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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

  

Die Grube Kupferberg / Mĕdĕnec –
Eine Schattenseite der Montanregion Erzgebirge?

Erstellt März 2018.

Unser erster Beitrag zur Grube Kupferberg / Mĕdĕnec aus dem Jahr 2010.
Inzwischen konnten wir diesen ersten Beitrag komplett überarbeiten.

  

 

 

Die letzte Befahrung dieser Grube erlebte ich im Mai 1998 und wollte alles auch so in Erinnerung behalten; was durch die jetzige Situation vor Ort für mich persönlich aber in Frage steht. Das Bildmaterial aus diesen vergangenen und schöneren Zeiten, freilich in schlechterer Qualität, haben wir schon in einem vorherigen Beitrag veröffentlicht.

Jetzt wollen wir dem bergbauinteressierten Leser ein paar Bilder von dieser „verlassenen Grube“ zeigen, die nicht gerade schön sind und eine sehr spezielle Situation widerspiegeln. Das Bildmaterial stammt von uns und aus dem Umfeld des „u-b“ und wurde uns für diesen Beitrag von Martin Planitzer und Diana Lichtenthal, sowie Denise Oehme und Mario Poller in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.

Es ist nun schon 20 Jahre – 1998 – her, daß die Grube Kupferberg / Mĕdĕnec, somit auch das letzte typische Erzbergwerk des Böhmischen Erzgebirges, aufgrund seiner wirtschaftliche Lage aufgeben mußte. Die Grube wurde nie regulär abgewickelt und bergbautechnisch verwahrt. Nachdem die Stromrechnung nicht mehr durch den Eigentümer bezahlt wurde, stellte der tschechische Netzbetreiber einfach den Strom ab. Nun kam auch die gesamte Wasserhaltung auf der 4. Sohle zum Stehen und die Grube ersoff. Die letzten 5 Bergleute verließen einfach das Grubengelände und suchten sich eine neue Arbeit.

Bis dahin finanzierte der Geotourismus der 1990er Jahre das Bergwerk noch so recht und schlecht. Aussichten auf den Abbau von wirtschaftlich bedeutenden Erzen und Mineralien bestanden zu dieser Zeit nicht mehr. Die Preise auf dem Weltmarkt waren einfach zu niedrig, um noch einen lukrativen Grubenbetrieb zu gewährleisten. Der Abbau und auch der Handel mit Mineralien wäre hier vielleicht ein gutes Zubrot gewesen, denn die gab es zuhauf in diesem Bergwerk. Doch das lehnten die letzten Bergleute ab. Daß dann irgendwann Schluß ist, war jedem der hier tätigen Bergleute klar. Man sah eben mit recht gemischten Gefühlen in die Zukunft und kümmerte sich in erster Linie um sich selbst! Was nur allzu verständlich ist…

Der derzeitige Zustand der noch erhaltenen übertägigen Teile der Grube Kupferberg / Mĕdĕnec ist ausschließlich durch den Eigentümer zu verantworten. Diese Eigentümer kauften die ehemalige Firma „Garmica“ aus der Insolvenz und erhielten den Bergwerkskomplex bis etwa 2015/2016 zumindest durch den Unterhalt eines Wachdienstes. Nunmehr sind die sogenannten Eigentümer nicht mehr auffindbar und die Grube liegt im Bergfreien. „Eigentum verpflichtet“ ‒ steht nur im deutschen Grundgesetz... (Und zwar in Art. 14, Abs. 2, Grundgesetz: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“)

Dieser Umstand wird schon von vielen Fans des „Urban Exploring“ genutzt, um diese Ruine und ihren Verfall zu dokumentieren. Leider sind auch in diesen Kreisen Chaoten anzutreffen, die nur ihre Zerstörungslust ausleben wollen und für den ruinösen Zustand mitverantwortlich sind, der etwa seit 2016 dort Einzug hält.

Deshalb ist es für uns wichtig, die noch erhaltene Substanz weiter zu dokumentieren. Jedoch haben wir sehr lange überlegt, ob der jetzige Zustand und die Situation vor Ort überhaupt öffentlich gemacht werden kann. Wir denken ja! Mittlerweile posten auch ehemalige Bergleute und auch noch in Kupferberg / Mĕdĕnec und Umgebung lebende Bergbaufreunde den jetzigen Zustand öffentlich in den sogenannten „sozialen Netzwerken“.

