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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

Erstellt Mai 2016. Letzte Aktualisierung Juni 2016.

  

 
 

Der „Trau auf Gott Erbstolln“ zu Lichtenberg 

 

Diese Grubenanlage unweit von Freiberg ist aufgrund der dort vorzufindenden Häufung bergmännischer Zeichen wohl eine Besonderheit für das Freiberger Bergrevier. Aus diesem Grund haben wir die kleine Grube zum wiederholten Male besucht und jetzt eine Dokumentation zusammengestellt.  

Der Ort Lichtenberg befindet sich südöstlich von Freiberg. Der Ort zieht sich durch das Tal der Gimmlitz, einem rechten Nebenfluß der Freiberger Mulde. Die Trinkwassertalsperre südöstlich von Lichtenberg wurde 1967 bis 1973 erbaut.

 


 
Lage von Lichtenberg südöstlich von Freiberg.

      

Die Gründung des Ortes durch fränkische Kolonisten erfolgte wohl schon im 12. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wird Lichtenberg 1309 als Lichtinberc. Im 14. Jahrhundert entstand auch die inzwischen verfallene Wasserburg Lichtenberg. Im Jahr 1506 wurde Lichtenberg durch Kauf zum Freiberger Ratsdorf. Erst 1838 erhielt der Ort die Selbstverwaltung wieder. Mit dem 1. Oktober 1993 wurde durch die Eingemeindung von Weigmannsdorf und Müdisdorf die heutige Gemeinde gebildet.

Im Postlexikon (Band 5, Ausgabe 1818) lesen wir über den Ort: „Lichtenberg, ein dem Stadtrache zu Freiberg schrifts. gehöriges Dorf, also im Königreich Sachsen, im Erzgebirgischen Kreise, im Kreisamte Freiberg, am Gemlizbache, bei Berthelsdorf, 2 Stunden südl. von Frelberg entfernt gelegen. Der Rath erkaufte es im J. 1500 von dem von Hartizsch. Es hat eine Pfarrkirche und Schule, die unter der Inspection Freiberg stehen und deren Collator der Freiberger Rath ist. … Nicht weit über dem Dorfe, das einige Mühlen hat, liegt der Burgberg am Bache, ein einzeln stehender Berg von porphirartigem Gestein, der eine der höchsten Anhöhen dieser Gegend bildet und Spuren von Vulkanen hat.“ 

  


Lage des „Trau auf Gott Erbstollns“ in Lichtenberg.

  

Für die Beschreibung dieser Grube greifen wir auf schon vorhandene Arbeiten zurück, die wir mit eigenem Bildmaterial und historischen Karten aus dem Bergarchiv und der Fotothek illustrieren. Über den Stolln gibt es eine umfangreiche  Online-Veröffentlichung (erstmalig veröffentlicht in: Sächsische Heimatblätter 48 (2002) 3, S. 165-172) von Dr.-Ing. habil. G. Meier, Wegefarth:

  

 

 

„Das Besucherbergwerk „Trau auf Gott Erbstolln“ in Lichtenberg bei Freiberg“  

1.  Einleitung  

„Im südöstlichen Teil der Gemeinde Lichtenberg am rechten Talhang des Gimmlitz-Baches unweit der Lichtenberger Trinkwassertalsperre befindet sich das kleine Besucherbergwerk Trau auf Gott Erbstolln“ [1]. Das Stollenmundloch wird durch eine erneuerte hölzerne Kaue unmittelbar an der Dorfstraße hangseitig überbaut. Diese museale Einrichtung entstand im Rahmen einer bergmännischen Sanierung und Vorrichtung alter, auflässiger Grubenbaue vom September 1998 bis April 1999 im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes.  

Anlaß für diese Arbeiten war der defekte Wasserabfluß aus dem „Tiefen Trau auf Gott Erbstolln“ und die geplante Bautätigkeit hangseitig über dem Stollen etwa 50 m vom Mundloch entfernt, wo sich auch ein teilverbrochenes Lichtloch untertägig gefahrvoll zeigte. Insbesondere im Winter führte das zurückgestaute und überlaufende Stollenwasser zur Vereisung der vorgelagerten Dorfstraße. Dem Ingenieurbüro Dr. G. Meier wurde die vermessungstechnische Dokumentation, Planung und baubetreuende Aufsicht zur Lösung dieses altbergbaulichen Schadensproblems übertragen. Bereits bei der Aufnahme der zugänglichen Grubenbaue wurde unerwartet deutlich, daß es sich bei dieser kleinen Stollenanlage um einen einmaligen Sachzeugen geologischer, mineralogischer, markscheiderischer und bergbauhistorischer Art des Freiberger Silbererzbergbaus auf engstem Raum handelt.  

Der Vorschlag, den relativ unproblematisch zugänglichen Stollen größtenteils für die Nachwelt zu erhalten und für die Öffentlichkeit vorzurichten statt ihn zu verfüllen, fand breite Zustimmung und die Gemeindeverwaltung übernahm die Gesamtverantwortlichkeit für eine spätere musealen Nutzung. Das Sächsische Oberbergamt stimmte als Auftraggeber den vorgesehenen Bergsicherungsarbeiten unter der Maßgabe zu, daß die notwendigen Sanierungskosten nicht die ursprünglich geplanten Verwahrungskosten übersteigen dürfen.  

Zum Tag des Denkmals am 12. September 1999 wurde durch den Bürgermeister der Gemeinde Lichtenberg und nach bergamtlicher Zustimmung das kleine Besucherbergwerk der Öffentlichkeit übergeben. Über 400 Interessierte besuchen bisher jährlich die Anlage. Die übertägigen Baulichkeiten wurden durch eine engagierte Privatperson erworben, deren Vorfahre der Lehnträger des Erbstollens im ausgehenden 18. Jahrhundert war. [2] Im Jahr 2000 wurde dieser scheunenähnliche Überbau über dem alten Stollenmundloch, der ehemals als Waschhaus diente, grundlegend saniert und als mehretagige, hölzerne Kaue vorgerichtet.“

  

 

 

2. Geologie  

„Der Untergrund von Lichtenberg baut sich aus Gneisen unterschiedlicher Varietäten auf, die dem prävariszischen Grundgebirgsstockwerk angehören. Die Gesamtmächtigkeit dieses Gesteinspaketes erreicht etwa 5.000 m. Diese osterzgebirgische Gneisserie gehört zu den ältesten aufgeschlossenen Gesteinen des Erzgebirges. Das Alter wird mit über einer Milliarde Jahren angegeben und dem Proterozoikum zugeordnet. Dieser mehr oder weniger schiefrige Fels ist Bestandteil der großflächigen Freiberger Gneiskuppel.  

Das Gestein entstand durch Metamorphose (Umwandlung durch Gebirgsdruck und Temperatur) aus tonig-sandigen Sedimenten und besteht, wie ein Granit, hauptsächlich aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Im Zentrum der Freiberger Gneiskuppel stehen die ältesten Serien an. Lichtenberg befindet sich im Randbereich zur äußeren Zone, wo die sogenannten „Brander Gneise“ ausgebildet sind. Es sind vor allem graue, mittelflasrige bis körnig-stenglige, auch lagige Biotitgneise vorherrschend, aber auch Glimmerschiefer und Grauwacken sind vereinzelt anzutreffen. In einem Band vom Hospitalwald von Freiberg bis nach Frauenstein sind Quarzite den Graugneisen eingelagert, die vor allem bei Frauenstein als Felsklippen markante Erhebungen bilden. [3]  

In der langen erdgeschichtlichen Entwicklung wurden durch Druck und Temperatur die Gesteinsschichten regionalmetamorph grundlegend in ihrer Struktur verändert. Wiederholte gebirgsbildende tektonische Vorgänge und insbesondere das Empordringen von granitischen Magmenherden führten zu einer weiteren Überprägung der mächtigen Gesteinspakete.

