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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

Erstellt November 2015. Letzte Ergänzung im April 2020.

  

 
 

Der Grüne Graben bei Pobershau

 

Nachdem wir den fast*) namensgleichen „Grüner Graben“ bei Eibenstock abgelaufen sind, stießen wir auf diesen Namensvetter. Die im Internetz über die noch erhaltenen Abschnitte verfügbaren Fotos machten uns neugierig und deshalb wollten wir eine weitere Bildungslücke schließen. So haben wir auch zu diesem – noch ziemlich jungen – Aufschlaggraben einmal recherchiert.

*) Anmerkung: Der Grüner Graben bei Eibenstock versorgte die Zinngruben und Pochwäschen an der Grün (ein alter Flurname) nordöstlich von Eibenstock mit Betriebswasser (Wer mal nachschauen möchte: Den Beitrag zu jenem findet man ebenfalls in unserer Rubrik „Technik“ und  „Wasserwege“.)  Jener muß also grammatisch korrekt tatsächlich „der Grüner Graben“ heißen. Dieser hier bei Pobershau trägt nur das Adjektiv im Namen und heißt folglich „der Grüne Graben“.    

Wie immer stellen wir eine Zusammenschau aus den dabei aufgefunden Quellen zu Revier und Bauwerk voran (die Zahlenangaben in Klammern beziehen sich auf die Quellenangaben am Ende des Beitrags).

Der Grüne Graben wurde unterhalb des damaligen Hammerwerks in Kühnhaide aus der Schwarzen Pockau abgezweigt und führte bis zum Goldkronenbach am Westhang des Wildsberges bei Pobershau, über den er in die Rote Pockau mündete. Nur so kommt man auf die angegebene Gesamtlänge von reichlich 8 km. Noch in Funktion erhalten sind davon reichlich 6,5 km Strecke zwischen Kühnhaide und dem Höhenweg unweit des Katzensteins in Pobershau. Der weitere Verlauf wurde durch den nach 1900 angelegten Steinbruch am Nordhang des Tals des Goldkronenbachs zerstört und der Graben wird heute verrohrt zu Tale geführt.

   

 

 

Lage und Geologie

 

Das einstige Bergrevier Marienberg gehört zum heutigen Landkreis Erzgebirge und umfaßt mehrere Teilgebiete mit gangförmigen Erzvorkommen, die hauptsächlich um Marienberg, Lauta, das Kiesholz, Wolkenstein, Gehringswalde sowie um Pobershau konzentriert sind und die eine Gesamtfläche von etwa 70 km² einnehmen.

Der Lagerstättenbezirk befindet sich naturräumlich im Mittleren Erzgebirge, welches eine überwiegend flach nach Süden ansteigende Hochfläche bildet. Durch Taleinschnitte ist jedoch eine stark gegliederte Mittelgebirgslandschaft ausgebildet, welche große Höhenunterschiede bis über 300 m aufweist. (29)

Die höchsten Erhebungen bilden die Brüderhöhe (688 m NN) nördlich Marienbergs, die Goldkrone (768 m NN) südöstlich von Pobershau sowie der Rabenberg (807 m NN) östlich der Schwarzen Pockau. Der tiefste Punkt im Westen liegt im Zschopautal (Mundloch Hilfe Gottes Stolln bei Wolkenstein,  390 m NN) und im Osten an der Schwarzen Pockau (Mundloch Weißtaubner Stolln bei Rittersberg, 492 m NN).

Im grenznahen Kammgebiet werden über 800 m Höhe erreicht (Lauschhübel 840 m). Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in der Kammregion liegt über 950 mm, die Jahresmitteltemperatur liegt bei nur 5,4°C. Die Kammregion ist deshalb durch noch heute in sich geschlossene Waldgebiete gekennzeichnet. Östlich der Pockau erstreckt sich um den Steinhübel der sogenannte Kriegwald.

Im niederschlagsreichen Stauregenbereich des Erzgebirgskammes hat sich westlich der Schwarzen Pockau mit der Mothäuser Heide (NSG-Nr. C13) ein beerstrauchreiches Fichten-Spirken-Wald-Moorgebiet gebildet. Ab 1824 erfolgte hier in Zusammenhang mit Torfabbau die Anlage von Entwässerungsgräben. Der Torfstich wurde aber nach 1875 wieder aufgegeben. Stattdessen wurde das Gebiet bereits 1915 zum  Naturschutzgebiet erklärt und ist damit das älteste Schutzgebiet im Erzgebirge (36).

Heute stellt die Mothäuser Heide wieder eine relativ großflächige und intakte Hochmoorlandschaft dar. Ihr Wasserspeichervolumen entspricht in etwa dem der Talsperre Neunzehnhain I bei Lengefeld (etwa 540.000 m³). 1960 erhielten Teile dieses Schutzgebietes den Totalreservat-Status (unbewirtschaftete Kernzone 111,8 ha). Das Moor selbst erstreckt sich über eine Fläche von 124 ha, das Naturschutzgebiet ist mit 414,1 ha und das FFH-Gebiet mit einer Fläche von 663 ha ausgewiesen (vgl. (36), (37)). Sie bildet das Reservoir, aus dem die natürlichen Flüsse und die Bergwerksgräben gespeist werden.

Der Name Pockau der beiden Flüsse östlich und westlich des Wildsberges, welcher in ähnlicher Form bereits 1292 erwähnt wurde, stammt vermutlich aus dem Tschechischen und bedeutet entgegengesetzt, also von Böhmen aus nach Norden abfließendes Wasser (31). Der schönste Talabschnitt ist ebenfalls als Naturschutzgebiet (Nr. C12) ausgewiesen.

Die Rote Pockau wird auf Karten aus dem 19. Jahrhundert auch als Rothes Wasser oder in der Literatur als Trübe Pockau" (28) bezeichnet, da die Pochschlämme (ähnlich wie z. B. bei der Roten Weißeritz) den Fluß verfärbten. Im Gegensatz dazu wurde die Schwarze Pockau auch Lautere Pockau (28) oder vereinfachend nur Schwarzwasser (tschechisch Černá - die Schwarze) genannt, weil die aus den Mooren zufließenden Wässer das Flußwasser dunkel färben.

  


 
Lage von Kühnhaide und Pobershau südöstlich Marienbergs.

      

Das Marienberger Gangrevier ist an die Nordflanke der sogenannten Marienberger Gneiskuppel gebunden. Diese setzt sich aus einer über 1.000 m mächtigen, präkambrischen Folge von Zweiglimmergneisen (Reischdorfer Folge) zusammen. Die Achse der Antiklinale ist Ost-West orientiert. Ihr Nordflügel fällt flach (10° bis 20°) ein. Die Lage der Granitoberfläche ist im Marienberger Gebiet nur durch einzelne Bohrungen belegt. Damit wurden Teufen des Granits von 400 m bis 700 m (Pobershau) bzw. 720 m (Schachtfeld 45 / Rudolphschacht) ermittelt.

Eine geologische Besonderheit ist das lokale Auftreten graphit- und pyritreicher Gneislagen in einem 50 m bis 80 m mächtigen Teil des Profils des Gneiskomplexes zwischen Rittersberg und Wolkenstein sowie bei Pobershau. Diese Gesteinslagen, die vor allem im Pobershauer Revier als „Schwarze Flöze“ bezeichnet werden, sind bis 40 cm mächtig, in sich verruschelt und lassen sich jeweils auf bis zu 300 m Länge verfolgen.

Die Mineralisation der Gangstrukturen läßt mehrere Mineralisationsphasen erkennen. Die ältesten Bildungen stellen die Quarz-Kassiterit-Gänge dar, die vorwiegend bei Pobershau auf Morgengängen zum Absatz kamen. Die postvaristische Mineralisation setzt mit mehreren Fluorit-Baryt-Chalzedon-Abfolgen ein, die sich durch die Ausbildung des Baryts (Rot- oder Weißbaryt) sowie das Auftreten von Sulfiden bzw. Hämatit unterscheiden. Eine starke Entwicklung zeigt auch die BiCoNiAg-Formation, die im Marienberger Revier besonders durch Silber- und Arsenanreicherungen charakterisiert ist (Molchner und St. Ursula Mgg.). Die nachfolgende Eisen-Manganerz-Formation ist nur auf einigen Hauptgängen (Goldkrone Flacher) ausgebildet (29).

Eine umfangreiche geologische Beschreibung auf dem damaligen Kenntnisstand findet sich außerdem in der Jahrbuchausgabe von 1912 (24):

   

Die Erzlagerstätten
der Umgegend von Marienberg.

Unter Zugrundelegung des Manuskriptes
und der Zeichnungen von Hermann Müller aus dem Jahre 1848
neu bearbeitet von Richard Beck.

der wir die folgende Auszüge entnehmen.

  

„…Wohl nur eine an kohligen Teilchen reiche Abart der dichten Gneise stellen die von den damaligen Bergleuten „Schwarze Flöze" genannten Einlagerungen im Gneisgebirge dar. Da sie nur aus den Gruben bekannt sind, über Tage aber nirgends anstehend angetroffen werden, ist es notwendig, die H. Müller'schen Aufzeichnungen über diese für den Bergbau wichtigen Gebilde möglichst ausführlich wiederzugeben. Die eigentlichen schwarzen Flöze kennt man bis jetzt nur im Wildsberge und Bärenberge bei Pobershau, und zwar in einer Region des Marienberger Gneises, welche durch viele Einlagerungen von dichtem Gneis ausgezeichnet ist. Man findet sie in den verschiedenen Grubenbauen auf dem Molchner Zuge, auf dem Festenburger, Ober Neu Haus Sachsen, Neubeschert Glück, Niklas, Mönchsplatte Morgengang und Ursula Spat.