Natürlich zieht diese öffentliche Darstellung viele Leute nach Kupferberg, um sich selbst ein Bild vom Zustand der Grube zu machen und sicher sind wieder Chaoten dabei, die auch den Rest erhaltener Substanz zerstören werden. Diese Situation steuert letztlich auf den Abriß der gesamten Bergwerksanlage hin.

Erfahrungsgemäß sind für Abrißarbeiten auch Geldtöpfe vorhanden; nicht aber für Erhalt, Notsicherung und Sanierung! Wir werden daher noch weiteres Bildmaterial zusammentragen und den Beitrag Stück für Stück weiterführen bis zum endgültigen Verschwinden der Grubenanlage.

Dabei gab es schon in den 1970er Jahren Pläne zum Erhalt des Bergwerkskomplexes über die Einstellung des Betriebes hinaus. Die Gesamtanlage sollte ein Bergbaumuseum werden und den erzgebirgischen Bergbau anhand der dortigen Substanz lebendig erhalten. Dies ist aber inzwischen eine Illusion geworden, die nicht mehr in Erfüllung gehen wird. Zumal die Grundsubstanz irreparabel durch Chaoten zerstört wurde.

  

 
 
 

Vor dem Werkstor

  


Zufahrt zur Grube Kupferberg / Mĕdĕnec. Im Hintergrund der Schornstein des Heizhauses.
Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Das Symbol weist auf die Art des Betriebes hin. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Das einzig „Neue“ ist diese Hinweistafel für den Bergwerkskomplex, gefördert durch das „Ziel 3 Projekt“. Zu finden vor den Resten der Pension und dem ehemaligen Mineralienladen, wie zum Hohn.
Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Die Pension verfällt mittlerweile völlig. Vor 20 Jahren sah das hier noch richtig schön aus und lud zum Verweilen ein. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Der Haltepunkt des Bergwerks. Hier fahren zwar noch Züge, halten aber nicht mehr an dieser Station – warum auch, ist eh alles „tot“. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

  


Wie lange noch ein Wahrzeichen des Erzgebirgischen Bergbaus?
 

  


Unmittelbar an das Werksgelände schließen sich einige Tagesbrüche an.
 

Der größte darunter ist heute gegenüber dem Zustand vor 20 Jahren noch weiter angewachsen.
Die Geschichte hierzu haben wir ja schon
 erzählt.
 

So zeigte sich der Bruch 1998, 10 Jahre nach seinem Entstehen,  beim Blick vom Förderturm aus...
  

...und so im Oktober 2017, diesmal mit dem Förderturm im Hintergrund.
 

  


Es muß ein ziemlich gewaltiger Abbau zubruchgegangen sein...

  

 
 
 

Haldenlandschaft

  

Der Haldensturz begann schon unmittelbar am Werksgelände in Richtung hin zum großen Bruch.

  


Dieser Haldensturz ist vermutlich in den letzten Jahren entstanden. Zumal der große Bruch selbst bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist und immer wieder Bewegungen im Erdreich zu beobachten sind...
 

Die Geräuschkulisse der „Spargeltürme“ im Hintergrund ist nicht überhörbar, absolut störend und keine Bereicherung für unser schönes Erzgebirge.
  

Wie lange wird es diese Ansicht noch geben?
 

Das Gelände bis zum großen Bruch ist durch tiefe Furchen durchzogen...
 

Hier ist noch Bewegung im Berg und man sollte respektvoll abstand halten.
 

Es handelt sich um Rutschungen im Randbereich des großen Bruches.
  

Wir folgen im Haldengelände einer Trasse, auf der früher die Förderbänder von der Aufbereitung zur Sandhalde verliefen.
  

Teilweise sind die Fundamente der Bandbrücken noch sichtbar.
 

 Über diese Brücke gelangen wir auf die Sandhalde der Grube...
 

Die Brücke überquert diesen in einer Betonfassung verlaufenden Bach. Das Wasser fließt in die Vorflut der nahe gelegenen Trinkwassertalsperre Preßnitz und sieht sehr bräunlich aus (?).
  

Auf der Sandhalde steht ein hoher und stabiler Jagdansitz und bot sich als „idealer Aussichtsturm“ an. Wir lassen unseren Rundumblick von Nord nach Süd bis Westen über das Gelände schweifen und stellen fest: Hier wächst überhaupt nichts...
  

… zumindest nicht auf der Sandhalde.
   

Naja, ein wenig Ruderalbewuchs kämpft sich durch.
  

Nach Westen blickt man zum Kupferhübel.