 


Glimmerreicher, quarzstreifiger, dunkelgrauer und sehr dichter Gneis als Quergestein in den Stößen einer kurzen Umfahrung im Stollnverlauf

  

In die zahlreichen Spalten und Klüfte drangen mehr oder weniger erzhaltige Lösungen, aber auch Lavaströme (Quarzporphyrgänge) ein, die sich dort abkühlten und auskristallisierten. In mehreren Etappen entstand so der Freiberger Lagerstättendistrikt mit dem charakteristischen „Freiberger Gangnetz“. Man unterscheidet dabei den Freiberger Zentralbereich und vier nach den Himmelsrichtungen orientierte Randgebiete [4]. Lichtenberg befindet sich im südlichen Teil. Zur Lagerstättenbildung des Freiberger Reviers führten ein älterer (Karbon – Perm) und ein jüngerer (Kreide – Tertiär) Mineralisationszyklus. Die Entstehung der verschiedenen Erzgänge mit ihren differenzierten Inhalten ist sehr komplex, worüber unterschiedliche Theorien existieren. Die Tiefe des erzbringenden Granitplutons ist trotz Bohrungen nicht genau bekannt. Er wird in Lichtenberg in etwa 2.000 m Tiefe vermutet [5].

 


Der Ausschnitt aus der Geologischen Karte, Blatt 99: Lichtenberg-Mulda, Ausgabe 1924, zeigt uns im Südostteil des Kartenausschnittes rot eingezeichnet der Porphyr des Burgbergs.
   


 Ausschnitt aus obiger Grafik: Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit hat man die im Trau Auf Gott Stolln angefahrenen Gänge 1924 schon nicht mehr eingezeichnet.

  

Die geologische Entwicklung des Freiberger Reviers ist nicht mit der letzten tektonischen Formung beim Herausheben der erzgebirgischen Pultscholle in tertiärer Zeit abgeschlossen, sondern die heutige Morphologie wurde auch durch die eiszeitliche und nacheiszeitliche Abtragung maßgeblich geprägt. Die Größe der Erosionskräfte spiegelt sich in den zurückgelassenen Tal- und Terrassensedimenten in den Gebirgstälern wider. Die Stollenanlage wurde etwa 90 m im quartären Terrassenschotter der Gimmlitz aufgefahren. Nur der Sohlenbereich schließt hier den anstehenden Gneis auf. Die verschiedenen Schottergesteine geben in diesem Stollenabschnitt einen beeindruckenden Einblick in die verschiedenen anstehenden Gesteinsarten flußaufwärts. Sie verdeutlichen aber auch die damals wirkenden Erosionskräfte zur Formung und Verlagerung der abgerundeten Gesteinsbrocken.“

  


Im Stollnabschnitt südöstlich der Ausmauerung stehen in der Firste Flußschotter an. Die Erosionsdiskordanz ist scharf ausgeprägt.
 


Die gerundeten Gerölle sind deutlich zu erkennen.

 

 

 

3. Montangeschichte  

„Das kleine Grubengebäude des „Trau auf Gott Erbstollns“ schließt mindestens fünf Gangstrukturen auf. Es sind zwei Stehende Gänge mit einem NO-SW-Streichen und zwei Flache Gänge (NW-SO) nachweisbar. Die Hauptstrecke des Stollens selbst ist an einen Spatgang (Trau auf Gott Spat) (3) gebunden, der eine West-Ost-Ausrichtung besitzt und nur eine Quarz- und Eisenmineralisation zeigt.

  


Im Freiberger Exemplar des Blatts 276, Mulda, der in der letzten Betriebsphase des Stollns zwischen 1790 und 1816 entstandenen Meilenblätter von Sachsen ist der Stolln verzeichnet (rote Nachtragung).

  

Nach den beiden verfügbaren Grubenrissen mit identischem Inhalt vom Juli 1792, kopiert im April 1806, war jedoch der Casper Stehende (6, Nummerierung laut nachstehender Tabelle) das Ziel der bergmännischen Begierde [5]. Eine Rißkopie wurde nach 1806 geringfügig nachgetragen. Der „Tiefe Trau auf Gott Erbstolln“ sollte für diesen Gang die Wasserlösung bringen. Etwa 10 bis 15 m vor dem Casper Stehenden endet jedoch die Stollenauffahrung auf den Gang „Trau auf Gott  Stehender“ (5), der am Durchschlagspunkt eine Stärke von 0,5 m aufweist. Dieser Gang erweitert sich bei sehr wechselnden Mächtigkeiten bis auf etwa 1 m Stärke, jedoch ohne Anzeichen einer Erzführung. Typisch für das Freiberger Revier ist die starke Schwankung in seiner linsenartigen Mächtigkeit bereits auf wenigen Metern Länge. Auf 62 m wurde hier diese Struktur bis zum Jahr 1817 bergmännisch aufgeschlossen, ein querschlägiges Weiterführen des Stollens unterblieb jedoch.  

Eine Analyse des vorliegenden Rißwerkes zeigt, daß der zuständige Markscheider Johann Friedrich Freiesleben bereits 1792 den Gangausbiß des Casper Stehenden (6) auf dem Riß falsch eintrug. Die Anschnittverhältnisse ergeben eindeutig, daß sich der nördlichste alte Halde-Pinge-Komplex nicht auf dem Casper Stehenden befindet, sondern auf dem Trau auf Gott Stehenden (5) liegt.

   


Der von Johann Friedrich Freiesleben im Juli 1792 abgezogene Grund- und Saigerriß, nachgebracht bis 1816 von Markscheider August Jonas Oehlschlägel. Bildquelle: Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, Bestand 40040 (Fiskalische Risse zum Erzbergbau), Archivnr. K04737.

  

Eingebunden in die damalige Vermessung war auch die Aufnahme eines zur Untersuchung bis in 11,3 m Tiefe (1 2/3 Fahrten) aufgewältigten alten Tagesschachtes auf dem Casper Stehenden Gang (6). In den Anmerkungen zum Grubenriß ist diesbezüglich wie folgt (im Riß links oben) vermerkt:

„1. Dieses Grubengebäude ist in dem 1787. Jahre von Eigenlehnern aufgenommen und der von den Vorfahren angelegte tiefe Stolln spatweise in Morgen zuerst aufgewältiget, und sodann das tiefe Stollnort bis A fortgebracht.   
2. Auf‘m Gebirge ist der Halden Zug auf‘n stehenden Gange unter dem Namen Casper in Lehen genommen worden und das Stollnort A ist bis an dem Stehenden 58 ¾ Lachter, 0 Zoll hora 6,3 entfernt.           
3. In der anstehenden Stunde des Stollnorts B hora 8,4 ist selbiges 69 Lachter, 0 Zoll bis gedachten Stehenden zu treiben.“

 


Ausschnitt aus dem obigen Riß mit der nachgebrachten Auslängung des Stollns bis 1816 sowie dem Verlauf des Haldenzugs (rechts).

