Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de
Erstellt Mai 2009, letzte Aktualisierung Juli
2015.
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Die
Schwungrad- Haspel
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Ein Beispiel einer gleichermaßen simplen, wie effizienten Lösung mit einfachsten mechanischen Mitteln kann man am erstmals im Jahr 1529 in den Bergwerksakten erwähnten St.Bartholomäus- Schacht in Brand-Erbisdorf bestaunen. Man muß dazu vorneweg
aber ein wenig ausholen: Das hatte zwei einfache
Gründe: Erstens hat ein ordentliches Hanfseil ein ganz schönes
Eigengewicht und wenn es immer länger wird, wird das Tau irgendwann
schwerer als die Tonne, die damit gezogen werden soll. Zweitens kann man
das Tau auf der Haspelwelle nicht unendlich über- oder nebeneinander aufwickeln.
Mit jeder Lage Tau steigt nämlich der Durchmesser der Welle und damit
das Drehmoment - sprich, die Kraft - die der Haspelknecht zum Haspeln
aufwenden mußte. Erst die maschinelle Fördertechnik - zuerst von
"Pferde-Göpeln" oder "Kehrrädern", später von
Dampfmaschinen angetrieben - machte tiefere, durchgehende Schächte möglich. Hier nun hat sich
Maschinenbaudirektor J. F. Mende im Jahr 1783 etwas Besonders einfallen lassen: Mit dieser absolut einzigartigen, anhand von
Originalzeichnungen 1995 durch die Bergsicherung Schneeberg rekonstruierten und voll funktionstüchtigen
Konstruktion konnten zwei Haspelknechte die gesamten 80 Meter
Schachtteufe "in einem Zug" überbrücken. |
Wenn Sie diese Anlage
auch einmal "erleben" wollen, müssen Sie sich im Museum
"Huthaus Einigkeit" anmelden. Da diese kleine Schauanlage
nicht so bekannt ist, wie die großen Schwestern im benachbarten
Freiberg, lohnt es leider für den Verein noch nicht, sie jeden Tag zu
öffnen. Auch den Schacht selbst kann man bis in etwa 25 m Tiefe
befahren - dazu sollten Sie aber einigermaßen sportlich sein, denn das
Fahrtentrum ist sehr eng. |