 

 
 
 

Hinter dem Werkstor

  


Die Werksbahn oder was davon noch übrig ist: Auf dieser Waage wurden die Waggons mit den ein- und ausgehenden Waren und Produkten gewogen.
 

Der Lokschuppen …
  

…beherbergt sogar noch eine vormals werkseigene Rangierlok...
  

Die mittlerweile ausgeschlachtet wurde …
 

  

  

 
 
 

Im Schachtgelände

  


Das schöne Herbstwetter lud zu einem Rundgang ein.
 

Der Förderturm ist in Stahlbetonbauweise errichtet und noch weitestgehend intakt. Im Förderhaus ist eine Turmfördermaschine eingebaut.
 

  


Gefördert wurde früher mittels Skip in einem eintrümigen Schacht. Die Vorselektion und weitere Aufbereitung schlossen sich direkt an den Schacht an. Hier die Übergabebrücke zwischen Skip- Entleerung und Vorselektion.
  

  

  


Die Wetter- Esse. Hier wurden zu Betriebszeiten die Abwetter ausgeblasen.
  

Der dazu gehörige Hauptgrubenlüfter – nur inzwischen ohne Motor. Dieser ist sicher schon zu barer Münze geworden.
 


Um von der Aufbereitung zum Schacht zu gelangen, gab es eine Verbindungsbrücke in recht luftiger Höhe.
 


Die erscheint heute etwas desolat und wohl nur noch für Artisten benutzbar ist. Solche sind wir gewiß nicht.
 

Das stählerne Fördergerüst des anderen, zweitrümigen Schachtes.
 


Der Lagerplatz mit einer Leichtbaubetonhalle…
 


…die wohl auch niemand mehr braucht.
  

  

 
 
 

In der Aufbereitung

  

Das große Gebäude der Aufbereitung ist einsturzgefährdet, zumindest der Bereich des Betondaches. Deshalb haben wir hier auch nur noch wenige Bilder gemacht.

Die Ausstattung der Aufbereitung ist nur noch als ruinös zu bezeichnen. Alles, was man zu Geld machen konnte, wie Elektromotoren und Elektrobauteile, fehlt schon. Selbst die eigentlichen Anlagen sind kaum noch zu deuten. Erhalten sind nur die Aufbereitungsherde im Nebengebäude in noch recht vollständigem Umfang.

 

Direkt an den Förderschacht schließen sich die Gebäude der Aufbereitung an.
  

Der erste Anblick ist ein Schreck über den Zustand des Gebäudes, das wohl nicht mehr allzu lange so stehen wird!! Das Dach ist komplett undicht und der Beton hat sich schön mit Wasser vollgesogen, was im nächsten frostigen Winter sein Werk vollenden wird.
 

Von den Anlagen sind nur noch Fragmente erhalten. Alles, was sich zu Geld machen ließ, wurde ausgebaut – so unser Eindruck.
 

  

 

  

  


Die Stoßherde stehen noch. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
   

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal

  

 
 
 

Hängebank des Förderschachtes

  


Wir sollen hier nicht Rauchen – wenn es weiter nichts ist, kein Problem – wir wollen nur einige Bilder machen.
  

Nach Einstellung der Eisenerzförderung wurde der Skip nicht mehr gebraucht und nur noch Hunte wurden im Gestell befördert. Leider ist das Gestell so im Schacht „abgestellt“, daß wir kein Foto vom Skip- Gefäß machen konnten. 1998 bin ich hier das letzte Mal als Besucher in das Gestell gestiegen.
 

Blick nach oben in den Förderschacht mit dem Aufstieg zum Maschinenhaus…
 

…auch da sind wir vor 20 Jahren noch hoch!

  

 
 
 

Auf dem Förderturm

  


Der erste Eindruck: Auch hier haben die Chaoten wieder gehaust!
 

Wir befinden uns nun im Förderhaus hoch oben auf dem Förderturm auf dessen unterster Etage. Im Hintergrund der Aufzug für den Maschinisten – Tür steht offen – hier befindet sich auch die technische Ebene unter der Fördermaschine.
 

Geplünderter Schaltschrank.
 

Das war einmal die Verdichteranlage für den Luftbedarf der Fördermaschine und anderer Einrichtungen.
  

Über diese Wendeltreppe erreichte man die Ebene mit der Fördermaschine, doch zuvor lag noch eine Zwischenebene, auf der die Bremsanlage der Fördermaschine stand.
 