Die schwarzen Flöze bilden bald verschiedene innerhalb einer gewissen Gesteinsmächtigkeit sich mehrmals wiederholende schmale Lagerschmitzen, bald aber auch abgeschlossene lagerartige Körper von 8 cm bis 1 oder 2 m Mächtigkeit. Übrigens ist die Mächtigkeit eines und desselben Flözes an oft nicht weit entfernten Punkten sehr verschieden. …

Außerdem ist auch der Verlauf dieser schwarzen Flöze selten regelmäßig, sondern vielfach gewunden, so daß man ein solches Flöz selten genau da wieder findet, wo man es seinem Streichen und Fallen nach erwarten sollte; die Ursache davon liegt teils darin, daß bei so flach fallenden Gebirgslagen, wie bei diesen Flözen, in dem Streichen leicht große Schwankungen und Abweichungen vorkommen, sobald der Fallwinkel sich nur um weniges verändert, teils in Verschiebungen und Verwerfungen durch spätere Gänge und Klüfte. …

Die schwarzen Flöze bestehen gewöhnlich aus einem milden tonschieferartigen oder glimmerschieferartigen Gestein von grünlichgrauer bis schwarzgrauer Farbe, bei welchem der Glimmer häufig durch .eine schwärzliche, kohlige Substanz ersetzt wird, und Schwefelkies in einzelnen Körnern, Nestern oder schmalen und kurzen Schnürchen mehr oder minder häufig eingewachsen ist. Einige dieser Flöze besitzen eine mehr gneisartige Beschaffenheit, indem neben dem vorwaltenden schwarzen Pigment Feldspat und Quarz noch deutlich erkennbar ist; andere dagegen erscheinen mehr als grauer oder schwarzgrauer, von vielen Lettenklüften durchzogener schiefriger Ausschram. Der Schwefelkies ist ein sehr charakteristischer Bestandteil dieser schwarzen Flöze; er fehlt fast niemals und gibt selbst dann, wenn er wegen der feinen Verteilung für das bloße Auge nicht mehr erkennbar ist, seine Anwesenheit durch einen braunen Beschlag oder Sinter von Eisenoxyd an den Wänden der ausgehauenen Grubenräume zu erkennen. Vermöge dieses Kennzeichens war eine Entdeckung selbst ganz schmaler Flöze sehr leicht gemacht. Flußspat, Kupferkies, gediegen Kupfer und gediegen Silber sind seltene, jedenfalls sekundäre Beimengungen dieser Lager. …

Die Zinnerzformation ist zum größten Teile-auf ostwestlich streichenden Gängen, auf Morgengängen und Spatgängen, mit bald südlichem, bald nördlichem, meist sehr steilem Fallen ausgebildet. Diese Gänge, von denen im Gebiete gegen 100 bekannt sind, bilden in ihrer Gesamtheit einen Teil jenes ausgedehnten, 20—40 km breiten Zuges von Gangfeldern der Zinnerzformation, welcher mit nur wenig Unterbrechungen von dem östlichen Bände des erzgebirgischen Gneisgebietes in der Richtung-von 0. nach W. bis nach dem Fichtelgebirgsgranit sich hinzieht. Ihre Hauptverbreitung haben die Zinnerzgänge am Martersberg und Wildsberg bei Pobershau, wo sie als Nebengestein, sowohl den Marienberger Hauptgneis haben, wie auch feinkörnige Granitgneise und normale Muscovitgneise.

Die Gänge der Zinnerzformation bilden meistens regelmäßige, im Streichen und Fallen ziemlich geradlinig verlaufende Gangkörper von wenigen mm bis 2 m Mächtigkeit. Die mächtigeren indessen zerteilen sich häufig und auf größere Erstreckung in mehrere Trümer; bei einigen Gängen ist diese Zertrümerung so groß, daß sie mehr als eine Art Trümerstockwerk erscheinen, bei dem innerhalb einer Mächtigkeit von 2—6 m oft 10 bis 40 unter einander ziemlich paralleler, aber vielfach verzweigter schmaler Trümer von l mm bis 4 cm Mächtigkeit sich hinziehen, wie z. B. bei den Burkhardter Trümern und bei den Trümern des großen Risses (bei Wiesenbad).“

Weißer, grauer, derber oder splitteriger Quarz, seltener brauner, bildet die immer vorwiegende Ansfüllungsmasse derselben. Er ist selten drusig oder kristallisiert, gewöhnlich mit dem Nebengestein fest verwachsen und umschließt häufig eckige Bruchstücke des benachbarten Gneises, welche dann in der Regel sehr stark umgewandelt sind. … 

Die Bruchstücke bestehen aus Gneis, dessen Feldspate zersetzt sind. Sie werden von einem körnig-kristallinen Aggregat von Quarz umschlossen, dem etwas Kaolin beigemengt ist. In der Gangmasse eingesprengt sind Zinnsteinkristalle und kleine Körner und Flocken von Hämatit. Der Zinnstein bildet deutlich die Säume um die Gneisbrocken herum. Auf einigen Gängen, wie unter anderen bei dem Schießwecken Spate, findet man neben dem derben, weißen oder grauen Quarz noch einen anderen weißen kristallinischen, oft kristallisierten Quarz, welcher als besonders scharf geschiedenes, 4—25 cm mächtiges Gangtrum den älteren Quarz durchsetzt und Bruchstücke von ihm einschließt (Fig. 5).“
 


  

„Kupfer- und arsenkiesreiche Fazies der Zinnerzformation oder
Zinnstein führende kiesig-blendige Bleierzformation

Dieser interessante Übergangstypus hat auf den Sektionen der geologischen Spezialkarte, Blatt Zöblitz und Blatt Marienberg-Wolkenstein das Symbol Kb der kiesig-blendigen Bleierzformation erhalten. Doch weichen diese Gänge von dem aus dem Freiberger Revier und vielen anderen Orten bekannten Typus sehr wesentlich ab.

Als Übergangsformation erweisen sich in unserem Gebiet am deutlichsten die Vorkommnisse solcher Gänge im östlichen Teile des Wildsberges. Liegen sie doch hier sämtlich in der Fortsetzung der im westlichen Teile dieses Berges bekannten, soeben geschilderten eigentlichen Zinnerzgänge. Bei einigen, wie bei den Trümern des Molchner Spates, kann sogar ein unmittelbarer Zusammenhang mit jenen nachgewiesen werden. Ihre Beschaffenheit ist die folgende: Weißer und grauer derber Quarz bildet zwar immer noch den gewöhnlichen, meist vorwiegenden Bestandteil derselben, aber das Zinnerz ist bei ihnen bei weitem seltener; dagegen stellt sich dunkelgrüner, meist dichter, seltener kleinblättriger Chlorit als häufiger Begleiter des Quarzes ein, und Arsenkies, Schwefelkies, Kupferkies und schwärze Blende erscheinen in viel größerer Häufigkeit. Zuweilen findet man selbst Spuren von Bleiglänz, so daß die Gänge ganz jenen Charakter annehmen, welchen Freiesleben den Gängen der Seifener Formation zuschreibt. Diese Übereinstimmung wird noch besonders vermehrt durch das Vorkommen verschiedener anderer Kupfererze, außer dem Kupferkies. …

Die Gänge der barytischen Silber-Kobalterzformation haben gewöhnlich die schon vorhandenen Spalten dieser kiesigen Zinnerzgänge benutzt und sich als selbständige Nebentrümer neben oder zwischen jenen ausgebildet. …

Zu den Gängen der beiden schon früher geschilderten Erzgangformationen, nämlich der Zinnerzformation und braunspätigen Silbererzformation, verhalten sich die Gänge der barytischen Kobalt-Silbererzformation immer als neuere Bildungen, indem sie jene regelmäßig durchsetzen. Hierfür bietet vorzüglich der Wildsberg eine Menge der schlagendsten Belege dar, indem daselbst selten ein Zinnerzgang ohne ein begleitendes Schwerspattrum getroffen wird. …“
  


   

„Den südlichen Teil der Marienberger Revier durchschneidet eine geringe Anzahl von Erzgängen, die der Eisenerzformation angehören. Es sind sämtlich flache Gänge mit ziemlich saigerem Fallen, deren Mächtigkeit bei den meisten zwischen 12 und 60 cm beträgt, bei einigen aber 4 bis 8 m erreicht. Ihre Erstreckung scheint sehr bedeutend zu sein, und einige, wie unter anderem den Neugeboren Kindlein Flachen, kann man auf viele hundert Lachter weit verfolgen. Die Ausfüllungsmasse der meisten dieser Gänge besteht aus Quarz, Hornstein, .Eisenkiesel, Amethyst, Schwerspat, zersetztem Feldspat mit allen Arten des Roteisensteins, Psilomelan, seltener mit Brauneisenstein, Gelbeisenstein, dichtem und blättrigem Eisenglanz. …

Von diesen Mineralien ist der Quarz am häufigsten. Er geht oft in einen braunen Hornstein oder Eisenkiesel über und erscheint meist im unregelmäßigen Gemenge mit dem Roteisenstein oder Psilomelan. Der Schwerspat ist weniger häufig; er erscheint meist als ältestes Gebilde, über welchem die Eisenerze, häufiger aber Quarz oder Amethyst als Überzug sich befinden. Daß er aber auf diesen Gängen früher in viel größerer Menge als gegenwärtig vorhanden gewesen ist, davon legen die vielen Pseudomorphosen von Quarz nach Schwerspat Zeugnis ab, welche man auf den meisten dieser Eisensteingänge beobachten kann. Eine andere interessante Metamorphose hat bei dem Schwerspate des Goldkrone Flachen im Wildsberge. stattgefunden: Hier findet man, wie gewöhnlich, Quarz als Überzug der Schwerspattafeln; aber der Schwerspat ist hier nicht mehr vorhanden, sondern durch dichten Roteisenstein ersetzt worden. …  Der Amethyst ist ein sehr charakteristisches Mineral für die Eisenerzformation und setzt in Gesellschaft von gemeinem Quarz und Hornstein, und nur von wenig Psilomelan begleitet, oft mächtige und weithin streichende Gänge zusammen. Die beiden interessanten Amethystgänge, auf welchen die Wiesenbader und Wolkensteiner warmen Quellen emporsteigen, gehören mit hierher. …

Wie schon früher erwähnt wurde, sind die Gänge der Zinnerzformation über das ganze Gebiet des Marienberger Gneises verbreitet, aber nicht überall in diesem mit einer günstigen Ausbildung begabt. Nur innerhalb der körnig-flasrigen bis feinkörnig-schuppigen Abarten desselben hat; man Zinnerzgänge auf größere Erstreckungen bauwürdig befunden, so die meisten Gänge des Wildsberges, den Paulus, Zinnerne Flaschen, Christbescheerung Morgengang, Molchner Spat, Mathias, Engelschaar, Ober Neu Haus Sachsen, Festenburger, Neubeschert Glück Morgengang, die Burkhardter Trümer und die Gänge bei Friedrich August Jubelfest. Die sehr grobflasrigen und zum Teil glimmerschieferartigen Abarten des Marienberger Gneises, wie man sie besonders im nördlichen und nordwestlichen Teile unseres Distriktes antrifft, scheinen dagegen für eine günstige Ausbildung der Zinnerzgänge weniger geeignet gewesen zu sein; denn von den darin aufsetzenden Gängen hat sich bis jetzt kein einziger auf bedeutende Längen bauwürdig bewiesen; die Gang- und Erzarten erscheinen nur in kurzen, selten über 20 m langen, nach allen Seiten hin sich auskeilenden Körpern …“
  

Einen optischen Eindruck von den Zinnklüften erlaubten mehrere Sanierungsbaustellen des Oberbergamtes zwischen Schießwecken und Kühnhaider Straße in den Jahren von 2007 bis 2009.

