Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de
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Zur Lage und Regionalgeschichte
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Zur
Bergbaugeschichte von „Edle Krone“ Erstellt Dezember 2017. Die nachfolgende Arbeit stellt wieder eine Zusammenfassung verschiedener Quellen aus einem Zeitraum von über 70 Jahren dar und versteht sich nicht als Neuveröffentlichung. Über diesem Zeitraum haben unzählige – uns zum Teil heute nicht mehr persönlich bekannte – Befahrer, Bergbaufreunde und Heimatforscher sich mit dem Thema Edle Krone auseinandergesetzt. Wir wollen auch keinesfalls diese früheren Recherchen ersetzen, sondern nur zusammenführen. Viele dieser Quellen stehen heute kaum noch zur Verfügung und wenn, dann nur noch über private Personenkreise, also weder in Archiven oder Bibliotheken. An dieser Stelle unser Dank an Gerd Voigt und Matthias Bulowski, sowie Denise Oehme und Mario Poller für Bildmaterial!
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Zur Lage und regionalen Geschichte
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Der Name
„Edle Krone“ ist heute vor allem mit der Bahnstation der Strecke
Dresden-Freiberg (Sachsenmagistrale) verbunden und durch das eigenwillige
Bahngebäude im Stil eines Göpels mit Kaue bekannt. Genau dies war auch die
Absicht der Erbauer des Bahngebäudes: Eine Erinnerung an den Bergbau der Region.
Doch daß hier wirklich recht umfangreicher, aber nur mäßig erfolgreicher Bergbau
umging, ist nur dem wirklich Interessierten bekannt. Wenn man aufmerksam die
Gegend durchstreift, wird man auf jeden Fall noch fündig, obwohl in den
vergangenen vier Jahrzehnten so einiges dauerhaft verwahrt und beseitigt wurde.
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87716255
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Der Name
„Edle Krone“ steht gleichermaßen für eine bestimmte, einzelne Grubenanlage, wie
auch für das ganze Grubenfeld.
Erreichbar ist Edle Krone über öffentliche Staats- und Kommunalstraßen von Dorfhain, Tharandt oder Höckendorf aus; außerdem durch ein gut beschildertes Netz von Wanderwegen. Es handelt sich dabei um mittelschwere Wanderwege, die auch für ältere Leute geeignet sind. Dabei können unter Beachtung des Straßenverkehrs auch die Kreisstraßen als Rad- und Wanderweg dienen.
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Zur Geologie und Mineralogie
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Das
Bergbaugebiet von Edle Krone liegt inmitten eines großen Raumes, wo der
Freiberger Graugneis der unteren Stufe vorherrschend ist. Westlich von Edle
Krone befindet sich eine Störung mit Quarzporphyr. Dieser wird auch als „Dorfhainer
Quarzporphyrgang“ in der Literatur erwähnt. Es handelt sich dabei um einen
quarzreichen Deckenporphyr, der mit zu den Gangbildungen um den zentralen
Porphyrdeckenkomplex zwischen Colmitz und Dorfhain gehört.
Die Oberfläche der Landschaft ist durch tief eingeschnittene Täler und damit verbunden relativ steile Berggehänge gezeichnet und erscheint in der Übersicht als eine flachwellige nach Norden geneigte Hochfläche. Als Erzgänge werden für das Gebiet Edle Krone solche der kiesig- blendigen (kb-) Bleierz- Formation und der Edlen Braunspat- (eb-) Formation angegeben. Mitunter soll die Edle Quarz- (eq-) Formation nachweisbar gewesen sein. Die Gänge selber sind als sehr „absetzig“ und „nicht aushaltend“ charakterisiert. Zur Tiefe zu nahm die Vererzung bis hin zur Vertaubung ab. Erfolgreicher Bergbau war demzufolge nur im Bereich der Oxydations- und Zementationszone möglich. Durch den mittelalterlichen Bergbau ist dort rege gebaut worden. Diese Gänge sind bis zu 1.500 m in ihrer Erstreckung bergmännisch untersucht worden. Dabei bestehen die Erzänge aus mehreren Trümern, die sich mitunter auch weiter in kleinere Strukturen zersplittern. In der näheren Umgebung sind auch Gänge der barytischen (ba-) Blei- und Silbererz- Formation nachgewiesen. Außerdem sind im Seerenbachtal im 17. Jahrhundert auch Zinnseifen betrieben worden. Darauf verweist noch heute der Name „Seifenbach“ für ein kleines Bächlein im oben erwähnten Tal. Der wohl interessanteste Gang in diesem Gebiet war der St. Georgen Stehende. Im Bereich von Unverhofft Glück Fundgrube wurden bereits im Hochmittelalter auf Gangkreuzen mit bis zu 3 anschaarenden Trümern sehr reiche Erzpartien erschlossen und abgebaut. Durch den Thelerschacht unmittelbar an der Weißeritz konnte diese Erzzone mit 70 m flacher Teufe und 60 m horizontaler Erstreckung bewiesen werden. Im Bereich des Neue Hoffnung Stolln stand ein weiteres reiches Erzmittel an. Es lag etwa 500 m nördlich des Thelerschachtes mit gut 45 m flacher Teufe und wiederum 60 m Erstreckung im Grubenfeld des Berggebäudes Edle Krone. Weitere umfangreiche Vererzungszonen bildeten die Schleppkreuze des Joel Stehenden, die bei späteren Aufwältigungen mit sehr großen Strossenbauen vorgefunden worden.
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Die bekannten Gangverhältnisse führen wir
tabellarisch auf:
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Zur Sagenwelt des Bergbaus
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Dieses Thema griff kein geringerer als
Rudolf Schumann auf und beleuchtete dieses Kapitel der Heimatgeschichte in
einer umfassenden Veröffentlichung im Band 12 der „Mitteilungen des
Landesvereins Sächsischer Heimatschutz“ vom November 1933. Es ist wohl das
wichtigste Thema überhaupt zu dieser Region. Die Montangeschichte ist hier sehr
eng mit der Sagenwelt verknüpft, wurde auch noch durch Geschichten über die
Waalen sehr befördert und spiegelt sich hier im Werdegang der Grube „Edle Krone“
wider. Wir geben hier die Klarstellungen der neueren Geschichtsschreibung wieder
und greifen dabei auf Rudolf Schumann zurück, der dieses Thema recht ausführlich
und objektiv betrachtet hat.
