Der Bergbauverein
„Altbergbau Freiberger Land e.V.“ stellt sich vor:
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Schon zu Beginn der achtziger Jahre interessierten sich einige Jugendliche für eine seltsame Quelle in dem kleinen Busch am Ortseingang von Frankenstein. Das rostfarbene Wasser konnte nicht von einer natürlichen Quelle stammen und weckte das Interesse umso mehr. Man versuchte den Wasseraustritt mittels eines kleinen Grabens vom Tal aus zu erschließen, was auf den Unmut des Grundbesitzers stieß! Er verwendete das Wasser „aus dem Berg“ als Viehtränke für seine Kühe. Erst viele Jahre später waren sich die nunmehr Erwachsenen bewusst, an einem Stollnmundloch dar Altvorderen gegraben zu haben.
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Aber
sie kamen wieder. Im Oktober des Jahres 1999 begannen die Bergbauenthusiasten
mit der Ausgrabung des Stollnmundloches. Nunmehr war man auch durch das Studium
von Bergakten über den Stolln genau informiert, es handelte sich um den
„Tiefe Anweisung Gottes Stolln“ der Grube „Daniel Erbstolln“ zu
Frankenstein. Es war die Wasserlöse eines ganzen Grubenfeldes und der Schlüssel
zu einem seit 1842 auflässigen, hochinteressanten lokalen Bergbaugebiet!
Gearbeitet wurde in der Freizeit - meistens bei Nacht. Ein alter Notstromgenerator lieferte den Strom für das Licht und diesmal waren alle naheliegenden Nachbarn auch eingeweiht. Wieder zog man einen Graben Nacht für Nacht auf tiefer Sohle vom Tal her zum Wasseraustritt des verbrochenen Mundlochs.
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In der Nacht vom 10. – 11.04.2000 erreichte man die Wasseraustrittsstelle und der Druck des angespannten Wassers war viel zu groß. Schlagartig löste sich die Bruchstelle und ein gelbrotes Gemenge aus Wasser, Schlamm und altem Holz ergoss sich mit viel Getose in das Tal der Kemnitz. |
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Der kleine saubere Bach war
natürlich schlagartig gelbrot eingefärbt und tönte auch noch die Striegis bis hinunter zur Wiesenmühle
ein! Aufmerksame Bürger
alarmierten am nächsten Morgen die zuständigen Behörden, die zunächst ratlos
nach der Ursache fahndeten.
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Zu
dieser Zeit war das Betreten und auch Öffnen von unterirdischen Hohlräumen
noch unter strafrechtliche Verfolgung gestellt! Es galt noch die
Hohlraumverordnung der ehemaligen DDR, einer anerkannten unmenschlichen Diktatur
und das inmitten unserer demokratischen Gesellschaft?
Montanarchäologische Grabungen engagierter Heimatforscher waren darin nicht
vorgesehen und schnell war man als "Schwarzbefahrer"
abgestempelt...
Das
Ereignis illustriert aber auch, welche Gefahren durch unbekannte und vergessene
Bergbauhohlräume hervorgerufen werden können. Da die finanziellen Mittel
der Landesbehörden zur Erforschung des Altbergbaus begrenzt sind und auf akute
Schadstellen konzentriert werden müssen, leisten die Hobbyforscher bei sauberer
Absprache und Organisation oft einen wirklich anerkennenswerten Beitrag zur
Beseitigung potentieller Gefahrenquellen. |
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Nach
der erfolgten Erstbefahrung des Stolln entschied man sich für das Weitermachen
und gründete auf Anraten der Bergamtes Chemnitz im September 2001 den heutigen Verein.
Inzwischen
weisen entlang des "Bergmannspfades" quer durch den Wald kleine
Wegweiser auf die Lage des Bergwerkes hin.
Seitdem setzen sich die Mitglieder des Bergbauvereins „Altbergbau Freiberger
Land e.V.“ für die Erhaltung des untertägigen Denkmals ein. |
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Auf
die Fahnen haben sie sich die Aufwältigung des „Tiefen Anweisung Gottes
Stolln“ und die Pflege bergmännischer
Traditionen im Raum Freiberg geschrieben. Letzteres ist ja schon im „Projekt
Bergkittel“ vorgestellt worden. Der Tiefe Anweisung Gottes Stolln - kurz
"TAGS“ - wird kein Besucherbergwerk werden, ist aber einmal im Jahr zum
Tag des Geotops, für bergbauinteressierte Bürger befahrbar. Die vom
Oberbergamt Freiberg erteilte Befahrungsgenehmigung beinhaltet diese
Ausnahmeregelung. Wer Interesse am Besuch des Objektes hat, wendet sich bitte
über die angeführte Adresse direkt an den Verein. |
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Ansprechpartner:
Altbergbau
Freiberger Land e.V. Telefon: 037328 / 16893
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