  

Bei der Zulage der Kompaßmessungen wurden die drei alten Halden unter der Nutzung der Aufschlußverhältnisse im „Alten Tageschacht“ mit einem „verfallenen“ Stollenmundloch in einem südlichen Seitental durch eine Gerade verbunden. Durch den steilen Hang des Gimmlitztales und die nach Westen einfallende Gangspalte fand dabei die von einer Geraden abweichende Gangausbisslinie keine entsprechende Beachtung, was zu einer Fehlinterpretation führte. Der Berggeschworene Christian Friedrich Lehmann kopierte 1806 diesen Grubenriß zweifach und übernahm diesen Fehler dabei kommentarlos.  

Die über- und untertägigen Vermessungsarbeiten im Quartal Crucis 1792 beanspruchten zwei Tage, dafür erhielt der Markscheider ein Honorar von 9 Talern und 7 Groschen. Vier Gangstrukturen wurden trotz bergbaulicher Bedeutungslosigkeit jeweils durch eine optisch beeindruckende Fundtafel markiert, die in den festen Gneis eingeschlagen wurde. Die eindeutige Benennung aller aufgeschlossenen Gänge ist bisher nicht vollständig geklärt. Die Gangstrukturen weisen folgende Hauptmerkmale auf: 

 

Gangname

Fundtafel  mit Jahr

Streichen und Fallen

Mächtigkeit

Haupt-mineralisation

1. unbekannt
Flacher Gang

Keine

137°
75° in Südwest

cm – Bereich

Unbekannt

2. unbekannt
Stehender Gang

1790

11°
68° in West

4 – 6 cm

Hämatit, Letten, zersetzter Gneis

3. Trau auf Gott Spat

1791

97°
63° in West

9 – 15 cm

Quarz, Limonit, Brauner Glaskopf, Quarz xx (Drusen)

4. Melchior Flacher

1793

172° - 86°
90° West

0,5 – 1,0 cm

Hellgraue Letten

5. Trau auf Gott Stehender

1815

32°
70° in West

2,0 – 100 cm

Flußspat, Quarz, Hämatit, Letten, Mylonit

6. Casper Stehender

Keine Angabe


??? in West

Unbekannt

Unbekannt

  


Ausschnitt aus obigem Riss mit Markierung der in der Tabelle benannten Gangstrukturen. Die Nummerierung entspricht der in der Tabelle darüber.

 

Grundsätzlich muß festgestellt werden, daß alle erschürften Gangstrukturen keine Vererzung aufwiesen und in ihren stark wechselnden Mächtigkeiten sehr bescheiden ausfielen, was sich auch in den fehlenden Abbauen widerspiegelt. Nach ihrer Mineralisation werden sie der fluorbarytischen Bleiglanzformation, der Eisen-Manganformation sowie den Tauben Gängen zugeordnet [7].“  

Wir illustrieren die eben gelesenen Erläuterungen wieder mittels einiger aktueller Fotos…

  

Anschnitt einer tauben Lettenkluft im Streckenstoß
  

Eine kleine Druse in einem Quarzknauer im Gneis mit Milchquarzkristallen und erdigem Limonit.
 

Anschnitt des Trau Auf Gott Stehenden in der Stollfirste
 

Eine Apophyse des Trau Auf Gott Stehenden im Streckenstoß mit violettem Flußspat, weißem Quarz und erdigem Hämatit (Rötel) im Gangmittel

  

Doch wieder zurück zur Beschreibung von Herrn Dr.-Ing. Meyer: 

  

„Die bekannten historischen Bergbaurisse [8] und Archivalien belegen, daß das Grubengebäude 1787 aufgenommen wurde. Aus dem ältesten vorhandenen Grubenriß von 1792 ist ersichtlich, daß bereits davor auf dem „Casper Stehenden“ (6) tagesnaher Bergbau im darüber liegenden Berghang umging.  

Ein alter Stollen auf diesem Gang, aus einem naheliegenden Seitental vorgetrieben, brachte nur eine seigere Teufe von ca. 27 m am „Alten Tageschacht“ ein. Dieser Stollen war bereits 1792 verbrochen („verfallen“) und ist heute im Gelände nicht mehr sichtbar. Der „Alte Tageschacht“ sowie zwei weitere Schächte sind als kleinere fast eingeebnete Halden-Pingen-Komplexe in einem Waldstück noch erkennbar. Das Alter dieser Bergbauperiode ist unbekannt.  

Wohl in die gleiche Epoche ist der erste Teil des „Trau auf Gott Stollns“ einzuordnen, der im Terrassenschotter am Hangfuß aufgefahren und auf einer namentlich unbekannten Gangstruktur (1) angelegt wurde. Der Vortrieb war hier leicht möglich, da im Firstbereich die Terrassenschotter und im unteren Stollenquerschnitt der Gang im angewitterten Gneis anstanden.“   

Anmerkung: Wenigstens ab 1726 betrieb die Gemeinde Lichtenberg Kommunbergbau, wofür sie die halbe Land- und Tranksteuerbefreiung erhielt (40010, Nr. 1572).

  

„Um den Bergbau auf den „Casper Stehenden“ (6) wieder neu zu beleben, war ein tiefer Stollen zur Wasserlösung die notwendige Voraussetzung. Deshalb wurde im Herbst (Crucis) 1787 (Eintragungsdatum im Lehn- und Gegenbuch: 26. Oktober 1787) aus einem bereits auflässigen alten Stollen heraus dieser neue Stollen, der heutige „Tiefe Trau auf Gott-Erbstolln“, angesetzt. Als Ausgangskapital standen 18 Taler und 16 Groschen von den Gewerken und 2 Taler und 15 Groschen aus der Gnadensteuerkasse zur Verfügung. Ausgegeben wurde dieses Geld vor allem für Löhne, Gedingearbeit, Grubenholz, Schwarten, Fahrgelder für den Bergmeister und Geschworenen, anfallende Gebühren der verschiedensten Art und für Schreibmaterialien, später kamen Schwarzpulver und das gesamte Gezähe dazu. Die erste Quartalsabrechnung ergab bereits eine Schuld für den Lehnträger Johann Caspar Erler von 12 Talern, 15 Groschen und 11 Pfennigen. Diese finanzielle Belastung bewirkte in der Folgezeit auch einen raschen Wechsel der Gewerken.  

Im ersten halben Jahr wurde der alte Stollen auf etwa 60 m Länge in 2 m Höhe und 1 m Breite beräumt und mit Holzausbau gesichert. Als der Trau auf Gott Spatgang (3) als Wegweiser“ für die querschlägige Auffahrungsrichtung zum Casper Stehenden (5) erreicht war, wurde der neue Stollenabschnitt unter Mithilfe von Bohren und Sprengen vorgetrieben. Durch die querschlägige Lage des Stollens zum Hauptgang erfolgte gleichzeitig eine Erkundung des Gebirges.  

