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Einführung
Segen Gottes Fundgrube
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Ergänzungen zum Communbergbau der Stadt Zwönitz
Erstellt Oktober 2016. Letzte Ergänzung Mai 2019.
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Die Segen Gottes Fundgrube
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Wir
beschreiben die Gruben nachfolgend in ihrer geografischen Lage von Südwesten
nach Nordosten talaufwärts.
Diese Grubenanlage wurde etwa 400 m talaufwärts von „Neues Glück“ angeschlagen. Es sollte als ein sogenannter „Tiefer Stolln“ das Dittersberger Gebirge erschließen und die Bergfreiheit der Stadt sichern helfen.
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Der
„Hilfe Gottes Stolln“ erbrachte für die Stadt Zwönitz bekanntlich keine Erzanbrüche.
Lediglich das Wasser des Stolln war der Stadt sehr nützlich. Aber ein
Flachbrunnen reichte ja kaum für die Bergfreiheit aus. Die von der Bürgerschaft
gern gesehene und vollmundig genutzte „Befreiung von der halben Land- und Trancksteuer“ konnte nur durch Erzanbrüche gesichert werden.
Am damals wohl noch bergmännisch unverritzten Dittersdorfer Gebirge hegte man mit einer neuen Stollnauffahrung diese Hoffnung. 1732 wurde der Stolln deshalb „schwunghaft begonnen“ und sogleich mit einem Steiger, einem Hauer und einem Grubenjungen belegt. Vorrang hatte aber der „Hilfe Gottes Stolln“ für die Wasserversorgung der Stadt Zwönitz, der von der neuen Belegschaft instand gehalten werden mußte. Auch wartete man auf die Auswertung von aufgefundenen „Erzproben“. So sollte der eigentliche Vortrieb bei „Segen Gottes Fundgrube“ erst 1741 beginnen. Generell erfolgte der Vortrieb dieses Hoffnungsbaus auf kleinen erzfreien Quarzgängen und Schieferletten im Schluff- und Tonschiefergebirge. So wurde unter dem Steiger Ehrenfried Bock der Stolln unweit der Papiermühle – heute ein Holzhandel - anfangs im Quergestein gut 12 Lachter aufgefahren. Die Profilhöhe wurde mit ¾ Lachter gehalten. Ein überfahrener Gang von bis 2 Zoll Mächtigkeit aus Quarz und grauen Letten wurde über 20 Lachter aufgefahren, ohne jedoch jegliche Spuren von Erz anzutreffen.
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Das
Hauptstollnort ist dann weiter Richtung Osten verlängt worden. Hier traf man
mehrere Gänge von bis zu 6 Zoll Mächtigkeit, aber ohne abbaubare Erze an. Der
Vortrieb erfolgte bis dato nur mit Schlägel und Eisen. Die Kosten für einen
Lachter Vortrieb beliefen sich dabei auf gut 8 Taler inklusive der
Bergeförderung. Man beschäftigte mittlerweile 3 Berghäuer und konnte die
Betriebskosten kaum decken. Neben der Untersuchung einiger Gänge und
Lettenklüfte sollte ein Flügelort noch 30 Lachter weiter in Richtung der
Viehtrift aufgefahren werden, wo der Stolln dann 24 Lachter unter Tage einkommt.
Hier hatten die Ruthengänger wieder mal bauwürdige Erzgänge festgestellt…
1759 erreichte der Stollnvortrieb gut 100 Lachter Erlängung ohne bauwürdige Erze anzutreffen. Man versuchte den Stollnvortrieb durch die Anwendung der Bohr- und Schießarbeit zu erleichtern und zu verbilligen. Doch die dabei entstehenden „bösen Wetter“ zogen im Stolln nur sehr schlecht ab und man gab diesen Versuch wieder auf. Die Kosten je Lachter Vortrieb lagen bei etwa 12 Taler. 1767 erreichte die gesamte Auffahrung des Stolln eine Länge 187 Lachter, nach wie vor ohne jegliche Erzfunde. Lediglich an einem Ort habe man einen „weißen Gang“ überfahren, welcher geringe Mengen an Salpeter, schwarzer Blende und Quarz führte – was auch immer dies sein sollte. Ähnliche Angaben finden sich zu Hauf in den Bergamtsprotokollen und sollten wohl immer wieder die Hoffnung von „reichen Anbrüchen“ schwergewichtig unterstreichen. Um 1769 kam der Grubenbetrieb bei „Segen Gottes Fundgrube“ zum Erliegen. Die Commun der Stadt Zwönitz hatte sich einem neuen Projekt zugewandt: Der bereits beschriebenen Stollnanlage „Neues Glück“.