„In den Dörfern auf dem Bergrücken zwischen der Roten und der Wilden Weißeritz wird heute noch oft der Name eines Adelsgeschlechts genannt, das schon kurz vor 1800 im Mannesstamme erloschen ist. Wie es ehedem die Vorfahren pflegten, werden seine Sagen von Mund zu Mund überliefert. Sie spinnen sich um die kleine romanische Kirche von Höckendorf, um das Schloß, das ehemals in der Nähe des Gottesackers gelegen hat, wie um die mittelalterliche Turmruine in Ruppendorf. Vor allem aber raunen Sie uns entgegen aus den immer undeutlicher werdenden Resten eines ehemals regen Bergbaues auf Silbererze, der fast unglaubliche Ausbeuten abgeworfen haben soll. Als die Herren Höckendorfs und zeitweise auch der umliegenden Ortschaften erscheinen von 1349 – 1565 die Herren von Theler, im Volksmunde nur die „Ritter von Theler“ genannt. 1235 wird in einer Schenkungsurkunde ein Hoico de Hoikendoph erwähnt, sicher ein dohnaischer Lehnsmann. Aus jener Zeit dürften auch die zwei romanischen Grabsteine an der Außenwand der Höckendorfer Kirche stammen. Als erster Theler im Ort gilt Conrad, der 1361 starb. Seiner hat sich die Sage in hohem Maße bemächtigt. 1330 sei er aus dem Kriege mit reichen Schätzen zurückgekehrt, die den Burggeistlichen bestimmten, immer wieder um eine Schenkung zu bitten und nach fruchtlosen Versuchen schließlich den Ritter von der Kanzel herab zu verfluchen. Im Grimm habe dieser ihn darum niedergestochen, zur Buße aber eine Wallfahrt nach Jerusalem unternommen. Erneut in die Heimat zurückgekehrt, habe er nach genauen Maßen des Leidensweges Christi die sieben Betsäulen zwischen Obercunnersdorf und Höckendorf gesetzt. Diese Darstellung der Sage weicht etwas von der in Heft 4 – 6, Band 11 der Mitteilungen des „Landesvereins Sächsischer Heimatschutz“ ab. Im Übrigen glaube ich auch nicht, daß eine Thelersäule auf Ölsaer Flur am ursprünglichen Platze steht. Entweder hat diese Säule mit den Thelersäulen nichts zu tun, oder Sie ist erst nachträglich dorthin gebracht worden. Schon 1330 soll Conrad Theler angefangen haben, die Höckendorfer Bergwerke zu bauen, die ihm bald reichen Gewinn einbrachten, vor allem das Goldbergwerk in der nahen Heide. Mit dessen Erträgnissen soll er den Altar der Dorfkirche vergoldet haben, den er, wie sein Grabstein besagt, gestiftet hat. Der heutige Altar stammt aber vom Ende des 15. Jahrhunderts, nachdem der alte wohl in den Husittenkriegen zerstört worden war. Die jetzige Vergoldung ist stets weit über ihren Wert gepriesen worden, dürfte aber der Anlaß zur Sage gewesen sein. Die Nachkommen Conrads sollen durch den Reichtum ihrer Bergwerke so übermütig geworden sein, daß sie ihre Pferde mit silbernen Hufeisen beschlagen ließen und ihren Knechten verboten, diese aufzuheben, wenn sie sich von den Hufen lösten, damit jedermann erkennen könne, wo die Theler geritten seien.“
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33047404
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70229954
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71664277
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33047399
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90091268
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„Mit besonderer Liebe nimmt
sich die Sage jenes Ereignisses an, das das Ende des dortigen Bergbaues
herbeiführte. Die Theler wollten es an Reichtum und Glanz den Schneeberger
Gewerken gleichtun, die Herzog Albrecht in einer ihrer Gruben an einer mächtigen
Erzstufe bewirteten. Am 25. August 1557 feierten die Theler mit dem Adel der
Umgegend ein prächtiges, übermütiges Gastmahl im Schoße der Erde. Vergebens
warnte ein Steiger die Gesellschaft vor dem über Bärwalde heraufziehenden
Gewitter, das kurz darauf mit Blitz und Donner und einem furchtbaren Wolkenbruch
sich entlud. Die Weißeritz schwoll gewaltig an, Felsblöcke und Baumstämme mit
sich reißend und ihr Bette dabei um 11 Fuß erhöhend. Gurgelnd schossen die
Wasser in einem am Ufer liegenden Schacht und überraschten die Prassenden. Nur
die Hälfte vermochte sich zu retten, die übrigen ertranken und wurden samt den
kostbaren Tafelgeräten verschüttet. Nie sei es gelungen, so schließt die Sage,
jenen Hauptpunkt der „Edlen Crone“, wie die Zeche hieß, wieder aufzufinden.
Tatsächlich stieß man 1854 im Felde von „Unverhofft Glück“ in alten Bauen auf Spuren eines ehemaligen Hochwassers, das die Bergleute seinerzeit gezwungen haben wird, die Baue zu verlassen, ohne die dort anstehenden, sehr reichen Erzmittel völlig abbauen zu können. Der wahre Kern der Sage dürfte damit entdeckt worden sein. Es scheint auch hierzu zu passen, daß Joseph Benno Theler am 8. Juni 1565 Höckendorf mit dem „Bergwergk mit den Erbkrssen (gemeint sind wohl Erbkreise – Anm. d. Red.) nach Erzgebirgischen Brauch, wie ich dessen berechtigt gewesen, zusampt aller Buchwergen und Hüttenstadtelen“ für 25.000 Gulden meißnischer Währung an den Kurfürsten Vater August verkaufte (HSA Loc.37277 Rep.XXII Dipp.6 und OU Geh. Fin.-A. Rep. K 997). Die erste schriftliche Niederlegung einzelner Bestandteile der Sage findet sich in den phantastischen Wahlenberichten (Horns Nützliche Sammlungen, 1728). Um 1719 taucht dann ein merkwürdiger Riß auf, also ein Bergwerksplan, der weiter unten beschrieben werden wird. Im 19. Jahrhundert wird die Sage mehrfach abgedruckt. Literarisch am bedeutendsten ist eine Novelle von Alexander Bronikowski, dessen polnische, geschichtliche Romane vor 100 Jahren (also um 1830 – Anm. d. Red.) gern gelesen wurden. In der „Grube zu Höckendorf“ gibt er, ziemlich unbelastet mit geschichtlichem Wissen, eine Schilderung vom Leben der Theler und vom Untergang der Grube und fügt dabei nach meiner Ansicht der zu seiner Zeit schon ausgestorbenen Familie schweres Unrecht zu. Vor allem scheint er sich in der Schilderung der Mechthild Theler als keifende, geizige Witwe von dem ungünstigen Eindruck auf ihrem Grabstein haben leiten lassen.“
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„So fest die Sagen auch
heute noch im Volke als Wahrheit geglaubt, so oft auch ihre bergbaulichen
Angaben in Ermangelung sicherer Nachrichten selbst in wissenschaftlichen
Darstellungen verwendet werden, so deutlich ergibt sich doch bei eingehender
Vergleichung aller in Frage kommenden Quellen ihre Unhaltbarkeit. Auffällig ist
schon, daß der Freiberger Chronist Moller
(gemeint ist Andreas Möller, 1598 –
1660, Lehrer, Arzt und Chronist in Freiberg – Anm. d. Redaktion)
in seinen 1653 erschienenen Annalen eine ganz andere Darstellung gibt. Er
berichtet, daß Conrad Theler erst 1360 ins gelobte Land gezogen sei und
danach die Säulen am Kirchwege gesetzt habe. Von dem Morde weiß er nichts, er
lobt dagegen Theler als gegen die Kirche ehrerbietig, was sich nicht mit einem
Priestermorde zusammenreimt. Daß Moller sich ein Ereignis wie den verheerenden
Wolkenbruch nicht würde haben entgehen lassen, beweist seine Schilderung von dem
Untergange des Clausnitzer Bergbaus bei Sayda durch einen Wolkenbruch im Jahre
1522. Jedenfalls kann das Ereignis in Höckendorf nur in solchen Ausmaßen
stattgefunden haben, daß es nur der örtlichen Überlieferung wert erschien. Den
Höckendorfer Bergbau erwähnt Moller nur unter den Namen anderer Bergorte ohne
Hinweis auf außergewöhnlichen Reichtum.