  


Ein geschlägelter Abschnitt des im Streichen des Goldkrone Flachen (NW-SO) aufgefahrenen Hoffnunger Stollns unterhalb der Kühnhaider Straße: In der Firste und an den Stößen sind hier die diagonal durchziehenden Zinnklüfte gut zu erkennen.

  


Der Hoffnunger Stolln wurde vom Tal der Roten Pockau aus nach Südosten vorgetrieben und löste mehrere Gruben vom Wasser, die auf den WSW-ONO-streichenden Zinnklüften bauten. Im Bild eine verbrochene Abbaustrecke mit in der Firste noch anstehendem Gang.

  

 

 

Historischer Überblick   

  

Die Wurzeln des Amts Lauterstein liegen in der Herrschaft der 1296 von den  Burggrafen zu Leisnig gegründeten Burg Lauterstein, die diese aber schon um 1300 den Herren von Berbisdorf überließen. Diese verkauften den Teil Niederlauterstein 1559 an den sächsischen Kurfürsten, während Oberlauterstein als Gutsherrschaft im Besitz derer von Berbisdorf verblieb. Der Sitz des Amtes war zunächst das Schloss Lauterstein. Nach dessen Zerstörung 1639 wechselte der Amtssitz in das dem Amt Wolkenstein unterstehende Marienberg (2).

Pobershau („ufn Bobershau“) entstand vor 1497 als Rodungssiedlung (33) auf der Ostseite des Tals der Roten Pockau (in der Herrschaft Lauterstein). Für 1516 wird in diesem Gebiet bereits Zinnbergbau erwähnt.

Mit der Gründung der Stadt Marienberg 1521 wurde die Rote Pockau zur Grenze zwischen den Besitzungen der Stadt und dem Amt Lauterstein. Ab 1544 entstand auf der westlichen, Marienberger Seite das Ratsdorf, bis heute „Ratsseite“ genannt (31). Die Ostseite des Tals heißt dagegen bis heute „Amtsseite“.

Die Streusiedlung Kühnhaide am Beginn des Grünen Grabens besteht aus den Häusergruppen bzw. ehemaligen Ortsteilen Herrenhaide, Rathengasse, Stengelhaide und Vierhöfe. Im Jahr 1534 wird der Bau eines Lehngutes „uff der Kynhayd“ urkundlich erwähnt. Eine frühere Bezeichnung des Orts soll „Dörfel vorm Walde“ gewesen sein.

  

Das Aufblühen des Bergbaues von Marienberg beginnt mit dem Fündigwerden der Grube Fabian Sebastian im Jahre 1519 auf der Höhe von Wüsten Schletta. Diese Grube gab schon 1520 eine Ausbeute von gegen 300 Gulden. Auf Veranlassung Herzog Heinrich des Frommen, des Bruders Georg des Bärtigen, der sich damals häufig im nahen Wolkenstein aufhielt, wurde die Gründung einer neuen Stadt beschlossen. Der Freiberger Bürgermeister Dr. Ullrich Rühlein von Calw, der bereits 1496 Annaberg gegründet hatte, übernahm auch hier die Ausführung. Am 29. April 1521 wurde der Marktplatz der neuen Bergstadt abgesteckt, der man den Namen Marienberg gab, da Anna die Mutter Marias ist (24).

Gleichzeitig mit der Stadt wurde das dortige Bergamtsrevier gegründet, das sich aus Teilen des Annaberger Unterreviers Wolkenstein zusammensetzte. Sitz des Bergmeisters war vermutlich das benachbarte Wüstenschlette. Wie die Unterreviere Wolkenstein und Drebach, die seit 1515 Annaberg zugeordnet waren, wurde das neue Marienberger Revier jedoch bereits 1520 ebenfalls Unterrevier des Bergamts Annaberg. Seine Selbständigkeit wurde 1534 wieder hergestellt (1).

1529 wird erstmals die „Drey Molchen Fundgrube“ auf dem Drei Molchen Spat in Pobershau erwähnt. Zusammen mit der Grube „St. Ursula“ auf dem Ursula Spat förderte sie im 16. Jahrhundert fast die Hälfte der Erzausbeute des gesamten Marienberger Reviers. 1538 sollen bereits zirka 350 Zechen um Pobershau gefördert haben. Im Jahre 1540 erbrachten diese Gruben eine Spitzenausbeute von 46.168 Mark Silber. Weitere Ausbeutezechen waren in dieser Zeit „Festenburg“ und „Mönchsplatte“. Zur Entwässerung der Gruben wurden vom Tal der Roten Pockau mehrere Stollen vorgetrieben, von denen allerdings nur der „Molchner Stolln“ und der „Wildemann Stolln“ größere Bedeutung für das gesamte Revier erlangten. Die Flügelörter des Wildemann Stolln („Kapphahn, bzw. Berbisdorfer Stolln“ und „St. Michaelis Stolln“) entwässerten auch das westliche Revier (am Martersberg).

Von 1520 bis 1550 war die Blütezeit des Marienberger Bergbaues, dessen Hauptgruben damals außer Fabian Sebastian noch Reiche St. Barbara, Kaiser Heinrich, Bauernzug, Molchnerzug (in Pobershau) und St. Elisabeth waren. Für das Jahr 1540 wird die Gesamtausbeute auf 270.384 Gulden beziffert (24).

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts waren die Gänge in ihrer Ausdehnung bereits voll erschlossen. Nachdem die tagesnahen Bereiche abgebaut waren, mußten im Tiefbau die zusitzenden Grubenwässer mittels Heinzenkünsten oder manuell durch Wasserknechte gehoben werden. Die Tiefbaue auf dem Ursula Spat erreichten bereits 1575 eine Teufe von 430 m. Trotz hoher Kosten konnte hier bis 1586 Ausbeute gezahlt werden. In südöstlicher Richtung, neben dem Wildsberg, bauten außerdem die Gruben „Ober Neuhaus Sachsen (Zöblizer Kommunzeche)“, „Zinnerne Flasche“ und „Christbescherung“ Zinnerze ab (35).

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Silbererze weniger und daher wurde verstärkt Zinnerz abgebaut. Nach dem verheerenden dreißigjährigen Krieg hat sich der Bergbau nie wieder bis zur vollen Höhe jener ersten Blütezeit erholen können (24).

   

Während die am Marterberg gelegenen Bergwerke durch den dort verlaufenden Wagenbach und den Reitzenhainer Zeuggraben gut versorgt werden konnten, waren die Bedingungen für die auf der Wasserscheide des Wildsberges zwischen Roter und Schwarzer Pockau liegenden Gruben denkbar ungünstig.

Zur Verbesserung der Wasserverhältnisse wurde deshalb erwogen, vom Nachbartal einen Teil des Wassers der Schwarzen Pockau über einen Graben heranzuführen. Durch für die damalige Zeit sehr aufwendige Messungen mittels Wasserwaage konnte nachgewiesen werden, dass dies möglich ist. Das Projekt stammt von Bergmeister Martin Hiller (31). 

Martin Hiller, wohl um 1587 geboren, übernahm 1617 das Amt des Rezeßschreibers und war danach fast 30 Jahre lang (von 1628 bis 1675) Bergmeister im Bergamt Marienberg. Von 1620 bis 1628 war er als Factor des Zwitterstocks zu Altenberg tätig, wodurch er sich die Kenntnisse im Zinnbergbau erwarb, die er dann in seiner Tätigkeit in Marienberg nutzbringend anwenden konnte. Darüber hinaus war er aber auch Schichtmeister der kurfürstlichen (später königlichen) Stolln.

Ein erster Versuch durch den Marienberger Teichmeister Christoph Hinkel, den Graben für eine Summe von 300 fl. anzulegen, scheiterte kläglich. Der Graben war (vgl. (28), S. 121) zu hoch*) angelegt und mußte wieder zugeschüttet werden.

1667 erhielt Martin Hiller altershalber Christian Siegel als Vizebergmeister zugeordnet, welcher nach M. Hillers Tod 1676 das Amt übernahm (28). Die Umsetzung seines Projektes erlebte Martin Hiller also nicht mehr. 

*) Die Formulierung „zu hoch“ von Walter Bogsch erscheint etwas unklar: Wenn der Graben nämlich „oben“ – an seinem Beginn in Kühnhaide – zu hoch angesetzt war, hätte man ihm in seinem Verlauf auch einfach etwas mehr Gefälle geben können. Vermutlich hat man also von beiden Seiten begonnen und sich nicht getroffen. 

  

Eine Ursache für die Verzögerungen bis zum Baubeginn bestand auch im Streit der Gewerken und Pochwerksbesitzer, denen das Grabenwasser eigentlich zugute kommen sollte, über die Finanzierung des Baus. Für die Baukosten sah der Kostenanschlag vom 11.9.1678 eine Summe von 500 Talern vor, die wie folgt auf die wesentlichen Nutznießer verteilt werden sollten:
   

Grube / Gewerkschaft / Pochwerksbesitzer

Kostenanteil

Morgenröte und Edler Ring

80 Taler

Der Rat zu Marienberg

60 Taler

Grube Krauthayn (oder "Krauthahn")

100 Taler

Grube Junge Blandina

40 Taler

Hanns Caspar Siebgens Pochwerk

30 Taler

Grube Gabe Gottes

50 Taler

Grube Weintraube

15 Taler

Grube Josua

35 Taler

Samuel Handschuchs Pochwerk

10 Taler

George Bachs Pochwerk

25 Taler

Grube Schießwecken

30 Taler

Grube 3. Maß nach Freude Gottes

20 Taler

Sigismund Röhlings Pochwerk

10 Taler

s. s.  500 Taler

Obgleich die drei erstgenannten schon gezahlt hatten und sich Oberlandjägermeister George Carl von Carlowitz bereit erklärt hatte, 300 Taler gegen Rückerstattung in Zinn, den Zentner zu 21 Taler gerechnet, in bar vorzuschießen, ging der Streit weiter. Erst ein Machtspruch des Bergamtes vom 12.4.1679 brachte einen Verlagskontrakt mit dem Kaufmann Christian Körber aus Nieder-Auerbach zustande, womit die Weiterarbeit für´s Erste gesichert war. Christian Körber trug von den letztlich tatsächlich entstandenen Baukosten in Höhe von 1.211 fl. 12 gr. 7 Pfg. den Löwenanteil von mehr als 865 Talern. 