Den Bergbau nahm eine Gewerkschaft bestehend aus acht baufreudigen Eigenlehnern aus Lichtenberg mit jeweils 15,5 Kuxen auf. Der Bauer (Hüfner) Johann Caspar Erler war der Lehnträger. Die weiteren ortsansässigen Mitgewerken (Gesellen) waren der Erbmüller Carl Traugott Kreher, die Gärtner Johann Zacherias Scheunpflug und Adam Gottfried Schuberth, die Hüfner Johann Gottfried Erler und Johann Carl Hering sowie der Häusler Johann Heinrich Fischer und der Auszügler Johann Gottfried Erler [9]. Die bergmännischen Arbeiten gingen nur stockend voran. Es ist bekannt, daß der Erbstollen ab 1787 nur wenige Jahre belegt war und 1802 „abermals“ aufgewältigt und ab Stollenmundloch auf 21,2 m in Natursteinmauerung gesetzt wurde. Zeitweise wurden auch 2 bis 3 Hauer beschäftigt. Aus dem kopierten und nachgetragenen Grubenriß von 1806 ist ersichtlich, daß der Stollenort mindestens noch 115 m vom Ziel, dem „Casper Stehenden“ (6), entfernt war, wo der Stollen 40 bis 55 m seigere Teufe einbringen sollte. Der vermeintliche Silbererzgang wurde nicht erreicht, dafür im Jahr 1815 der Trau auf Gott Stehende (5).  

Nach den eingeschlagenen Jahreszahlen enden 1817 die bergmännischen Erkundungsarbeiten auf dieser Gangstruktur. Der dabei als Haufwerk anfallende Flußspat wurde separat in eine abgeworfene Strecke verkippt, wohl in der Hoffnung, ihn bei Bedarf an Freiberger Hütten verkaufen zu können.  

Erst am 9. Juni 1835 beantragte der Schichtmeister des Erbstollens Carl Traugott Fuchß beim Freiberger Bergamt das „Lehen in das allgemeine Bergfreie zurück“ zu geben [10]. Das stets nur mit Zubuße aus den persönlichen Vermögen der Gewerken und mit Hilfe der Gnadengroschenkasse arbeitende kleine Berggebäude fand mit diesem wohl lange hinausgeschobenen Verwaltungsakt seinen bergrechtlichen Abschluß. Anlaß für die Aufgabe der bergbaulichen Aktivitäten waren insbesondere grundlegende Veränderungen bei den staatlichen Subventionen im Bergbau durch den Wegfall der „Land- und Tranksteuerbegnadigung“ im Quartal Luciae 1830. Im Gesuch des Bergmeisters Fuchß in Sachen Berggebäude „Trau auf Gott Erbstollen“ heißt es dazu [11].  

Durch die Umgestaltung des durch Land- und Tranksteuer-Begnadigung betriebenen Bergbaues wurde dem Berggebäude Trau auf Gott Erbst: zu Lichtenberg der ferne Genuß dieser Unterstützung aus dem Grunde entzogen, weil die Aussichten deßselben zu beschränkt waren, und das dasige Grubenfeld, den gemachten Erfahrungen zu Folge, zu bergmannischen Hoffnungen nicht berechtigte. Es wurde demnach diese Grube im Quartale Reminisc. 1834. in Frist gesetzt.  

In dieser Hinsicht hat es auch noch nicht gelingen wollen, baulustige Gewerken für dieses Berggebäude zu erhalten. Ein besseres Resultat wird auch für die Zukunft kaum zu erlangen seyn, da bey der jetzt allgemein geschwächten Bergbaulust es wohl schwerlich dahin kommen wird, dieses Grubenfeld wieder zu belegen, wenn nicht durch den Betrieb des durch Vergleich vom 29. Oktober 1828. mit Junge Hohe Birke Fdgr: erreichten gemeinschftl: Feldes gute Aussichten zu Erlangung von Erzanbrüchen eröffnet werden sollten, wozu indeß wenig Hoffnung vorhanden ist. Mit Schluß des Quartals Luciae 1830 als dem Aufhören der Land- und Tranksteuer-Begnadigung ist jedoch auch dieser letztere Betrieb sistiret worden, ...  

In dieser Hinsicht und falls dieser ganz unvorgreifliche Vorschlag von. E. Königl. Wohllöbl. Bergamte genehmigt werden sollte, erlaube ich mir daher, ... die Lehen bei Trau auf Gott E. als:

  • Einen Tiefen Erbstolln Trau auf Gott

  • Eine Fundgrube obere 1. & 2.te. Maas auf dem Trau auf Gott Spate

  • Eine Fundgrube auf dem Melchior Flachen

  • Eine Fundgrube und obere 1.ste. Maas auf dem Casper Stehend. und

  • Eine Fundgrube obere und untere 1.ste. Maas auf dem Trau auf Gott Stehenden

hiermit loszusagen, ...“   

   

Nach 1817 wurde der Trau Auf Gott Stolln zunächst in Fristen gehalten, bildete aber immer noch eine der Kommungruben, auf denen der Steuererlaß verbaut werden sollte. Schon 1818 wurde der Goldener Fuchs Erbstolln bei Langenrinne als Beilehn und neues Kommunberggebäude von den Gewerken aufgenommen. 1831 wurde dieser mit Junge Hohe Birke Fundgrube vereinigt.   

Die Familie Erler war Besitzer eines Hufengutes in Lichtenberg. Ihr Hof lag wenig südlich des Trau Auf Gott Stollns und ist auf dem Riß von 1792 (siehe oben) am unteren Bildrand eingezeichnet. Neben dem o. g. Lehnsträger Johann Caspar Erler (auf den möglicherweise die Bezeichnung Casper Stehender zurückgeht) fanden wir in den Beständen des Staatsarchives außerdem anno 1802 Johann Karl Gottlieb Erler und 1815 Christian Traugott Erler in Lichtenberg (13749, Nr. 329, 334).  

 

 

 

4. Besucherbereich  

„Bei der Vorrichtung der Grubenbaue für ein Besucherbergwerk nehmen die Standsicherheitsaspekte gemäß der bergamtlichen Forderungen einen zentralen Stellenwert ein. Aus diesem Grunde wurden instabile Abschnitte des Stollens im Eingangsbereich durch Natursteinausbau ergänzt und eine sehr tagesnah verlaufende Gangstrecke des alten Stollenteiles unter einem Zufahrtsweg hohlraumfrei versetzt. Das defekte Entwässerungsrohr im Straßenbereich wurde erneuert, wodurch das niederschlagsbedingt sehr stark wechselnd anfallende Stollenwasser problemlos abfließen kann.  