Noch im Mittelalter ist auch die Gegend von Tharandt fündig geworden, wie doch schon 1485 Mathes Smeltzern für sein Bergwerk auf dem Ziegenrück an der Triebisch Münzfreihung erteilt (HSA Loc.4491, Versch. uber bergwerck). Sind wir somit, wenn auch nur lückenhaft, über den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bergbau der zur Behandlung stehenden Gegend unterrichtet. So fehlen uns schriftliche Unterlagen für einen solchen in Höckendorf, wo der Sage nach der Bergsegen am reichsten war. 1851 suchte die Grube „Edle Krone“ nach alten Akten (OBA 11767). Das Bergamt Altenberg konnte zwar 259 verschiedene Akten, Register und Risse aufweisen, aber nicht vor 1544 (Es handelt sich dabei wohl um das so genannte Zwitterstocksarchiv, welches aufgrund der Kriegswirren um 1945 in der alten Zwitterstocksfaktorei untergebracht war und auch dort verbrannt ist – Anm. d. Red.). Leider sind die alten Grubenregister zur Zeit praktisch nicht zugänglich. Sie vermöchten ein Bild der wirtschaftlichen Lage der Gruben zu geben. Die erste heute verwertbare schriftliche Erwähnung findet der Bergbau am „Hockenberg“ 1545 im Glashütter Receßbuch 7, wo die Fundgruben St. Jorgen, St. Johannes, Krone und Kreuz unter dem Schichtmeister Andreas Mehner genannt werden. Erzvorrat war nicht vorhanden. Im nächsten Jahre steht Creuz- Fdgr. in Ausbringen und wieder ein Jahr später die Krone. Als bedeutendste Grube tritt uns St. Georgen (Jorgen) entgegen, die im Quartal Trinitatis 1557 5 Mark, 9 Lot und 3 Quentchen Silber ausbrachte (Receßbuch 9). Da 1565 auch die Krone wieder Erz ausbringt, ist von einer Lücke, die ein Wolkenbruch von 1557 geschaffen hätte, nichts zu merken, aber auch nichts von einem großartigen Reichtum, woran auch die Erwähnung eines Pochwerks 1546 nichts ändern kann. Sicher ist der Bergbau bei Höckendorf älter. Eine Eigenart der dortigen Erzlagerstätten ist nämlich ihre Reichhaltigkeit dicht unter der Oberfläche, während sie nach der Tiefe zu ihren Erzadel bald verlieren. Noch heute lassen die alten Abbaue in der kleinen Schlucht am rechten Hange erkennen, daß hier das Erz zuerst im Tagebau gewonnen werden konnte (Heute nicht mehr sichtbar – Anm. d. Red.). Es muß als ganz ausgeschlossen gelten, daß der Erzgehalt des dortigen Gebirges den Höckendorfer Bauern lange verborgen bleiben konnte, und so zeugen denn zahlreiche von Tage aus verführte Preßbaue, verbrochene Stölln hoch über der Talsohle, Schachtpingen und Halden für einen regen Betrieb vor Anlage der größeren Stölln, die um 1545 schon vorhanden waren. Aber auch Tiefbaue haben schon bestanden. Dafür zeugt ein alter Kunstgraben, der aus dem Höckenbach heute noch bis dorthin reicht, wo der heilige Weg ins Tal führt. Im vorigen Jahrhundert waren auch noch die Reste einer Schmelzhütte und Schlackenhalden wahrnehmbar. Da die Erzgänge plattenförmig das Gneisgebirge durchsetzen, mußten bei ihrem Abbau schluchtförmige Hohlräume entstehen (siehe die Arbeit über Niederpöbel). Während in moderneren Betrieben der Gang durch Stolln oder Schacht oftmals in mehreren Sohlen, aufgeschlossen und dann im „Firstenbau“ von unten nach oben abgebaut wird, wendete man früher auch den Strossenbau an. Die Knappen arbeiteten sich an den reichen Stellen des Ganges von oben nach unten immer tiefer in seine feste Strosse, d.h. seine Sohle, hinein, der Festigkeit der Gneiswände vertrauend, die sich immer zu ihren Seiten erhoben. Zu einem Versetzen der Hohlräume kam es dabei nicht. Bis vor kurzem war ein solcher Abbau zugänglich, der durch zwei enge, unregelmäßige Schächte mit einem alten Stolln in Verbindung steht, der später von den Bergleuten als „Fahle Laus“ bezeichnet wurde... Die Glanzzeit der hiesigen Gruben muß noch in das Mittelalter verlegt werden, nicht nur, weil im 16. Jahrhundert die oberen Teufen schon abgebaut waren, sondern auch, weil die seit 1529 gedruckt herausgegebenen Ausbeutbögen diese Gruben nicht nennen, obwohl die gerade oben erwähnten edlen Erzreste noch im Freiberger Revier lagen, das durch die Wilde Weißeritz vom Glashütter und später Altenberger Revier getrennt wurde. Wohl aber werden um die Zeit des angeblichen Wolkenbruchs die kleinen Gruben bei Pretzschendorf als Ausbeute gebende erwähnt. Vom Jahre 1577 ab liegen ausführliche Angaben (HSA Loc. 36157 IX, Sect. I 2639) über die Höckendorfer Gruben vor. Es wollten in diesem Jahre etliche Leute die Gruben wieder aufnehmen und ein Pochwerk anlegen. Joseph Benno Theler, nunmehriger Oberfischmeister, wies aber auf ein kurfürstliches Verbot der Anlage einer Pochstätte daselbst hin. 1590 hören wir von einer abermaligen Wiederaufnahme der „Chronicka am Heckenberge“. Bergamtmann und Landfischmeister sollen wegen einer Pochwerksanlage die Grube besuchen. Nach zweimaliger Mahnung geben sie einen Bericht ab, in dem es heißt: „ ...die gebeude des Berckwergs davon Zacharias und Christoff die Albrechte ein weitt Leifftig gewesch machen und große grumpen furgebenn, ist es an deme das sie of einen altten voriegenen Stolln, in schwebende Strossen ein wenigk weschbergk (sehr arme Erze d. V.) gewünnen und sich der uncosten gescheuet ann Tagk zu schaffen … Ist auch zubesorgen, das Suplicanten (Gesuchsteller d. V.) des ortts nicht lange bauen konnen, denn es sehr vorbroch und vonn den altten ent Zwey gehauen worden.“ Im Interesse der Fischerei wurde das Pochwerk abgelehnt. Aus einem Gewerkenverzeichnis geht hervor, daß der genannte Albrecht, ein Leipziger, allein 109 Kuxe besaß. 1596 hören wir von neuer Bergbaulust. 1597 liegen Bergamtsakten (OBA 3812, I) über unsere Gruben vor. Es heißt darin, die Gewerken hätten schon 300 Gulden verbaut und wollten ein Kunstrad für 75 Gulden vom Kunststeiger Mittelbach bauen lassen. Es wird darum von den Beamten der Holzverkauf aus den Amtswäldern empfohlen. Ein Wolkenbruch wird an keiner Stelle erwähnt. Erst 1664 heißt es in einem Briefe des Bergmeisters: „ … solches Uhr altes Gebäudte, welches mehr denn vor 200 Jahren (also um 1460 d. V.) dem Vorgeben nach, durch eine niedergegangene Wolkenbrust überschwemmt worden, und eine fast ungläubliche Ausbeuth abgeworfen haben soll (OBA 3812,II)“ Es muß also angenommen werden, daß das Gerede von dem dramatischen Untergang der Gruben und ihrem Reichtum nach dem großen Kriege entstanden ist, als sich für solche Gerüchte willige Ohren fanden. Das Glashütter Bergbuch Nr. 11 nennt 1694 St. Georgen wieder, aber erst 1719 begann eine Periode mit besonderer Eigenart (BAG 187, 189, 191). Im August des Jahres mutete Caspar Lachmann aus Freiberg für eine Gewerkschaft: „ … ein aldes Berg gebeudte, von den Vorfahren die Crone genannt … wie auch die benöthigten Halten, und Sturtz Plätze, Wege und Stege und umb Kehren, Hut Haus, frey Schlachten, Backen und Bier Schencken.“
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Das Mundloch des Edle
Kroner Stollns lag an dem später gebauten Weißeritzwehr. Der Stolln selbst
erscheint nach den vorhandenen Unterlagen unbedeutend und ohne Abbaue. Aber
etwas anderes vermochte eine größere Anzahl an Gewerken anzulocken. Kurz nach
der Wiederaufnahme taucht plötzlich der oben erwähnte Riß auf, der angeblich in
Borlas „bey reparirung“ eines Hauses gefunden worden sein sollte. Mit seiner
bilderbogenähnlichen Darstellung weicht er von allen sonstigen Rissen ab. Sein
reichlicher Text behauptet, daß er kurz nach dem Wolkenbruch gezeichnet worden
sei, um denen die in der Grube wieder bauen wollten, Anhalte zu geben. Diese
Bemerkung wie das folgende Gefasel von enormen Ausbeuten und der Verschüttung
der letzten Quartalsausbeute von 3.500 Gulden, die man in der Grube aufbewahrt
hatte, kennzeichnen den „Riß“ als ein großartiges Betrugsmanöver, das den
Wahlenberichten an die Seite zu stellen ist. Von dem Goldbergwerk schreibt er z.