Der Bau begann ungeachtet der ungeklärten Finanzierung im Quartal Trinitatis 1678. Da die Arbeiten während des Winters ruhten, betrug die Bauzeit trotz des schwierigen Geländes effektiv nur 57 Wochen. Von den witterungsbedingten Unterbrechungen abgesehen, waren bis zur 68 Arbeiter, darunter 39 Bergleute mit dem Bau beschäftigt (28).

Ende Trinitatis 1680 war er fertiggestellt und am 28.7.1681 erfolgte die abschließende Bereitung des Grabens. Die vermessene Gesamtlänge des Grabens betrug 4.132 Lachter. Von den über 8 km Länge mußten zirka 1,5 km mit Schutzmauern abgefangen, auf 734 m Länge mußte der Graben aus dem Fels ausgehauen und auf 236 m Länge in Geflutern geführt werden. Die meisten Fluterkästen wurden später wegen der hohen Unterhaltsaufwendungen durch kurze Röschen ersetzt. (33)

Um die Rückerstattung der Baukosten an die Verleger kam es in der Folgezeit erneut zu einem Feilschen und Schachern der anderen Gewerken. Da 1683 noch immer keine Rückzahlungen an Körber erfolgt waren und die diesbezügliche Verfügung von Oberberghauptmann Abraham von Schönberg vom 17.7.1682 nicht eingehalten wurde, sah sich das Oberbergamt gezwungen, Arrest auf die Zinnschmelzen der säumigen Gewerkschaften zu legen. Wie das auch heute noch Usus ist, wenn die Behörde tätig werden muß, kam obenauf noch ein Kostenbescheid über eine Oberbergamtsgebühr in Höhe von 7 Talern und 21 Groschen.

Der Nutzen des zusätzlichen Betriebswassers war jedoch sofort spürbar. Der Graben versorgte schließlich 23 Wasserräder in 16 Pochwerken in Pobershau mit Aufschlagwasser (31). Bogsch (28) führt sie auf:
   

Pochwerk / Grube Antriebsräder Pochsätze
Morgenröte Pochwerk 1 2
Krauthayner oberes Pochwerk 2 4
Junge Blandina Pochwerk 1 2
Krauthayner unteres Pochwerk 1 2
Weintraubner Pochwerk 1 1
Gabe Gottes Pochwerk 2 1
Matthiaser Pochwerk 2 3
Samuel Handschuchs Pochwerk 1 2
Hans Georg Baldauffs Pochwerk 1 2
George Bachens Pochwerk 1 1
des von Berbisdorffs Pochwerk 1 1
Sigismund Röhlings Pochwerk 1 1

der Herren Rothischen Erben Pochwerk

4  
reinhard Weißens Pochwerk 1 2
Liebhaber Pochwerk 2  
Melchior Schwings Pochwerk 1  
s. s. 23 24

Über eigene Pochwerke verfügten zwischen 1730 und 1880 außerdem die Gruben Kieszeche, Ober Neuhaus Sachsen Fdgr. (ehemals Bach´sche Pochwerke an der Pockau), Schwerter Fdgr., Christbescherung Fdgr., Zinnerne Flasche Fdgr., Reiche Hoffnung Stolln und Burkhard Fundgrube, vermutlich nutzen auch die Gruben Schießwecken und Goldkrone das Aufschlagwasser (vgl. (4) und folgende).

Während seines Abteufens von 1858 bis 1860 wurde auch der Christbescherunger Tagesschacht noch mit Aufschlagwasser aus dem Grünen Graben für den Betrieb eines „interimistischen“ Kunstgezeugs versorgt (vgl. (23): Jahrbuchausgaben 1860 ff).

  


In diesem Ausschnitt der Stollnkarten, Blatt Marienberg (Auf Basis der Meilenblätter im 19. Jahrhundert geführt, daher ist Norden rechts oben) haben wir den „Grünen Zeuggraben“ auch wiedergefunden und des schlechten Erhaltungszustandes an der Blattecke wegen mit einer blauen Linie nachgezogen. Allerdings mit etwas anderem Verlauf als heute: Damals hatte man ihn talwärts zu den Gruben auf Zinnerne Flasche und Christbescherung geführt und von dort noch weiter bis zum Molchner Zug. Kartenquelle: Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, Bestand 40044 (Generalrisse), Nr. 5-I75, Ausschnitt.

Link zum Digitalisat:  archiv.sachsen.de/archiv

  


Wir versuchen einmal, diesen Verlauf mit einer Äquidistantenkarte aus dem Jahr 1875 zur Deckung zu bringen, um den damaligen Verlauf zu rekonstruieren...  Wie immer, gelingt das natürlich nicht perfekt. Oben das Blatt Marienberg, rechts unten das Blatt Pobershau aus den Stollnkarten.

   


Auf dem Blatt Pobershau in der Stollnkarten- Sammlung des Bergarchives ist der heutige Verlauf des Grünen Grabens mit Bleistift als gestrichelte Linie schon nachgetragen. Kartenquelle: Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, Bestand 40044 (Generalrisse), Nr. 5-I85, Ausschnitt.

Link zum Digitalisat:  archiv.sachsen.de/archiv

   


Genauso ist er auch auf der Äquidistantenkarte im Jahr 1875 dargestellt (blaue unterbrochene Linie): Den Christbescherung'er Grabenabschnitt hatte man also offenbar aufgegeben und den Graben stattdessen bis zur Goldkrone Fdgr. nach Südwesten verlängert.

  

Wie unsere folgende Grafik illustriert, wurde das bestehende Geländerelief mit der Grabenführung perfekt ausgenutzt. Für den über 6 km langen Abschnitt entlang des Tals der Schwarzen Pockau errechnen wir ein mittleres Gefälle von gerade einmal 0,22 %. 

  


Höhenrelief und anhand von Höhenangaben aus älteren topographischen Karten berechnetes Gefälle des Grünen Grabens.

   

Die erhalten gebliebenen Pochwerksgebäude stehen dagegen sämtlich im Tal der Roten Pockau aufgereiht. Hätte man sie entlang des Goldkronenbachs errichtet, hätte man nicht nur die zusätzliche Wassermenge, sondern auch das gewonnene Gefälle energetisch noch besser ausnutzen können.

 


Auf diesem Ausschnitt der Äquidistantenkarte No. 129: Zöblitz aus dem Jahr 1875 haben wir die Standorte einiger bis heute als Gebäude erhaltener Pochwerke (PW)  eingetragen - sämtlich im Pockautal flußabwärts des Goldkronenbachs gelegen. Die Markierung der Standorte erfolgte anhand des Wanderführers (30) zum Bergbaulehrpfad.

   

Bereits 1724 werden Reparaturen am Grünen Graben erforderlich, zu deren Finanzierung die Gewerken von Schießwecken herangezogen werden (14). 1742 suchen sie für erneute Reparaturen um einen landesherrschaftlichen Beitrag zu den Kosten nach (16). Überhaupt scheint das Bauwerk aufgrund seiner Lage am steilen Talhang recht reparaturanfällig gewesen zu sein: „Rechtsstreitigkeiten mit der Oberforstmeisterei wegen schlechter Uferverhältnisse und Überlaufen der Grabenwasser“ sind öfter mal an der Tagesordnung (18).

Im Jahr 1740 wird der Flache Felsen mit einer Rösche durchtrieben und die Fluter abgeworfen (15).

Die Jahre nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) sind durch sukzessive Konsolidationen gekennzeichnet. Ab 1768 wird der neue  Christbescherunger Kunst- & Treibeschacht bereits gemeinschaftlich mit Molchner Stolln abgeteuft. 1769 schlägt das Molchner Stollnort auf Schwerter Fdgr. durch.

1772 haben auch Ober Neuhaus Sachsen, Feste Burg Fdgr. und Johannes Stolln eine gemeinsame Gewerkschaft gebildet. 1773 konsolidiert Zinnerne Flasche mit Ursula Fdgr., 1774 Schwerter Fdgr. mit Ober Neuhaus Sachsen obere Maßen, 1789 dann mit Christbescherung samt Schwerter Fdgr., zugleich wird jedoch das Beilehn Hoffnung Stolln von Christbescherung losgesagt.

Reiche Hoffnung Stolln hat 1799 Münzmeister und Sonnenring Fdgr. sowie Goldkrone Stolln übernommen. 1806 übernimmt Molchner Stolln den Christbescherunger Treibeschacht (vgl. (4) ff).

1815 wird bei Ober Neuhaus Sachsen Fdgr. ein Röstofen mit Giftfang errichtet und als Nebenprodukt werden  684 ¾ Ctr. Arsenik produziert. 1824 wurde auch bei St. Christoph ein neuer Brennofen zur Entschwefelung der Kiese errichtet (22). 

  
Ein weiterer Schritt zur Zusammenlegung der zahlreichen kleinen Gruben bildete die Gründung von Haubolds Vereinigt Feld zu Pobershau im Jahr 1832. Bereits auf das Jahr 1836 wird über die Grube berichtet: „Mit besonders günstigem Erfolge wurde in gedachtem Jahre der Betrieb der Grubenbaue bey Haubold vereinigt Feld zu Pobershau geführt, nicht nur in den Christbescherunger Tiefbauen, sondern besonders auch auf den Burkhardter Trümern in dem ehemaligen Ober Neuhaussachsener Felde über dem Johannes- und Burkhardt-Stolln.