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Um 1776
wurde die Grube noch einmal kontrolliert, für nicht mehr fahrbar befunden und
daher auch in Frist gesetzt . Ab 1780 verfiel die Anlage zusehends und
geriet in Vergessenheit. Bis 1992 durch eine AB-Maßnahme der Stadt Zwönitz die Stollnanlage wieder geöffnet und mit einem neuen, gemauerten Stollnmundloch versehen wurde. Dabei wurde die Anlage auch erschlossen und mit Tragwerk versehen. Mittlerweile verfällt auch dieses Tragwerk schon wieder zusehends und müßte erneuert werden, was aber für eine Befahrung von Bergbaufreunden unbedeutend ist. Da die Grube weitestgehend ohne jeglichen Ausbau standfest und auch der Mundlochbereich in Mauerung gesetzt ist, besteht für die Zukunft dieses Objektes wenig Sorge. Im Winter dient der Stolln als Fledermausquartier. Für uns ist die Fundgrube „Segen Gottes“ die wohl interessanteste Anlage des Zwönitzer Bergbaus aus dem 18. Jahrhundert.
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Streckenprofil der nordöstlichen Streckenauffahrung … |
… vor Ort. |
Der Blick von schräg oben in eine größere Nische … Auf dieser Strecke gibt es noch einige nicht ganz zu erklärende Sachen, die man unter dem Thema Nischen zusammen fassen könnte.
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Kleine Nische … |
Noch eine Nische - aber als Bühnloch für ein Holz unverwendbar und an der völlig falschen Stelle. |
Weitere Zeichen sind die Markierungen der Grubenfeldgrenzen … |
Noch eine Markscheide ... |
Wir setzen unsere Tour auf der Hauptauffahrung fort: Ein angefangenes Gesenk … |
… und ein weiteres von unbekannter Tiefe. |
Wir erreichen ein erstes Streckenkreuz, dessen Entstehung aufgefundenen Gangstrukturen geschuldet ist. |
Der Flügel nach Norden. Auffällig in dem gesamten Bergwerk ist das äußerst sauber heraus gehauene Profil. |
Auf dem nach Norden aufgefahren Flügel gibt es noch ein weiteres Streckenkreuz einer Auffahrung. Diese ist aber teilweise verfüllt worden und nur kriechend befahrbar. |
Vor Ort. |
Das Streckenkreuz dieses Flügelortes. |
Das Gegentrum der vorigen Auffahrung. Da die Grubenanlage viele Jahrzehnte dauerhaft unter Wasser stand, ist die Lage der Luftblasen an der Firste noch gut sichtbar. |
...und auch hier vor Ort. |
Auch die Endschaft der nördlichen Auffahrung haben wir jetzt erreicht. Bemerkenswert hier wieder das sauber ausgehauene Profil, die Strosse und die Auflagen für das Tragwerk. Das Tragwerk diente in diesem Fall wohl nur der Bewetterung! |
Das Streckenkreuz von Hauptauffahrung mit dem nach Norden abzweigenden Flügel aus einer anderen Richtung betrachtet. Wir fahren weiter auf der Hauptauffahrung Richtung Osten … |
… mit Wasserstandsmarke und wieder sauber ausgehauenen Profil. |
Etwas Graphit im Gebirge eingebettet … |
Wohl einzig brauchbare Material in diesem Bergwerk? |
Weiter auf der Hauptstrecke bis vor Ort. Es folgen daher nur noch Streckenbilder … |
Dieses eher runde und absetzige Profil ist der kurzzeitigen Anwendung der Bohr- und Schießarbeit geschuldet. |
Hier wieder unter Anwendung von Schlägel und Eisen … |
Das ist halt Altbergbau... |
Noch mehr Impressionen. |
Fotografische Experimente... |
...mit Gegenlicht. |
Auch hier vor Ort. |
Die Ortsbrust mit dem letzten Einhieb und "rotem Sinter".