B., daß ein Theler es habe verstürzen und die Bergleute: „ … in Geheim schwören
laßen, das sie niemand nichts sagen wolten, dafür hat er ihnen 100 Fl. Baares
Geld zum Recompens gegeben.“ (Archivriß IG1 u. 2)
Die beigegebenen Erzählungen von den Thelern und dem Wolkenbruche waren lediglich als willkommenes Beiwerk den in der Bevölkerung umlaufenden Gerüchten entnommen, die freilich ein Körnchen Wahrheit enthielten. Heute sind noch mehrere Kopien dieses Risses vorhanden, die z. T. 1730 ein Arzt hergestellt haben will. Natürlich hat ein wirkliches Original nie bestanden. Das Machwerk verfehlte seine Wirkung nicht. Es stellten sich Gewerken ein, „ … bloß in der Hoffnung, den ihrer Einbildung nach in diesen Gebäudte mit der, in solcher Nachricht gemeldeter letzter quartals Ausbeuthe angefüllten Kasten Geldt zu erlangen und dadurch reich zu werden, die aber auf Klüffte undt Gänge zu bauen nicht gesonnen waren ...“. Bei solcher Gesinnung der Unternehmer darf man sich über die dauernden Streitigkeiten auf der Grube nicht wundern. Vom Steiger heißt es, er habe „ … trotziglich geantwortet, die Gewercken hätten ihm nichts zu befehlen, auch nicht mit einem Worte nach dem Zubuß Gelde wo es hin Kähme billich zu fragen.“ Anderseits wird er von den Gewerken bedroht, als er pflichtgemäß den „Riß“ an das Bergamt eingesandt hatte, er solle ihn wieder herbeischaffen, „ … wo nicht, wolten Sie mit ihm umgehen, daß er daran gedencken solte.“ Ein Arbeiter beschimpfte den Steiger und hielt ihn schließlich durch Lockern einer Fahrt in der Grube gefangen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß der Steiger für getrunkenen Branntwein zu Lasten der Gewerkschaft hatte Schmiedearbeiten aufschreiben lassen, wofür er in die Fronfeste wanderte. Der Schichtmeister klagt, daß er von den Gewerken weiter nichts mit nach Hause nehmen könne „als eine Hucke schimpffliche und anzögliche Redensarten“, daß aber keiner von Bezahlung rede. Lügen und Fuchsschwänzereien wirft er dem neuen Steiger vor und wünscht, daß er „nicht faulentzen und ludern herumgehe, und Gott die edle Zeit und denen Herren Gewercken das Geld abstiehlen möge“. Nach diesem vorbildlichen Betriebe ging die Gewerkschaft wieder aus dem Felde, da der Geldkasten nicht zu finden war. Übrigens suchte man 1723 auch nach dem Goldbergwerk in der Heide, obwohl die alte Quellenschrift verdächtig erscheint (HSA Coll. Sch. Bergs. IV, 19 u. Loc. 36157, IX, I, 2639)“
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So wie die Befahrer der 1990er Jahre haben sich auch die „Alten“ bei der Wiederaufnahme des Berggebäudes umgeschaut und die Gesenke auf Resterz untersucht. Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Neben etlichen Gesenken finden sich auch Überhaun auf dem St. Georgen Stehenden… Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Pause. Die Befahrergruppe um die Dokumentaristen Gerd Voigt und Jörg Piller sowie weiteren Unterstützern in den frühen 1990er Jahren auf dem St. Georgen Stehenden in der Edlen Krone. Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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„1749 begann eine neue
Gewerkschaft mit der Aufwältigung, die den Hufschmied Wurlitzer aus
Tharandt zum Schichtmeister wählte. Zwar stellte der Bergmeister Otto vor
allem bei einem Gesenke im Stolln, also einer Art Schacht, nicht unfreundliche
Erze fest, aber die Verhältnisse wollten sich nicht bessern. Über den Steiger
heißt es, daß er „wenn er auf der Grube wäre, nur faulenzete, und meistens mit
einer Pfeiffe Toback im Maule hausen über Tage angetroffen würde“, bei der
schlechten Zubußzahlung kein Wunder. Schließlich kommt auch dieser Steiger wegen
Diebstahls von Grubenholz ins Gefängnis, wird aber später als Arbeiter wieder
angelegt und arbeitet als solcher ganz allein an der Aufsäuberung des
verbrochenen Stollns. Als er am 25. Februar 1752 in den rechts- und
linkselbischen Dörfern Zubußen einziehen wollte, ließ er seinen Bruder für sich
arbeiten, der aber in der folgenden Nacht nur als Leiche geborgen werden konnte.
Obwohl er nur loses Gestein fördern sollte, versuchte er, mit gestohlenem
Floßholz durch Feuersetzen den Stolln weiter auszulängen, erstickte aber in den
Schwaden. Mit einem halb abgebrannten Grubenlicht in der Hand fanden ihn seine
Tharandter Verwandten, bargen ihn unter großen Schwierigkeiten und begruben ihn
in Tharandt. Bald wurde er wieder ausgegraben und von Bürgern im Beinhaus
bewacht, da das Gerücht umlief, er habe sich noch im Sarge bewegt. Erst dann
fand er seine Ruhe. In der Grube aber wollte aus Furcht keiner mehr arbeiten,
und so ging sie wieder ein, nachdem gegen 550 Thaler verbaut worden waren.
Inzwischen hatte ein früherer Steiger der Krone, Lorenz, im Höckenbachtal den „Lorenzstolln“ zu bauen begonnen (BAG 72). Unter den Kuxinhabern finden sich, wie bei den meisten Gruben, Vertreter des Adels, Handwerker, hohe Beamte, arme Bergleute, Schenkwirte und Gutsbesitzer. Am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles... Wenn Lorenz nicht gerade nach neuen Gewerken suchte, dabei wohl mit einem Passierschein für alle Zivil- und Militärbehörden, suchte er mit seinen 5 Leuten die Gänge anzufahren, die der Rutengänger angekündigt hatte. Als der Stolln bei rund 170 m Länge noch keine Anbrüche zeigte, mutete Lorenz für die Gewerkschaft die Hauptgrube jener Gegend, den St. Georgen Stolln (BAG 91), in dem man zwar umfangreiche Abbauräume der Alten vorfand, wo ein stehender und ein flacher Gang „beysammen gut gethan“ hatten, in dem aber neue Erzmittel nicht ausgerichtet werden konnten. Nicht besser erging es 1771 einer Gesellenschaft unter Leitung des Kammerrats Frenzius, der im letzten Kriege mit Truppen hier gelegen und in seinen Mußestunden die Grubenreste untersucht hatte. Auch jetzt gab es dauernd Streit. Frenzius fühlte sich durch den Nachfahrer Müller betrogen, der durch Vorzeigen fremder Erze ihn, aber auch einen Kaserneninspektor (s. u.) schwer getäuscht hatte (HSA 36157 IX, I, 2639). Auf gleiche Weise hatte man für die Grube sogar im fernen Ungarn Interesse geweckt (BAG 188). Wir hören von einem „liederlichen und nichtsnutzigen“ Steiger, einem Erzprobierer aus Zellerfeld im Harz, der wegen unlauteren Machenschaften nach einer Arresthaft des Landes verwiesen wurde und von der Beschuldigung, daß Frenzius mit dem Glashütter Bergmeister Grellmann unter einer Decke stecke. Zwei Lehnbücher des Bergamts Altenberg zählen von 1785 bis 1799 zweiundzwanzig Neuaufnahmen in jener Gegend auf, die alle selten länger als ein Jahr bestanden. Unter den Namen fallen besonders auf: Silberner Bienenstock und Verschlossenes Land. Ehe wir die letzte Periode des Höckendorfer Bergbaus betrachten, wenden wir uns den anderen Bergorten der Umgegend noch einmal zu. Dippoldiswalde erholte sich nur langsam vom 30jährigen Kriege, so daß erst 1688/89 zwei Berggebäude schwach belegt waren, die aber auch wieder lagen, bis die Stadt 1708 in den Genuß einer vom Kurfürsten verordneten Ermäßigung der Verbrauchs- und teilweise auch der Tranksteuer auf die Hälfte kam, mit der Bestimmung, daß die andere Hälfte in einem Communstolln, also einem Gemeindebergwerk, verbaut wurde. Die Einrichtung muß als ein unsicherer Wechsel auf die Zukunft betrachtet werden. Man rettete die Gruben vor dem völligen Erliegen, hatte aber die Aussicht auf dereinstigen Zehnten und Silberzufluß zur Münze. Man betrieb damals in Dippoldiswalde „Hlg. drei Könige“, „Osterlamm“ und „Alte Gottes Gabe“ mit 3 bis 7 Mann Belegung. Am 11. Oktober 1712 besuchte der Kammer- und Bergrat und Berghauptmann H. C. von Carlowitz auf der Durchreise von Freiberg nach Glashütte, wo eine Revision des dortigen Bergamtes sehr notwendig erschein, auch die drei Dippoldiswalder Gruben (OBA 3812 Vol. II). Wesentliches weiß er jedoch nicht über sie zu berichten. Nur über die Alte Gabe Gottes heißt es, daß sie nach den „alten Nachrichtungen“ schon vor den Hussittenkriegen gebaut worden sei. Damals seien über 500 Bergleute in Dippoldiswalde gewesen. Schloß, Kirche und Stadtmauer seien durch das Bergvolk, das Stift zu St. Nicolai aber durch die Bergjungen erbaut worden. Von 1722 bis 1795 lag aber die Grube wieder ganz. Um 1745 schien sich „Osterlamm“ am Lämmerberg beim Vorwerk Elend noch einmal erhoben zu haben, konnte es doch in diesem Jahre 1.398 Thaler 9 Groschen 7 Pfennige an Erzeinnahme buchen. 30 Mann arbeiteten auf der Grube, 6 in den beiden Wäschen. 1804 fuhr man die Schlackenhalde der Zeche zum Wegebau ab, da der Betrieb eingestellt war. „Drei Könige“ endlich geriet 1819 in Konkurs. 1831 wurden die Bergbegnadigungsgelder darum für die beim Stadtbrande 1826 Geschädigten bewilligt. In die drei Königer Wäschegebäude aber baute man eine Graupenmühle ein, die erst 1865 von den auf ihr lastenden Bergreservaten befreit wurde (HSA Loc. 41785 IX b A I). So ist der Dippoldiswalder Bergbau einfach eingeschlafen, und heute künden nur wenige Reste von ihm.“
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Zur
Montangeschichte
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An dieser Stelle verlassen wir die Ausführungen von Rudolf Schumann und wenden uns der neueren Montanforschung zu. Wir haben in den folgenden Abschnitten Informationen verschiedener Quellen vereinigt. Die kursiv gestellten Textteile haben wir den Jahrbüchern für den Berg- und Hüttenmann entnommen. Anderes Material, wie aus der Quellensammlung von Gürtler, Eberhard: Fabel und Wirklichkeit des Silberbergbaues in Edle Krone ( Digitalisat) oder Helmut Petzold: Widersprüche und Anachronismen beim Einzug der Industrie in das Weißeritztal. in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 1986, S. 59–70 ( Digitalisat), S. Börtitz und W. Eibisch: Über den einstigen Bergbau zwischen Klingenberg und Tharandt in Sachsen entnommen und hier zusammengestellt.