Sehr erfreulich nicht allein für die beregte Grube, sondern für den Zwitterbergbau im Allgemeinen, ist namentlich die Erfahrung, daß die Zwitteranbrüche auf dem Christbescherunger Morgengange in 23 Ltr. Teufe unter dem tiefen Wildemannsstolln compacter und schöner sich zeigen als in vielen der oberen Baue, wodurch die früher bestandene Ansicht, als sey auf den Zinngängen in keine große Teufe niederzukommen, widerlegt zu werden scheint.“ (22)

Aufgrund der zu dieser Zeit noch niedrigen Zinnpreise wird jedoch bereits auf das Jahr 1844 geklagt: „Beim Zinnbergbau würde sich, wären die Zinnpreise nur irgend in richtigem Verhältnisse zu den Gewinnungskosten gewesen, namentlich in Pobershau neues Leben geregt haben, weil der dermalige Eigenlehner von Haubolds vereinigt Feld, Oehme aus Waldkirchen, nicht allein die Grube, sondern auch die dazu gehörigen Wäschen in den besten Stand hat setzen lassen und selbst dahin trachtet, den Bergarbeiterfamilien bessern und ausdauernden Nebenverdienst zu verschaffen.“ (22)

Daraufhin steht für das Jahr 1857 zu lesen, daß „das Handelshaus Kräger und Jahn in Dresden zum Besten einer auswärtigen Creditanstalt, … ein Grubenfeld, welches den gesammten Silber- und Zinn-Bergbau am Wildsberge und Martersberge in sich einschließt, unter dem Namen Pobershauer Vereinigt Feld Fundgrube, sowie mehrere, innerhalb dieses Feldes gelegene Gruben und Wasserkräfte*) erworben und ebenfalls im Quartale Luciae 1857 den Angriff dieses umfassenden Grubenfeldes mit Anlegung eines Hauptschachtes im Wildsberge als Richtschacht in der Nähe des vormaligen Christbescherunger Schachtes und mit richtschachtweiser Niederbringung eines Hauptschachtes im Martersberge begonnen.“

*) Angeführt werden neben Haubolds Vereinigt Feld die inliegenden Gruben Schießwecken Maßen, Alter Krauthahn, Christoph und Reicher Segen Fundgrube; auch der Grüne Graben wird an die Kreditanstalt für Industrie und Handel zu Dessau (die „auswärtige Creditanstalt“, in deren Auftrag Kräger & Jahn tätig waren) abgetreten. Dasselbe Handelshaus hat im Übrigen zur gleichen Zeit auch die Grube Ehrenfriedersdorfer Vereinigt Feld gekauft.

  
Während die Aktivitäten von Pobershauer Vereinigt Feld am Martersberg schnell wieder „sisitiert“ wurden, berichten die Jahrbücher der folgenden Jahre ausführlich über das Abteufen des neuen Wildberger Richtschachtes: Im Quartal Lucia 1857 wird damit begonnen; 1858 hat man bereits 16,6 Ltr. Teufe erreicht und von der Molchner Stollnsohle aus ein Überhauen 10,75 Ltr. aufgefahren. 1859 hat man bei 46,74 Ltr. Teufe die Molchner Stollnsohle erreicht und teuft zur Wildemann Stollnsohle weiter. Auf dieser wird entlang des Blaufaller Stollnortes ein Gegenort herangebracht. 1860 ist der Durchschlag und eine Teufe von 62,95 Ltr. erreicht. Gleichzeitig wurde der Zinnerne Flasche Tageschacht wieder bis zur Molchner Stollnsohle aufgewältigt und weiter verteuft. In der Wildemann Stollnsohle wurde der Ortsbetrieb zur Herstellung einer Verbindung mit dem Wildsberger Richtschacht aufgenommen. Dieser Durchschlag wurde 1861 erreicht und die dabei untersuchten Trümer von Paulus oder Zinnerne Flasche Spat sowie Blaufaller Flachen als bauwürdig vorgefunden.

Daraufhin wurde 1862 „das Haubold Vereinigt Felder Pochwerk, welches ganz niedergeführt war, einer umfänglichen Reparatur unterworfen, und in Folge dessen einen neuen Pochstuhl für 9 Pochstempel in 3 Sätzen, ein neues Stoßheerdgerüste mit 2 Stoßheerden, ingleichen eine neue Mehlführung eingebaut, die Wasserleitung aus der Rothen Pockau gänzlich erneuert und, um die Aufbereitung auch den Winter hindurch ungestört fortsetzen zu können, warme Wasser aus dem Molchner Stolln in einer Röhrentour zugeleitet.“  Clevere Idee eigentlich...

Für das Jahr 1863 wird eine Zinnproduktion von 114 Ctr. 83 Pfd. aufgeführt. (23) Trotz dieser bergmännischen Erfolge wurde das Grubenfeld 1869 mangels Rendite durch die Kreditanstalt losgesagt (33). Die Zeit der Elektrizität und damit steigender Zinnpreise war noch nicht angebrochen…

Im selben Jahr 1869 tritt das Allgemeine Berggesetz für das Königreich Sachsen in Kraft und das Bergrevier Marienberg wird endgültig aufgelöst. Die Unterhaltung des Grünen Grabens übernimmt bis 1927 der Revierverband Obergebirgisches Revier (18). 

Von 1877 bis 1884 versucht sich die Eisenindustriegesellschaft Pirna nochmals an der Wiederaufnahme von Goldkrone Fundgrube, jedoch ohne Erfolg. 1885 übernimmt die Gewerkschaft König Salomo (am Stadtberg Marienberg) die Grube Pobershauer Vereinigt Feld, hält sie jedoch nur in Fristen. 1904 gibt als letzter Bergbauunternehmer die Gewerkschaft Vater Abraham Fundgrube zu Marienberg die ihr verliehenen Bergbau- und Stollnrechte endgültig auf. Dazu gehörten außer Vater Abraham Fundgrube noch Alte Drei Brüder Fundgrube im Kiesholze, Weißtauber Stolln, Neuglücker und Tropper Stolln und die sogenannten Pobershauer Stolln (vormals köngl. Stollen). Damit endet zunächst die Bergbaugeschichte in Pobershau. In den nachfolgenden Jahrbuchausgaben wird in Pobershau nur noch der Grüne Graben erwähnt, welcher jedoch „zu nichtbergmännischen Zwecken überlassen ist.“ (24)

Als Nachfolgeindustrie des Bergbaus nutzen in Pobershau vor allem Baumwollspinnereien die einheimischen Arbeitskräfte. Für den Maschinenantrieb wurde das Wasser auch weiter genutzt. Praktischerweise wird einer der Unternehmer, Herr K. Ahnert aus Pobershau, 1888 zum Betriebsleiter des Grünen Grabens ernannt (24). Auch sein Nachkomme, der Fabrikbesitzer Georg Ahner, wird zwischen 1903 und 1921 als Administrator des Zeuggrabens angestellt (18). 

  


Auf diesem Ausschnitt aus der Geologischen Karte des Königreichs Sachsen (No.129, Section Zöblitz) sind die bekannten Erzgänge am Wildsberg südöstlich von Pobershau eingezeichnet. Einige wichtige haben wir bezeichnet und die Lage des Grünen Grabens hervorgehoben. Anmerkung an die lokalen Heimatforscher: Alte Risse sind nicht immer klar lesbar. Der "Entennest Morgengang" könnte auch "Eulennest Mgg." heißen, vielleicht hat auch schon der Markscheider beim Abziehen und Copieren falsch abgelesen... 
  

Auf diesem Ausschnitt aus der TK 5345 Zöblitz aus dem Jahr 1937 ist der ursprüngliche Verlauf des Grünen Grabens am Wildsberg noch vollständig bis zum Goldkronenbach zu sehen. (Vor der Ausgabe 1926 war der Steinbruch nicht eingezeichnet.)
  

Gleicher Kartenausschnitt heute: Entlang des St. Ursulaer, Molchner und Christbescherunger Morgengangs sind in den gut auflösenden Reliefbildern vom Geoportal Sachsen noch immer Haldenzüge auf den Höhen des vorderen Wildsbergs erkennbar. Nördlich des Goldkronenbachs hat der Steinbruch dagegen beachtliche Dimension erreicht und den alten Grabenverlauf zerstört.

  

Nach dem 1. Weltkrieg wird 1924 an das Land Sachsen (als Bergbauunternehmer) noch einmal eine „Grube Neufeld“ verliehen, jedoch bis 1940 nur in Fristen gehalten.

Ab 1928 versucht sich dann die Leipziger Gewerkschaft „Saxonia-Bavaria“ an der Wiederaufnahme der Grube Zinnerne Flasche. Aber erst ab 1936 werden tatsächlich Untersuchungsarbeiten begonnen. Bis 1938 wurde der Wildsberger Haupt- und Richtschacht aufgewältigt und auf 190 m verteuft, die Untersuchungen jedoch im Dezember 1939 eingestellt. (vgl. (25), (26))

Stattdessen wird 1940 bis 1947 erneut ein Wasserüberlassungsvertrag mit Herrn Carl Ahner geschlossen (20).

1934 wurde aber auch der Molchner Stolln zu einem der ersten Besucherbergwerke in Sachsen ausgebaut und 1935 eröffnet (25). Der ist allerdings mal eine extra Tour wert... Die folgenden Aufnahmen aus dem Molchner Stolln aus dem Jahr 1935 haben wir im Bildarchiv der Deutschen Fotothek gefunden.

 


Historische Fotos aus dem Molchner Stolln nach seiner Eröffnung als Besucherbergwerk, Foto: H. Wunderlich, um 1935, Originalnegativ im Besitz der Deutschen Fotothek. Anmerkung: Noch vor Beginn der Farbfotografie wollte der Lehrer und Laienmaler Hans Wunderlich seine heimatkundlichen Bild-Vorträgen auch mit farbigen Aufnahmen gestalten. So fertigte er in Eigenleistung über 10.000 handkolorierte Diapositive, die er von seinen Negativen im gleichen Format 9 x 12 gezogen hatte. Diese Schwarz-Weiß-Dias kolorierte er in unermüdlicher Handarbeit mit Eiweiß-Lasurfarben in bis zu 30 Tönen und erzeugte so bunte Lichtbilder, die eine Schärfentauglichkeit für bis zu 40 qm Projektionsfläche besaßen. Auch nach Aufkommen der Farbfotografie bediente er sich weiterhin dieses Verfahrens, das farbstichfreie, weiche pastellartige Bilder entstehen ließ.