Bei den differenzierten Aufwältigungs- und Verwahrungsarbeiten durch die Firma BST Freiberg GmbH & Co. KG wurde stets darauf geachtet, daß der ursprüngliche Zustand der museal genutzten Strecken belassen wird. Aus diesem Grunde kann eine Befahrung des Erbstollens nur mit festem Schuhwerk und bereitgestelltem Schutzumhang sowie Geleucht erfolgen. Anhand der über- und untertägigen markscheiderischen Aufnahmen und der durchgeführten Bergsicherungsarbeiten lassen sich folgende Umfänge an Grubenbauen ausweisen:  

  • Befahrbare streckenartige Grubenbaue (Fahrweg für die Besucher):  261,0 m

  • Teilverfüllte Streckenabgänge: 28,0 m

  • Verwahrte tagesnahe Gangstrecke (hohlraumfrei verfüllt): 37,0 m

  • Gesamtlänge aller streckenartigen Auffahrungen: 326,0 m

  • Länge des alten Natursteinausbaus im Mundlochbereich: 21,2 m

  • Länge des ergänzten Natursteinausbaus: 10,9 m

  • Gesamtlänge des Natursteinausbaus: 32,1 m

  • Tiefe des teilverbrochenen Lichtloches auf dem Stollen bei ca. 52 m:  8,5 m
    (als Wetter-
    und Fluchtweg vorgerichtet)

  

Der Stollen ist ohne separate Wasserseige geringfügig steigend aufgefahren. Bis etwa zum Melchior Flachen (4) sind beidseitig in den Stößen des Stollens in Abständen von 1,2 bis 1,3 m und in einer Höhe von etwa 20 cm über der Sohle Einkerbungen für Querhölzer im Gneis vorhanden, die auf ein hölzernes Laufwerk verweisen. Die Unterteilung des Stollens durch ein Laufwerk diente ebenfalls zur Verbesserung der Bewetterung. Diese Maßnahme reichte wohl für den weiteren Stollenvortrieb aufgrund des Schwarzpulver- Einsatzes nicht aus.   

Der Wetteranriß durch ein neu abgeteuftes Lichtloch im vorderen Bereich des Stollens verbesserte die notwendige Wetterzirkulation. Dieser 8,5 m tiefe, rekonstruierte Schacht erfüllt auch heute noch seine Bewetterungsfunktion. Die Streckenauffahrungen im Gneis sind in ihren Dimensionen sehr unterschiedlich. Die lichte Höhe schwankt zwischen 1,5 m und 2,55 m.  

Die Breite variiert zwischen 0,6 m und 1,2 m. Grundsätzlich ist der Stollenquerschnitt im Gneis gemäß dem Gangverlauf trapezförmig geneigt.“  

 

 

 

5. Sachzeugen  

„Die Stollenanlage überrascht mit einer Vielzahl geologischer, markscheiderischer und bergbaulicher Sachzeugen auf engstem Raum. Etwa 90 m der streckenartigen Grubenbaue von ca. 2 m Höhe und ca. 1 m Breite sind zumindest im Firstbereich im Terrassenschotter der Gimmlitz aufgefahren, wovon 52 m noch befahrbar sind. Nach dem alten und neuen Natursteinausbau sind im Erbstollen diese Schotter sichtbar. Der Stollen steht hier sicher ohne Ausbau.  

Im weiteren Verlauf sind im Berg verschiedene Gneisvarietäten aufgeschlossen und zeigen sich eindruckvoll in wechselnden Farben und verschiedener Beschaffenheit. Unzählige alte Bohrlöcher von etwa 30 bis 40 cm Länge und 2,4 bis 3,0 cm Durchmesser mit teilweisen Resten des alten Lehmbesatzes verweisen auf die Sprengtechnologie der Auffahrung mittels Einzelbohrungen, aber auch die mühsamen, soliden Schlägel- und Eisen- Arbeiten der Bergleute zur Konturherstellung des Stollens sind überall gegenwärtig.

  


In den Stollenstößen findet man auch Prunen, welche die Schlägelarbeit belegen.
    

Zahlreiche Bohrpfeifen im Streckenstoß – hier ein Beispiel mit Resten des Lehmpfropfens – belegen die Schießarbeit.
  

Länge und Durchmesser der Bohrpfeifen passen zur Entstehungszeit Ende des 18. Jahrhunderts.

  

Der größte Teil des Stollens wurde auf einem kleinen, unbedeutenden Quarzgang (3) angelegt. Querschlägig wurden drei weitere Gänge aufgeschlossen, wobei der Trau auf Gott Stehende (5) am Ende des Stollens mit einer Mächtigkeit von 2 cm bis 100 cm beeindruckt. In den harten Freiberger Gneis wurden in vier Gangbereichen je eine eigene Fundtafel geschlagen.

Die gesamte Auffahrung der Stollenanlage wird von 20 Jahresvortriebstafeln (älteste Jahreszahl 1790, jüngste 1817), mehr als 67 markscheiderischen Quartals- und Jahresmarken (Gedinge- und Vortriebszeichen) und mindestens 7 in den Fels vermarkten Vermessungspunkten als fortlaufende Nummern flankiert. Diese Vielzahl von Markierungen im Gneis auf engstem Raum dürfte im Erzgebirge in dieser Art wohl einmalig sein.

Zeitlich ordnet sich die Zeichenfülle in eine Periode ein, wo durch den Freiberger Bergmeister Christian Wilhelm Schmidt im Jahre 1785 eine Regelung für das Schlagen der Tafeln erlassen wurde. Man erhoffte sich damit eine bessere verwaltungstechnische Erfassung der bergbaulichen Aktivitäten im Revier. Das Einhauen mußte durch den Reviergeschworenen vorgenommen werden. Er erhielt dafür das „Stufengeld“ in Höhe von 8 Groschen [12]. Dieser Betrag entsprach etwa dem Wochenlohn eines Bergmannes [13]. Keine Möglichkeit einer „Verstufung“ wurde deshalb in dieser Zeit von den Geschworenen auch bei kleinsten Streckenauffahrungen oder Konturveränderungen ausgelassen.

Erst im Jahr 1827 wurde durch den Obereinfahrer Friedrich Wilhelm Wagner veranlaßt, daß das Schlagen von Jahresstufen in Auffahrungen über einem Lachter Länge (2 m) vorgenommen werden durfte [14].

Die älteste untertägige eingeschlagene Markierungsstufe aus dem Freiberger Revier ist übrigens aus dem Jahr 1518 bekannt (im Tiefen Fürstenstollen am Löfflerschacht) [15].

In den festen Gneis wurden als bergmännische Sachzeugen neben den zahlreichen Bohrloch- sowie Schlägel- und Eisenspuren auch kleine Nischen für das Aufhängen des Geleuchtes und die bereits erwähnten Einkerbungen zum Einbau des Laufwerkes hinterlassen.“

   


Skizze zum Stollnverlauf mit den im Stolln vorgefunden Zeichen und Tafeln sowie der unmittelbar angrenzenden Bebauung.

 


Erklärung zu den am häufigsten vorkommenden bergmännischen Zeichen.

 

Mineralogisch beeindruckend ist die bis zu einem Meter mächtige Gangmineralisation des Trau auf Gott Stehenden (5) durch die violetten, grünen und weißen Flußspatbänderungen und rosettenartigen Quarzkristallisationen.

Die Temperatur in diesem Teil des Bergwerkes ist stets zwischen 7° C und 8° C.

Die aufgeschlossenen Terrassenschotter des Gimmlitz- Baches im vorderen Teil des Stollens sind ein anschauliches Fenster in die jüngste geologische Entwicklung der Region. Ohne Zweifel handelt es sich bei dieser kleinen, gut zugänglichen Stollenanlage um ein geologisches, lagerstättenkundliches, markscheiderisches und bergbauhistorisches Kleinod des Freiberger Silbererzbergbaus ersten Ranges, dessen Besuch sicher eine bleibende Erinnerung hinterläßt. Zur Montangeschichte aber auch zur lagerstättenkundlichen Situation existieren noch zahlreiche ungeklärte Fragen, die einer weiteren Bearbeitung bedürfen.

Die Gemeindeverwaltung Lichtenberg (Tel. 037323 - 5430) ist der Betreiber des nur nach Voranmeldung zugänglichen Besucherbergwerkes.

