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Ein Beitrag von www.unbekannter-bergbau.de

Erstellt Dezember 2011, letzte Aktualisierung Juli 2015.

  

Rekonstruktion des Schachtes "Einigkeit" in Joachimsthal
 

Die Nutzung des Kurbades in Jachymov erforderte in den 1990er Jahren eine umfassende Rekonstruktion der Schachtanlagen. In etwa 500 m Teufe wird das radonhaltige Wasser für das Kurbad gefasst und zu den Bädereinrichtungen geleitet. Auch diese Einrichtungen entsprachen schon lange nicht mehr dem Stand der Zeit und mußten erneuert werden.  Neben demEinigkeiter Schacht“ wurde auch derJoseph Schachtrekonstruiert. Hier soll nur derDůl Svornostals privat zur Verfügung gestellte Bilderserie vorgestellt werden.

Das Stahlfördergerüst vomDůl Svornoststammt aus den 1940er Jahren und war wie auch der gesamte Schachtausbau vollkommen verschlissen. Die Konstruktion des Fördergerüstes ähnelt dem derReichen Zechein Freiberg oder auch den umgesetzten Fördergerüsten von Schacht 1 und 2 der SDAG Wismut in Freital/Gittersee. Das Gerüst des „Důl Svornostist jedoch genietet und diese Technologie wurde auch bei der Rekonstruktion beibehalten. Auch sind nur einzelne stark verschlissene Segmente durch Nachbauten ersetzt wurden, die übrige Substanz wurde restauriert. Die hier durchgeführte Rekonstruktion kann man auch als Musterbeispiel für eine denkmalgerechte Sanierung einer bergbautechnischen Einrichtung anführen und stellt im gesamten Erzgebirge eine Besonderheit dar!

Die Rekonstruktionsarbeiten begannen 1993 und dauerten bis 1996 an. Hierbei stellte die Sanierung von Fördergerüst und Schachthaus nur den letzten Teil der Gesamtarbeiten dar. Der ganze untertägige Bereich vom Důl Svornost bis auf gut 500 m Teufe gehörte zum Sanierungskonzept. Die gesamte Wasserhebung wurde ebenfalls erneuert und auf den Stand der Zeit gebracht.

Die Bildserie wurde von H.A.W. zur Verfügung gestellt, wofür wir uns recht herzlich bedanken möchten !

 


Schachthaus mit einem davor abgestellten Segment des Fördergerüstes.
 


Es handelt sich dabei um das obere Turmsegment auf dem der Seilscheibenstuhl ruht.
 


Das Segment wurde oberhalb des Treibehauses ausgenietet und mit einem Kran herunter gehoben.
 


Dieser Autodrehkran - ein uralter Praga - kam noch zum Einsatz, aber nur für kleinere Aufgaben. Er steht inzwischen vielleicht selber unter Denkmalschutz...
 


Das abgestellte Förderturm- Segment.
 


Hier im Bild der abgetrennte Seilscheibenstuhl. Gut zu erkennen die abgetrennten schrägen Stützen des Förderturmes.
 


Hier kam der Schneidbrenner zum Einsatz. Die schrägen Stützen des Turmes wurden einfach durchtrennt. Die Widerlager wurden aber für die neue Anlage wieder verwendet.
 


Die Seiltrommeln der alten Fördermaschine lagern auf dem Hof vor dem Maschinenhaus.
 


Diese ausgebaute Seilscheibe steht heute wieder als Denkmal neben dem „D
ůl Svornost“.
 


Ein beeindruckender Blick über das Treibehaus in das Tal.
 


Für den Rückbau des Fördergerüstes wurde das Dach des Treibehauses entfernt.
 


Der Rückbau des Fördergerüstes erforderte eine genaue Planung und Kranfahrer mit Fingerspitzengefühl, um keine neuen Schäden am Gebäude zu verursachen.
 


Im Hintergrund ist die Kirche sichtbar.
 