Gemäß AGB der Fotothek verwenden wir nur die Digitalisate und geben jeweils den Link zur Originaldatei an:
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90068588

   


Historische Fotos aus dem Molchner Stolln nach seiner Eröffnung als Besucherbergwerk, Foto: H. Wunderlich, um 1935.

Link zur Originaldatei http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90053822

 


Historische Fotos aus dem Molchner Stolln nach seiner Eröffnung als Besucherbergwerk, Foto: H. Wunderlich, um 1935.

Link zur Originaldatei http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90053824

     

Nach dem 2. Weltkrieg nahm 1947 die SAG Wismut auch im Marienberger Revier Untersuchungsarbeiten auf. Das besondere Augenmerk galt hier den „Schwarzen Flözen“, von denen man Uranerzführung erhoffte. Die bergmännischen Arbeiten umfaßten das Aufgewältigen zahlreicher alter Grubenbaue und das Auffahren von Untersuchungsstrecken aus dem neu geteuften Schacht 303 im Niveau des Wildemann Stollns. Außerdem wurde der Wildsberger Richtschacht (unter der Wismut-Schacht-Nr. 304) gesümpft und bis auf 305,1 m Teufe vertieft. In der Silber- und Zinnbergbauregion von Pobershau gingen die durchgeführten Erkundungen auf Uranerze jedoch negativ aus und wurden 1952 eingestellt. Die für die Erkundungsschächte 302, 303, 46 und 138 summarisch genannte, bis zum ersten Halbjahr 1951 abgebaute Menge wird mit 106 kg Uran beziffert. (29)

Während der einst noch deutlich längere Raitzenhainer Zeuggraben durch spätere Verkehrsbauten und die Ausbreitung der Vorstädte Marienbergs heute teilweise zerstört und nicht mehr in Funktion ist, erfolgte zwischen 1974 und 1981 eine Instandsetzung des Grünen Grabens (31). Er ist außerdem ein Objekt in der Bewerbung der „Montanregion Erzgebirge“ um den UNESCO-Welterbe-Titel (33).

Sowohl Kühnhaide (mit der Gemeinde Hirtstein seit 2003) als auch Pobershau (seit 2012) sind im Zuge der Kreisreformen Ortsteile der Stadt Marienberg geworden (31), (32).

   

 

 

Wanderung entlang des Grabens   

  

Praktischerweise ist am Ende des Schießweckens (sehr steile Anliegerstraße !) und des Katzensteinwegs nicht nur die Bergschänke „Zum Katzenstein“, sondern auch ein – wenn auch kostenpflichtiger – Wanderparkplatz. Den nehmen wir als Ausgangspunkt. Es gibt aber auch einen in Kühnhaide, wenn man´s umgekehrt machen will.

  


Wir beginnen diesmal von unten und laufen "bergauf", solange wir noch frisch sind... Vom Wanderparkplatz aus entlang des Niederen Steinwegs durch den Wald und dann den Höhenweg ein Stück bergab gelangt man zum heutigen Ende des überirdischen  Grabenverlaufes.
Hier geht es schneller weiter:

 


Auf dem oben
schon gezeigten Blatt Pobershau- Reitzenhain aus der Stollnkarten- Sammlung befinden wir uns hier genau da, wo die gestrichelte Linie beginnt.

 


Für alle, denen auf dem Rückweg die Füße schmerzen, hat man am Waldrand gleich neben dem Parkplatz ein Kneipp-Becken eingerichtet.
  

Wir wollen wissen, wie das Wasser hierher kam und gehen deshalb bergauf.
  

Am flachen Nordhang zwischen Goldkrone und vorderem Wildsberg geht es zunächst nach Südosten durch den Hochwald.
  

An vielen Stellen ist der Graben bis heute in Mauerwerk gefaßt. Ungewöhnlich ist diese Bauweise hier mit „hochkant“ und in Längsrichtung verbauten Gneisplatten.  

 


Das erste Stück ist kurz. Wären nicht die querliegenden Wurzeln, bräuchte man nicht einmal Wanderschuhe. Schon nach ein paar hundert Schritten haben wir die Wasserscheide zwischen Schwarzer und Roter Pockau (hier als dicke, unterbrochene blaue Linie schematisch eingezeichnet) überquert.
Hier geht’s schneller weiter:

  


Hinter der Wasserscheide wird der Osthang des vorderen Wildsbergs sofort steil.
  

Kurz bevor wir den Karrenweg erreichen, passieren wir den ersten Striegel.
  

Hier quert der Karrenweg (links im Bild talwärts) und man sieht gut, wie „viel“ Platz am steilen Hang neben dem Wasserlauf für den Grabensteig ist.
  

Immer wieder ein schönes Motiv, wenn sich der Graben an der Höhenlinie entlang „schlängelt“…
  

Die in den Felsen gehauenen Grabenabschnitte haben nur selten wirklich einen halben Lachter Breite und Tiefe und passen sich der Geologie an. 
  

Ins Auge springen an den mit Flechten bewachsenen Felswänden immer wieder Bohrpfeifen – mit Schlägel und Eisen hätte der Grabenbau sicher länger als zwei Sommer gedauert. Aber in der Bauzeit zwischen 1672 und 1680 ging das bereits…
  

Interessant auch die Bauweise des Grabensteigs: Wo das Laub es jetzt gerade nicht überdeckt, sieht man deutlich zwei Trockenmauern und dazwischen kleinstückiges Füllmaterial – den Abraum vom Grabenbau. Am steilen Hang mußte auch die Hangseite des Wegs abgestützt werden.
    

An lichten Stellen kann man Ausblicke in das tiefeingeschnittene Tal der Schwarzen Pockau erhaschen.
  

Der zweite Striegel auf unserem Weg: Identische Bauweise und 1998 erneuert.
  

Wieder ein Stück, das in den Fels gehauen wurde.
  

Wir sind jetzt kurz vor dem Nonnenfelsen. Hier haben die Alten eine „halbe“ Rösche gebaut.
  

Blieb wohl einfach keine Bergefeste stehen… Auf zirka 30 m Länge hat man den Grabenverlauf hier geradeaus und in der Mitte etwa 3 m bis 4 m tief in den Felsen gehauen.
  

Wir haben keine Wathosen mit, folgen deshalb dem Wanderweg um die Felsnase herum und genießen dabei den Ausblick ins spätherbstliche Pockautal.
  

An der Felsnase entdecken wir noch dieses schöne Beispiel einer „sehr grobflasrigen und zum Teil glimmerschieferartigen Abart des Marienberger Gneises“.
 

Dahinter geht es erstmal „normal“ weiter - sieht man vom zur Seite geräumten Windbruch des letzten Sturmes ab.
  

Ein kleines Seitentälchen haben die Alten mit einem Damm und obenauf mit einem ersten Fluter überbrückt.
  

Dann haben wir die erste „richtige“ Rösche am Nonnenfelsen erreicht. Der Weg geht wieder außen links herum…
  

…der Graben dagegen unterirdisch durch den Fels.
  

Besonders geräumig ist es nicht, aber auch wieder nur auf ein kurzes Stück von vielleicht 30 m.
  

Wir müssen außen herum…
  

…und kommen dann hier wieder mit dem Graben zusammen.
  

Viel hat sich nicht verändert: Die Rösche des Grünen Grabens am Nonnenfelsen auf einem Foto von Herrn Schulz aus dem Jahre 1928. Der gerade Stoß rechts am Graben stellt eine Ablösefläche an einer Kluft dar und wurde nicht von den Alten bearbeitet.

Link zur Originaldatei http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70001144 

   


Da wären wir nun: Wir sind an der ersten Rösche am Nonnenfelsen angekommen.
Hier geht’s schneller weiter:

 


Auf dem oben
schon gezeigten Blatt Pobershau- Reitzenhain aus der Stollnkarten- Sammlung befinden wir uns jetzt östlich der Goldkrone.

 


Da nun auch noch die Sonne durch den Herbstnebel schaut, können wir den Weg jetzt so richtig genießen.
 

Der Höhenunterschied zum Pockautal - wo man mal durch den Wald bis nach unten schauen kann - ist schon beeindruckend...
   

Hier kommt die zweite Rösche. Der Weg führt diesmal oberhalb um die Felsnase herum.
  

Der Graben führt geradeaus durch den Fels.
  

Auch diese Rösche ist gar nicht so lang…
  

…aber wieder ziemlich eng und nur mit Wathose fahrbar. Ein reiner Zweckbau halt…
  

Weiter geht´s bergauf in Richtung Kühnhaide.
 

Wieder ein Abschnitt, der aus der Felswand ausgehauen wurde.
  

Diese haben auch schon Herrn Schulz fasziniert: „In den Talhang gegrabener Abschnitt des Grünen Grabens südlich von Pobershau“, Foto: Schulz, 1928.

Link zur Originaldatei http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70001142

    


Auffällig wieder die kurzen und dicht beieinander liegenden Bohrpfeifen in der Felswand.
 

Der zweite Fluterkasten ist schon etwas länger. Alle sind aus denselben Blech-Bauteilen errichtet.
  

Dahinter (oder in Fließrichtung davor) auch der dritte Ablaß.
  

Jetzt geht es mal gemeinsam mit dem Graben über diese Felsklippe hinweg. Wir sind nicht ganz ortskundig, vermuten aber, daß es sich hier um den „Flachen Felsen“ handelt, welcher 1740 „mit einer Rösche durchtrieben“ wurde.
  

Diese Stelle hätten wir wiedergefunden: In diesem „Abschnitt des Grünen Grabens auf Höhe der Goldkrone“ war seinerzeit der Hochwald gerade abgeerntet und der Ausblick deshalb bestimmt schöner als heute; Foto wieder: Paul Schulz, 1928.

Link zur Originaldatei http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70001143

  


Der Gneis weist hier etwa rechtwinklig zueinander liegende und etwa 45° geneigte Kluftebenen auf. 
 

Der Graben wurde der überhängenden Felswand regelrecht „abgegraben“…
  

Das ist kein echter Fluterkasten, man hat nur die Talseite mit verzinkten Blechen abgedichtet.
 