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Bei Gürtler finden sich in der Quellensammlung zahlreiche Materialien – Skizzen, Fotos und Berichte – einer uns heute nicht genau bekannten Bergbauforschergruppe. Diese hat in den 1950er bis 1970er Jahren nahezu alle damals bekannten und später verwahrten Grubenbaue befahren und dokumentiert. Jedoch kommt dieses Material in der Sammlung von Gürtler nur wenig in den Vordergrund – für uns aber eine wirklich sehr gute Materialquelle…
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Zeittafel zum Berggebäude Edle Krone
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Zu den
Gezeugstrecken der Tiefbaue vom Berggebäude Edle Krone
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Das alte Huthaus der Grube Edle Krone auf einer historischen Darstellung. Man erkennt (rechts im Bild) auch, daß der Fahle Laus Stolln als Lichtloch für die Auffahrung der neuen Aufschlagrösche diente. Bildquelle: Sammlung Haus der Heimat Freital (heute Städtische Sammlungen Freital, Schloß Burgk), Kopie zur Verfügung gestellt von A. Rüthrich.
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Ausschnitt aus obiger Zeichnung: Gut zu erkennen sind hier das alte Huthaus der Edlen Krone, die Radstube (übertage) und das Feldgestänge zum Neuglücker Kunstschacht. Es diente als Kraftübertragung auf die Kunstgezeuge, mit denen die Gezeugstrecken wasserfrei gehalten wurden.
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10 Lachter Strecke oder ½ 1. Gezeugstrecke Der nördliche Teil dieser Gezeugstrecke war ein Problemfall. Über zum Teil nicht zu gewältigende Baue wurden erheblich Wassermengen erschroten. Erst ab 1867 griffen diverse Verwahrungsarbeiten. Der letzte Versuchs- Ortsbetrieb erfolgte 1878 unweit vom alten Neuglücker Kunstschacht auf einem Gangkreuz des St. Georgen Stehenden mit dem Neuglücker Mgg. mit sehr schlechten Ergebnissen.
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15 Lachter Sohle 1858 wird als Versuchsbau ein Ort auf einem unbenannt Stehenden genannt. Dieses Ort ist im Gangstreichen verlängt worden, also nach Nord und Süd. Man hatte dort die Baue der Alten vermutet, aber nicht gefunden. Es wurden alle dort vorhanden Grubenbaue untersucht und für erzfrei befunden. 1861 kam es bei einer Auffahrung des Ortes auf dem St. Georgen Mgg. vom unbenannten Stehenden nach SW zu einem kleinen Erzfall, welcher 3 Zentner Scheideerz und 6 Fuhren Pochgänge bescherte.
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1. Gezeugstrecke 1861 sind auf dem Joel Sth. die beiden Streckenörter verlängt worden und erbrachten Spuren von Glaserz. Der Joel Sth. war hier 0,6 bis 0,7 Lachter mächtig und von wasserführenden Gang- und Gesteinsklüften durchzogen, was auch einige Schwierigkeiten bereitete. Mineralisch führte der Gang in diesem Niveau öfters Spuren von Glaserz und gediegenem Silber. Problematisch waren auch die alten unter den St. Georgen Stolln niedergebrachten Schächte und Gesenke. Für den Vortrieb der Gezeugstrecke mußte öfters vorgebohrt werden, um die wasserführenden alten Grubenbaue aufzufinden und gezielt zu sümpfen. Auf dieser Gezeugstrecke ist auch ein Erzfall von gut 30 Zentner Scheideerz und 300 Zentner Pochgänge auf einem 2 Zoll bis 4 Zoll mächtigen Trum bekannt. Der reguläre Betrieb wurde 1867 eingestellt, jedoch sind noch Untersuchungen und auch Versuchsbaue von 1875 und 1882 bekannt.
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2. Gezeugstrecke Dieses Niveau erreichte das Abteufen des Richtschachtes im Jahr 1867. Vorrang hatte nun das Auffinden des Joel Sth. mit eventuellen Erzfällen. Die beiden aufgefundenen Trümer sind für den Joel Sth. Gehalten worden. Jedoch führte nur das erste Trum Spuren von Glaserz und Kupferkies. Das zweite Trum war völlig taub. Auf der gesamten 2. Gezeugstrecke sind keine bauwürdigen Erze vorhanden gewesen. Die Gebrächheit des Ganges erforderte mehrfach die Anlage von Firstkästen wegen „Losziehung des Ganges in der Firste“. Als letzte Ausrichtungsversuche auf der 2. Gezeugstrecke erfolgten 1879 Untersuchungen in Richtung des Feldes von Unverhofft Glück, die in den Tiefbauen sehr gute Erzführung vorfanden; trotzdem 1880 aus wirtschaftlichen Gründen der Grubenbetrieb eingestellt wurde.
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3. Gezeugstrecke Auf dieser Gezeugstrecke sind keine Ausrichtungsgrubenbaue angelegt worden, lediglich eine größere Hornstatt für eine Haspel und einen sich vergrößernden in Richtung Osten Füllort.
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4. Gezeugstrecke Auf der tiefsten Gezeugstrecke sind die Ausrichtungsarbeiten 1876 angefangen worden. Die Auslängung der Gezeugstrecke in Richtung Ost traf bei 1880 bei 88 m vom Schacht auf den St. Georgen Sth. oder Joel Sth., welcher hier nur Spuren von Glaserz führte, die eine weitere Ausrichtung wirtschaftlich nicht gerechtfertigten. Weitere Streckenörter sind südlich und nördlich angelegt, ohne jegliche Erzfälle anzutreffen. Die Einstellung der kostspieligen Ausrichtungsbaue erfolgte 1883 bei einer Gesamtauffahrung von 146,6 m nach Norden und 61,5 m nach Süden. |
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Skizze des Kunst- und Treibeschachtes vom Berggebäude Edle Krone.
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Betriebseinstellung und Nachnutzungen im Bereich Edle Krone
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Aufgrund der nicht vorhandenen Erze im Grubenfeld von Edle Krone häufte die Gewerkschaft eine Zubußsumme von 567.118 Mark 19 Pf. in einem Zeitraum von 1857 bis 1882 an. Der Vorstand von Edle Krone versuchte noch 1884 einen zinslosen Kredit in Höhe von 36.000 Mark von Bankhäusern zu bekommen, was aber nicht gelang. Als letzter Schritt blieb nur, 1884 die Infristsetzung zu beantragen. Dies wurde auch vom Oberbergamt genehmigt. Ein Jahr später kaufte der im Bergbau erfolgreiche Gießereiunternehmer Fröbel aus Kleinschirma bei Freiberg für 10.000 Mark das Berggebäude Edle Krone und richtete in den Gebäuden aufgrund des Wasserrechtes eine Holzschleiferei ein. Die Gewerkschaft hatte sich bis 1886 völlig aufgelöst. Das Huthaus mit Schankrecht, Konzession zur Übernachtung, Ausspanne, Restauration, Bier- und Speisekeller und einer Wohnung erwarb der bisherige Pächter Kaden in einer Versteigerung am 12. März 1885 für 20.850 Mark. Die Infristhaltung der Grube verlief mit unzähligen Verlängerungen bis zum Jahr 1931. Der Gießereibesitzer Fröbel veräußerte die Grube kurze Zeit später an die Firma Hälßig & Co., die auf dem Grubengelände die eingerichtete Holzschleiffabrik zur Papierherstellung betrieb. Der Grund dafür lag im Wasserrecht des Bergwerks über eine Wasserkraft von 12 Radwassern mit 17 m Fallhöhe aus der Wilden Weißeritz – auch ein Grund für die Infristhaltung. Ab 1887 verschwanden dann auch einige Tagesanlagen. Das Göpelgebäude wurde abgebrochen und der Kunst- und Treibeschacht mit einem kleinen steinernen Gebäude als Schachtverwahrung überbaut. Zum 1. März 1901 wechselt die Holzschleiferei mitsamt der Infristsetzung den Besitzer. Nunmehr betreibt Max Arnold aus Olbernhau die Schleiferei. Ab 1906 erfolgte die beauflagte Verfüllung des Kunst- und Treibeschachtes mit Haldenmassen. Im Mai 1907 sind diese Arbeiten als vollendet dem Bergamt gemeldet worden. Etwa 1.900 m³ fasste der Schacht und es blieb dennoch eine ansehnliche Halde zurück.