  
Quellennachweis

[1] MEIER, G.: „Trau auf Gott Erbstolln“ in Lichtenberg, in: Denkmale im Landkreis Freiberg, Landratsamt Freiberg 1999

[2] PRINZ, H. G.: Zur Geschichte des Trau auf Gott Erbstollns in Lichtenberg, in: Erzgebirgische Heimatblätter 23 (2001) 4 S.12-14

[3] DOUFFET, H.: Einführung in die Geologie der Freiberger Umgebung. Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Naturkundemuseums Freiberg, Freiberg 1964

[4] BAUMANN, L.; KUSCHKA, E.; SEIFERT, TH.: Lagerstätten des Erzgebirges. ENKE im Georg Thieme Verlag Stuttgart 2000

[5] BAUMANN, L.: Die Lagerstätten der Freiberger Randgebiete. Freiberger Forschungsheft C188, VEB Deutscher Verlag f. Grundstoffindustrie Leipzig 1965

[6] FREIESLEBEN, V. J. F.: Grund- und Seiger-Riß Trau auf Gott Erbstolln zu Lichtenberg, Juli 1792, kopiert April 1806

[7] BAUMANN, L.: Die Lagerstätten der Freiberger Randgebiete. Freiberger Forschungsheft C188, VEB Deutscher Verlag f. Grundstoffindustrie Leipzig 1965

[8] FREIESLEBEN, V. J. F.: Grund- und Seiger-Riß Trau auf Gott Erbstolln zu Lichtenberg, Juli 1792, kopiert April 1806

[9] Sächs. Bergarchiv Freiberg, Reg.-Nr. F9/99, Bestandssign. BAF/B/24/9309, Abschrift H. G. Prinz, 05/1999. Grubenfeld Lichtenberg in Verbindung mit Hohe Birke / Goldener Fuchs

[10] PRINZ, H. G.: Zur Geschichte des Trau auf Gott Erbstollns in Lichtenberg, in: Erzgebirgische Heimatblätter 23 (2001) 4 S.12-14  

[11] Sächs. Bergarchiv Freiberg, Reg.-Nr. F9/99, Bestandssign. BAF/B/24/9309, Abschrift H. G. Prinz, 05/1999. Grubenfeld Lichtenberg in Verbindung mit Hohe Birke / Goldener Fuchs

[12] ADLUNG, S.: Gedinge- und Vortriebszeichen im sächsischen Erzbergbau, in: Schriftenreihe: Akten und Berichte vom sächsischen Bergbau, Heft 7, Jens-Kugler- Verlag Kleinvoigtsberg (Sachsen) 1998

[13] Kalender für den Sächsischen Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1827.- S.145, Gerlachische Buchdruckerey Freyberg 1827

[14] ADLUNG, S.: Gedinge- und Vortriebszeichen im sächsischen Erzbergbau, in:  Schriftenreihe: Akten und Berichte vom sächsischen Bergbau, Heft 7, Jens-Kugler- Verlag Kleinvoigtsberg (Sachsen) 1998

[15] PFORR, H.: Markierungsstufen und Schrifttafeln im Freiberger Silberbergbau, in: Der Anschnitt 52 (2000) 4, S.142-149“

  

 

 

Eine Befahrung 2016 

  

Unsere folgende Bildergalerie entstand überwiegend während einer Befahrung im Februar 2016. An dieser Stelle möchten wir dem Bauamtsleiter der Gemeinde Lichtenberg, Herrn Swoboda, für die Ermöglichung der Tour und für seine Geduld während der Aufnahmen danken.  

Der gerade einmal 326 m lange Stolln hat mehr zu bieten, als manche 2½ km lange Auffahrung der SAG Wismut, wenn man die Fülle der Fotomotive in den Vordergrund stellt.

  

Die Stollnkaue. Hier begann unsere Tour.
  

Die erste Etage der Kaue soll die Besucher anhand verschiedener Ausstellungsstücke...
  

über die bergbauliche Vergangenheit des Orts Lichtenberg informieren.
 

Es war zwar schon ziemlich dunkel, doch dieses Detail mußte sein. Ein neu eingedecktes Holzschindeldach mit gebeilter Dachrinne und entsprechender Rinnenhalterung, ebenfalls aus Holz.
 

Ansicht der Kaue mit Zugang zum Keller …
 

… hergerichtet wie unsere alte Tradition verpflichtet …
  

Der heutige Eigentümer gedenkt natürlich auch seinem Urahn!
  

Im Keller eine Sandtseintafel zur Erinnerung an die Sanierung des Stollns.
 

Wir wissen, wo dieser Hunt im Einsatz war. Er gehörte zur Firma „Baryt-Bergwerke Freiberg“ und war auf dem „Anna Stolln“ im Bereich des Straßenschachtes im Einsatz.
 

Im Keller der Kaue liegt auch das Stollnmundloch.
  

Das Bruchsteinmauerwerk begleitet uns eine ganze Weile …
  

Geologisch interessant ist diese Stelle. Es handelt sich um den Übergang vom Bruchsteinmauerwerk zum „festen“ Gebirge. Das Hangende wird hier auf rund 90 m Länge von eiszeitlichen Terrassenschottern gebildet.
   

Lehm und Flußgerölle sind hier so fest miteinander „verbacken“, daß diese Struktur ohne Ausbau tragfähig ist …
  

Diese Schicht ist auf dem Grundgebirge, dem Freiberger Gneis aufgelagert …
  

… und ist schon eine Besonderheit.
 

Streckenkreuz auf dem Stolln. Rechts zweigte ein Flügelort ab, welches aber nunmehr verwahrt ist. Wir folgen dem Hauptstolln – links – weiter.
  

Hier steht der Stolln komplett im Gneis.
  

Die erste Fund- und Gangtafel haben wir erreicht. Es handelt sich um einen Stehenden Gang, der aber taub ist. Leider ist noch nicht bekannt, für welchen Namen das H“ auf der Tafel steht.
 

Ein Streckenbild. Links am Stoß ist der Gangverlauf erkennbar. Das glatte Profil des Stolln ist an dieser Stelle durch Schlägel und Eisenarbeit hergestellt.
  

Die zweite Fund- und Gangtafel haben wir erreicht. Es handelt sich um den „Trau auf Gott Spat“, der hier nur etwas drusigen Quarz und Limonit als Gangmasse führt.
 

Wiederum liegt der Gang im linken Stoß des Stollns …
  

...was zu dem schiefen ovalen Streckenprofil geführt hat.
 

Der Stolln wurde offensichtlich ursprünglich in kleinerem Profil aufgefahren und später mittels Nachriß erweitert.
  

Die Bedeutung dieser Zahlen ist nicht mehr genau erklärbar. Es könnte sich um eine Entfernungsangabe handeln.
  

Den Besuchern kann an diesem Nebenörtchen die Handhabung des Bohrgezähes vorgeführt werden.
  

Die älteste Vortriebstafel im Verlauf des Stollns. Wir stehen längst mit dem vollen Profil im Gneis, so daß hier alle eingeschlagenen Tafeln erhalten geblieben sind. 
  

Die Nummer 6 hatten wir schon, nun eine Acht.
  

Ein Markscheidekreuz.
  

Nun folgt die Neun.
  

Streckenbild. Die glatt erscheinende Fläche links stellt wieder die Ablösefläche am verfolgten Spatgang dar.
  