Blick im Schachthaus nach oben zum teilweise demontierten Fördergerüst.
 


Das Fördertrum mit den noch darin befindlichen Leitbäumen für die Gestellförderung.
 


Die Hängebank mit der teilweise offenen Schachtröhre.
 


Dieser Bereich des Fördergerüstes war durch den jahrzehntelangen Wetterzug sehr stark korrodiert und mußte komplett erneuert werden.
 

Das Fördergerüst ist vollständig genietet und kann in einzelne Teile zerlegt werden, was für die Sanierung eines solchen Bauwerks natürlich von großem Vorteil ist.
 

Links die Außenwand des Schachthauses und rechts das freistehende Fördergerüst im Inneren des Gebäudes. Das Dach ist hier vollständig entfernt, um ausreichend Platz für die Demontagearbeiten zu haben.
 

Das Fördergerüst ist regelrecht in seine Einzelteile zerlegt worden.
 

Mittels Autodrehkran wurden dann die Segmente herausgehoben.
 

Aus der Ferne betrachtet ist das immer wieder ein imposanter Anblick.
 

Nicht jedes Segment konnte wiederverwendet werden.
 

Hier war eine umfassende Sanierung möglich. Die Arbeiten sind gleich vor Ort durchgeführt worden.
 

Stillleben mit Grubenhunten. Auch ein hübsches Motiv für den Fotografen.
 

Im Herbst 1995 war das Fördergerüst wieder in alter Schönheit aufgestellt.
 

Nach dem Sandstrahlen verhalf frische weiße Farbe zu einem beeindruckenden Aussehen.
 

Die im Schachthaus noch oben verlängerte Schachtröhre dient auch als Wetterschornstein. Das Dach ist jetzt schon vollständig montiert.
 

Blick von oben in den Wetterauslaß der Schachtröhre mit den Spurlatten im Fördertrum.
 

Immer wieder ein Blickfang: Die Konstruktion aus einzelnen Stahlprofilen ergibt aus jeder Perspektive schöne Motive.
 

Die Aussicht vom Fördergerüst auf Joachimsthal.
 

Hat man so nicht gleich wieder: Der Ausblick auf die Bergstadt im Tal.
 

Heutzutage ist es leider nicht mehr möglich, zum Fotografieren auf den Förderturm zu steigen. Die großzügig ausgeführten und frisch sanierten Treppen und Bühnen würden es eigentlich ermöglichen. !
 

Blick auf eine der beiden neuen Seilscheiben.
 

Noch so ein schickes Motiv! Stadt – Kirche – Seilscheibe!
 

Die Arbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen. Das Schachthaus wird nun in Stand gesetzt. Dabei handelt es sich nicht nur um kosmetische Maßnahmen. Der Zahn der Zeit hatte beträchtlich an der Substanz genagt.
 

Das imposante Fördergerüst vom „D
ůl Svornost“ ist neben den Kirchen und Kapellen nun wieder eines der Wahrzeichen von Jachymov.
 

D
ůl Svornost / Schacht Einigkeit in der Herbstsonne 1995.
 

Während die Schachtanlagen durch die Kurgesellschaft noch heute nachgenutzt werden, wurde mit der Sanierung der ehemaligen Verladeeinrichtung das Technische Denkmal komplettiert. Gefördert wird hier aber längst kein Silber- oder Uranerz mehr, doch wäre es schade gewesen, hätte man nur die noch benötigten Teile des Komplexes vom D
ůl Svornost rekonstruiert. Schließlich ist dieser Schacht Bestandteil der über 500 Jahre währenden Bergbaugeschichte von Jachymov.
 

Zum Ende der der Bildergalerie noch mal der Blick auf Schacht und Tal.
 
 
Uns bleibt der Wunsch hier mit einfahren zu dürfen und eine schöne Bilderserie über den Bergbau von Jachymov auf tiefer Sohle zu erstellen. Wer weiß, vielleicht geht der Wunsch einmal in Erfüllung. Bis dahin ...

Glück auf!