Das Geländer am Grabensteig steht nicht umsonst – es geht links wahrlich steil bergab.
  

Mancherorts erscheint das Gelände schon etwas flacher.
  

Dann macht aber die nächste Felswand wieder einen – nunmehr schon den dritten – Fluterkasten nötig.
   

Mal von der anderen Seite grabenabwärts fotografiert.
  

So wie hier bildet der Grabensteig heute einen angenehmen Wanderweg und auch der Graben macht seinem Namen Ehre.
  

Es hört noch nicht auf: Der vierte Fluter.
   

Hier sieht man´s wieder gut, wie steil das Gelände links neben dem Weg hinunter ins Pockautal abfällt.
  

Einen haben wir noch: der fünfte Fluterkasten überbrückt in beinahe „hängender“ Bauweise wieder ein winziges Seitentälchen. 
 

So geht es immer weiter parallel zur Schwarzen Pockau nach Süden.
  

Die Schwarze Pockau fließt irgendwo da unten – ab und an hört man immerhin den Fluß schon rauschen.
  

Wir bleiben schön auf unserer Höhe und kraxeln weiter den Grabensteig entlang.
  

Auch der sechste Fluterkasten „hängt“ fast frei neben einer Brücke über einem Seitentälchen. Obwohl die Gitterroste der Brücke nagelneu sind, verraten ihre verbeulten Geländer, daß auch hier jüngst der Windbruch zugeschlagen haben muß…
   

Gleich dahinter (oder flußab davor) wieder ein Ablauf.
  

Offenbar war´s nicht nur Windbruch: Hier mußte erst jüngst wieder einmal der Fels gesichert werden. Die Anker und Sicherungsnetze hat die Bergsicherung Sachsen GmbH vor ein paar Jahren gesetzt.
   

Ein Blick zurück auf das letzte Steilstück…
  

…dann wird das Gelände endlich etwas flacher.
   

Immer öfter verzichteten die Alten nun auf die Steinmauern an den Grabenufern und verwendeten stattdessen hölzerne Einfassungen, wie sie uns auch aus den Zinnrevieren in Altenberg oder Platten bekannt sind.
  

Die Moospolster unter den Fichten zeigen, daß der Boden hier feucht und moorig wird.
   

Der Forstweg hier führt aus dem Pockautal hinauf zum Pobershauer und zum Neubrückenweg. Die Gewölbebrücke stammt noch aus dem Jahr 1902 (Schlußstein auf der Südseite des Brückchens).

    


Wir sind unterhalb der Mothäuser Heide angekommen.
Hier geht’s schneller weiter:

  


Auf dem oben
schon gezeigten Blatt Pobershau- Reitzenhain aus der Stollnkarten- Sammlung befinden wir uns nun irgendwo im Wald... Nebenbei stellen wir beim Blick in die alten Karten fest, daß sich die Vorfahren in den Felsklippen mit einer Fröhliche Hoffnung Fdgr. versucht haben.

 


Der Blick ins Tal hinab zeigt uns, daß uns der Talgrund nun langsam aber sicher „entgegenkommt“.
   

Durch Niederwald geht es weiter.
  

Zum Weg hin sind jetzt immer längere Abschnitte mit alten Pfosten verzogen und mit für Zaunpfähle zu dünnem Stangenholz verspreizt.
  

Den Pfostenverzug zu erhalten, macht sehr viel Arbeit… Zumal man auch hierher nur zu Fuß kommt.
 

Hier kommen auch immer wieder Rinnsale aus der Heide herunter und werden vom Graben natürlich „eingesammelt“.
   

Hier ist der wegseitige Verzug schon am Wegbrechen…
  

…und der liegt schon im Graben drin. Wenn man vorne fertig ist, kann man hinten wieder anfangen. Als Grabensteiger hatte man hier echt gut zu tun !
  

Da kommt das nächste Bächel aus dem Moor herunter und erklärt, warum das Grabenwasser so braun ist.
      

Wir haben tatsächlich den letzten schönen Herbsttag erwischt: So läßt man sich den Wanderweg gefallen.
    

Dieses Stück ist auch schon wieder reparaturbedürftig.
  

Das nächste Bächlein aus dem Moor spült eine Sandbank in den Graben.
   

Fotomotive für den Genießer…
  

Im eigentlich schon relativ flachen Gelände nahe zum Talgrund erregt diese Klippe (links) ein paar Meter unterhalb des Grünen Grabens (rechter Bildrand) unsere Neugier.
  

Von Nahem sieht sie wie „gespalten“ aus…
   

…und das ist sie auch. Doch von Menschenhand !
   

Das Geländeprofil im Vordergrund verrät, daß hier ein zweiter Graben verlief – möglicherweise der Hinkel´sche erste Versuch, einen Graben nach Pobershau zu führen. Dieser erste Graben wäre demnach schon hier – noch nicht einmal auf halbem Wege – zu tief verlaufen und vermutlich nicht über die Wasserscheide gekommen.
  

Bergauf läßt sich dieser zweite Graben gut verfolgen.
  

Kurz vor dem nächsten asphaltierten Forstweg ist der Graben beiderseits in (ziemlich verwitterten) Holzverzug eingefaßt, ziemlich tief, aber nicht wirklich breit.
  

Hier geht es hinauf zum Lehrpfad durch das NSG Mothäuser Heide. Außerdem stellen wir erfreut fest, daß „die größere Hälfte“ des Hinwegs hinter uns liegt.
   

Gemütlich geht es weiter und sieht ein bißchen wie am Altenberger Neugraben aus…
  

Da hätten wir noch einen sechsten Ablaß in der Ufermauer gefunden.
   

Der Weg biegt jetzt nach Westen ab…
  

Das Tal des Kroatenbachs ist erreicht. Auf der geraden Geländekante unterhalb des Hochwalds gegenüber kommt der Graben von Kühnhaide talwärts an.
  

Das dürre Gras, die tiefstehende Sonne und der Zoom zeigen uns hier am Gegenhang ziemlich deutlich das Profil eines zweiten, etwas tiefer verlaufenden Grabens.  

     


Wir sind am Kroatenbach angekommen.
Hier geht’s schneller weiter:

   


Auf dem oben
schon gezeigten Blatt Pobershau- Reitzenhain aus der Stollnkarten- Sammlung sind die hier einmündenden Bächlein als Sandbächel und Hinterwaldbächel bezeichnet.

 


Der Bachlauf wird geradeaus in den Graben – der im Bild von links vom Gegenhang des Tälchens kommt – eingespeist. Damit es bei Hochwasser keine Ausspülungen gibt, haben die Vorfahren die Mündung des Kroatenbaches „stromlinienförmig“ in den Grünen Graben „eingespeist“.
   

Damit dem Wellnerbach und damit auch der Pockau flußab nicht zuviel Wasser entzogen wird, ist wieder ein Striegel in der Ufereinfassung.
   

Und damit der Kroatenbach nicht zuviel Sand und Schlamm aus dem Moor in den Graben spült, wurde oberhalb der Einleitung ein bildhübscher kleiner Weiher als „Sandfang“ eingerichtet.
    

Am Wegesrand entdeckt: Ein alter Grenzstein.
   

Der Blick durch´s Tal des Kroatenbachs in Richtung Schwarze Pockau. Beiderseits am Waldrand verläuft der Grüne Graben; wir folgen ihm weiter aufwärts (nach rechts)…
   

Eine neuzeitliche Form der Ausbesserung des Pfostenverzugs der Grabeneinfassung.
    

Der Graben zieht sich wieder rechts herum hinaus ins Pockautal...
   

…und wir blicken das erste Mal ins Tal der Schwarzen Pockau hinunter, das hier oben fast auf dem Kamm des Erzgebirges noch längst nicht so tief eingeschnitten ist, wie am Katzenstein.
    

Es geht nur kurz südwärts, dann dreht der Talhang wieder nach Westen…
   

…und wir haben das Seitental des Wellnerbachs erreicht. Wie ein déjà vu: Am Waldrand gegenüber kommt uns wieder der Grabenlauf entgegen.
  

Auch diese Form der Uferbefestigung hatten wir doch gerade eben schon einmal gesehen.
   

Kurz vor der Einmündung des Bachs hat man hier beide Ufer „eingehaust“.  

      


Wir sind am Wellnerbach angekommen.
Hier geht’s schneller weiter:

   


Auf dem oben
schon gezeigten Blatt Pobershau- Reitzenhain aus der Stollnkarten- Sammlung ist auch das Wellnerbächel eingezeichnet.

 


Auch den Wellnerbach leiteten die Vorfahren „stromlinienförmig“ direkt in den Graben um.
   

Die Trockenmauerung ist sehenswert. Auch hier gibt es am „Prallhang“ einen Abschnitt mit „hochkant“ verbauten Gneisplatten. 
   

Hat man wohl "in Serie" gebaut: Ebenso wieder ein (offener) Überlauf in den Wellnerbach und weiter zur Pockau.
  

Und auch hier oberhalb ein Weiher als Sandfang.
   

Dann geht’s wieder ostwärts aus dem Seitental zurück Richtung Pockautal.
  

Wenn man erst mal darauf achtet, erkennt man auch hier beim Blick zurück – dank des vertrockneten Grases sogar ziemlich deutlich – zwischen der Pockau rechts und dem Grünen Graben links am Waldrand im Talhang das Profil unseres zweiten Grabens.
    

Ob die Alten wirklich so gebaut haben? Hier sieht´s doch sehr „gepfuscht“ aus…
  

Der Höhenunterschied zur Pockau beträgt jetzt nur noch ein paar Meter, was uns optimistisch stimmt, das Ende nun bald erreicht zu haben…
   

Tatsächlich tauchen flußauf jetzt die ersten Häuser von Kühnhaide auf.
   

Auch der Graben hat den Waldrand nun erreicht…
   

Den Rest des Wegs geht es am Rand der offenen Aue entlang nach Kühnhaide.
  

Auf der Wiese wird es sumpfig. Dafür finden wir noch einen letzten Ablaß. (Haben Sie mitgezählt?  Wir haben sieben gefunden und die zwei an Kroaten- und Wellnerbach.)
   

Da vorn ist schon die Kühnhaider Hauptstraße (S 216) zu sehen, die von Rübenau nach Raitzenhain führt.
   

Vorher wird aber auch dieses Bächlein noch eingesammelt.
  