Die Zehn haben wir möglicherweise übersehen, denn hier folgt die Elf.
 

Im Gegenlicht sieht alles optisch noch interessanter aus.
 

Ein Quartalswinkel.
  

Ein weiteres Nebenort mit vielen Symbolen…
  

Man untersuchte ein Nebentrum, fand aber nur Quarz und Brauneisen.
  

Das hat man offenbar 1804 gemacht...
  

...während des Stollnort schon eher hier ankam.
  

Gedingezeichen für den Nachriß der Sohle und …
  

zum Abschluß das Streckenbild mit Gegenlicht.
 

Ganganschnitt des „Trau auf Gott Spates“
   

Geöffneter Gangabschnitt des Trau Auf Gott Spats mit einer Mineralisation der Eisen-Mangan-Formation (mit Quarz xx und schwarzen Hämatitbelägen).
  

Detailansichten einer Druse...
  

Da der eisenschüssige Quarz nicht bauwürdig war, blieb er erhalten und wir können uns noch heute an mehreren Stellen im Stollnverlauf daran ergötzen.
  

Hier könnte es sich wieder um eine Entfernungsangabe (68 Lachter) handeln… Wenn sie sich auf den Gesamtvortrieb bezieht, wären wir jetzt wahrscheinlich 136 m vom Mundloch entfernt. 
  

Hier wurde offenbar mehrfach nahgerissen.
 

Ortsbrust der ersten Auffahrung bis 1790…
  

… mit Nachrißzeichen und einem Markscheidekreuz.
  

Quartalswinkel.
 

Nachriß der Firste.
  

Die nächste Vortriebstafel.

 

 

 

Am „Melchior Flachen“

  

Dieser Gang wurde einige Meter nach beiden Seiten in seiner Streichrichtung verfolgt, hatte aber außer hellgrauen Letten keine verwertbaren Mineralien zu bieten. Neben Abraum der weiteren Vortriebsarbeiten auf dem Hauptstolln ist auch etwas des abgebauten, aber nicht verkäuflichen Flußspates in diesen Nebenörtern abgelagert worden.

  


Fund- und Gangtafel des „Melchior Flachen“.
  

Beide Strecken auf dem „Melchior Flachen“ sind halb versetzt. Wir habe dennoch mal die Strecke befahren …
  


Auch in der Gangstrecke eine Jahrestafel mit Quartalswinkel …
 


Und noch eine …
  


und vor Ort!

   

 

 

Wieder im Hauptstolln... 

  


Das Stollnort hat diesen Punkt also anno 1793 überfahren...
  

Noch immer am linken Stoß der Trau auf Gott Spat.
  

...
  

Wieder eine Jahrestafel mit Quartalswinkel … Allerdings ist unklar was zwischen 1793 (der letzten vom Stollnvortrieb) und 1802 passiert ist...
  

Die 1803 fehlt hier auch - aber zu der Zeit wurden ja die überfahrenen Gänge weiter vorn untersucht...  
  

Quartalswinkel finden sich tatsächlich reichlich...
  

Bei den Reinigungsarbeiten während der Aufwältigung wurde diese Jahrestafel leider beschädigt, denn hinter der nur noch zentimeterstarken Gneisplatte lag wieder eine Druse des „Trau auf Gott Spates“...
  

Wieder ein kurzes Nebenort. Die Örter sind alle mit dem abgebauten, aber nicht verkäuflichen (weil zu eisenhaltigem) Flußspat versetzt.
 

Warum die Vorfahren dieses Ort mit einer Umfahrung umgangen haben, ist nicht bekannt. Die Umfahrung im Nebengestein ist zirka 30 m lang und im Grundriß oben nicht enthalten.
   

Eine Lampennische.
  

Die nächste Jahreszahl vom Vortrieb des Stollnortes.
 

Quartalswinkel mit Lampennische …
   

Jetzt 1810...
  

1811...
  

Das Ende der Umfahrung; das Stollnort schwenkt hier wieder in die Richtung des zuletzt verfolgten Trümchens ein. Der Trau auf Gott Spat ist jetzt etwas flacher einfallend und verläuft immer noch links am Stoß; die ebene Fläche rechts ist nur eine Kluftfläche und war für das Lösen des Gesteins natürlich von Vorteil.
  

Hier sind die Vorfahren 1812 angekommen.
  

   

 

Auf dem „Trau auf Gott Stehenden“

    

Dieser Gang ist aufgrund seiner Ausbildung wohl der interessanteste der ganzen Anlage. Eine solche Flußspatmineralisation ist im Freiberger Bergrevier heutzutage selten für normale Besucher aufgeschlossen. Meistens sind die dafür bekannten Gänge vollkommen abgebaut oder sie liegen an für Besucher unerreichbaren Stellen.

Der Abbau des Flußspates erfolgte mit dem Gedanken des Verkaufes an die Freiberger Hüttenwerke in Muldenhütten und Halsbrücke. Jedoch ist der Spat sehr unrein und müßte eine entsprechende Aufarbeitung erfahren, was sich aber bei der hier vielleicht anstehenden Gesamtmenge letztlich nicht gerechnet hätte. Somit verblieb der Spat untertage und der Grubenbetrieb wurde später gänzlich eingestellt.

  


Jetzt haben wir den Trau Auf Gott Stehenden erreicht. Der Stollnverlauf winkelt ab und folgt im Weiteren diesem Gang.
 

Die Fundtafel des „Trau auf Gott Stehenden“ von 1815 ist besonders sehenswert.
 

Gangbild vom Fundpunkt, Blickrichtung zum Mundloch. Das Stollnort kommt von rechts. Nach Südwesten hat man den 1815 angefahrenen Gang nur auf kurze Distanz untersucht, da man ja immer noch den Casper Stehenden zu erreichen hoffte.
  

Wieder einer...
  

Die Rotfärbung von Wasser und Schlamm haben in diesem Gang ihren Ursprung. Große Mengen von feinschuppigem Hämatit begleiten den Flußspat. Der Gang ist hier noch sehr geringmächtig ausgebildet.
 

1813...
   

Streckenprofil.
  

Der Gang ist an dieser Stelle in mehrere Trümchen aufgefächert.
  

Das hangende Trum (im Bild rechts) führt kaum Flußspat, aber besonders viel Rötel.
  

Das hangende Trum schart an das Haupttrum an.
  

Anschnitt des Gangs in der Firste, der hier bereits mehr als 20 cm mächtig ist. Mit dem Anscharen der Nebentrümer nimmt die Gangmächtigkeit weiter zu.
  

Auch bei dieser neben dem Winkel eingeschlagenen Zahl „113°“ kann es sich wie bei der „68“ wieder um eine Entfernungsangabe handeln. Demnach müßten wir jetzt 226 m vom Mundloch entfernt sein.
   

Wieder fein säuberlich ausgeführt...
  

Neben Flußspat, Rötel und Quarz ist – aber nur selten – auch etwas Baryt zu entdecken.
  

Anschnitt des Ganges im rechten Stoß (Blickrichtung Mundloch).
  

Hier sind die Vorfahren 1815 angekommen.
  

Noch mal ein Profilbild mit dem Gang in der Firste.
 

Noch ein Quartalswinkel …
  

Ein etwa einen halben Quadratmeter großer, flächiger Anschnitt des Trau Auf Gott Stehenden im liegenden Streckenstoß …
  

...durchsetzt mit Hämatit.
 