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Der St. Christoph Stolln am Hammerberg
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Auch
diese Stollnanlage war lange vergessen, in der Landschaft völlig unkenntlich und auch keine
Grubenrisse wiesen mehr auf ihre Lage hin. Nur auf einem alten Meilenblatt war dieser Stolln noch vermerkt.
Damit war es möglich, eine alte in den Hammergraben
mündende Steinschleuse als die frühere Entwässerung des Stollns zu deuten. Im
Rahmen einer AB-Maßnahme, wie bei anderen Zwönitzer Stolln auch, erfolgte die
Freilegung und Rekonstruktion des Stollnmundloches. Damit ist der „St. Christoph Stolln“ heute ein Bestandteil des Zwönitzer Geschichtslehrpfades.
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Ursprünglich wollte man mit dieser Grubenanlage den sogenannten Hammerberg nach
bauwürdigen Erzgängen untersuchen. Der Stolln verläuft querschlägig anfangs
südwestlich und wendet sich aber zwischen 40 m und 60 m gänzlich nach Westen.
Das Gebirge selber besteht aus Glimmerschiefer mit Einschlüssen von Quarz und
Feldspat in unterschiedlicher Größe und zeigt einige Nord-Süd streichende Klüften
und Störungen. An einigen Stellen sind Eisen- und Mangansinterungen zu
beobachten, aber fast keine erzführenden Gangstrukturen. Lediglich bei etwa 20 m
Entfernung vom Mundloch ist ein kleiner Spatgang angefahren, der aber keine heute visuell
noch erkennbare Erzführung aufweist und teilweise versintert ist. Nach etwa 120 m ist im
Bereich einer Kluft durch einige herausgerutschte größere Gesteinsplatten der Stolln versperrt, ließe sich aber problemlos aufwältigen.
Das Stollnprofil ist wieder mit 1 Lachter bis maximal 1 ¼ Lachter in der Höhe mit elliptischer und auch gerader (!) Firste mit einer Breite von etwa ¼ – ⅜ Lachter aufgefahren. Als Vortriebsmethode wurde Bohren und Schießen mit anschließenden Nachschlägeln der Stollnkontur angewandt, was heute noch sehr schön sichtbar ist. Der Vortrieb ist hier sehr eindrucksvoll mittels Jahrestafeln und Quartalswinkeln belegt. Das Ansteigen des Stollns im Gebirge läßt sich sehr gut anhand der sichtbaren Wasserstandsmarken verfolgen. Aufgrund des etwas eisenhaltigen Wassers ist der vor der Aufwältigung unter Wasser befindliche Teil des Gesteins schwarz verfärbt und bietet einen eigenartigen Kontrast zum hellen Glimmerschiefer, was in unserer Fotodokumentation gut sichtbar wird. Angeschlagen wurde der „St. Christoph Stolln“ im Mai 1776 und war als Aufschluß des Gebirges, nicht nur des Hammerberges, sondern des ganzen „Ziegenberger Gebirges“ gedacht. Es sollte die südöstliche Aufschließung werden. Doch die Richtungsänderung auf West läßt auf die Änderung der ursprünglichen Pläne schließen, zumal die Entfernung dahin sehr groß war. Der Vortrieb des Stolln ist nur durch einen Bergmann bewerkstelligt worden. In diesem Fall begann der Steiger Johann Gottlieb Hoffmann ab Juni 1776 mit der Ausführung der Arbeiten und ist dann um 1790 im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger, Steiger Martin von „Felsbauend Glück“ setzte die Arbeiten noch bis 1795 fort und ging dann ebenfalls in Ruhestand. Dabei führte Martin nur die Aufsicht über einen auf dem Stolln anfahrenden Bergmann. Die Grube ist ab 1795 wieder durch zwei Bergleute betrieben worden. Zum einem Steiger Stoll und zum anderen ein Bergmann Namens Göldner. Um 1801 erreichte der „St. Christoph Stolln“ eine Auffahrungslänge von gut 80 Lachter. Wegen der hohen Gestehungskosten je Lachter Vortrieb, der schlechten Zahlungsmoral der Gewerken und der fehlenden Aussicht auf gewinnbare Erzvorkommen fiel das Berggebäude zum Quartal Crucis 1805 ins Freie. Kurz vor Schluß wurde das Ort nochmals um ½ Lachter fortgebracht auf nunmehr 80 ½ Lachter (161 m) Auffahrungslänge, ohne dabei auch nur einen bauwürdigen Gang anzutreffen.