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70003505
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87716264
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87721956
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87716265
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87716266
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87716258
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/87716256
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Die oben angesprochene Nachnutzung des Wasserrechts für eine Holzschleiferei ist von daher interessant, daß dafür doch recht aufwendige Vorrichtungsarbeiten im ehemaligen Grubengebäude der edlen Krone umgingen. Die Freiberger Dokumentaristen Voigt & Piller stellten uns einige wirklich interessante Bilder dieser Anlage aus den frühen 1990er Jahren zur Verfügung.
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Zum Bergbau von Unverhofft Glück Fundgrube
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Im Juni 1842 wird durch Gottlob Friedrich Leibold aus Neu-Weißig ein am linken Ufer der wilden Weißeritz schon vorhandener Stolln unter dem Namen Unverhofft Glück Erbstollen als Eigenlehnerzeche übernommen. Neben weiteren erfolglosen Bergbauversuchen der Gesellschaft auf der Silbernen Krone, Neubergmännisch Glück und Niederer Krone legte man das Hauptaugenmerk auf die Auffindung des „alten Thelerschen Bergbaus“. Man richtete sich nach der Sage zu dieser Zeit. Um das Vorhaben auch wirtschaftlich umsetzen zu können, ging man eine Konsolidierung mit dem Berggebäude Gottes Segen Erbstolln im Jahr 1860 ein. Es entstand unter dem Namen „Unverhofft Glück Erbstolln an der Wilden Weißeritz“ eine Gewerkschaft.
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Es ist schon bemerkenswert mit welchen einfachen Mitteln damals diese recht ausführliche Dokumentation angefertigt wurde und uns als einziges Zeitdokument heute Auskunft gibt. Es bildete auch eine Grundlage für die amtlichen Standfestigkeitsuntersuchungen diverser Ingenieurbüros der Deutschen Bahn.
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Der Ehrig Stolln, später auch als Erich Stolln oder auch Lempe Stolln bezeichnet, folgte dem Lempe Sth. als „Wegweiser“ in das Grubenfeld, das schon von den „Alten“ in frühen Zeiten mit erfolgreichen Bergbau bedacht wurde. 1852 im März erreichte das Stollnort auf diesem Gang eine Verlängung von 82 Lachter vom Mundloch. Einen flachen Gang hat man bei 75 Lachter überfahren, der sich als taub erwies und somit der weiteren Auffahrung nicht lohnte. Bei 82,5 Lachter setzte ein Morgengang über. Diesen nannte man Lempe Mgg. und fuhr ihn weiter auf, um den schon bekannten St. Georgen Sth. zu erreichen. Man traf diesen besagten Gang auch bei 20 Lachter weiterer Auffahrung an. Der Gang zeigte sich hier recht höffig mit Quarz, Kalkspat, Schwefel- und Kupferkies, Blende, Rot- und Weißgültigerz und auch Glaserz. Dieser Bereich ist später mit einem Gesenk belegt worden. Der weitere Betrieb des Ehrig Stollnortes in SW verlief nun auf dem St. Georgen Sth. und erbrachte 1854 bei 105,75 Lachter vom Mundloch eine Überraschung. Mit einem Vorbohrloch traf man in einen alten Grubenbau. Angespanntes Wasser brach als Flutwelle aus dem Bau aus. In dicht übereinander liegenden Abbauen fanden sich neben Weißeritzschotter, Altholz und Erzschlacke auch alte Gezähe, ein lederner Erzbeutel und ein teilweise erhaltenes Kunstrad mit 14 Zoll breiten Schaufeln, sowie Reste einer Becherkunst (als Paternosterwerk bezeichnet – Anm. d. Red.). Das Resterz wurde über einen Zeitraum von fast 10 Jahren abgebaut und erbrachte bei der Verhüttung über 1.300 kg Feinsilber für 158.401 Mark Bezahlung. Die Grube konnte in dieser Zeit sogar im Freiverbau arbeiten. Jedoch wurde nie die Ausschüttung einer Ausbeute an die Gewerken erreicht.
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Die weitere Aufwältigung des vorgefundenen Grubenfeldes der Altvorderen beinhaltete noch Resterze, aber auch große Probleme mit dem zusetzenden Grundwasser. Vermutet wurde ein Wassereintritt aus der Weißeritz über einen nahe liegenden Grubenbau. Um die in das Grubenfeld verfallenden Wasser zu fassen, ist um 1855 bei 104,3 Lachter vom Mundloch ein Querschlag angesetzt worden, der nach nur wenigen Lachtern Auffahrung eine alte Radstube der Alten erreichte. Hier verfiel auch das Wasser der Wilden Weißeritz ein, das man nach Aufwältigung der Radstube eindämmen konnte. Die Auffindung der oben beschriebenen Radstube gab auch Anlaß, den vorhandenen alten Kunstschacht aufzuwältigen und zukünftig für die Grube als Richtschacht zu nutzen. Mit der Anlage eines neuen Schachtes – Theler Schacht genannt – direkt am Ufer der Weißeritz wollte man die Gangbereiche unterhalb des Flusses erreichen. Der alte Kunstschacht wurde deshalb bis zur Stollnsohle mit eine Ausmauerung aus Sandstein versehen. Die lichte Weite betrug 6 Ellen x 2 ½ Ellen. Aufgestellt wurde auch eine Dampfmaschine mit 6 PS Leistung und liegendem Zylinder für Wasserhaltung und Förderung sowie den Betrieb eines kleinen Trockenpochwerkes in einem 22 Ellen x 17 Ellen großen Treibe- und Maschinenhaus in „Schweizermanier“. Die Maschine ist dann 1856 durch eine stärkere 12 PS- Maschine ersetzt worden. Der alte Kunstschacht erreichte bei 5 Lachter unter der Stollnsohle (Ehrig Stolln) das Tiefste. Hier fanden sich altes Gezähe und Reste der Wasserkunst, die als „Becherwerk“ übermittelt wurde.
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http://skd-online-collection.skd.museum/en/contents/show?id=828675
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Die weitere Verteufung des Richtschachtes erbrachte nur negative Ergebnisse. Im Bereich der 1. Gezeugstrecke sind Ausrichtungsgrubenbaue im Verlauf des St. Georgen Sth. angelegt worden. Der Gang war hier nirgends bauwürdig. Seine Mächtigkeit lag bei 0,8 Lachter mit etwas Glaserz in aufgelösten Gneis und Letten. Selbst die Schaarkreuze der Gangtrümer waren nahezu erzfrei und unbauwürdig. Weiter unterhalb der 1. Gezeugstrecke verschwanden auch die restlichen Erzspuren. Dies führte 1861 zur vorläufigen Einstellung der Tiefbaue. Doch 1879 versuchten die Gewerken erneut ihr Glück in der Tiefe des Theler Schachtes. In einem Abbau über der ½ 1. Gezeugstrecke konnten 46,7 m² ausgehauen werden. Das Ergebnis war recht dürftig. Diese letzten Betriebsorte erbrachte gerade einmal eine Erzlieferung von 3 Zentner mit 27 Pfd Silber und 61 Zentner mit 4 Pfund Silbergehalt je Zentner. 1886 erfolgte die erste Betriebseinstellung von Unverhofft Glück. 1892 ist letztmalig ein Versuch unternommen worden, noch bauwürdige Erzfälle aufzufinden. Doch das Glück war nicht hold und 1894 wurde der Grubenbetrieb gänzlich eingestellt. Unterhalb des Bahnhofs Edle Krone ist ein neuer Stolln angesetzt worden und erbrachte 1874 Erz in Höhe von 1.500 Mark Bezahlung. Noch mehrmals hat die Grube Erze an die Freiberger Hütten geliefert. Doch der Verfall des Silberpreises und die Verarmung der bebauten Gangbereiche zur Tiefe hin besiegelten das Schicksal des Bergbaus im Bereich von Edle Krone. 1896 war endgültig Schluß. Mit letzter Hoffnung und bei schwachen Grubenbetrieb hat die Gewerkschaft noch einen Wetterschacht im Bereich des Bahnhofs in die tieferen Grubenbaue geteuft, doch war auch diese Maßnahme umsonst. Größere bauwürdige Erzpartien wurden nicht mehr angetroffen. Im Dezember 1889 sagten sich die beiden letzten Eigentümer– Ziegeleibesitzer Zschocke und Zigarrenfabrikant Böhme aus Deuben – die Grube von Recht und Pflicht los und kauften kurzerhand die Grundstücke. Doch 1890 läßt sich der Dorfhainer Steiger Mäcke einen Teil des früheren Grubenfeldes von Unverhofft Glück vom Bergamt verleihen und stellt erstaunlicherweise eine neue Gewerkschaft auf die Beine. Dieses Unternehmen konzentrierte sich auf den Neue Hoffnung Stolln und einen Ortsbetrieb im Bereich der ½ 1. Gezeugstrecke. Große Erzfälle sind natürlich nicht erreicht oder aufgefunden worden. In 4 ½ Jahren sind nochmals 33.000 Mark von den Gewerken investiert worden, ohne einen Erfolg zu sehen. Ende 1896 lief die Betriebsfrist aus. Der Gastwirt Kaden von Edle Krone erwirbt das Huthaus und das Bergbaurecht und sagt letzteres 1897 los. Der Thelerschacht ist 1890 auf Kosten der Besitzer Zschocke und Böhme verfüllt und verwahrt worden. Darauf ist dann ein Ausflugslokal entstanden. Dieses Gebäude umfasste 2 Restaurationszimer und Sommerwohnungen, 5 Stuben und 8 Kammern in der 1. Etage sowie 13 Kammern im Dach als „Hotel Unverhofft Glück“. Ab 1925 wurde aus dem Hotel wieder eine Fabrik, diesmal für chemische Erzeugnisse, welche bis 1972 in privater Hand lag, danach als Betriebsteil des VEB Technoplast weiter existierte. Heute ist das Gebäude wieder ein Wohnhaus.