Ansicht mit Größenvergleich.
 

Details des Anschnitts des Ganges im Streckenstoß mit kokardenförmig ausgebildetem, violettem Flußspat und weißem Quarz sowie feinschuppig-erdigen Belägen von hellrotem Hämatit (Rötel).
 

Weitere Detailaufnahme des Ganganschnitts...
  

...
 

In diesem Detail des Trau Auf Gott Stehenden ist (etwa in der Bildmitte) auch gelblichweißer, dickspatiger Schwerspat vertreten.
  

Relativ selten ist grün gefärbter Flußspat beteiligt, der typische gelbe Flußspat fehlt hier ganz. Insgesamt ist die Mineralführung des Trau auf Gott Stehenden im Vergleich mit dem Freiberger Zentralrevier schon etwas ungewöhnlich: Dort führen die meisten stehenden Gänge nämlich eine Paragenese, die der „kiesig-blendigen Bleierzformation“ (kb) zuzuordnen ist (mit Pyrit, Zinkblende, Bleiglanz, Arsenkies und anderen Erzen und als Gangarten vorwiegend Quarz, wenig Karbonaten, sowie Fluß- und Schwerspat). Diese Kenntnis gab wohl auch Anlaß, beim Stollnvortrieb auf diesen Gang „einzuschwenken“. Eine Veredlung (mit Kiesen und silberhaltigem Bleiglanz) fehlt in diesem Stehenden hier in Lichtenberg jedoch völlig; als einziges „Erz“ ist das Eisenmineral Hämatit (meist als erdiger „Rötel“) reichlich vertreten. Vermutlich ist diese Mineralisation im südöstlichen Randbereich des Freiberger Reviers daher bereits in die niederthermale „eisenbarytische Formation“ (eba) einzuordnen.

Obwohl der Gang reichlich Flußspat führt, kann er auch nicht sicher in die mesothermale „fluorbarytische“ (fba) Paragenese eingeordnet werden, da die typischen Erzminerale (vorallem der Bleiglanz) völlig fehlen. Letztere tritt in Freiberg zudem meist auf den (jüngeren) Spatgängen auf. Der Trau auf Gott Spatgang hier weist hingegen bis auf Quarz und wenig schwarzen Hämatit (sowie sekundär Beläge aus Braunstein und Limonit) praktisch überhaupt keine Mineralisation auf.

   


Im Anschliff dieses Handstücks werden noch mehr Details der teilweise brekkziierten Gangausfüllung des Trau Auf Gott Spats sichtbar.
  

Seitenansicht des Handstücks. Der Quarz bildet das Gangmittel, feinschuppige Hämatit-Lagen färben den sonst violetten Flußspat und ältere Quarzgenerationen rötlich.
  

Rückseite des Handstücks… Beim Anschliff wurde der lose Hämatit abgespült und nur der im festen Mineralverband gebundene Anteil ist erhalten geblieben.
  

Zurück zum Stolln: Die vorletzte Jahrestafel vor der Ortsbrust …
  

Noch mal der Ganganschnitt.
 

und die letzte Jahrestafel vor der Einstellung des Grubenbetriebes. Hier endet auch unsere Tour, die durch das Fotografieren mehrere Stunden in Anspruch nahm!

  

 

Klein, aber fein!  Sollte man mal gesehen haben - zumal man auch als ganz normaler Neugieriger hier einigermaßen bequem einfahren kann. Bergbaugerechte Kleidung ist freilich auch hier angebracht, denn der Rötel geht auch mit Persil ganz schlecht wieder raus... Mehr bleibt uns eigentlich dazu nicht zu sagen...

Glück Auf!

L. M.  

 

Weitere Quellenhinweise:

  

          Allgemeine Quellen

  1. Schumann, August: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, Band 5, Stadt Königstein bis Lohmen, 1818

  2. Steche, R. Dr.: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 1884

  3. Dr.-Ing. habil. G. Meier: Das Besucherbergwerk „Trau auf Gott Erbstolln“ in Lichtenberg bei Freiberg, erstmalig veröffentlicht in: Sächsische Heimatblätter, Jahrgang 48 (2002) Heft 3, S. 165-172

  4. Deutsche Fotothek (SLUB): Historische Karten, u. a.:
    - Geologische Karte Blatt 99, Lichtenberg-Mulda, 2. Auflage 1924;
    - Meilenblätter von Sachsen, Freiberger Exemplar, Blatt 276: Mulda, 1790, Nachtragungen bis 1860


    Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden

    Bestand 13749 (Stadtgericht Freiberg), Nr. 329: Teilung des von Johann Karl Gottlieb Erler an Karl Gottlob Schönherr und andere verkauften Hufengutes in Lichtenberg, dat. 1802

  5. Ebenda, Nr. 334: Teilung der von Christian Traugott Erler an Johann Gottlieb Berndt und Gottlob Friedrich Fritzsche, alle in Lichtenberg, verkauften Hufe, dat. 1815 – 1816


    Bergarchiv Freiberg

    Bestand 40010 (Bergamt Freiberg), Nr. 1572: Kommunbergbau zu Lichtenberg und die deshalb der Gemeinde erteilte halbe Land- und Tranksteuerbefreiung, darin u. a. Trau auf Gott Erbstolln in Lichtenberg, dat. 1726 – 1817

  6. Bestand 40174 (Grubenakten des Bergreviers Freiberg), Nr. 740 und 741: Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg, ab 1818 samt Goldener Fuchs Erbstolln bei Langenrinne; Zechenprotokoll, dat. 1794 – 1835, Enthält u.a.: Wiedergenuß des Land- und Tranksteuerverbaus der Gemeinde Lichtenberg auf dem Trau auf Gott Erbstolln.- Pflichtvorhaltung für Schichtmeister Carl Traugott Fuchs.- Infristsetzung von Trau auf Gott Erbstolln.- Aufnahme des Beilehns Goldener Fuchs Erbstolln bei Langenrinne als neues Kommunberggebäude, Lossagung der Lehne nach Entzug der Land- und Tranksteuerbegnadigung und Eingliederung des gemeinschaftlichen Grubenfeldes zu Junge Hohe Birke.

  7. Ebenda: Nr. 241: Junge Hohe Birke Fundgrube an der Münzbachhütte bei Langenrinne, Enthält u. a.: Festlegung eines gemeinschaftlichen Feldes mit dem als Beilehn zu Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg gehörigen Goldener Fuchs Erbstolln, dat. 1822 – 1831

  8. Bestand 40040 (Fiskalische Risse zum Erzbergbau), Nr. K04737: Erlängen des Tiefen Stollnortes bis an die Streichungslinie des Kaspar Stehenden, dat. 1792 – 1816

  9. Ebenda, Nr. K04738: Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg, dat. 1792 – 1806

  10. Ebenda, Nr. I04739: Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg, dat. 1803 – 1806

  11. Ebenda, Nr. K04740: Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg, dat. 1792 – 1816

  12. Ebenda, Nr. K04741: Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg, Erlängen des Tiefen Stollnortes bis an die Streichungslinie des Kaspar Stehenden, dat. 1792 – 1816

  13. Ebenda, Nr. K04742: Trau auf Gott Erbstolln bei Lichtenberg, dat. 1792 – 1916