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Der erste „Wintergast“ schon im warmen Oktober? Oder: Wer zuerst kommt, malt zuerst! |
Eine schwebende, mit Letten ausgefüllte Kluft im Glimmerschiefer... |
Noch mal im Detail. Der im Stolln vorhandene rötliche Schlamm ist aus solchen Klüften ausgewaschen. |
Streckenbild im hinteren Bereich der Auffahrung. |
Die Jahrestafeln sind etwas ungewöhnlich: Hier die 1 7 9 6. |
Streckenbild mit Wasserstandsmarke. |
Die nächste Jahrestafel. |
Die nächste... Alle gleichartig. |
Wieder geräumiges Stollnprofil mit gerader Firste. |
Durch die Bruchkante schwierig auszuleuchten: Aber hier ist die 1800 eingeschlagen. |
Noch ein Quartalswinkel... |
Kurz vor der Endschaft des Stollns. |
Wir müssen da auf jeden Fall mal nachschauen, warum es nicht mehr weiter geht. Eine quer verlaufende Störung mit Letten ist die Ursache. Einige große Gesteinsplatten sind heraus gerutscht und versperren die Strecke... |
...wie man hier sieht. |
Auf dem Rückweg... |
...noch einige "Lichtspielerei". |
Dann wieder das Mundloch. |
Erst mal eine Pause nach der kleinen Tour und dann geht es weiter. Denn Übertage ist blauer Himmel und Sonnenschein, ideales Fotowetter für Bergbaulandschaften...
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Der Communstolln Felsbauend Glück an der
Brandleithe
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Bei
dieser Anlage handelt es sich um den letzten Communstolln der Stadt Zwönitz. Es
ist auch nur ein Untersuchungsstolln oder besser ein typischer „Hoffnungsbau“
des „Berggeschreyß“ im 18. Jahrhundert und diente hauptsächlich dem Erhalt der
Privilegien – wie der Befreiung von der halben „Land- und Tranksteuer“ –
zugunsten der Zwönitzer Bürgerschaft.
Diesem Projekt standen schon weitere Untersuchungsstolln voran, so wie die oben schon beschriebenen Gruben „Neues Glück“, „Segen Gottes“ und auch der „St. Christoph Stolln“.
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Der
Ansatzpunkt des „Felsbauend Glück Stollns“ war nur etwa 300 m vom Mundloch des
„Christoph Stolln“ entfernt, jedoch am gegenüberliegenden Gebirge des Tales, nur
wenige Meter neben dem Zwönitzbach. Der Stolln selber ist in Richtung Osten im
Glimmerschiefer des Erzgebirges vorgetrieben. Zum Vortrieb kam auch hier Bohren
und Schießen mit anschließenden Nachschlägeln des Stollnprofiles zum Einsatz. An
einigen Stellen sind noch heute die „Bohrpfeifen“ als Beleg für diese
Technologie gut zu sehen.
