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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

Erstellt April 2009, letzte Aktualisierung Juli 2015.
  

Die Untere Radstube
am Neuen Kunstschacht von Gottes Geschick zu Langenberg

 


 

Die Untere Radstube am Neuen Kunstschacht von Gottes Geschick konnte erst nach 1834 in Betrieb gehen, da erst ab dem Durchschlag des Unteren Treue Freundschaft Stollns in das Grubenfeld ein Wasserablauf in diesem Niveau im freien Gefälle möglich war. Das Kunstrad war danach bis zur Einstellung des Abbaus um 1875 in Betrieb und hob Grubenwässer aus dem Schachtsumpf im Niveau der 1/2 5.  Gezeugstrecke (223 m untertage) bis auf das Niveau des Treue Freundschaft Stollns (52 m untertage), also über 170 m. Da eine Saugpumpe nicht viel mehr als 7 m Hub (mit Druckleitung zum nächsthöheren Wasserkasten rund 10 m) schafft, kann man schnell einmal überschlagen, daß allein dieses Rad also mindestens 34 einzelne Pumpen angetrieben haben muß. 

Die Radstube ist aus dem Glimmerschiefer herausgeschossen und besitzt einen rechteckigen Querschnitt von zirka 4 m Breite und über 15 m Höhe !!  Das Antriebswasser erhielt das Rad über einen kurzen Schrägschacht aus dem Kunstschacht heraus, über den das Ablaufwasser der Oberen Radstube verstürzt wurde. Der Einbau einer Wassersäulenmaschine oder einer - zu dieser Zeit schon an anderen Orten genutzten - Schwamkrug-Turbine hätte hier gelohnt und eine höhere Leistung bei geringerem Platzbedarf ermöglicht...

Im Gegensatz zur Oberen Radstube wurde diese Radstube senkrecht zum Streichen des Ganges im Liegenden des tonnlägig im Fallen des Erzgangs abgeteuften Schachtes angelegt. Dies ermöglichte eine einfache und funktionssichere Konstruktion der Antriebsgestänge für Kunstwinkel und Pumpengestänge. 
 

Dieses Rad trieb gegenläufig zwei Gestänge an, die sich hier jedoch auf je einem Ende der Radwelle befanden. Die Kunstwinkel waren bereits aus Stahl und sind erhalten geblieben, während vom Kunstrad nichts mehr übrig geblieben ist. 
 


Schwer zu fotografieren: Der obere Teil der Unteren Radstube
mit dem Durchschlag aus dem Kunstschacht, über den das
Antriebswasser auf das Rad geleitet wurde.
 


Im Niveau der Radwelle sind noch Reste hölzerner Einbauten 
aus der Zeit der Wiederaufwältigung des Schachts durch die 
damalige SAG Wismut erhalten geblieben.
 


Der untere Teil der Radstube: Auf der Sohle im Schlamm der
Jahrhunderte begraben liegen die Reste des hölzernen Wasserrades.
  


Von den Wellenlagern aus führen zwei Gestängestrecken zum 
Kunstschacht. Auch hier sind die Reste der hölzernen Konstruktion
im Schlamm begraben... 
  


 Einer der beiden erhalten gebliebenen, eisernen Kunstwinkel
oberhalb des Füllorts im Schacht.
 

 

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