Die Bremseinrichtung.
 

Noch einmal die Wendeltreppe. Diese kommt genau am Maschinistenstand heraus...
  

...und man blickt direkt auf die Fördermaschine.
  

Getriebe mit Seilkorb und dazwischen eine starre Kupplung.
  

Der am Getriebe angeflanschte E-Motor. Die rechteckige Bauweise des Motors war früher typisch für die in der ČSSR hergestellten Motoren dieser Größe und ist noch an vielen Fördermaschinen im ehemaligen RGW- Gebiet zur finden.
 

Andere Blickrichtung. Im Hintergrund ist der umhauste Fördermaschinistenstand sichtbar.
 

Die Seiltrommel noch mal einzeln.
 

Das Getriebe.
 

Der E-Motor mit starrer Kupplung und mechanischer Bremseinrichtung.
 

Seiltrommel von der anderen Seite.
 

Auch von der Kupplung noch eine Detailaufnahme.
 

Und eine Gesamtansicht zum Schluß.
 

Schauen wir uns nun den Maschinistenstand an.
 

Er hat die Form einer kleinen beheizten „Hütte“, steht in einer Ecke des Fördermaschinenhauses und in gut 50 m Höhe über dem Erzgebirgskamm.
  

Der Führerstand der Fördermaschine.

 


Diesen Blick hatte der Maschinist auf seine Maschine...
 

Eine Menge Armaturen... In der Mitte des Blickfeldes der Teufenzeiger und griffbereit das Telefon.
 

Das war wohl nicht mehr zu gebrauchen? Die Pin- up Girls unter der Glasplatte sind mittlerweile genauso verblichen wie alles andere! Alles ist eben vergänglich.

  

 
 
 

Blick in den Schacht

  

Auch beim Aufstieg haben wir die Gelegenheit genutzt und wo es möglich war, einige Bilder von der technischen Einrichtung der Anlage gemacht. Der Skip ist so abgesetzt, daß er vom Füllort aus nicht erreichbar war und das Fördertrum des Schachtes ‒ für den Moment zumindest ‒ sicher verschließt.

 


Blick in das Fördertrum. Der Schacht ist nach unten hin dicht. Die umherhängenden Papierstreifen stammen vom Fahrtenschreiber der Fördermaschine und sind von Chaoten in den Schacht geworfen worden.
 

Auch sonst waren diese Papierstreifen überall zu finden.
  

Das Trum für das Gegengewicht des Skips.
 

Andere Perspektive: Links das Trum für den Skip und rechts das Trum für das Gegengewicht.
  

Ein Teil der Entleerungseinrichtung für den Skip. Diese eckige Blechröhre führte in den neben dem Förderturm liegenden turmartigen Anbau mit der Vorselektion und diversen Bandbrücken hin zu den verschiedenen Aufbereitungsstufen.
  

Das Oberteil des Skipgefäßes mit den Führungsrollen. Das Gestell für die Seilfahrt befindet sich unter dem Skipgefäß und ist nicht erreichbar.

 

 
 
 

Die Kompressorenstation

  


Außenansicht von Schachtkomplex. Ganz links im Vordergrund liegt die Kompressorenstation.
 

Der erste Blick in die Verdichterstation: Ja, auch hier wurde alles geraubt, was Geld bringen könnte.
  

Einst erzeugten hier 4 große Kompressoren die benötigte Druckluft für die Grube.
 

Nicht nur die Motoren und die elektrischen Einrichtungen fehlen sondern sogar die Zylinderköpfe samt Büchsen und Kolben wurden ausgebaut.
 

Es handelte sich um 12zylindrige Verdichter. Die Zylinder waren zu 4 Stück im Quadrat auf 3 Zylinderblöcke aufgeteilt.
 

Ein erhaltenes Typenschild eines solchen Verdichters.
 

Andere Perspektive der Gesamtanlage...
 

im Prinzip ist hier nur noch Schrott zu holen.
 

Die elektrische Anlage ist nicht mehr ganz up to date und steht noch da.
 

Reste der Brauchwasserversorgung. Dieser Bereich war auch mit in der Kompressorstation angesiedelt und erhielt das Wasser von untertage.
 

Dieser Bereich war auch mit in der Kompressorstation angesiedelt und erhielt das Wasser von untertage.