Die Unterführung unter der Staatsstraße.  

  


Wir sind am Ende… Oder am Anfang – wie man will.
Hier geht’s wieder zurück:

   


Auf dem oben
schon gezeigten Blatt Pobershau- Reitzenhain aus der Stollnkarten- Sammlung aus dem 19. Jahrhundert sah die Geländesituation noch so aus: Den (Eisen-) Hammer haben wir schon längst nicht mehr gefunden und weiter talauf ist hier sogar noch ein Hohofen eingezeichnet...

 


Der Durchlaß durch die Staatsstraße von der anderen Seite.
  

Links von den Birken verschwindet der Graben wieder in einem Rohr. Laut Topographischer Karte arbeitet irgendwo, wo einst der Eisenhammer stand und heute die Garagen eines Logistikunternehmens, noch eine Turbine und erzeugt Strom. Wir respektieren aber das Schild und kehren für heute um.
    

Den Weg müssen wir nun wieder zurück, denn da steht unser Auto.
  

Wir haben drei von diesen neuen Hinweistafeln entlang des Grünen Grabens gefunden. Ein wenig informativer hätte die Beschilderung vielleicht sein können.

  

 

 

Zum Eisenhammer Kühnhaide

 

1603 wurde der Oberaufseher der erzgebirgischen Flöße, Caspar von Berbisdorf, mit dem Lehngut Kühnhaide erblich beliehen. Dieser ließ, begünstigt durch die großen Holzvorräte der umliegenden Wälder, das erste Eisenwerk errichten, das wenigstens bis 1725 im Besitz derer von Berbisdorf verblieb.

Nach 1744 war es im Besitz der Grafen von Solms (vgl. (38), (39)). Nachdem das Hammerwerk Kühnhaide- Niederschmiedeberg ab 1815 aber stillstand, übernahm der Oberforst- und Wildmeister Johann Georg Friedrich Adolph von Zeng 1818 die Anlagen von den Grafen von Solms und verpachtete es an die Brüder Salzer (40).

Bis 1845 sei das Eisenwerk noch gangbar gewesen (31), (41).

 


Auf dem Meilenblatt von 1787 erkennt man noch den Hammerteich; direkt unterhalb des Eisenhammers wurde der Grüne Graben abgezweigt. Im Vergleich der Karten ist zu beachten, daß die Meilenblätter nach Nordosten verdreht gezeichnet waren. (Die historischen Karten findet man im Kartenforum der Deutschen Fotothek).
 

Auf diesem Ausschnitt der TK No.140 Section Kühnhaide von 1875 gibt es den Hammerteich bereits nicht mehr.

   

 

Was soll man noch sagen: Eine wunderschöne Wanderung, die man unbedingt mal nachmachen sollte. Und eine technische Meisterleistung, die völlig zurecht in der Objektliste der Montanregion Erzgebirge steht. Besonders freute uns schon bei unserem ersten Besuch die Beobachtung, daß Pobershauer Anlieger sich einfach so mal eben um die Reinigung der Filtergitter kümmern und damit zur Erhaltung dieses Technischen Denkmals der Bergbaugeschichte beitragen. Macht weiter so!  

Glück Auf!

J. B.

   

  

Quellenangaben 

  

Wer selber nachlesen möchte, kann in folgender Liste sicher ein paar Hinweise finden, wo man weiter forschen kann:

Hinweis: Die verwendeten Digitalisate des Sächsischen Staatsarchives stehen unter einer
 Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz.

   

          Zur Geschichte des Bergbaus und des Grünen Grabens:

  1. Bestandserläuterungen zum Bestand 40168: Grubenakten des Bergreviers Marienberg,

  2. Bestandserläuterungen zum Bestand 30012: Amt Lauterstein,

  3. Bestand 10036 (Finanzarchiv), Loc. 36091, Rep. 09, Sect. 1, Nr. 1117: Adjunktur des Marienberger Bergmeisters Martin Hiller durch Christian Siegel, 1660,

  4. Bestand 40168 (Grubenakten des Bergreviers Marienberg), Nr. 687: Molchner Stolln bei Pobershau, 1677 sowie 1737-1747,

  5. Ebenda, Nr. 134: Zinnerne Flasche Fundgrube, ab 1773 Zinnerne Flasche samt Ursula Fundgrube, ab 1789 Christbescherung samt Zinnerne Flasche Fundgrube, am Wildsberg bei Pobershau, 1769 – 1802,

  6. Ebenda, Nr. 701: Molchner Stolln bei Pobershau, Durchschlag des Stollnortes nach Schwerter Fundgrube am Wildsberg, 1769,

  7. Ebenda, Nr. 681 und 682: Molchner Stolln bei Pobershau, 1768 – 1831,

  8. Ebenda, Nr. 854: Reiche Hoffnung Stolln samt Schöneburg Fundgrube, ab 1799 Reiche Hoffnung Stolln samt Münzmeister Fundgrube, Sonnenring Fundgrube und Goldkrone Stolln, am Wildsberg bei Pobershau, 1770 – 1812,

  9. Ebenda, Nr. 781: Ober Neuhaus Sachsen Fundgrube samt Feste Burg Fundgrube und Johannes Stolln am Wildsberg bei Pobershau, 1772 – 1807,

  10. Ebenda, Nr. 311: Gottes Vertrauen Fundgrube am Hohen Wildsberg bei Pobershau, 1779 – 1790,

  11. Ebenda, Nr. 176 und 177: Christbescherung Fundgrube, ab 1789 samt Zinnerne Flasche Fundgrube, ab 1820 Christbescherung Fundgrube, am Wildsberg bei Pobershau, 1799 – 1828,

  12. Ebenda, Nr. 470: Haubolds vereinigt Feld am Wildsberg bei Pobershau, 1851 – 1869,

  13. Ebenda, Nr. 784: Pobershauer Vereinigt Feld Fundgrube am Wildsberg und Martersberg bei Pobershau. 1856 – 1859,

  14. Bestand 40001 (Oberbergamt Freiberg), Nr. 1601: Reparatur des Grünen Zeuggrabens 1724 zum Nutzen der Pobershauer Zechen bei Marienberg und Einbeziehung der Gewerken bei den Schießwecken…, 1725,

  15. Bestand 40013 (Bergamt Marienberg), Nr. 1447: Weiterer Forttrieb der königlichen Stölln, inbesondere des Weiße Taube Stolln und Michaelis Stolln, darin u.a. Durchtreibung des Flachen Felsens am Grünen Graben mit einer Rösche und Abwerfung der Fluter, 1740 – 1742

  16. Ebenda, Nr. 0160: Grüner Graben bei Pobershau und Gesuch um einen landesherrlichen Beitrag für seine vollständige Reparatur, 1742 – 1747,

  17. Bestand 40024-18 (Landesbergamt Freiberg), Nr. 200: Grüner Zeuggraben bei Pobershau, 1866 – 1926,

  18. Bestand 40087 (Revierverband Obergebirgisches Revier), Nr. 165 – 168: Grüner Zeuggraben bei Pobershau, 1869 – 1927,

  19. Bestand 40027 (Oberbergamt Freiberg), Nr. 0312: Grüner Graben zu Pobershau, 1939 – 1948,

  20. Bestand 40092 (Industrieverwaltung 6: Erzbergbau), Nr. 129: Wasserüberlassungsvertrag zwischen der Gewerkschaft Saxonia Bavaria, Freiberg und der Baumwollspinnerei Carl Ahner, Pobershau als Abnehmer, 1940 – 1947

  21. Bestand 40073-1 (Bergschadenkundliche Analysen), Nr. 036: Pobershau im Erzgebirge, sowie Bestand 40073-2 (Risse), Nr. 0865 bis 0907.  
      
       
    Weitere Quellen:
      

  22. Kalender für den Berg- und Hüttenmann, 1827 - 1851,

  23. Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann, 1852 - 1872,

  24. Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen, 1873 - 1918,

  25. Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen, 1919 - 1938,

  26. Bergwerksverzeichnis des Oberbergamtes Freiberg, 1939 - 1942,

  27. O. Wagenbreth, E. Wächtler et al.: Bergbau im Erzgebirge, Technische Denkmale und Geschichte, 1990

  28. W. Bogsch: Der Marienberger Bergbau seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, 1966

  29. Wismut GmbH: Chronik der Wismut (digitale Ausgabe), 2003,

  30. Bergbrüderschaft Pobershau e.V. (Hrsgr.): Bergbaulehrpfad Pobershau - Mĕdĕnec, 2013

  31. Wikipedia: u.a. Stichworte Grüner Graben, Pobershau, Kühnhaide, Pockau

  32. kuehnhaide.de, pobershau.de, bergstadt-marienberg.de,  

  33. montanregion-erzgebirge.de, monte.hrz.tu-freiberg.de

  34. molchner-stolln.de

  35. mineralienatlas.de

  36. naturschutzzentrum-erzgebirge.de

  37. Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz zur Festsetzung des Naturschutzgebietes „Mothäuser Heide“ vom 6. März 2003 (SächsABl. S. 347)
      
      
    Zum Eisenhammer in Kühnhaide:
      

  38. Bestand 10036 (Finanzarchiv), Loc. 39131, Rep. 18, Wolkenstein, Nr. 0106b: Gesuch des von Berbisdorf auf Rückerswalde um weitere Belieferung seiner Hammerwerke Kühnhaide, Ober-, Mittel- und Niederschmiedeberg, Schmalzgrube, Neunzehnhain und Jöhstadt mit Schragenholz aus den königlichen Wäldern, 1725

  39. Ebenda, Loc. 41680, Rep. 62, Nr. 3484: Gesuch des Grafen Friedrich Ludwig zu Solms als Besitzer der Rittergüter und Hammerwerke Kühnhaide, Rückerswalde und Niederschmiedeberg um Stamm- und Schragenhölzer für die Reparaturen an seinen Gebäuden, 1744 - 1752

  40. Bestand 30694 (Grundherrschaft Kühnhaide bei Marienberg), Nr. 07: Verpachtung des Hammerwerks Kühnhaide mit Niederschmiedeberg an die Gebrüder Salzer, 1818

  41. Bestand 40022 (Hammerwerksinspektion Schneeberg), Nr. 174: Revisionsprotokolle vom Hammerwerk Kühnhaide mit Niederschmiedeberg, 1824 - 1826