Das Profil des Stolln entspricht größtenteils dem eines Erb- oder Wasserlösestollns mit reichlich 1 Lachter bis 1 ¼ Lachter Höhe, aber meist mit gerader (!) Firste und leicht elliptisch geformten Stößen, wobei die Breite zwischen ¼ und ½ Lachter beträgt. Der Stolln war zu Betriebszeiten noch mit Tragwerk versehen, dessen Widerlager sich im Stolln noch finden lassen. Nur wenige Meter nach dem Mundloch ist eine kleine Kluft überfahren worden. Diese führt etwas Quarz und Kalkspat, ist aber ohne jegliches Erz. Sonst sind im Glimmerschiefer nur Quarz und Feldspat als Einschlüsse in verschiedener Größe zu beobachten. Der Stolln schließt das Gebirge auf einer horizontalen Distanz von gut 90 m auf, dabei geht bei 80 m noch ein fast 20 m langes Nebenort in südliche Richtung ab, ohne an einer Stelle Gangstrukturen auszurichten. Neben der „Inschrift“ des Steigers Martin finden sich nur noch vier Jahrestafeln im hinteren Bereich des Stollns. Nur wenige Meter nach dem Mundloch ist der Vortrieb mittels der eingehauenen Anfangsbuchstaben der jeweiligen Quartale markiert. Dabei schwankt die Vortriebsleistung zwischen 0,7 m und 1,2 m. An keiner einzigen Stelle ist der Grubenbau bruchgefährdet, zumal auch der Mundlochbereich mit Flügelmauern versehen ist. Für die Umsetzung des Stollnprojektes ist 1783 sogar eine Gewerkschaft, eher aber eine Eigenlöhnergesellschaft gegründet worden, die von einem Lehnträger namens Teumer angeführt wurde. Neben Zwönitzer Bürgern sollen auch „Auswärtige“ beteiligt gewesen sein. Sämtliche bergmännischen Arbeiten sind nur durch eine Person bewerkstelligt worden. Der Steiger Martin fuhr von 1783 bis zur Einstellung des Grubenbetriebes 1805 auf der Anlage an und hinterließ an der Endschaft des Haupttraktes seinen Namenszug. Im Jahr 1816 erinnerte man sich im Oberbergamt zu Freiberg wieder an diesen Stolln, hatte doch in einem Fahrbogen aus dem Jahr 1809 gestanden, daß man hier Alaunschiefer gefunden hätte. Tatsächlich berichteten die Beamten aber nur von einer Sage, die in Zwönitz umginge, über ein altes Alaunwerk an der früheren Herrenmühle. Nur in den „am vorgerichteten Lichtloch ausgeförderten Massen“ wollten die Beamten „Spuren von Alaunschiefer“ gefunden haben (40001, Nr. 2150). Diese Notiz erregte vorallem deshalb Aufmerksamkeit, weil Sachsen infolge des Wiener Kongresses 1815 große Teile seines Territoriums ‒ und mit diesem auch sein wichtigstes Alaunwerk in Schwemsal bei Bad Düben ‒ an Preußen abzutreten hatte.
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Da diese Grubenanlage keinerlei bergmännische Bedeutung erlangte, geriet sie in Vergessenheit und auch die Natur sorgte für das Verschwinden des Mundloches aus dem Landschaftsbild. Für die Wiederauffindung dieser Stollnanlage standen nur wenige Archivmaterialien und einige Hinweise im Rahmen von Flurbezeichnungen zur Verfügung, die nur für das Eingrenzen eines engeren Suchkorridors reichten. Der Mundlochbereich war von teilweise 100jährigen Fichten bewachsen und das Mundloch selbst nur eine unscheinbare Vertiefung. Die eigentliche Auffindung gelang mit der doch so umstrittenen Wünschelrute, die für solche Angelegenheiten noch heute recht oft bei den Bergbaufreunden und auch bei Bergsicherungsbetrieben (!) zu finden ist. Um 1995 wurde die Stollnanlage im Rahmen einer AB-Maßnahme geöffnet und das Mundloch für die Einbindung als bergbaulicher Sachzeuge in den Geschichtslehrpfad um Zwönitz saniert. Nebenher ist der Stolln auch bei Fledermäusen und Kriechtieren beliebt und stellt ein ideales Quartier für die regionale Tierwelt dar.
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Wir hoffen, daß wir unseren Lesern auch hier etwas Unbekanntes zeigen konnten. Glück Auf! L. M.
Verwendete Quellen:
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