 

 
 
 

Die Küche

  


Hier wurde früher mal die Verpflegung der Bergarbeiter angerichtet... Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
  

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
    

So richtig kaputt war das alles nicht, nun aber ist es ausgeplündert und demoliert...
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
    

Gibt´s hier keinen Flaschenpfand? Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
    

…steht wohl noch so, wie am letzten Tag! Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

 
 
 

Die Nähstube

  


Hier wurden die Arbeitssachen in Ordnung gehalten. Angefangene Arbeiten blieben einfach liegen. Wozu auch fertig machen, ist eh niemand mehr da... Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal

 

 
 
 

Die Kaue

  


In der Kaue…
  

Hier zieht sich schon lange niemand mehr um und duschen kann auch niemand mehr, die Heizpatronen der beiden Speicher sind nämlich auch schon „verschwunden“.
  

Die Besucherhelme. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Am Ende des Kauenflurs liegt der Schacht. Hier bin ich das erste Mal 1994 entlang gelaufen und anschließend eingefahren. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Vom Flur der Kaue gelangte man zum zweitrümigen Fahrschacht. Hier erfolgten Personen- wie auch Materialfahrten. Foto: Denise Oehme & Mario Poller

  

 
 
 

Die Hängebank des zweiten Schachtes

  


Tritt man aus dem Flur, ergibt sich diese Ansicht! Foto: Denise Oehme & Mario Poller 
  

Foto: Denise Oehme & Mario Poller 
  

Hier die Ansicht in Richtung der Kaue. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Beide Gestelle befinden sich auf der Hängebank. Man hat diesen Schacht wohl schon vor der eigentlichen Grubenstillegung außer Betrieb genommen. 1994 bin ich hier noch als Besucher eingefahren.
Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Die Gestelle waren recht eng und boten höchstens 6 Leuten Platz. Die Gestelltüren ließen sich sogar während der Seilfahrt öffnen; zum „Betrachten“ des Schachtausbaus. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Neben den beiden Gestelltrümern gab es aber noch ein „händisches“ Fahrtentrum für die Revision des Schachtes. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Die Signaltafel. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

…noch eine auf der anderen Seite. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Am Fahrtentrum steht der Deckel offen… Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

…und so gelingt ein Blick in den Schacht. Der sichtbare Wasserstand liegt gut 50 m unter der Hängebank und stimmt mit dem Wasserstand im Bruch unterhalb der Grube überein. Man erreicht somit keine Sohle des Bergwerks mehr! Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Blick vom Fördergerüst auf ein Gestell. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Die Gestelldächer von der Seite gesehen. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Die Stahlkonstruktion des Fördergerüstes ist noch weitgehend in Ordnung… Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Die Niederlage für die Bohrkronen. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

So sah es überall im Schachthaus rund um die Hängebank aus. Ein einzigartiges Stilleben vom letzten Arbeitstag… Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Das Untergestell eines Huntes. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
  

Auch die steht auf der Hängebank. Foto: Denise Oehme & Mario Poller

  

 
 
 

Die Förderanlage des zweiten Schachtes

  

Etwas ungewöhnlich angeordnet liegt die Fördermaschine dieses Schachtes: Außerhalb des Schachtkomplexes in einem separaten, kellerähnlichen Gebäude. Es handelt sich um eine Trommelfördermaschine.

 


Die Richtung der Förderseile deutet schon an, daß sich die Maschine nicht am Schacht befindet, sondern etwas abseits.
 

Schauen wir´s uns erstmal von außen an...
 

Neben der Schachthalle mit der Hängebank ist eine Baulücke...
 

Wo führen die Seile hin?
 

Aha: Hier ein Blick aus dem Fördermaschinenhaus oder besser aus dem Maschinenkeller. Die Maschine ist in einem eingetieften, kellerartigen Gebäude nebenan eingebaut.
  

Ansicht der Fördermaschine vom Eingang aus.
 

Weitere Detailansichten... Die Seiltrommeln.
 

...von der Seite.
 

Kupplung zum Getriebe.
 

Der Antriebsmotor der Trommelfördermaschine.
 

Gleich daneben der Maschinistenstand.
 

Noch ein Übersichtsfoto.
 

Im Führerstand des Maschinisten...
 

Nicht ganz so modern, wie im anderen Schacht...
 

...doch alles schon mit elektrischen Anzeigen ausgerüstet.
 

Noch ein Schaltschrank auf der anderen Seite.
 

 

Dieses Stillleben fanden wir auch auf dem großen Förderturm im dortigen Führerhaus: In den Pausen gab es wohl Getränke mit Kronenverschluß für den Maschinisten?
 


