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Zur Himmelfahrt Fundgrube - einer Grubengesellschaft des 19.Jahrhunderts - gehörte außer dem Reich Zecher-, dem David- und dem Thurmhofschacht auch der Abrahamschacht. Besucht man nach der letzten Führung auf der Alten Elisabeth die Thurmhofer Radstube, wird man von der Himmelfahrtsgasse aus gewöhnlich über den Schachtweg geführt und kommt hier vorbei. 

Nachdem man auf der "Alten Elli" - wie die Freiberger ihr ältestes (seit 1913) Bergbaumuseum liebevoll nennen - ein Grubengebäude aus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts besichtigt hat, kommt man hier nun gewissermaßen in der Neuzeit an: Scheidebank und Verwaltungsgebäude sind recht "moderne" und geräumige Bauten. Das Gebäudeensemble ist noch nahezu vollständig und umfaßt daneben die alte Bergschmiede, Mannschaftshaus, Altes Huthaus und Setzwäsche. 

Besonderheiten hat die Schachtanlage gleich mehrere: Zum einen fällt der "Erzbahntunnel" an der Auffahrt zum Schachtweg ins Auge. Während in Nürnberg oder Leipzig noch an den ersten Fernbahnen gebaut wurde, liefen hier in Freiberg die Hunte schon längst - noch von Pferden gezogen, aber schon auf Eisenschienen - von Schacht zu Schacht und weiter zur Davider oder Thurmhofer Wäsche. 

Besonders ist auch die Antriebstechnik des Schachtes selbst: Unter dem Treibehaus lagen eine Kunstrad- und eine Kehrradstube übereinander. Das vom Thurmhofschacht über den Himmelfahrter Wasserlauf hier ankommende Wasser wurde hier zweimal genutzt und floß dann weiter in Richtung David- und Bärschacht - nur eben wieder rund 20 m tiefer. Die Förderseile wurden von der Kehrradstube aus zunächst im Schacht nach oben geführt, über Seilscheiben umgelenkt und dann die Fördertonnen aufgezogen. Daher besitzt dieser Schacht kein typisches Fördergerüst, sondern ein turmartiges Treibehaus. 

Lange Zeit war hier in der ehemaligen Scheidebank das "Drusenkabinett" - die Lokalsammlung des VEB (K) Bergbau- und Hüttenkombinates "Albert Funk" - untergebracht. Inzwischen ist sie auf die Reiche Zeche umgezogen - damit es die Touristen etwas einfacher haben und dort alles auf einmal bestaunen können. 

Zum Glück aber haben die alten Gebäude inzwischen wieder neue Nutzer gefunden, so daß  das Ensemble erhalten bleiben wird. Nur die älteren Gebäude am Südrand der Halde sind so stark geschädigt, daß der Verfall wohl nicht mehr aufzuhalten ist.
   


 Auffahrt von der Himmelfahrtsgasse: Vorn die Bergschmiede, im Hintergrund links das Treibehaus, rechts das Verwaltungsgebäude. 
 

Links unterhalb der Auffahrt verläuft der "Erzbahntunnel" unter der Halde hindurch. 
 

Auch das Verwaltungsgebäude mit seinem eigenwilligen, quadratischen Grundriß 
wird zur Zeit restauriert. 
 

In die Bergschmiede ist ein Motorradhandel eingezogen. Hinter dem Treibehaus schaut die Scheidebank durch - sie wird durch ein Antiquariat genutzt. Unter dem Treibehaus das Südportal 
des Erzbahntunnels.  
   

Das Ensemble vom Schachtweg aus: Links der Straße Setzwäsche und Altes Huthaus, dahinter das Verwaltungsgebäude auf der Halde. Rechts das Mannschaftsshaus, dahinter das Dach der Bergschmiede und das Treibehaus.
  

Ein Zeugnis aus dem Abraham- Schacht hat uns übrigens auch E. Heuchler hinterlassen...
  
Falls Sie`s oben nicht erkannt haben: Hier der Ausschnitt nochmal größer. Diesen Füllort im Bild oben hat Heuchler dem Abrahamer Schacht nachgestaltet. 

 

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