die Richtung einfach angesprüht.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die „Zähne“ des Fräskopfes.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...noch mal von Nahem.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Bei der staubigen Luft unverzichtbar: Die „Trinkpulln“ der Kohlenkumpels...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...sind allgegenwärtig und haben immer einen Strick zum Aufhängen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Bevor es weiter geht...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...noch schnell ein Foto vom Ortstoß: Die Schneidspuren in pechglänzender, schwarzbrauner Kohle.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Ein letzter Blick auf den Ausleger...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...dann wollen die Kumpel weitermachen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Stilleben mit Grubentelefon.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weiter geht es in Richtung Strebabbau. Wir kommen wieder an abgeworfenen
oder vorgerichteten Strecken und an vielen kleinen Details vorbei...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Blick in eine alte Feldstrecke.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Eine „Übergabestation“: Hier wird die Kohle von einem Förderband aus einer Feldstrecke auf das Band in der Richtstrecke umgeladen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Da wandert sie hinüber auf das andere Förderband.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Trotz Berieselung mit Wasser ein äußerst staubiger Arbeitsplatz.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Natürlich hat auch dieser Kumpel eine Trinkflasche dabei...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wandern im Kohleflöz: Immer an dem Band lang.... Die Strecken erscheinen uns unendlich lang, vor allem durch die Hitze und den Staub! Gefühlt herrschen locker 40°C und nahezu 100% Luftfeuchte...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die elektrohydraulische Antriebseinheit eines Förderbandes.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die Wasserhaltung der Grube liefert gleichzeitig das Wasser für die Berieselung an den Förderband- Übergabestationen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die wichtigste Bandstrecke nach über Tage in den Tagebau.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Eine Wettertür.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Ist nicht wahr: Lebensraum Kohlengrube !! Auch Mäuse „arbeiten“ hier unter Tage und fressen den Kumpels die die Brote weg ?!
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die Grube verfügt über ein umfangreiches Telefonnetz. An jedem neuralgischen Punkt hängt ein Gerät.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die Verteiler hängen nicht umsonst hier rum… die Motoren der Hydraulikpumpen brauchen jede Menge Energie.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wir sind fast am Strebabbau angelangt; doch erst einmal sehen wir uns noch in der Hydraulikstation um. Hier wird der Druck für die gewaltigen Schilder der Stempel in den Kohlestreben erzeugt.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Nebenbei dient die Hydraulikstation als Werkstatt und Lagerraum.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Eine Industrieanlage unter Tage...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Nur eines der Hydraulikaggregate, die hier stehen...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im
Strebbau
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das
wohl sehenswerteste in dieser Grube ist die Kohlegewinnung mittels
Strebabbau. Diese Abbauart ist für uns Bergbaufreunde heute doch recht
fremd geworden, da die sächsischen Kohlengruben schon seit fast 50 Jahren
geschlossen sind...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Auch im Streb werden wir „Touries“ schon erwartet...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wir waren's nicht ! Aufgrund einer Havarie ist die Anlage allerdings momentan außer Betrieb...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() So können uns die Kohlekumpel ihren Arbeitsplatz aber ausführlich zeigen und erklären...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Wandern im Streb !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() … von hier kommt also die Kohle.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Kettenförderer unten am Abbaustoß und hydraulische Stempel unter der Firste...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Statt über Einstriche, auf denen bei uns das Laufwerk liegt, steigen wir hier über die Hydraulikzylinder der selbstschreitenden Stempel...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...bis wir den Schrapper erreichen, der die Kohle aus dem Stoß schrämt.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das muß man / frau mal gesehen haben, solange es noch geht !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Die Schnittfläche im Stoß: Das sieht auf den ersten Blick wie Steinkohle aus !
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Leider steht er gerade still, aber die Funktionsweise des Schrämkopfes ist auch so gut zu sehen.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Noch mal von Nahem...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier die „Zähne“ der Schneidscheibe.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Der Blick von vorn...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Und noch ein Blick in „Fahrtrichtung“.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Weil alles gerade steht, dürfen wir ganz nah heran.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Über uns hängt der Schildausbau...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Das darüber liegende Gebirge wird nur durch die Kraft der Hydraulik gehalten.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Etliche solcher Hydraulikstempel sichern die gesamte Abbaugasse.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Hier sollte jedenfalls nichts durcheinanderkommen...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() ...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hier endet unser Besuch untertage in der Grube ČSA. Für uns Erzgebirgler von heute war es ein einmaliges Erlebnis.
Wir empfehlen noch, auch einmal in unseren
Beitrag zum
Glück Auf! L. M.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weiterführende Links
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|