Die Signaltafel.

 

 
 
 

In den Werkstätten und Laboratorien

  


Hier ist ebenfalls schon lange Ruhe! Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Lagerraum des Labors. Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Titrieren tut hier niemand mehr… Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Ein Belegstück des hier vorkommenden Skarns ist noch da. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Reste von geologischen Proben der Kupferberger Lagerstätte. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Bohrkernkisten und ihr verstreuter Inhalt. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Ohne Worte... Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Wohl das ehemalige Büro eines Steigers? Alles steht offen... Foto: Denise Oehme & Mario Poller
 

Einfach nur noch Chaos... Foto: Denise Oehme & Mario Poller 

 

 
 
 

Ein anderer Ausblick...

  

Vor einigen Jahren undenkbar, jetzt auch für den kleinen Geldbeutel möglich!

Der Einsatz von Drohnen zur Geländeerkundung und Dokumentation ist eine geniale Möglichkeit, das Gelände von Bergbauanlagen aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten, wird aber momentan durch rechtliche Regelungen stark behindert. Unser Dank gilt hier Diana Lichtenthal und Martin Planitzer für die Bereitstellung dieser schönen Bilder!

  


Ansicht aus Richtung des Kupferhübels: Zufahrt zur Grube Kupferberg / Mĕdĕnec, Im Hintergrund rechts der Schornstein des Heizhauses. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Noch einmal mit Zoom. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Übersicht von oben. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Der Blick auf den Hauptförderschacht und die davor liegende Aufbereitung.
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Der Lagerplatz mit Leichtbauhalle und ganz rechts im Bild das Anschlußgleis.
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Die Aufbereitung mit dem Eindicker links neben der Werksstraße.
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Der Blick über das Schachtgelände zurück zum Kupferhübel / Mednik.
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Weil so schönes Flugwetter ist, schauen wir uns auch gleich noch den Kupferhübel / Mednik von oben an.
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Die Kapelle auf der Bergkuppe. Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Die Haldenlandschaft des Kupferhübels sieht aus dieser Perspektive auch interessant aus...
Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal
 

Foto: Martin Planitzer & Diana Lichtenthal

 

Doch es gibt, wie in der Überschrift angedeutet, noch einen weiteren Aspekt, um über die Grube Kupferberg / Mĕdĕnec diesen Beitrag zu veröffentlichen. Unter der Überschrift „Montanlandschaft Vrch Mĕdník (Kupferberg)“ wird auf der offiziellen Internetseite des Fördervereins der Montanregion diese Region näher vorgestellt Kupferberg.

Doch sehr auffällig ist, daß man sich von einem wohl „unliebsamen Kind“ abgrenzt und die Grube weder erwähnt, noch als Bild zeigt, obwohl sie nur einen Steinwurf vom Welterbe entfernt ist. Die Grube Medenec ist doch ein letztes typisches Bergwerk des neuzeitlichen Bergbaus im Erzgebirge. Es handelt sich um eine noch vollständig erhaltene Grubenanlage, an der sich die Abrißbirne noch nicht ausgetobt hat, sondern nur der „Zahn der Zeit“ und diverse „hirnlose Chaoten“.

Es ist für uns Bergbaufreunde unverständlich, wie man mit diesem Sachzeugen des neueren Bergbaus umgeht. Die Aufnahme in das Welterbeprojekt wäre wohl eher eine Selbstverständlichkeit und eine kleine Chance auf eine Notsicherung der Substanz. Doch hier zeigt sich eine Problematik, die auch an anderen Stellen früher oder später sichtbar werden wird und die wir schon seit über einem Jahrzehnt ansprechen: Was nicht zum Welterbe gehört, kann weg!

Es steht uns nicht zu, Ratschläge zu erteilen. Man kann auch nicht alles erhalten, zumal, wenn der Betreiber aus dem Feld geht und damit die wirtschaftliche Basis für Erhaltungsmaßnahmen auf andere abgewälzt wird. Außerdem ist es Angelegenheit unserer Nachbarn, was mit dieser Grube zukünftig passieren wird. Aber der gegenwärtige Zustand stimmt uns traurig.

Wir wollen uns an dieser Stelle nicht weiter äußern, sondern dokumentieren das, was noch übrig ist und bewahren es – zumindest digital – für künftige Generationen. Wir spiegeln somit die Geschehnisse wider, welche zukünftig vielleicht unter den Teppich gekehrt werden…

 

Glück Auf!

L. M.