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http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70002697
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Neuer Unverhofft Glück Stollen, Fotograf unbekannt. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70002698
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Das im Bild sichtbare Gebäude ist im Prinzip der „Neubau“ von Zschocke und Böhme auf dem Thelerschacht. Ursprünglich in der damals sehr modernen „Schweizermanier“ errichtet und heute trotz vieler Veränderungen und Umbauten wieder ein Wohnhaus. Der ursprüngliche Baustil ist ja noch an der Substanz erahnbar.
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Auf jeden Fall sehr malerisch gelegen!!
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Das Grubenfeld Edle Krone heute
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Tagesanlagen Das Grubenfeld von Edle Krone ist heute durch verschiedene Wanderwege erschlossen. Dazu gibt es auch Literatur, kleine Druckwerke und eine gute Beschilderung. Wir wollen daher an dieser Stelle mehr auf die bergbaulichen Spuren eingehen. In den letzten Jahrzehnten ist hier viel verwahrt worden und somit für den Bergbauinteressierten nicht mehr sichtbar. Doch wir haben uns mal mit dem Pilzkorb in‘s Gelände begeben…
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Das frühere Huthaus hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Mehrfach umgebaut, oder besser verbaut, ist es wenigstens noch als „Gebäude“ erhalten geblieben.
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Schräg gegenüber vom ehemaligen Huthaus ist im Höckenbach eine eiserne Rohrleitung erkennbar. Diese doch recht kleine Leitung war sicher nicht die Wasserzufuhr für die Turbine der Holzschleiferei, sondern zur Trinkwasserversorgung der Anwohner und des Huthauses gedacht…
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…gut zu sehen die Wasserleitung zur Trinkwasserversorgung.
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Blick vom Ufer des Höckenbachs am ehemaligen Huthaus hinunter zur früheren Holzschleiferei.
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Rechts der Straße nach Tharandt liegen die Gebäude der früheren Schleiferei, heute alles Wohnhäuser.
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Auf dem Weg zum Bahnhof Edle Krone passiert man diese Gebäude.
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Richtschacht
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Der Aufstieg zum Richtschacht hoch oben am Berggehänge über dem Weißeritztal ist gut ausgeschildert, aber etwas beschwerlich…
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…und führt durch eine Bergbaulandschaft, die nur noch am steilen Berggehänge Spuren hinterlassen hat.
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Ein Blick hinunter.
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Oben angekommen, ist von der einstigen Halde des Richtschachtes nur eine Hochfläche...
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...und einige kärgliche Haldenreste übrig.
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Von dem einstigen Treibehaus des Richtschachtes ist auch nicht viel übrig geblieben… In diesem „Ersatzbau“ schmeckt aber das mitgebrachte Bier!
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In der Bergbaulandschaft am steilen Berggehänge musste auch die Halde des Richtschachtes ordentlich gesichert werden. Diese Trockenmauern stammen noch aus dieser Zeit.
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Nochmal aus anderer Perspektive.
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Einige wenige Grenzsteine sind auch noch erhalten.
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Fahle Laus und St. Georgen
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Viele Pingen und Strossenbaue erscheinen uns heute verwischt oder mit den Haldenmassen verfüllt. Die Lage der noch teilweise erhaltenen Bereiche befindet sich am steilen Gehänge des Talhanges und ist für den normalen Wanderer kaum erreichbar oder nur unter erhöhtem Absturzrisiko!!
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Reproduktion des originalen Befahrungsrisses von Herrn Petermann aus dem Jahr 1961. Das Mundloch des Fahle Laus Stolln ist mittlerweile schon Jahrzehnte verwahrt. Quelle: Gürtler, Eberhard: Fabel und Wirklichkeit des Silberbergbaues in Edle Krone ( Digitalisat)
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Das Haldenplateau am Bergehänge…
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…zeigt sich noch mit einem kleinen Stollnmundloch.
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Natürlich haben wir da reingeschaut.
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Na, ja...
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Nur ein kleiner, kurzer Hoffnungsbau auf kaum sichtbaren Gangstrukturen.
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Im Wald zeigten sich die Grundmauern eines Gebäudes mit Resten von Schlacke…
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…die wir aber nicht deuten konnten: Verhüttung oben am Berggehänge?
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Überall finden sich Spuren des frühen Bergbaus unserer Altvorderen am sehr unzugänglichen Berggehänge.
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Meist jedoch sehr stark verwischt…
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So wie hier.
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Vermutlich zu einem Strossenbau gehörig.
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Und natürlich Haldenstürze, wohin man schaut…
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Noch eine Pinge.
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Befahrungen in der Grube Edle Krone
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Auf dem St. Georgen Morgengang Der ursprüngliche Erbstolln ist im Verlauf des St. Georgen Morgenganges angelegt. Durch den doch recht intensiven Abbaubetrieb sind schon zu Betriebszeiten zahlreiche Brüche entstanden. Aus diesem Grunde sind immer neue Umbrüche angelegt worden. Diesem Umstand verdanken wir heute die teilweise Fahrbarkeit der Grubenanlage. Ursprünglich ist dieser Morgengang von Tage her erschlossen worden, was noch diverse Spuren im Wald auf dem Höckenberg belegen. In den Grubenbauen oberhalb des Erbstolln finden sich Spuren der Anwendung der Feuersetztechnologie, ebenso wie auch im Grubenfeld der Fahlen Laus.
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Der vordere Bereich des Stollns ist durch den neuzeitlichen Bergbau geprägt…
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…wie uns auch die Jahrestafeln verraten.
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Ältere Auffahrung im Gangverlauf.
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Das Profil der Umbruchstrecken ist durch die Bohr- und Schießarbeit des 18./19. Jahrhunderts geprägt.
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Wieder eine Jahrestafel.
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Der Morgengang ist zwar hier schön sichtbar, dafür aber völlig taub.
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Verollter Abbau.
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Ein Gesenk…
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…sowie ein Blick hinein. Foto: D. Oehme
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Der Stolln im Streichen des St. Georgen Stehenden…
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Der Stolln im Streichen und im Fallen des St. Georgen Stehenden…
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Ziemlich flach einfallend.
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Alter Schacht im Morgengang über dem Stolln.
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In diese Richtung geht´s durch Verbruch nicht weiter.
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Ein weiteres Gesenk auf dem St. Georgen Morgengang.
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Der Blick hinein.
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Wir folgen dem Gangstreichen.
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Hinter manchen Massehaufen im Stolln steht auch Sickerwasser angestaut.
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Wo Wasser tropft, findet man auch Aragonit- „Tropfsteinchen“ an der Firste.
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Ganz schick.
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Nahaufnahme D. Oehme.
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Nahaufnahme D. Oehme.
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Eine kleine geologische Sehenswürdigkeit: Ein Lamprophyrgang, in diesem Fall Kersantit.
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Muß man sich genauer anschauen...
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Weiter geht es nunmehr im Abbaufeld der frühen Zeiten.
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Foto: M. Poller.
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Angekommen an einem Blindschacht, der uns in darüber liegende Abbaue führt. Foto: M. Poller
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Und noch einmal ein Blick zurück. Foto: M. Poller
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Die Masse in den Abbauen ist größtenteils verrollt und verkeilt und kaum versintert... Foto: M. Poller
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So wie hier.
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Das sieht nicht immer vertrauenswürdig aus und größte Vorsicht und Aufmerksamkeit sind gefordert!
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Am Schachtfülltort.
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Altbergbau oberhalb des St. Georgen Erbstollns Die Grubenbaue oberhalb des St. Georgen Stolln sind nur noch über einen Aufstieg im Blindschacht zu erreichen. In den oberen Grubenbauen gibt es Anzeichen der Feuersetztechnologie. Zumindest ist das eh schon sehr dunkle Gestein hier oben auch noch sehr geschwärzt, vermutlich durch Raucheinwirkung. Teilweise sind Formen und Profile zu erkennen, die auf diese Technologie zurückführbar wären. Die tagesnahen Grubenbaue sind mittlerweile verrollt oder auch verfüllt worden und als Bergschaden eingezäunt.
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Ein Blick hinauf im Blindschacht.
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So sieht der Aufstieg aus. Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Sinterbildungen. Foto: D. Oehme
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Die Abbaue hier oben sind sehenswert und aus einer recht frühen Bergbauperiode. Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Manchmal hat man den Eindruck, daß die Alten auch die Technologie des Feuersetzens angewandt haben, obwohl dies bei dieser Gesteinsart unnötig ist – zumindest aus heutiger Sicht mit unserem Wissen – dennoch gibt es hier diese Belege! Foto: D. Oehme
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Eine ziemliche Kriecherei und Kletterei hier oben! Foto: D. Oehme
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Die Strecken folgen konsequent dem Gangstreichen und Fallen. Foto: D. Oehme
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Sinterbildungen könnten auf Erzführung im Gestein hinweisen. Foto: D. Oehme
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Meist aber wohl nur Aragonit. Foto: D. Oehme
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Nahaufnahme D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Die Fahle Laus Es handelt sich hierbei um eine separate Grube, welche über einen Stolln verfügte, dessen Mundloch heute vermauert ist. Im Bereich von mehreren, sich teilweise kreuzenden Gangtrümern sowie parallel dazu verlaufenden Trümern sind von der Tagesoberfläche her Strossenbaue in sehr alter Zeit angelegt worden. Einige dieser tagesnahen Baue sind zum Teil noch fahrbar.
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Der Aufstieg zum Fahle Laus Stolln. Dieser Stolln ist heute nur noch von der Edlen Krone erreichbar, weil dessen Mundloch von der Bergsicherung verwahrt wurde.
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Der Stolln ist mittels Schlägel und Eisen hergestellt und hat ein mannshohes Profil.
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Nur stellenweise liegt Gesteinsschutt von größeren Ablösern herum.
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Ansonsten ist der Stolln ohne besondere Schwierigkeiten fahrbar.
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Je näher man dem Mundloch kommt, umso mehr sammelt sich Tropfwasser an.
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Ziemlich säuberlich vorgetrieben...
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Mit Gegenlicht sieht man die Kluft am liegenden Salband noch besser, die die Alten hier wohl zur Erleichterung des Vortriebs genutzt haben.
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Das verwahrte Mundloch von innen gesehen. Das Drainage- Rohr ist ziemlich hoch eingebaut, so daß das Wasser nach Starkregen bis unter die Firste im Stolln stehen kann. Foto: M. Poller
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Blick vom Mundloch in Richtung Grubenfeld. Foto: M. Poller
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Die oberen Strossenbaue auf Fahle Laus Den hier wohl interessanteren Teil des Berggebäudes „Fahle Laus“ stellen die oberen Baue dar. Hier haben Befahrer früherer Generationen schon diverse Steighilfen eingebaut und uns heute die „Arbeit“ erleichtert !
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Den beengten Verhältnissen angepaßt...
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Der weitere Weg ist eine klassische Klettertour.
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Foto: D. Oehme
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Ziemlich große Abbaue sind hier oben vorhanden. Von Erz aber keine Spur! Foto: D. Oehme
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Aufgrund der kleinen Profile der
Strecken kann man eine recht frühe Bergbauperiode mit großer Sicherheit
annehmen. Die Überlieferungen der Geschichtsschreibung für das 16.
Jahrhundert sind hier zutreffend!
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Die Abbaue sind schon sehr beeindruckend! Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Kletterei ist an der Tagesordnung! Foto: D. Oehme
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Das Stollnprofil mit einem Einhieb daneben. Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Nun wieder der Abstieg hinunter zum Stolln der „Fahlen Laus“. Foto: D. Oehme
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Foto: D. Oehme
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Röschensystem und Radstuben der Grube Edle Krone
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Die Aufschlagrösche
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Während die Befahrer in den frühen 1990er Jahren noch problemlos über das Mundloch der Rösche einfahren konnten – inzwischen mit Beton „gesichert“ – muß man heute einige Umwege in Kauf nehmen, um dorthin zu gelangen. Foto: J. Piller, Sammlung G. Voigt
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Der heutige Zugang zum Röschensystem der Grube „Edle Krone“. Beide Röschen sind inzwischen verwahrt.
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Wir folgen der Aufschlagrösche in Richtung Mundloch. Foto: M. Poller
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Foto: M. Poller
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Foto: M. Poller
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Eine Jahrestafel aus der Zeit des Röschenbaus. Foto: M. Poller
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Kurz vor dem Mundloch ist die Rösche dann in Mauerung gesetzt …. Foto: M. Poller
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Hier mit Sandstein in der Firste und Gneis an den Stößen. Foto: M. Poller
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Foto: M. Poller
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Die Radstuben der Edlen Krone
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Vom Röschensystem aus gelangt man in die beiden nur teilweise verfüllten Radstuben der Grube. Neben einem Kunstrad für die Wasserhaltung gab es auch ein Kehrrad für die Förderung.
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Der Zugang zu den beiden Radstuben erfordert eine schlanke Kontur!
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Der erste Blick in die teilweise verfüllte Kunstradstube.
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Die Kehrradstube ist ebenfalls teilweise verfüllt. Doch hier finden sich in den Stößen der Radstube noch Widerlager für die Wasserregulierung des Kehrrades.
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Diese Widerlager gehören mit großer Sicherheit zum Regulierungsschützen des Kehrrades.
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Noch ein anderes...
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Ein Sandsteinsockel als Unterfangung eines Stoßes der Kehrradstube.
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Ein „Dokumentarist“ bei der Arbeit. Hier entsteht gerade eine Aufnahme des Sandsteinsockels in der Kehrradstube. Foto: D. Oehme
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Blick hinauf zum Wasseraufschlag der Kehrradstube.
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Ein Überbleibsel von Mettenschichten aus der Neuzeit. Weihnachtsbaum mit von selbst gewachsenem „Naturlametta“.
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Als Ausbauholz nicht mehr verwendbar... Foto: D. Oehme
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Wir wieder bei der Arbeit. Diesmal auf dem Röschenschacht zur Abzugsrösche. Dieser Schacht entstand nach dem Bergbau und diente für den Wasseraufschlag einer Turbine der nahe gelegenen Holzschleiferei. Foto: D. Oehme
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An dieser Stelle beenden wir unsere Exkursion im Berggebäude der Edlen Krone. Glück auf!
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Zu den
Tagesbrüchen im Bergbaugebiet Edle Krone und deren Verwahrung durch
Bergbaubetriebe
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Tagesbrüche und Schäden durch den Bergbau traten schon recht frühzeitig auf und hatten natürlich ihre Ursache im Bergbaubetrieb der früheren Jahrhunderte. So durch die tagesnahe Gewinnung in Strossenbauen und dicht an die Tagesoberfläche heran reichenden Firstenbauen, sowie in unzureichender Verwahrung von Schachtanlagen. Eine regelrechte „Verwahrungswelle“ von Grubenbauen entstand aufgrund von Umbauarbeiten am Eisenbahntunnel und der Bahntrasse der heutigen Sachsenmagistrale 1961. Vorausgegangen war eine Befahrung und Dokumentation sämtlicher noch zugänglicher Grubenbaue durch die Bergsicherung Dresden um 1970. Als Grundlage diente meistens die Dokumentation der Befahrergruppe um Herrn Pertermann. Doch waren zu dieser Zeit schon einige Stolln durch nachträglich eingebrachten Verbau auf Kosten der DR gesichert oder auch mittels Plomben verwahrt worden. Wir können aber jetzt schon sagen, daß die Unterlagen dieser Befahrergruppe nicht der Anlaß für Verwahrungsarbeiten waren, sondern vielmehr der Umbau des Tunnels und Gleisverlauf sowie aufgetretene Bergschäden im Gelände der DR bei Edle Krone.
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Zeittafel zu den Bergschäden und ihrer Verwahrung
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Glück Auf! L. M.
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Quellen
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